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Schutzschild Schleimhaut

Wie gezielte Pflege in Mund, Nase und Rachen die Immunabwehr stärkt und vor Infektionen schützt

Die Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen leisten mehr als nur mechanischen Schutz: Sie sind ein wichtiger Teil des Immunsystems und wehren Krankheitserreger aktiv ab. Mit der richtigen Pflege, etwa durch Lutschpastillen, Gurgeln oder spezielle Sprays, kann diese Schutzfunktion effektiv unterstützt werden. Gerade in der kalten Jahreszeit hilft eine gezielte Schleimhautpflege dabei, Infektionen vorzubeugen und das Immunsystem zu entlasten. Eine einfache, aber oft vernachlässigte Maßnahme für die Gesundheit – mit großer Wirkung.

Intakte Schleimhäute im Nasen-, Mund- und Rachenraum spielen eine zentrale Rolle in der Immunabwehr und bieten einen natürlichen Schutzschild gegen Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger. Diese Erkenntnis hat nicht nur für die medizinische Praxis Bedeutung, sondern auch für den Alltag: Schleimhäute, die regelmäßig gepflegt und befeuchtet werden, leisten einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Infektionen. Mit dem Wissen um die Funktionsweise der Schleimhäute im Körper gewinnen sowohl therapeutische Maßnahmen als auch einfache Pflegeroutinen zunehmend an Bedeutung.

Die Schleimhaut schützt uns nicht nur mechanisch. Sie ist mit einem komplexen Abwehrsystem ausgestattet – dem sogenannten Mukosa-assoziierten lymphatischen Gewebe (MALT-System). Dieses System besteht aus zahlreichen Immunzellen wie Lymphozyten, Makrophagen und dendritischen Zellen, die gezielt Krankheitserreger erkennen und bekämpfen. Besonders in den oberen Atemwegen, die durch die Nase, den Mund und den Rachen als Eintrittspforten für Erreger fungieren, wird die Abwehr verstärkt. Dieses Gewebe, das etwa drei Viertel aller Lymphozyten beherbergt, spielt eine wesentliche Rolle bei der Produktion von Immunglobulin A (IgA), einem wichtigen Antikörper zur Bekämpfung von Infektionen auf Schleimhäuten.

Im praktischen Alltag kann die Immunabwehr durch die Anwendung von speziellen Präparaten unterstützt werden. Verschiedene Mund- und Rachentherapeutika mit Inhaltsstoffen wie Isländisch Moos, Eibisch oder Primelwurzel befeuchten die Schleimhaut und helfen so, sie als Barriere aufrechtzuerhalten. Diese Inhaltsstoffe bilden einen Schutzfilm, der die Schleimhaut vor dem Eindringen von Keimen schützt. Präparate wie Isla® Halspastillen oder Emser Pastillen® fördern zudem den Speichelfluss und schaffen dadurch ein Milieu, in dem Erreger schlechter haften können. Diese Maßnahmen sind besonders in der Erkältungszeit sinnvoll, da kalte und trockene Luft die Schleimhäute oft austrocknet und damit ihre Funktion beeinträchtigt.

Eine weitere, seit Jahrhunderten bewährte Methode ist das Gurgeln. Salzhaltige Lösungen und pflanzliche Extrakte, etwa aus Salbei oder Kamille, wirken entzündungshemmend und befeuchtend. Diese Kombination sorgt nicht nur für kurzfristige Linderung bei Halsschmerzen, sondern unterstützt auch die mukoziliäre Clearance – die natürliche Reinigung der Atemwege, die bei Infektionen oft gestört ist. Dr. Petra Sandow, Allgemeinmedizinerin aus Berlin, erklärt: „Gurgeln ist besonders effektiv bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Es erreicht die hinteren Schleimhautschichten und kann bei regelmäßiger Anwendung helfen, die Schleimhäute feucht und geschützt zu halten.“ Das Produkt Gelotonsil® kombiniert Hyaluronsäure und Xanthan, was für eine langanhaltende Feuchtigkeitsbindung sorgt und die Schleimhaut bis zu einer Stunde schützt.

Zusätzlich zur Barrierefunktion hat die Schleimhaut einen weiteren Abwehrmechanismus: das sogenannte Mikrobiom. Diese natürliche Bakterienflora, die den Schleimhäuten anhaftet, spielt eine wichtige Rolle bei der Toleranzentwicklung und unterstützt die Immunabwehr, indem sie schädliche Erreger verdrängt. Eine Störung des Mikrobioms, etwa durch häufige Antibiotika-Gaben, kann die Schleimhaut schwächen und anfälliger für Infektionen machen.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) empfiehlt das Gurgeln mittlerweile als präventive Maßnahme gegen Atemwegsinfekte. Neben der klassischen Händehygiene und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes kann das Gurgeln helfen, das Risiko einer Infektion zu senken. Die feuchte Schleimhaut erschwert die Anhaftung von Viren und kann so eine zusätzliche Schutzschicht bieten. Gerade in der Covid-19-Pandemie rückte der Begriff der Schleimhautimmunität verstärkt in den Fokus: Viele Impfstoffe bieten zwar einen systemischen Schutz, jedoch bleibt die Schleimhaut als erste Abwehrbarriere anfällig. Maßnahmen wie Gurgeln und gezielte Pflegeprodukte können diese Lücke zumindest teilweise schließen.

Die gezielte Schleimhautpflege könnte daher einen wichtigen Bestandteil der persönlichen Gesundheitsroutine bilden. Besonders in Zeiten erhöhter Ansteckungsgefahr kann die Schleimhautpflege dazu beitragen, Infektionen vorzubeugen und das Immunsystem zu entlasten. „Die einfache Kombination aus Gurgeln, Lutschen und Sprühen kann im Alltag helfen, die Gesundheit zu fördern und die Widerstandskraft zu stärken“, fasst Dr. Sandow zusammen. Es wird zunehmend deutlich, dass das richtige Gleichgewicht zwischen natürlicher Schleimhautfunktion und gezielter Pflege eine wirksame Strategie im Kampf gegen Infektionen darstellen kann.

 
Kommentar: Schleimhautpflege – die vernachlässigte Säule der Prävention

Die Bedeutung der Schleimhautpflege für die Immunabwehr wird oft unterschätzt. In einer Zeit, in der Präventionsmaßnahmen intensiv diskutiert werden und das Immunsystem im Fokus der Öffentlichkeit steht, sollten Schleimhäute als zentrale Barriere stärker beachtet werden. Dabei sind die Maßnahmen zur Pflege dieser Barriere einfach und leicht umsetzbar – und doch bleiben sie oft auf die leichte Schulter genommen. Das Potenzial der Schleimhaut als immunologische Schutzschicht wird vielfach verkannt, obwohl sie der Immunabwehr eine zusätzliche erste Front bietet.

Schleimhäute werden durch Faktoren wie trockene Luft, hohe Erregerlast und die Einnahme bestimmter Medikamente oft belastet. Besonders in der Erkältungszeit führt dies schnell zu einer Überforderung der Barrierefunktion. Präventive Maßnahmen wie das Gurgeln oder das Lutschen von speziellen Präparaten wirken in solchen Fällen wie eine zusätzliche Rüstung für die Schleimhaut. Sie verhindern das Austrocknen und bewahren die Schleimhaut vor Mikroverletzungen, durch die Krankheitserreger sonst leicht eindringen könnten. Ein Mangel an Schutz kann zur Schwächung des Immunsystems führen und uns anfälliger für Infekte machen.

Zudem zeigt sich, dass eine stabile Schleimhaut nicht nur die Immunabwehr stärkt, sondern auch zur Entwicklung einer gesunden Toleranz gegenüber Erregern beiträgt. Das Schleimhaut-Mikrobiom fungiert als natürliche „Schutzgemeinschaft“, die vor schädlichen Bakterien schützt und das Risiko wiederkehrender Infekte senkt. Studien legen nahe, dass eine intakte Schleimhaut die Grundlage für eine robuste Immunabwehr darstellt, die im Alltag vor zahlreichen Erkrankungen schützt. Umso verwunderlicher ist es, dass dieser Ansatz in der Prävention bisher oft zu wenig Beachtung findet.

Eine regelmäßige Schleimhautpflege kann damit nicht nur kurzfristige Beschwerden lindern, sondern langfristig die Gesundheit fördern. Die Möglichkeiten reichen von salzhaltigen Gurgellösungen über feuchtigkeitsspendende Lutschpastillen bis hin zu spezifischen Schleimhaut-Sprays. Der medizinische Fortschritt bietet hier mittlerweile eine Vielzahl von Produkten, die die Schleimhaut gezielt unterstützen. Die schleimhautstärkenden Inhaltsstoffe wirken dabei oft auf physikalischem Wege und schützen durch eine langanhaltende Feuchtigkeitsbarriere.

Die einfache Umsetzung und die nachweisbare Wirkung sprechen klar für die Integration dieser Maßnahmen in die Gesundheitsroutine. Schleimhäute sind, trotz ihrer Rolle in der Immunabwehr, nach wie vor eine oft übersehene Säule der Prävention. Ihre Pflege könnte für viele Menschen den entscheidenden Unterschied in der Erkältungszeit ausmachen. Es ist an der Zeit, dass die Schleimhaut als Schutzschild gegen Infekte die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient – sowohl in der Prävention als auch in der medizinischen Beratung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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