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  • 21.11.2024 – Vitamin-C-Mythos: Werbung und Realität
    21.11.2024 – Vitamin-C-Mythos: Werbung und Realität
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Irreführende Werbeversprechen rund um Vitamin-C-Präparate und andere Immunprodukte sorgen immer wieder für Verwirrung. Die Verbrauche...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Vitamin-C-Mythos: Werbung und Realität

 

Irreführende Versprechen, unnötige Präparate und der wahre Schlüssel zu einem starken Immunsystem

Irreführende Werbeversprechen rund um Vitamin-C-Präparate und andere Immunprodukte sorgen immer wieder für Verwirrung. Die Verbraucherzentrale warnt: Weder können solche Mittel Erkältungen zuverlässig verhindern, noch bieten sie einen nachweisbaren gesundheitlichen Vorteil bei einer bereits ausreichenden Versorgung. Stattdessen betont sie die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, die in den meisten Fällen völlig ausreicht, um den Vitaminbedarf zu decken. Produkte wie Heißgetränke oder Shots punkten oft mehr mit Zucker als mit wissenschaftlicher Evidenz. Warum eine gesunde Lebensweise die bessere Wahl ist und welche Werbeaussagen wirklich zulässig sind, zeigt der aktuelle Bericht.


In der kalten Jahreszeit greifen viele Menschen zu Vitamin-C-Präparaten, in der Hoffnung, ihr Immunsystem zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg warnt jedoch davor, dass die beworbenen Versprechen häufig überzogen und wissenschaftlich nicht haltbar sind. Vitamin C ist unbestritten wichtig für den Körper, da es die Zellen vor oxidativem Stress schützt, die Kollagenbildung unterstützt, die Eisenaufnahme fördert und die Wundheilung beschleunigt. Dennoch gibt es keine belastbaren Studien, die bestätigen, dass eine erhöhte Zufuhr von Vitamin C Erkältungen verhindern oder ihren Verlauf verkürzen kann. Laut der Verbraucherzentrale ist der Hinweis, dass Vitamin C zur normalen Funktion des Immunsystems beiträgt, erlaubt. Darüber hinausgehende Werbeaussagen gelten jedoch als irreführend.

In Deutschland ist die Versorgung mit Vitamin C grundsätzlich ausreichend. Bereits eine halbe rote Paprika oder ein Glas Orangensaft decken den Tagesbedarf von etwa 100 Milligramm. Zusätzliche Präparate sind in den meisten Fällen überflüssig. Der Körper begrenzt die Aufnahmefähigkeit ab einer bestimmten Menge und scheidet überschüssiges Vitamin C über die Nieren aus. Neben Vitamin C stehen auch andere Produkte wie Heißgetränke oder Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzenextrakten im Fokus der Kritik. Diese Produkte enthalten oft hohe Mengen an Zucker und bieten keinen wissenschaftlich belegten Nutzen für die Stärkung des Immunsystems. Auch hier rät die Verbraucherzentrale zu Vorsicht und verweist darauf, dass gesundheitsbezogene Werbeaussagen für diese Präparate nicht erlaubt sind.

Eine ausgewogene Ernährung bleibt der beste Weg, um die Gesundheit zu fördern. Frische Lebensmittel bieten nicht nur eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen, sondern auch wichtige Begleitstoffe wie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die im natürlichen Verbund optimal für den Körper verfügbar sind. Nahrungsergänzungsmittel sollten nur in Ausnahmefällen oder nach ärztlicher Rücksprache eingesetzt werden. Die Verbraucherzentrale mahnt, dass Werbung für Nahrungsergänzungsmittel keine überzogenen Versprechen machen sollte, um bei den Verbrauchern keine falschen Erwartungen zu wecken. Die Illusion eines einfachen Weges zur Stärkung des Immunsystems darf nicht die tatsächliche Bedeutung eines gesunden Lebensstils verdrängen. Neben einer ausgewogenen Ernährung spielen regelmäßige Bewegung und ausreichende Erholungsphasen eine zentrale Rolle für ein starkes Immunsystem.

Auch bei anderen Themen warnt die Verbraucherzentrale vor Missverständnissen. Der hohe Zuckerzusatz in Immunprodukten wie Shots oder Heißgetränken birgt nicht nur die Gefahr, dass diese als gesund wahrgenommen werden, sondern kann langfristig auch negative gesundheitliche Folgen haben. Hier sei ein kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe und die eigene Ernährung entscheidend. Verbraucher sollten sich nicht von Werbeversprechen leiten lassen, sondern auf eine vielfältige und frische Kost setzen, die den täglichen Bedarf an wichtigen Nährstoffen ausreichend deckt.

Die Verbraucherzentrale sieht sich in der Verantwortung, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Öffentlichkeit für die Problematik irreführender Werbung zu sensibilisieren. Es liegt jedoch auch in der Verantwortung der Verbraucher, kritisch zu hinterfragen, ob beworbene Produkte tatsächlich notwendig sind oder ob nicht vielmehr ein gesunder Lebensstil die bessere und nachhaltigere Wahl ist.


Kommentar:

Die Diskussion um Vitamin-C-Präparate und andere vermeintlich immunstärkende Produkte zeigt, wie sehr Werbung die Wahrnehmung von Verbraucherinnen und Verbrauchern beeinflussen kann. Besonders in Zeiten von Unsicherheit, wie der Erkältungssaison, greifen viele Menschen zu Produkten, die einfache Lösungen versprechen. Doch die Realität sieht oft anders aus: Wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit solcher Produkte fehlt in vielen Fällen, und sie tragen nicht selten dazu bei, eine gesunde Ernährung und Lebensweise zu vernachlässigen.

Die Aufklärungsarbeit der Verbraucherzentrale ist daher ein wichtiger Schritt, um die Aufmerksamkeit auf die tatsächlichen Bedürfnisse des Körpers zu lenken. Ein starkes Immunsystem entsteht nicht durch teure Präparate oder Zuckerhaltige Shots, sondern durch eine bewusste Ernährung, Bewegung und Erholung. Es ist an der Zeit, dass Hersteller und Werbetreibende ihre Verantwortung ernst nehmen und ihre Aussagen auf wissenschaftlichen Fakten basieren lassen. Verbrauchern bleibt nur zu wünschen, dass sie die Versprechen kritisch hinterfragen und sich auf das konzentrieren, was tatsächlich zählt: eine nachhaltige und gesunde Lebensweise.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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