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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der deutsche Gesundheitssektor steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen und Chancen: Während Apotheker durch eine zusätzliche Berufsunfähigkeitsversicherung finanziell vorsorgen und ihre Existenz absichern können, kämpft der Arzneimittelgroßhändler AEP nach einem Cyberangriff mit massiven Ausfällen – ein Problem, das viele Apotheken betrifft und die Versorgung der Patienten gefährdet. Doch es gibt auch Fortschritte: Die Versorgungslage bei Kinderantibiotika zeigt sich stabiler, und das Vertrauen in die elektronische Patientenakte wächst. Gleichzeitig setzen sich die Adexa und der BVpta für die Zukunft des PTA-Berufs ein, und eine neue PTA-Schule in Münster verzeichnet hohen Zulauf, obwohl der Ausbildungsstandard vielerorts noch zu wünschen übrig lässt. Im Bereich der Nahrungsergänzung ist das Präparat Oyono Nacht Intens Immun, das Schlaf und Immunsystem unterstützt, ein gefragtes Produkt. Darüber hinaus fordert die Bertelsmann-Stiftung ein Dispensierrecht für den Rettungsdienst, um die Notfallversorgung effizienter zu gestalten. Trotz finanzieller Engpässe und Lieferproblemen bleibt Gesundheitsminister Karl Lauterbach optimistisch und setzt auf langfristige Verbesserungen. Der „Impfapotheker“ etabliert sich zunehmend als verlässlicher Gesundheitspartner, während Ärzte medizinisches Cannabis ohne vorherige Genehmigung der Krankenkassen verschreiben können, was die Versorgung schwerkranker Patienten erleichtert.
Berufsunfähigkeitsversicherung für Apotheker: Individueller Schutz trotz Pflichtversicherung im Versorgungswerk
Apotheker in Deutschland sind in der Regel im Versorgungswerk pflichtversichert, was ihnen eine Basisabsicherung im Falle der Berufsunfähigkeit bietet. Doch für viele Apotheker reicht dieser Schutz nicht aus, um im Ernstfall den Lebensstandard zu halten oder die finanzielle Sicherheit langfristig zu gewährleisten. Hier kommt die private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ins Spiel, die eine sinnvolle Ergänzung zur Absicherung im Versorgungswerk darstellt.
Die BU-Versicherung bietet eine individuell zugeschnittene Absicherung, die auf die besonderen Anforderungen und Belastungen im Apothekenberuf abgestimmt ist. Während das Versorgungswerk eine Grundabsicherung gewährleistet, stellt die private BU-Versicherung sicher, dass der Verdienstausfall bei Berufsunfähigkeit möglichst vollständig ausgeglichen wird. Dies ist besonders wichtig, da die Leistungen aus dem Versorgungswerk oft nicht ausreichen, um den bisherigen Lebensstandard zu sichern, insbesondere für Apotheker mit eigenem Betrieb oder gehobenen finanziellen Verpflichtungen.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Apotheker kann die spezifischen gesundheitlichen Risiken der Branche berücksichtigen, wie körperliche Belastungen, häufiges Stehen oder das Risiko von stressbedingten Erkrankungen. Durch die Möglichkeit, individuell abgestimmte Leistungen und zusätzliche Klauseln aufzunehmen, bietet sie eine flexible Absicherung, die gezielt auf die Bedürfnisse des Apothekerberufs eingeht.
Die Entscheidung für eine private BU-Versicherung sollte daher für viele Apotheker eine hohe Priorität haben, um die finanziellen Lücken zu schließen, die das Versorgungswerk möglicherweise offen lässt. Damit schaffen Apotheker nicht nur eine zusätzliche Sicherheitsreserve, sondern auch mehr finanzielle Unabhängigkeit im Fall einer Berufsunfähigkeit.
Der Berufsunfähigkeitsschutz ist für Apotheker trotz der Pflichtversicherung im Versorgungswerk eine wichtige Ergänzung. Angesichts der limitierten Leistungen des Versorgungswerks kann die private BU-Versicherung helfen, das Einkommen und die wirtschaftliche Sicherheit langfristig zu stabilisieren. Apotheker sollten daher prüfen, inwiefern eine individuell zugeschnittene Berufsunfähigkeitsversicherung die ideale Ergänzung zur Pflichtversicherung bietet und somit für zusätzliche Absicherung in einem anspruchsvollen Berufsumfeld sorgt.
Cyberangriff legt Arzneimittelgroßhändler AEP lahm: Apotheken kämpfen mit Engpässen in der Versorgung
Ein großflächiger Cyberangriff hat offenbar den Arzneimittelgroßhändler AEP aus Alzenau ins Visier genommen und schwerwiegende IT-Störungen verursacht, die den gesamten Betriebsablauf des Unternehmens lahmgelegt haben. Betroffen sind zahlreiche Apotheken in Deutschland, die auf die regelmäßige und zuverlässige Lieferung von Medikamenten angewiesen sind. Die übliche Dienstagsbelieferung konnte durch den Vorfall nicht erfolgen, und alternative Bestellwege waren schnell überlastet oder nicht verfügbar, was zu Versorgungsengpässen führte. Viele Apothekeninhaber berichten von kritischen Situationen, insbesondere in der Versorgung chronisch kranker Patienten und älterer Menschen, die auf ihre Medikation angewiesen sind.
Bisher liegt keine offizielle Stellungnahme von AEP vor, und Anfragen blieben ohne Antwort. Nach internen Informationen soll jedoch ein gezielter Hackerangriff auf die IT-Infrastruktur des Unternehmens stattgefunden haben. Die Attacke habe entscheidende Systeme und Server lahmgelegt, und Techniker arbeiten fieberhaft daran, den Schaden zu beheben. Ein erfahrener Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, berichtete, dass die Wiederherstellung der IT-Systeme noch Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen könnte, je nach Ausmaß der Kompromittierung.
„Für Apotheken, die auf eine kontinuierliche und schnelle Lieferung angewiesen sind, ist der Ausfall ein erheblicher Einschnitt“, erklärte ein betroffener Apothekenleiter. „Unsere Patienten sind unsere höchste Priorität, und wenn die Versorgung gefährdet ist, steht nicht nur unser Tagesgeschäft, sondern das Vertrauen in die gesamte Branche auf dem Spiel.“ Viele Apothekerinnen und Apotheker mussten improvisieren und über andere Großhändler bestellen, doch die begrenzte Verfügbarkeit und hohe Nachfrage führten schnell zu Engpässen. Die Situation verschärft sich zusätzlich durch die Tatsache, dass bestimmte Spezialmedikamente nur über spezifische Lieferanten wie AEP bezogen werden können.
Die aktuelle Störung wirft ein scharfes Licht auf die Anfälligkeit der Gesundheitsversorgung für Cyberangriffe. Derartige Vorfälle, die die Belieferung von Apotheken und damit die Versorgung der Bevölkerung beeinträchtigen, zeigen auf, dass die IT-Sicherheitsinfrastruktur von Arzneimittelgroßhändlern dringender Überprüfung und Verstärkung bedarf. Angesichts des zunehmenden Trends, auch in der Gesundheitsbranche verstärkt auf digitale Systeme zu setzen, stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, diesen Wandel sicher zu gestalten.
Zudem könnten die Auswirkungen des Angriffs weit über den akuten Lieferausfall hinausreichen: Der Schaden an Kundenvertrauen sowie mögliche wirtschaftliche Verluste sowohl für AEP als auch für betroffene Apotheken könnten nachhaltig wirken. Sicherheitsexperten fordern, dass Gesundheitsunternehmen ihre IT-Systeme stärken und regelmäßige Prüfungen sowie präventive Schutzmaßnahmen implementieren, um die Bedrohung durch Hacker effektiv abzuwehren. Es wird erwartet, dass sich die Branche durch diesen Vorfall grundlegend mit der Frage auseinandersetzen wird, wie der Schutz der IT-Infrastruktur verbessert werden kann, um solche Szenarien in Zukunft zu verhindern.
Der Cyberangriff auf AEP ist ein beunruhigendes Warnsignal für die gesamte Gesundheitsbranche und zeigt, wie verletzlich die Systeme selbst der zentralen Arzneimittelversorgung sind. Die IT-Abhängigkeit, die in vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung als Fortschritt gefeiert wird, entpuppt sich als ernsthafte Schwachstelle. Dabei geht es nicht nur um die betroffenen Apotheken oder um entgangene Einnahmen, sondern um die grundsätzliche Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Wenn kritische IT-Systeme durch Angriffe lahmgelegt werden, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf die Patienten, die auf die Verfügbarkeit ihrer Medikamente angewiesen sind – sei es zur Behandlung chronischer Krankheiten, zur Schmerzlinderung oder für lebensnotwendige Therapien.
Der Angriff offenbart auch eine strukturelle Herausforderung: Viele Großhändler und Apothekenhäuser haben in den letzten Jahren massiv in IT-Modernisierungen investiert, um ihre Prozesse effizienter zu gestalten und den Anforderungen des digitalen Wandels zu begegnen. Die dafür verwendeten Systeme erweisen sich jedoch zunehmend als anfällig für Cyberbedrohungen. In einer vernetzten Branche kann der Ausfall eines einzigen Unternehmens schwerwiegende Konsequenzen für die gesamte Lieferkette haben, wie der aktuelle Fall eindrucksvoll zeigt.
Zudem stellt sich die Frage nach politischen und regulatorischen Konsequenzen. Die Gesundheitsbranche muss sich mit neuen Sicherheitsanforderungen auseinandersetzen und proaktive Schritte unternehmen, um solche Angriffe künftig zu verhindern. Angesichts der steigenden Bedrohung durch Cyberkriminalität könnte eine gesetzliche Verpflichtung zu regelmäßigen IT-Sicherheitsaudits für Arzneimittelgroßhändler und Apotheken ein sinnvoller Schritt sein, um den Schutz der Versorgungsketten zu gewährleisten.
Es liegt nun auch an AEP, mit größtmöglicher Transparenz und klaren Kommunikationsmaßnahmen zu zeigen, wie die Wiederherstellung der Betriebsabläufe voranschreitet und welche Maßnahmen sie ergreifen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Der aktuelle Cyberangriff muss als Anlass verstanden werden, die Sicherheitsstandards in der gesamten Branche zu überdenken und zu verbessern, damit die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht länger vom guten Willen und der technischen Kompetenz einiger weniger IT-Dienstleister abhängt.
Versorgungslage bei Kinderantibiotika entspannt sich – Engpässe bei Sultamicillin bleiben
Die Versorgung mit Antibiotika für Kinder in der kommenden Erkältungssaison scheint gesichert. Eine Analyse des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zeigt, dass der Bedarf für viele gängige Antibiotikasäfte mindestens gedeckt oder sogar übertroffen wird. Die Daten, die Bestände und geplante Produktionsmengen berücksichtigen, lassen darauf schließen, dass Amoxicillin, Azithromycin und weitere Präparate in ausreichenden Mengen verfügbar sein werden. Dies bringt eine erhebliche Erleichterung für Apotheken und Eltern, nachdem in den vergangenen Wintern Lieferengpässe für Verunsicherung gesorgt hatten.
Die Analyse hebt jedoch hervor, dass bei bestimmten Wirkstoffen weiterhin mit Engpässen gerechnet werden muss. Insbesondere Sultamicillin, das bereits seit über zwei Jahren von Lieferschwierigkeiten betroffen ist, wird voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2025 wieder in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Auch niedrig dosierte Varianten von Penicillin V könnten knapp werden. Das BfArM empfiehlt in diesen Fällen die Anwendung therapeutischer Alternativen wie Amoxicillin oder Amoxicillin/Clavulansäure. Diese Alternativen sollen gewährleisten, dass der medizinische Bedarf gedeckt bleibt, auch wenn einzelne Präparate nicht verfügbar sind. Zudem verweist das BfArM auf die Behandlungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie.
Obwohl die Versorgungslage insgesamt als stabil bewertet wird, schließt das BfArM mögliche kurzfristige Lieferausfälle für spezifische Darreichungsformen oder Wirkstoffe nicht aus. In solchen Fällen stehen wirkstoffgleiche Alternativen in verschiedenen Stärken oder Darreichungsformen zur Verfügung. Trotz der insgesamt positiven Prognose hält das Bundesgesundheitsministerium (BMG) an der im April 2023 festgestellten Einstufung des Versorgungsmangels fest. Diese Einstufung bleibt aus präventiven Gründen bestehen und soll sicherstellen, dass Engpässe weiterhin engmaschig überwacht und im Bedarfsfall rasch adressiert werden können.
Die Entwarnung des BfArM zur Versorgungslage von Kinderantibiotika ist eine gute Nachricht, die Eltern und Apothekern Sicherheit gibt. Der reibungslose Zugang zu Antibiotika bleibt für die Kindergesundheit essenziell, und es ist erfreulich, dass Bestände und Produktionskapazitäten offenbar ausreichen, um den Bedarf der kommenden Monate zu decken. Dass jedoch einige Präparate, wie Sultamicillin, weiterhin knapp bleiben, zeigt, wie verletzlich das Versorgungssystem ist. Die Gründe für diese Engpässe sind vielfältig – von Lieferkettenproblemen bis hin zu Produktionskapazitäten – und sie verdeutlichen, wie wichtig eine gezielte und proaktive Planung für die Arzneimittelversorgung ist.
Die Beibehaltung des „Versorgungsmangel“-Status durch das BMG ist eine richtige Entscheidung, denn sie sorgt dafür, dass die Versorgungslage engmaschig überwacht wird und gegebenenfalls schnell reagiert werden kann.
Elektronische Patientenakte: Mehrheit der Versicherten ohne Widerspruch – Vertrauen in digitale Gesundheitsakte wächst
Die baldige Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für gesetzlich Versicherte in Deutschland verläuft bisher ohne großen Widerstand. Die Krankenkassen, darunter AOK, Techniker Krankenkasse, Barmer und DAK, berichten von einer geringen Widerspruchsquote im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Laut einer Abfrage der Deutschen Presse-Agentur haben bisher nur wenige der insgesamt rund 75 Millionen gesetzlich Versicherten dem automatischen Anlegen einer ePA widersprochen. Der bisherige Verlauf deutet darauf hin, dass die Mehrheit der Versicherten der Einführung positiv oder zumindest neutral gegenübersteht.
Seit dem Sommer läuft eine Informationskampagne, mit der die Krankenkassen ihre Mitglieder schriftlich über die neue ePA informieren und auf die Möglichkeit hinweisen, bis Januar Widerspruch einzulegen. Trotz dieser Kampagne ist die Zahl der Widersprüche vergleichsweise gering. Die DAK gibt an, dass nach dem Anschreiben nahezu aller Versicherten eine Widerspruchsquote von etwa einem Prozent verzeichnet wurde. Bei der AOK, die rund 27 Millionen Versicherte zählt, liegt der Anteil ähnlich niedrig. Auch bei der Techniker Krankenkasse, die knapp zwölf Millionen Versicherte betreut, ist die Widerspruchsquote bislang im niedrigen einstelligen Bereich.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sieht in den bisherigen Rückmeldungen ein positives Zeichen. Die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer wertete die geringe Widerspruchsquote als Ausdruck des Vertrauens der Versicherten in das Gesundheitswesen und die Digitalisierung. Die ePA sei eine entscheidende Innovation, um die medizinische Versorgung in Deutschland langfristig zu verbessern, sagte Pfeiffer. Datenschutzexperten hingegen äußern Bedenken gegenüber der Widerspruchslösung und verweisen auf die Notwendigkeit eines umfassenden Datenschutzes, um die sensiblen Gesundheitsdaten der Patienten zu schützen.
Am 15. Januar sollen in den Modellregionen Franken und Hamburg erste Tests der ePA im Praxisbetrieb starten. Bereits seit 2021 besteht die Möglichkeit, eine ePA auf freiwilliger Basis zu nutzen. Doch die Akzeptanz war bisher gering. Nun wird das Verfahren umgestellt: Statt eines freiwilligen Angebots erhalten alle Versicherten automatisch eine ePA, es sei denn, sie widersprechen der Einrichtung. Ab März 2024 soll die ePA landesweit verfügbar sein und zur Standardlösung für die digitale Gesundheitsverwaltung avancieren.
Die ePA wird als digitale Plattform für medizinische Dokumente dienen, in der wichtige Informationen wie Diagnosen, Medikamentenlisten und Laborergebnisse gespeichert und von Versicherten individuell verwaltet werden können. Über eine App der jeweiligen Krankenkasse lassen sich Daten anzeigen und bei Bedarf freigeben oder löschen. Besonders hilfreich soll die ePA bei Arztwechseln oder in Notfallsituationen sein, da Ärzte schnell auf eine umfassende Krankengeschichte zugreifen können. Die Bundesregierung sieht in der flächendeckenden Einführung der ePA einen wesentlichen Schritt, um das Gesundheitswesen zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.
Die geringe Widerspruchsquote zur ePA ist ein überraschend deutliches Signal für das Vertrauen der Versicherten in die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Projekt womöglich auf mehr Widerstand gestoßen, doch die Akzeptanz digitaler Lösungen hat offenbar stark zugenommen. Dies ist nicht zuletzt auf die gezielte Informationsarbeit der Krankenkassen zurückzuführen, die den Versicherten die Vorteile der ePA für eine vereinfachte und umfassende Gesundheitsversorgung nähergebracht haben. Die Möglichkeit, Daten individuell zu kontrollieren, scheint viele Zweifel zu zerstreuen.
Gleichwohl bleiben Bedenken der Datenschützer relevant. Die Fülle sensibler Gesundheitsdaten erfordert hohe Standards und klare Regelungen, um Missbrauch vorzubeugen. Hier muss die Politik weiterhin Wachsamkeit zeigen und sicherstellen, dass die Balance zwischen Datenschutz und Nutzbarkeit gewahrt bleibt. Die flächendeckende Einführung der ePA bietet die Chance, die Gesundheitsversorgung entscheidend zu verbessern, stellt aber zugleich hohe Anforderungen an die Sicherheit und Akzeptanz im Umgang mit digitalen Gesundheitsdaten.
Adexa und BVpta: Weg frei für die Zukunft des PTA-Berufs
Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Bundesverband der PTA (BVpta) haben sich darauf verständigt, enger zusammenzuarbeiten, um dem Beruf der pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) neue Perspektiven zu bieten. In ersten Gesprächen wurde beschlossen, eine zukunftsorientierte Strategie zu entwickeln, die den PTA-Beruf attraktiver, lukrativer und aufgewertet gestaltet. Diese Initiative ist eine Reaktion auf den sich verschärfenden Fachkräftemangel in Apotheken, der durch fehlenden Nachwuchs und die Abwanderung erfahrener Kräfte verstärkt wird.
Aktuell machen PTA die größte Berufsgruppe in Apotheken aus und tragen wesentlich zur Arzneimittelversorgung der Bevölkerung bei. Rund 80 Prozent der in Apotheken ausgegebenen Medikamente werden von PTA betreut. "Keine Apotheke ohne PTA," betonte Anja Zierath, Vorsitzende des BVpta, und unterstreicht damit die Bedeutung der PTA für die Apothekenbranche. Adexa und BVpta sehen es als unerlässlich an, die berufliche Attraktivität zu steigern, um mehr junge Menschen für diesen Berufsweg zu gewinnen und gleichzeitig ausgebildete PTA langfristig an Apotheken zu binden.
Ein zentrales Anliegen beider Organisationen ist die Modernisierung der PTA-Ausbildung. Sie bemängeln, dass das aktuelle Ausbildungsmodell den heutigen und zukünftigen Herausforderungen des PTA-Berufs nicht mehr gerecht werde. Die Verbände fordern daher eine Reform, die nicht nur an deutsche, sondern auch an europäische Standards angepasst ist. Ziel sei es, die Ausbildung moderner und zukunftssicher zu gestalten und den PTA mehr Eigenverantwortung und Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten.
Die Einführung einheitlicher, höherqualifizierter Weiterbildungsmöglichkeiten könnte, so Adexa und BVpta, dabei helfen, PTA langfristig an die öffentliche Apotheke zu binden. Perspektiven wie eine höhere Qualifikation und erweiterte Kompetenzen könnten dazu beitragen, die Berufsgruppe zu motivieren und gleichzeitig den Bedarf an qualifiziertem Personal zu sichern. Ein Mangel an PTA, so sind sich die beiden Verbände einig, würde eine verantwortungsvolle und ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung gefährden.
Mit der gebündelten Initiative wollen Adexa und BVpta die Attraktivität des PTA-Berufs fördern und eine nachhaltige Stärkung der Präsenzapotheken bewirken. Die ersten Gespräche haben bereits Einigkeit darüber erzielt, dass die Umsetzung schnellstmöglich angegangen werden muss, um die drängenden Probleme des Fachkräftemangels zu adressieren.
Der Schulterschluss zwischen Adexa und BVpta könnte eine dringend notwendige Wende für den PTA-Beruf einläuten. Seit Jahren klagen Apotheken über Nachwuchsmangel, während gleichzeitig immer weniger junge Menschen den PTA-Beruf wählen. Die Anforderungen an PTA steigen, doch die Attraktivität des Berufs nimmt ab – eine gefährliche Schere, die sich durch fehlende Perspektiven und veraltete Ausbildungsstrukturen weiter öffnet.
Die Forderungen von Adexa und BVpta nach einer umfassenden Reform der PTA-Ausbildung sind deshalb ein wichtiger Schritt, um den Beruf an die Bedürfnisse der heutigen Arbeitswelt anzupassen. Eine höhere Qualifikation könnte PTA nicht nur stärken, sondern ihnen auch die Chance auf eine verbesserte berufliche Stellung eröffnen. Dies wäre ein klares Signal der Wertschätzung und könnte motivierend wirken.
Die Lösung des Fachkräftemangels in Apotheken liegt jedoch nicht allein in der Hand der Berufsverbände. Auch die Politik muss sich ihrer Verantwortung bewusst werden und Reformen unterstützen, die den PTA-Beruf zukunftsfähig machen.
TikTok-Trend „Mucinex-Methode“: Hustensaft als Schwangerschaftshilfe – Experten warnen vor Risiken
Ein neuer Trend auf der Social-Media-Plattform TikTok sorgt derzeit für Schlagzeilen. Nutzerinnen berichten, dass sie durch die Einnahme von Mucinex, einem Hustensaft mit dem schleimlösenden Wirkstoff Guaifenesin, schneller schwanger geworden seien. Die als „Mucinex-Methode“ bekannte Praxis verbreitet sich in Form von kurzen Videos, in denen Frauen ihre positiven Erfahrungen teilen und anderen mit Kinderwunsch zur Nachahmung raten.
Die Theorie hinter dem Trend: Guaifenesin, ein Sekretolytikum, soll nicht nur den Schleim in den Atemwegen lösen, sondern auch den Zervixschleim im Gebärmutterhals verflüssigen. Letzteres soll Spermien den Weg zur Eizelle erleichtern und somit die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung erhöhen. Guaifenesin wird bei Erkältungen eingesetzt, um festsitzenden Schleim in den Bronchien zu lösen und das Abhusten zu erleichtern. Einige TikTok-Nutzerinnen glauben, dass dieser Effekt auch im weiblichen Körper die Durchlässigkeit des Zervixschleims steigern könnte.
Medizinische Experten stehen dem Trend jedoch kritisch gegenüber. Zwar existieren ältere Studien, die auf eine mögliche Wirkung des Guaifenesins auf den Zervixschleim hindeuten könnten, jedoch waren diese Untersuchungen methodisch schwach und wissenschaftlich nicht überzeugend. Die Datenlage ist unzureichend, um eine solche Anwendung als fruchtbarkeitsfördernd zu klassifizieren. Hinzu kommt, dass die Einnahme von Medikamenten abseits ihrer vorgesehenen Indikationen, der sogenannte Off-Label-Use, potenzielle Risiken mit sich bringt. Der Hersteller Reckitt warnt deshalb in einer aktuellen Stellungnahme ausdrücklich davor, Mucinex oder andere Guaifenesin-haltige Erkältungsmittel zur Erhöhung der Fruchtbarkeit einzusetzen.
Zudem sind die möglichen Auswirkungen auf eine frühe Schwangerschaft bislang kaum erforscht. Medizinische Experten betonen die Bedeutung einer sachgerechten medizinischen Beratung für Frauen mit Kinderwunsch. Sie weisen darauf hin, dass trotz der positiven Erfahrungsberichte auf TikTok verlässliche wissenschaftliche Belege fehlen. Insbesondere die individuelle Situation der Anwenderinnen sollte sorgfältig berücksichtigt werden, bevor ein nicht zugelassenes Arzneimittel zur Erreichung eines gewünschten Effekts verwendet wird.
Die „Mucinex-Methode“ verdeutlicht die Macht sozialer Medien und zeigt gleichzeitig, wie schnell unbewiesene Heilsversprechen verbreitet werden können. TikTok ist ein dynamisches Medium, das positive Erlebnisse ohne wissenschaftliche Grundlage viral gehen lässt. Doch die gesundheitlichen Risiken, die mit einem Off-Label-Gebrauch verbunden sind, werden häufig erst später offenkundig – meist dann, wenn die Begeisterung bereits weit verbreitet ist. Gerade im Bereich der Fruchtbarkeit, in dem Hoffnungen und Emotionen eine große Rolle spielen, ist besondere Vorsicht geboten. Der unbedachte Einsatz von Medikamenten kann unvorhergesehene Folgen haben. Hier ist nicht nur die Wissenschaft gefragt, sondern auch die Aufklärung durch Medien und Fachärzte.
Neue PTA-Schule in Münster begeistert mit steigenden Anmeldezahlen
Die Heinrich-Salzmann-PTA-Fachschule in Münster hat am 23. September ihre modernen Räume im Stadtteil Mecklenbeck eröffnet und verzeichnet bereits eine hohe Nachfrage. Die neue Bildungsstätte bietet Platz für bis zu 80 PTA-Schüler pro Jahrgang und ermöglicht damit eine deutliche Steigerung der Ausbildungskapazitäten. „Die Anmeldezahlen sind sehr erfreulich“, so die neue Schulleiterin Nicole Budny. Mit dieser Erweiterung trägt die Fachschule dem gestiegenen Bedarf an gut ausgebildeten pharmazeutisch-technischen Assistenten Rechnung, der durch die Herausforderungen im Gesundheitswesen immer dringlicher wird.
Die Schulleitung verfolgt ehrgeizige Pläne: Die Heinrich-Salzmann-Schule möchte nicht nur Ausbildungsstätte sein, sondern sich auch als regionales Kompetenzzentrum etablieren. Die Idee, künftig als Stützpunkt für das Kammergebiet Westfalen-Lippe zu fungieren und die Landesmeisterschaften für PTA in Münster auszurichten, unterstreicht das Bestreben, die Bedeutung des PTA-Berufs über die Ausbildungsgrenzen hinaus zu fördern. Dies würde nicht nur die Fachschule in der Region verankern, sondern Münster als Standort für die Ausbildung im Gesundheitsbereich aufwerten und die Attraktivität des Berufsfeldes erhöhen.
Die gestiegene Nachfrage nach PTA-Ausbildungsplätzen spiegelt das wachsende Interesse wider, in einem Berufsfeld zu arbeiten, das sowohl Verantwortung als auch Stabilität bietet. Die neuen Kapazitäten kommen einer stark nachgefragten Ausbildungsstätte zugute und senden ein Signal in die gesamte Branche: Die Ausweitung der Ausbildungskapazitäten ist essenziell, um die Versorgungssicherheit im Gesundheitssystem langfristig zu gewährleisten. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der höheren Anforderungen im Gesundheitswesen ist diese Investition in die Zukunft mehr als willkommen.
Die Eröffnung der neuen Heinrich-Salzmann-PTA-Fachschule ist ein erfreuliches Zeichen für die Region und ein wichtiger Schritt, um den Bedarf an qualifizierten pharmazeutisch-technischen Assistenten zu decken. In Zeiten, in denen Apotheken und Kliniken mit einem steigenden Fachkräftemangel kämpfen, erweist sich diese Ausbildungserweiterung als unverzichtbar. PTA leisten einen entscheidenden Beitrag in Apotheken, indem sie Patienten beraten, die Medikamentensicherheit gewährleisten und die Apotheker bei ihrer Arbeit unterstützen. Gerade in einem Gesundheitssystem, das sich zunehmend unter Druck sieht, sind gut ausgebildete Fachkräfte unverzichtbar.
Die ambitionierten Pläne der Heinrich-Salzmann-Schule, sich als Zentrum für die regionale Nachwuchsförderung zu etablieren und möglicherweise die Landesmeisterschaften für PTA auszurichten, demonstrieren die Weitsicht der Schulleitung. Solche Veranstaltungen stärken das Selbstverständnis des Berufsfeldes und fördern das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der PTA-Ausbildung. Auch die Bedeutung des PTA-Berufs wird durch solche Initiativen gesteigert und das Image dieses Berufes aufgewertet.
In einem weiteren Sinne könnte das Projekt der Heinrich-Salzmann-PTA-Schule auch als Modell für andere Regionen dienen. Die Notwendigkeit, Ausbildungsplätze in Berufen mit einem klaren Bedarf zu schaffen, wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Der PTA-Beruf ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung, und Investitionen in die Ausbildung sind Investitionen in die Zukunft des Gesundheitswesens. Dieses neue Ausbildungszentrum zeigt, wie wichtig es ist, jungen Menschen ein attraktives und praxisnahes Ausbildungsangebot zu machen, das auf die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse im Gesundheitssektor ausgerichtet ist.
PTA-Ausbildung am Limit: Überfüllte Klassen, veraltete Technik und fehlende pädagogische Qualifikation der Lehrkräfte
Die Ausbildung zum Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA) ist für viele junge Menschen in Deutschland der Einstieg in einen anspruchsvollen Beruf im Gesundheitswesen. Doch an deutschen PTA-Schulen herrschen gravierende Missstände, die das Ausbildungsniveau und die Berufsvorbereitung ernsthaft beeinträchtigen. An manchen Schulen berichten Lehrkräfte und Schüler von überfüllten Klassenräumen, in denen bis zu 30 oder mehr Auszubildende gleichzeitig unterrichtet werden. Ein solches Umfeld erschwert es, den notwendigen Praxisbezug und das individuelle Training sicherzustellen, das für den anspruchsvollen Berufsalltag notwendig ist. „Ich habe oft mit Kolleg
improvisiert, weil wichtige Geräte defekt oder schlichtweg nicht vorhanden waren“, schildert eine ehemalige PTA-Lehrerin und betont, dass viele Schulen deutlich unter dem benötigten Standard arbeiten.
Ein weiteres Problem ist die teilweise unzureichende Qualifikation des Lehrpersonals. Viele Lehrkräfte, die ihr Wissen an die künftigen PTAs weitergeben, verfügen über fundierte fachliche Kenntnisse, aber nicht alle haben eine pädagogische Ausbildung oder sind auf den modernen Unterricht von Auszubildenden vorbereitet. „Der Unterschied zwischen einer erfahrenen Fachkraft und einer ausgebildeten Lehrkraft mit pädagogischem Hintergrund zeigt sich deutlich im Unterricht“, erklärt die frühere Lehrerin weiter. „Ohne didaktische Kenntnisse kann selbst die beste Fachkraft Schwierigkeiten haben, den Stoff verständlich und effektiv zu vermitteln.“ Dies führe dazu, dass viele Schüler Lücken in der Ausbildung aufweisen und sich nicht optimal auf ihre zukünftige Tätigkeit vorbereitet fühlen.
Aus Gesprächen mit Schülern und Schülervertretungen wird deutlich, dass die Situation in manchen PTA-Schulen als untragbar empfunden wird. „Es fühlt sich manchmal an, als müssten wir uns alles selbst beibringen“, erzählt eine Schülerin. Andere berichten von fehlenden Materialien und unzureichenden Übungsmöglichkeiten. Dies wirkt sich nicht nur auf das praktische Wissen der Auszubildenden aus, sondern auch auf ihre Motivation und ihr Vertrauen in die berufliche Zukunft. Gerade in einem Gesundheitsberuf, in dem Präzision und Sorgfalt entscheidend sind, ist ein solides Ausbildungsfundament unverzichtbar.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Probleme erkannt und angekündigt, dass Verbesserungsmaßnahmen geplant seien. Dazu gehören einheitliche Standards für die technische Ausstattung der Schulen, eine regelmäßige Fortbildung der Lehrkräfte sowie eine Verbesserung der pädagogischen Schulung. Doch diese Maßnahmen sind noch nicht umgesetzt und bleiben in den Augen vieler Beteiligter oft vage. Vertreter von PTA-Verbänden und Gewerkschaften fordern deutlichere finanzielle Mittel und nachhaltige Programme, um die Ausbildungsqualität langfristig zu sichern.
Die Situation in den PTA-Schulen steht in einem starken Kontrast zur steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Gesundheitsbranche. Besonders in Apotheken, die zunehmend unter dem Fachkräftemangel leiden, sind gut ausgebildete PTAs von essenzieller Bedeutung. Sollte der derzeitige Ausbildungsnotstand nicht behoben werden, könnte dies langfristige Auswirkungen auf die flächendeckende Gesundheitsversorgung haben.
Die Herausforderungen, vor denen die PTA-Ausbildung in Deutschland steht, sind komplex und tiefgreifend. Die Problematik betrifft nicht nur die Ausstattung und die Qualifikation des Lehrpersonals, sondern auch die Frage, welche Standards für die Ausbildung eines Berufs im Gesundheitssektor gelten sollten. PTAs sind in Apotheken ein zentraler Bestandteil des Teams und tragen eine hohe Verantwortung im Umgang mit Arzneimitteln und der Beratung von Patienten. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie ihre Ausbildung unter Bedingungen absolvieren, die diesem anspruchsvollen Beruf gerecht werden.
Wenn Klassenräume überfüllt sind und Schüler keinen Zugang zu modernen Geräten haben, wird das praktische Wissen vernachlässigt. Dies birgt das Risiko, dass zukünftige PTAs zwar theoretische Kenntnisse mitbringen, jedoch im praktischen Einsatz Defizite aufweisen. Der Verzicht auf ausreichend didaktisch geschulte Lehrkräfte zeigt zudem, dass das pädagogische Konzept vieler Schulen überholt ist. Ohne pädagogische Fachkenntnisse und moderne Lehrmethoden fällt es Lehrkräften schwer, den Unterricht so zu gestalten, dass er auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler eingeht und sie motiviert.
Das Bundesministerium und die Länder sind daher gefordert, den Beruf PTA attraktiver und zukunftssicher zu gestalten. Dafür braucht es nicht nur Versprechen, sondern auch konkrete Maßnahmen: Einheitliche Standards für technische und räumliche Ausstattung, regelmäßige Evaluationen der Lehrqualität und die Förderung einer pädagogischen Ausbildung für Lehrkräfte wären erste Schritte. Die notwendigen finanziellen Mittel sollten nicht als Belastung, sondern als Investition in die Qualität des Gesundheitswesens verstanden werden.
Ein gut ausgebildeter PTA ist letztlich ein Gewinn für die Gesellschaft. In einer Zeit, in der der Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen stetig steigt, sollten Missstände in der Ausbildung nicht einfach hingenommen werden. Die Wertschätzung für diesen Beruf muss sich auch in der Ausbildungsqualität widerspiegeln. Denn die Ausbildung von PTAs bildet die Grundlage für eine sichere, kompetente und patientenorientierte Gesundheitsversorgung – und das darf nicht dem Zufall oder individuellen Schulkapazitäten überlassen bleiben.
Oyono Nacht Intens Immun: Unterstützung für Schlaf und Immunsystem in einem Präparat
In Zeiten erhöhter Stressbelastung und steigender Infektanfälligkeit ist die Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln zur Immunstärkung ungebrochen. Ein Produkt, das aktuell in Apotheken besonders gefragt ist, heißt Oyono Nacht Intens Immun. Die spezielle Formel kombiniert die schlaffördernde Wirkung von Melatonin mit immunstärkenden Vitaminen und Mineralstoffen.
Das Präparat richtet sich an Erwachsene mit Ein- und Durchschlafproblemen, die zugleich ihr Immunsystem stärken möchten. Zu den Inhaltsstoffen gehören Melatonin, Baldrian und Ashwagandha – eine Kombination, die das Einschlafen beschleunigen und die Schlafqualität verbessern soll. Ergänzend wirken die Vitamine C und D sowie die Spurenelemente Zink und Selen, die das Immunsystem während der Regenerationsphase im Schlaf unterstützen. Die Einnahme erfolgt 30 Minuten vor dem Schlafengehen, wobei die innovative 3-Phasen-Technologie eine zeitlich abgestimmte Freisetzung über die Nacht hinweg ermöglicht.
Die Schlafqualität ist laut Forschung entscheidend für das Immunsystem, da schlechter Schlaf die Funktion der T-Zellen beeinträchtigen kann, die eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr spielen. Angesichts der Tatsache, dass etwa 40 Prozent der Deutschen von Schlafstörungen betroffen sind, bietet Oyono Nacht Intens Immun eine interessante Option für Menschen, die gezielt Schlaf und Immunabwehr fördern möchten.
Das Präparat ist jedoch nicht für Schwangere oder Stillende geeignet, und die zusätzliche Einnahme anderer Zink- oder Selenpräparate sollte vermieden werden, um eine Überdosierung zu verhindern. Apotheker beobachten eine wachsende Nachfrage nach kombinierten Nahrungsergänzungsmitteln wie diesem, da das Bewusstsein für die Zusammenhänge von Schlaf und Immungesundheit in der Bevölkerung steigt.
Oyono Nacht Intens Immun vereint die zunehmend gefragte Kombination aus Schlaf- und Immunstärkung in einem Produkt, das sowohl auf wissenschaftliche Erkenntnisse als auch auf innovative Freisetzungstechnologien setzt. Der Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Immunfunktion wird längst nicht mehr nur in der Wissenschaft diskutiert, sondern ist auch im Alltag vieler Menschen präsent. Das Produkt trifft einen Nerv in der Bevölkerung, die vermehrt nach Lösungen sucht, die sich einfach in die Abendroutine integrieren lassen und gezielt auf zwei wesentliche Gesundheitsbereiche einwirken.
Ein kritischer Blick ist jedoch auch erforderlich: Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass Nahrungsergänzungsmittel keine Wundermittel sind. Eine gesunde Lebensweise bleibt die Basis für ein funktionierendes Immunsystem und guten Schlaf. Oyono Nacht Intens Immun ist als Unterstützung gedacht, nicht als Ersatz für grundlegende Maßnahmen wie ausgewogene Ernährung und Stressabbau.
Rettungsdienst-Reform: Bertelsmann-Stiftung drängt auf Dispensierrecht für bessere Notfallversorgung
Im Rahmen der geplanten Notfallreform setzt sich die Bertelsmann-Stiftung für eine erhebliche Erweiterung der Kompetenzen im Rettungsdienst ein. Zentraler Vorschlag: Ein beschränktes Dispensierrecht, das Rettungsdiensten erlauben soll, unter bestimmten Bedingungen Medikamente direkt an Patientinnen und Patienten zu verabreichen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Patiententransporte zu reduzieren, die medizinische Notversorgung zu entlasten und gleichzeitig eine schnellere, ortsnahe Versorgung sicherzustellen.
Aktuell sieht die Notfallreform vor, dass in integrierten Notfallzentren (INZ) Ärzte bestimmte Arzneimittel ausgeben dürfen, wenn keine Vertragsapotheke verfügbar ist. Die Bertelsmann-Stiftung, die in Zusammenarbeit mit einem Expertenpanel unter der Leitung von Dr. Janosch Dahmen (Grüne) an den Reformvorschlägen gearbeitet hat, hält dies für unzureichend und fordert, diese Möglichkeit auf den gesamten Rettungsdienst auszuweiten. Der Vorschlag sieht vor, dass Sanitäter einen Arzneimittelkoffer erhalten, der wichtige Medikamente enthält, die im Einsatz oft notwendig sind. Dies würde eine direkt fallabschließende Versorgung ermöglichen, ohne dass Patienten immer in eine Notaufnahme gebracht werden müssen.
Eine von der Stiftung geleitete Expertengruppe stellte fest, dass die derzeitigen Strukturen im Rettungsdienst durch fehlende Standards und eine inkonsistente Aufgabenverteilung geprägt sind, was eine effektive Notfallversorgung erheblich erschwert. "Die Versorgungsqualität bleibt vielerorts hinter den Möglichkeiten zurück", erklärt Jan Böcken, Gesundheitsexperte der Bertelsmann-Stiftung. Ein weiteres Problem sei die unzureichende diagnostische und therapeutische Ausstattung der Rettungskräfte, die durch die Einführung der sogenannten Point-of-Care-Labordiagnostik (PoC) und die intravenöse Gabe von Antibiotika verbessert werden könnte.
Neben der Struktur soll auch die Ausbildung der Notfallsanitäter reformiert werden. Die Expertenrunde schlägt vor, die Ausbildungszeit um mindestens zwei Monate zu verlängern und in ein bundesweit einheitliches akademisches Format zu überführen. Ziel sei es, den Notfallsanitätern ein erweitertes Spektrum an Kompetenzen zu vermitteln, sodass sie eigenständig auch komplexe, nicht lebensbedrohliche Patienten betreuen können. Mit einer solchen Ausbildung, die in einem Bachelor-Abschluss münden könnte, sollen Notfallsanitäter besser gerüstet sein, medizinische Notlagen zu meistern, ohne auf eine direkte ärztliche Unterstützung angewiesen zu sein.
Durch die geplanten Maßnahmen soll das Rettungsdienstpersonal in Fällen, in denen keine Lebensgefahr besteht, flexibel agieren und unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden können. Die telemedizinische Unterstützung durch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) würde zudem eine enge Abstimmung und eine schnelle Einschätzung vor Ort ermöglichen. "Mit diesen Schritten können die Belastungen der Notaufnahmen verringert und die Ressourcen im Gesundheitssystem besser genutzt werden," betont Böcken.
Die Forderung der Bertelsmann-Stiftung nach einem Dispensierrecht für den Rettungsdienst ist ein mutiger und dringend notwendiger Schritt zur Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens. Die Notwendigkeit, Patienten unnötig in die Notaufnahme zu transportieren, bindet wertvolle Ressourcen und belastet das Gesundheitssystem in unnötigem Maß. Die Möglichkeit für Sanitäter, notwendige Medikamente direkt vor Ort auszugeben, würde nicht nur die Notfallversorgung entlasten, sondern auch den Patienten zugutekommen, die so schneller und gezielter behandelt werden könnten. Die vorgeschlagene Reform der Ausbildung schafft dabei die Grundlage für eine neue Generation von Notfallsanitätern, die mit erweiterten Kompetenzen handlungsfähiger und besser ausgebildet sind. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um den Rettungsdienst in Deutschland zu einem eigenständigeren, patientenorientierten Versorger zu machen und das Gesundheitssystem insgesamt resilienter aufzustellen.
Lauterbach optimistisch – Apotheken in der Krise: Versorgungsengpässe und fehlende finanzielle Entlastung
Deutschland kämpft weiter mit erheblichen Medikamentenengpässen, und die Lage bleibt für Apotheken und Patienten gleichermaßen angespannt. Obwohl das Bundesgesundheitsministerium auf neue Regelungen und Anpassungen setzt, zeigen sich in der Praxis bislang kaum Entlastungen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußerte sich in einem Interview mit der ARD dennoch optimistisch und sieht die Engpässe als ein vorübergehendes Problem, das auf alte Lieferverträge zurückzuführen sei. „Es wird besser werden, aber das braucht Zeit“, versicherte Lauterbach und betonte, dass die neuen gesetzlichen Vorgaben langfristig die Versorgung stabilisieren sollen.
In der Praxis sieht es jedoch anders aus: Täglich sehen sich Apotheker gezwungen, alternative Lösungen für nicht lieferbare Medikamente zu finden. Der Aufwand ist immens, da die Suche nach Ersatzpräparaten oft langwierig ist, zusätzliche Beratungen mit Patienten erforderlich werden und ein umfassender Abgleich mit den behandelnden Ärzten nötig wird. Gleichzeitig steigen die Beschaffungskosten, da alternative Präparate oft teurer und in der Verfügbarkeit ebenfalls eingeschränkt sind. Viele Apotheken berichten von einer enormen zusätzlichen Arbeitsbelastung, die auch mit der vermehrten Nutzung digitaler Schnittstellen zur Bestandspflege und Bestelloptimierung einhergeht. Die Personalressourcen in den Apotheken sind jedoch begrenzt, und die steigende Nachfrage nach alternativen Präparaten erschwert den ohnehin schon belasteten Arbeitsalltag.
Apothekerverbände fordern daher schon seit Langem eine Erhöhung der Apothekenhonorare, die diesen Mehraufwand berücksichtigt. Die aktuelle Vergütung der Apotheken basiert auf alten Berechnungsgrundlagen und deckt die komplexer gewordenen Anforderungen kaum noch ab. Doch von Seiten des Ministeriums fehlt bislang eine konkrete Ankündigung, diesen finanziellen Druck abzufedern. Stattdessen appelliert Lauterbach an das Durchhaltevermögen der Apotheken und die Geduld der Bevölkerung. "Wir sind auf dem Weg der Besserung", betonte der Minister, fügte jedoch hinzu, dass kurzfristige Erleichterungen schwierig umzusetzen seien.
Während Lauterbachs Aussagen auf die langfristige Stabilisierung der Lieferketten abzielen, bleibt die Frage, wie lange Apotheken die aktuelle Situation noch bewältigen können. Viele Apotheker sehen sich an ihrer Belastungsgrenze und fordern dringende Maßnahmen, die die Versorgung und Arbeitsfähigkeit der Apotheken sichern. In einer Branche, die oft das letzte Glied in der Versorgungskette darstellt, ist die Verantwortung enorm, doch ohne die nötige finanzielle Unterstützung könnten viele Apotheken Schwierigkeiten haben, diese Verantwortung langfristig zu tragen.
Die Medikamentenversorgung in Deutschland steht auf einem brüchigen Fundament, und die Apotheken tragen die Hauptlast dieser Krise. Der Optimismus von Karl Lauterbach ist zwar begrüßenswert, doch für die Menschen, die an der Frontlinie stehen, ist die Realität eine andere. Der tägliche Mangel an Medikamenten erfordert schnelles und umfassendes Handeln seitens der Apotheken: Jede fehlende Lieferung bedeutet umfangreiche organisatorische Schritte. Apotheker müssen in mühevoller Kleinarbeit Ersatzpräparate finden, detaillierte Beratungsgespräche führen und Patienten sowie deren Angehörige beruhigen – all das, ohne die dafür notwendige finanzielle Unterstützung.
Es reicht nicht aus, die Engpässe als Folge alter Verträge darzustellen. Die Versorgungssituation hat sich so weit verschärft, dass die bestehende Vergütung für Apotheken schlichtweg nicht mehr zeitgemäß ist. Jede Umstellung auf alternative Medikamente, jede verlängerte Beratung und jedes zusätzliche Telefonat mit Ärzten zur Absicherung von Medikationsplänen sind Ressourcen, die aktuell unbezahlt bleiben. Apotheken leisten eine unersetzliche Aufgabe im Gesundheitswesen, und ohne sie würde die Versorgung vielerorts zusammenbrechen. Lauterbach erkennt zwar die Herausforderungen an, doch es bleibt bei Worten, wo Taten gefragt sind. Eine Anpassung der Honorare, die den Mehraufwand kompensiert, wäre nicht nur ein Zeichen des Respekts, sondern auch eine notwendige Stütze für die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken.
Die Belastungen, die auf den Schultern der Apothekenteams liegen, sind nicht nur eine Frage der finanziellen Absicherung, sondern auch der Wertschätzung und des Respekts vor ihrer Arbeit. Apotheken erfüllen in der derzeitigen Krise nicht nur eine Lieferfunktion, sondern sind Anlaufstelle und Stütze für unzählige Patienten, die auf die Beratung und Versorgung angewiesen sind. Jede Apotheke, die sich dieser Verantwortung entzieht oder sie wirtschaftlich nicht länger tragen kann, hinterlässt eine Versorgungslücke, die nur schwer zu schließen ist. Ein Umdenken in der politischen Unterstützung und eine Anerkennung der tatsächlichen Mehrbelastung sind dringend nötig, um eine nachhaltige und verlässliche Medikamentenversorgung sicherzustellen.
Apotheken in der Impfrolle: Wegbereiter für eine neue Ära der Gesundheitsversorgung
Der Alltag vieler Apotheken wird derzeit stark von Engpässen und Personalmangel geprägt, doch die Rolle des „Impfapothekers“ bringt frischen Wind in eine Branche, die sich zunehmend unter Druck sieht. Inmitten von Herausforderungen wie wachsender Bürokratie und veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat das Impfen in Apotheken seit seiner Einführung für viele überraschende Erfolge erzielt. Schon im zweiten Jahr zeigt sich: Die Nachfrage nach Impfungen in Apotheken hat sich sprunghaft entwickelt, und Apothekenkunden nehmen das Angebot mit positiver Resonanz an.
Mit dem Ansturm kommen auch neue Chancen. Immer mehr Apothekerinnen und Apotheker lassen sich zur Durchführung von Impfungen schulen und qualifizieren, um die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu bedienen. Anfangs noch auf die Grippeimpfung begrenzt, könnten Apotheken bald Impfungen gegen weitere Erkrankungen wie Tetanus, Pneumokokken oder Herpes zoster anbieten. Die damit verbundene Routineentwicklung hat es vielen Apotheken erlaubt, die Abläufe zu verbessern und die Impfräume effizient zu nutzen. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird das Impfen zu einer immer relevanteren Einkommensquelle, die bei wachsendem Fachkräftemangel und stagnierenden Apothekenerträgen entscheidende Entlastung bringen könnte.
Langfristig ist eine noch weiterreichende Rolle denkbar. Die Möglichkeit, ein umfassendes Präventions- und Gesundheitsangebot zu schaffen, das Beratung, Impfungen und Gesundheitschecks einschließt, könnte die Apothekenlandschaft erheblich verändern. Apotheker könnten zu zentralen Ansprechpartnern im Bereich der Gesundheitsvorsorge werden, was die Apotheke als Dienstleistungszentrum festigen und ihre Rolle im Gesundheitswesen stärken würde. In einer Zeit, in der Hausärzte vielerorts fehlen und Patienten oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, könnten Apotheken eine Versorgungslücke schließen und eine wichtige Anlaufstelle für präventive Gesundheitsmaßnahmen werden.
Doch der Weg dorthin ist nicht ohne Hürden. Auch in Zukunft wird es notwendig sein, die Apotheken umfassend zu unterstützen, sei es durch staatliche Förderprogramme, angepasste Regelungen oder gezielte finanzielle Entlastungen, um die Herausforderungen des zusätzlichen Arbeitsaufkommens zu bewältigen. Das Impfen in Apotheken zeigt jedoch bereits jetzt: Die Bereitschaft der Apotheker, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterzubilden, stößt auf positiven Zuspruch und weckt Hoffnungen auf eine verbesserte Gesundheitsversorgung für alle.
Die Entscheidung, Apotheken in die Impfversorgung einzubinden, könnte sich als Meilenstein für das deutsche Gesundheitssystem erweisen. Längst stehen Apotheken nicht mehr nur für die reine Abgabe von Medikamenten, sondern zunehmend auch für Beratungs- und Präventionsangebote, die bisher vorwiegend in Arztpraxen angesiedelt waren. Das Impfen in Apotheken eröffnet eine direkte, zugängliche Möglichkeit für viele Menschen, eine wichtige Gesundheitsleistung in Anspruch zu nehmen – ohne lange Wartezeiten, ohne Termin und in der vertrauten Umgebung einer lokalen Apotheke.
Apothekerinnen und Apotheker, die sich für das Impfen entscheiden, zeigen dabei Mut und Weitblick. Denn neben der eigentlichen Impftätigkeit bedarf es umfassender Schulungen, die Zeit und finanzielle Mittel kosten, sowie spezieller Vorbereitungen innerhalb der Apotheke. Impfräume müssen eingerichtet, Dokumentationspflichten beachtet und Hygienemaßnahmen konsequent eingehalten werden. Dies bedeutet zusätzliche Belastung, vor allem für kleinere Apotheken, die ohnehin bereits unter Personalmangel leiden. Dennoch zeigt die zweite Impfsaison: Die Rückmeldungen der Kundschaft sind durchweg positiv, und die Nachfrage übersteigt oftmals die Kapazitäten.
In einem Gesundheitswesen, das durch Fachkräftemangel, Überlastung und Strukturprobleme herausgefordert ist, könnte das Impfen in Apotheken eine bedeutende Entlastung bieten. Langfristig könnte die Aufgabe sogar zu einer Neuorientierung der Apotheken führen – hin zu multifunktionalen Zentren für Prävention, Beratung und Gesundheitsversorgung. Eine der großen Fragen dabei ist jedoch, wie Apotheken es schaffen können, das erweiterte Angebot nachhaltig zu integrieren. Es bedarf hier einer klaren Unterstützung durch Politik und Krankenkassen, sei es durch Honoraranpassungen, Fortbildungsförderungen oder den Abbau bürokratischer Hürden.
Die Entscheidung, Apotheken als Impforte zu nutzen, geht mit einem tiefgreifenden Wandel im Selbstverständnis des Berufs einher. Apothekerinnen und Apotheker, die diese Herausforderung annehmen, haben die Chance, das Bild des Apothekerberufs zu verändern und aktiv zur öffentlichen Gesundheit beizutragen. Dafür braucht es jedoch nicht nur Bereitschaft, sondern auch konkrete strukturelle Verbesserungen und einen breiten gesellschaftlichen Rückhalt, um diesen vielversprechenden Ansatz langfristig zu etablieren und weiter auszubauen.
Medizinisches Cannabis ohne Genehmigung: Erleichterung für Ärzte und Patienten
Seit dem 17. Oktober können Ärztinnen und Ärzte mit bestimmten Facharzt- und Zusatzbezeichnungen medizinisches Cannabis verschreiben, ohne zuvor eine Genehmigung der Krankenkassen einholen zu müssen. Diese neue Regelung geht auf einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zurück, der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) rechtlich geprüft und freigegeben wurde. Die Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt in der Versorgung schwerkranker Patientinnen und Patienten, für die Cannabis eine wertvolle therapeutische Option darstellt.
Die G-BA-Regelung erstreckt sich auf eine ausgewählte Gruppe medizinischer Fachrichtungen, darunter Allgemeinmedizin, Neurologie, Anästhesiologie sowie spezialisierte Bereiche der Inneren Medizin wie Kardiologie, Hämatologie und Onkologie. Auch Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie, Rehabilitative Medizin sowie Spezialisten in Palliativ- und Schmerzmedizin sind in der Verordnung eingeschlossen. Diese Medizinerinnen und Mediziner haben nun die Möglichkeit, Cannabis eigenverantwortlich zu verschreiben, wenn sie den therapeutischen Nutzen für ihre Patienten als gegeben erachten. So können langwierige Genehmigungsverfahren vermieden und Patienten schneller Zugang zu den benötigten Medikamenten ermöglicht werden.
Ärztinnen und Ärzte, die nicht über eine der genannten Qualifikationen verfügen, müssen jedoch weiterhin vor der ersten Verordnung eine Genehmigung der Krankenkasse einholen. Diese Regel gilt auch für Folgeverordnungen, sofern das Cannabisprodukt gewechselt wird. Somit bleibt der Genehmigungsvorbehalt der Krankenkassen teilweise bestehen, wobei die medizinische Notwendigkeit individuell geprüft werden kann.
Für gesetzlich Versicherte bedeutet dies, dass Cannabis bei schwerwiegenden Erkrankungen verschrieben werden darf, wenn keine anerkannten Alternativen verfügbar sind und eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf erwartet wird. Der G-BA weist darauf hin, dass die Krankenkassen im Einzelfall die Voraussetzungen prüfen und möglicherweise von der ärztlichen Einschätzung abweichen können. Versicherten stehen unter bestimmten Voraussetzungen verschiedene Cannabisprodukte zur Verfügung, darunter Blüten, Extrakte sowie die synthetischen Cannabinoide Dronabinol und Nabilon.
Die Möglichkeit zur Genehmigungsfreiheit stellt für viele Patientinnen und Patienten eine wichtige Entlastung dar, da langwierige Verfahren häufig dazu führen, dass notwendige Behandlungen verzögert werden. Auch für Ärztinnen und Ärzte bedeutet die neue Regelung eine administrative Vereinfachung und schafft mehr Handlungsspielraum bei der individuellen Patientenversorgung.
Die Entscheidung des G-BA zur Erleichterung der Verordnung von medizinischem Cannabis ohne vorherige Genehmigung ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Zu lange waren Patientinnen und Patienten, die von einer Cannabistherapie profitieren könnten, von den bürokratischen Hürden des Gesundheitssystems ausgebremst. Die Regelung stärkt das Vertrauen in die Fachkompetenz der Ärzteschaft und gibt denjenigen Ärztinnen und Ärzten, die durch ihre Qualifikationen spezialisiert sind, den notwendigen Spielraum, um individuell und zielgerichtet zu behandeln.
Jedoch bleibt abzuwarten, ob die Krankenkassen den Beurteilungen der Ärztinnen und Ärzte künftig mehr Gewicht beimessen oder weiterhin eigene Prüfungen anstellen, die zu Verzögerungen führen könnten. Wichtig ist, dass die medizinische Versorgung der Patienten stets im Vordergrund steht und nicht durch administrative Prozesse behindert wird. Der Beschluss ist ein ermutigendes Signal für eine fortschreitende Entlastung des Gesundheitssystems – ein Schritt, dem hoffentlich weitere folgen werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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