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  • 28.10.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Balanceakt zwischen Versorgung, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit
    28.10.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Balanceakt zwischen Versorgung, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken in Deutschland stehen vor wachsenden Herausforderungen: Der Fachkräftemangel erschwert die Einführung neuer pharmazeutischer D...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Balanceakt zwischen Versorgung, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit

 

Fachkräftemangel, neue Betriebsmodelle und steigende Belastungen – wie Apotheken ihre Rolle in einem dynamischen Gesundheitswesen neu definieren müssen

Apotheken in Deutschland stehen vor wachsenden Herausforderungen: Der Fachkräftemangel erschwert die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen, und realistische Bewertungsansätze gewinnen an Bedeutung. Die Rücknahme eines behördlichen Einspruchs könnte neue Kooperationsmodelle wie Misch-OHGs ermöglichen, während Gabriele Regina Overwiening für ihr Engagement im Gesundheitswesen geehrt wurde. Zudem sind Apothekeninhaber mit steuerlichen und strategischen Fragen konfrontiert, etwa bei der Nutzung von Abfindungen oder der Planung für den Ruhestand im Ausland. Steigende GKV-Beiträge belasten Arbeitgeber und Arbeitnehmer, und jüngste Sicherheitsvorfälle zeigen, dass auch Gewalt eine Bedrohung ist. Inmitten steigender Corona-Fallzahlen wächst der Druck auf das Gesundheitssystem.

 

Pharmazeutische Dienstleistungen und Fachkräftemangel in Apotheken: Ein fragiles Gleichgewicht zwischen Versorgung und Wirtschaftlichkeit

In den vergangenen Jahren wurde der Ruf nach erweiterten pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) immer lauter. Angesichts der alternden Gesellschaft und steigenden Gesundheitsanforderungen sollten Apotheken in Deutschland durch Beratungs- und Vorsorgeleistungen entlastet und Patientinnen und Patienten zugleich besser versorgt werden. Die tatsächliche Umsetzung dieser neuen Angebote steht jedoch unter einem doppelten Vorzeichen: Einem deutlichen Fachkräftemangel und der Frage nach ihrer Wirtschaftlichkeit. Viele Apothekenbetreiber stehen vor einem Dilemma, ob sie personelle Ressourcen für pDL bereitstellen sollen, obwohl diese oft als wenig profitabel betrachtet werden. Einige Apotheker sprechen sich daher dafür aus, das Personal lieber zu reduzieren und so das Betriebsergebnis zu verbessern, anstatt unprofitable Dienstleistungen anzubieten.

Ein zentrales Problem, das sich dabei auftut, ist die Frage der wirtschaftlichen Sichtbarkeit von pDL. Die Erstattungssätze und Honorare decken vielfach nicht die tatsächlichen Aufwendungen ab, wie Betreiber berichten. Die notwendigen Investitionen in Fortbildungen und technische Ausstattung, die oft durch pDL erforderlich werden, fressen einen Großteil der Erträge wieder auf. Auch bleibt es fraglich, wie die Krankenkassen in Zukunft die Dienstleistungen bewerten und ob sie eine angemessene Honorierung sicherstellen können. Einige Apothekenbetreiber sehen daher keine Alternative dazu, sich stark auf lukrative Bereiche zu konzentrieren und Personal gezielt in der klassischen Versorgung einzusetzen.

Eine weitere Herausforderung stellt der akute Fachkräftemangel dar, der viele Apotheken bereits jetzt stark belastet. Vor allem in ländlichen Gebieten kämpfen Betreiber um qualifiziertes Personal, um den regulären Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Einführung von pDL erfordert jedoch eine noch intensivere Qualifikation und Spezialisierung, was für kleinere Apotheken oft schwer umsetzbar ist. Die Frage, ob sich die Investition in pDL lohnt oder ob eine Reduzierung des Personalbestands bei gleichzeitiger Konzentration auf die Kernaufgaben nicht zielführender ist, beschäftigt daher viele Unternehmer in der Branche.

Zudem steht die Frage im Raum, welche langfristigen Auswirkungen die Reduzierung von pDL auf die öffentliche Wahrnehmung und die politische Unterstützung der Apotheken haben könnte. Wenn Apotheken sich vermehrt auf die Basisversorgung konzentrieren und pDL zunehmend vernachlässigen, könnte dies möglicherweise negative Rückschlüsse auf die Attraktivität des Berufs und das Image der Apotheken im Gesundheitswesen ziehen.

Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen wurde von vielen als ein wichtiger Schritt zur Erweiterung des Serviceangebots und zur Stärkung der Gesundheitsversorgung gefeiert. Doch die Realität sieht komplexer aus: Viele Apotheken kämpfen tagtäglich darum, die Balance zwischen zusätzlichem Aufwand und wirtschaftlichem Ertrag zu halten. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels stellt sich die Frage, ob eine intensive Ausrichtung auf pDL tatsächlich sinnvoll ist oder ob Apotheken, die ohnehin am Limit arbeiten, nicht eher von einer Konsolidierung ihrer Dienstleistungen profitieren könnten.

Die wirtschaftliche Unsichtbarkeit von pDL lässt sich nicht leugnen. Wenn ein Apotheker betont, dass die Bereitstellung zusätzlicher Dienstleistungen kaum kostendeckend ist und stattdessen Personal eingespart werden sollte, klingt das zunächst provokativ, doch die betriebswirtschaftliche Logik dahinter ist nachvollziehbar. pDL sind mit erhöhtem personellem Aufwand verbunden, während die Einnahmen, wenn überhaupt, nur mäßig steigen. Es stellt sich daher die Frage, wie Apotheken die zukünftige Rolle der pDL in ihrem Leistungsportfolio bewerten und ob sie darauf setzen, einen bedeutenden Teil ihrer Kapazitäten in diesen Bereich zu investieren.

Gleichzeitig darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass die gesellschaftlichen Erwartungen an die Apotheken sich ändern. Mehr als je zuvor wird von ihnen eine umfassende Gesundheitsberatung gefordert, die über die Abgabe von Medikamenten hinausgeht. Es ist eine Gratwanderung für viele Apotheken, die Kundenwünsche, den Fachkräftemangel und die eigene betriebswirtschaftliche Lage in Einklang zu bringen.

Ein grundsätzlicher Wandel der Finanzierung pharmazeutischer Dienstleistungen und gezielte politische Unterstützung könnten helfen, die Wirtschaftlichkeit der pDL zu verbessern. Nur dann könnte es gelingen, diese Angebote fest im Alltag der Apotheken zu etablieren, ohne das wirtschaftliche Überleben der Apotheken zu gefährden. Bis dahin bleibt es für viele Betreiber eine herausfordernde Entscheidung, die im Kern auch die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland berührt.

 

Apothekenbewertung: Realistische Einschätzung statt Schönfärberei

Die Wertermittlung einer Apotheke ist eine komplexe Aufgabe, die oft unterschätzt wird. Viele Apothekenbetreiber orientieren sich am betrieblichen Jahresüberschuss, doch dieser allein gibt kein vollständiges Bild über den tatsächlichen Wert des Unternehmens. Essenziell ist vielmehr der um Ertragsteuern und den kalkulatorischen Unternehmerlohn geminderte Überschuss. Diese Anpassung ist notwendig, um eine realistische Einschätzung des potenziellen Verkaufswerts zu erhalten und Verzerrungen zu vermeiden, die sonst durch eine zu optimistische Betrachtung entstehen könnten.

Zudem dürfen sich Apothekeninhaber bei der Wertermittlung nicht von kurzfristigen Erfolgen blenden lassen. Sondereffekte wie auslaufende Mietverträge, bevorstehende Tarifsteigerungen oder Kosten durch technologische Modernisierung können den Betriebsertrag erheblich beeinflussen und müssen daher in die Kalkulation einfließen. Risikofaktoren wie die absehbare Schließung einer großen Arztpraxis im Umfeld stellen ebenfalls erhebliche Unsicherheiten dar, die oft nicht ausreichend berücksichtigt werden, aber den Wert einer Apotheke langfristig drücken könnten.

Für Apothekenbetreiber ist es wichtig, diese Aspekte nicht zu vernachlässigen, um spätere Enttäuschungen oder finanzielle Einbußen zu vermeiden. Ein realistisch kalkulierter Unternehmenswert ist besonders in Verkaufs- oder Übernahmesituationen entscheidend, um die Verhandlungsposition zu stärken und realistische Preisvorstellungen zu haben. Der Blick auf solche Faktoren erfordert nicht nur kaufmännische Expertise, sondern auch eine strategische und langfristige Perspektive.

Der Wert einer Apotheke ist weit mehr als die Summe ihrer Erträge und Ausgaben. Eine nüchterne und realistische Bewertung verlangt den kritischen Blick auf alle einflussnehmenden Faktoren. Wer als Apothekeninhaber die objektiven Zahlen ignoriert oder sich durch einmalige Sondergewinne blenden lässt, riskiert langfristige finanzielle Nachteile. Ebenso wie in anderen Branchen kommt es darauf an, nicht nur die gegenwärtigen Zahlen zu betrachten, sondern auch die zukünftigen Entwicklungen des Umfeldes und betriebliche Risikofaktoren ehrlich in die Kalkulation einzubeziehen.

Gerade für Betreiber kleiner und mittlerer Apotheken ist dies von immenser Bedeutung, denn oft reicht schon der Wegfall eines wichtigen Facharztes oder ein erhöhter Mietaufwand, um den gesamten Betriebswert drastisch zu senken. Nur durch eine realistische und kritische Bewertung lässt sich eine Grundlage schaffen, die im Falle einer Veräußerung der Apotheke die bestmöglichen Verhandlungschancen ermöglicht. Ein klarer, kritischer Blick auf die Details schützt Apothekenbetreiber vor späteren, vermeidbaren Enttäuschungen.

 

Behördenrückzug im Präzedenzfall: Neue Chancen für Misch-OHG in der Apothekenbranche

In einer wegweisenden Entscheidung hat die zuständige Behörde ihren Einspruch gegen die Bildung einer sogenannten Misch-OHG im Apothekenwesen zurückgezogen, nachdem der Fall die rechtlichen Instanzen durchlaufen hatte. Dabei entschied die Behörde, das Verfahren nicht weiter bis vor das Bundesverwaltungsgericht zu führen. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt im Umgang mit kooperativen Betriebsmodellen unter Apothekenbetreibern und könnte tiefgreifende Veränderungen in der Struktur der deutschen Apothekenlandschaft einleiten.

Bei einer Misch-OHG (Offene Handelsgesellschaft) schließen sich Inhaber mehrerer Apotheken zur gemeinsamen Führung einer weiteren Filiale zusammen, um wirtschaftliche Synergien zu nutzen und eine bessere Versorgung, insbesondere in strukturschwachen Regionen, zu gewährleisten. Dieses Modell entstand in Reaktion auf die zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderungen im Apothekenwesen. Niedrige Margen, gestiegene Betriebskosten und eine sinkende Zahl an Apotheken in ländlichen Gebieten machen es immer schwerer, den Fortbestand vieler Apotheken zu sichern. Die Idee hinter der Misch-OHG besteht darin, durch Kooperationen unter Inhabern Ressourcen zu bündeln, um wirtschaftliche Stabilität und eine langfristige Standorterhaltung zu fördern.

Die bisherige rechtliche Unsicherheit für dieses Modell beruhte auf Bedenken, dass solche Partnerschaften die Unabhängigkeit der beteiligten Apotheken beeinträchtigen oder zu Wettbewerbsverzerrungen führen könnten. Die Sorge bestand, dass finanzstarke Partner in Misch-OHGs kleinere Betreiber dominieren und eine ungesunde Marktstellung erlangen könnten. Mit dem Verzicht der Behörde auf ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht wird das Modell nun jedoch quasi anerkannt, was nicht nur Sicherheit für bestehende Misch-OHGs schafft, sondern auch andere Apothekenbetreiber dazu anregen könnte, ähnliche Kooperationsformen zu prüfen.

Für Apotheker, die an einer solchen Kooperation interessiert sind, bleiben jedoch wichtige Anforderungen und Hürden. So müssen klare Regelungen zu Verantwortlichkeiten und Gewinnaufteilungen festgelegt werden, um Konflikten vorzubeugen. Die Einhaltung der Apothekenbetriebsordnung und anderer regulatorischer Vorgaben bleibt selbstverständlich bindend und erfordert gründliche Vorbereitung und rechtliche Beratung. Auch müssen Apotheker sicherstellen, dass die Misch-OHG keine Monopolstellung in bestimmten Regionen schafft, um rechtliche und ethische Konflikte zu vermeiden.

Ein entscheidender Vorteil des Modells liegt in der Möglichkeit, auch unter schwierigen Marktbedingungen die medizinische Versorgung flächendeckend sicherzustellen. Die Misch-OHG könnte insbesondere im ländlichen Raum Apotheken ein Instrument an die Hand geben, das Überleben und den Standortausbau trotz des zunehmend herausfordernden Marktumfeldes zu sichern. Sollte sich das Modell bewähren, könnten Misch-OHGs die Antwort auf den Versorgungsmangel in strukturschwachen Regionen sein. Doch noch bleibt abzuwarten, ob dieses Beispiel tatsächlich zu einer Welle ähnlicher Kooperationen führt oder ob wirtschaftliche sowie rechtliche Barrieren weiterhin die Nutzung dieses Modells einschränken werden.

Die Entscheidung der Behörde, auf eine gerichtliche Fortsetzung des Verfahrens zu verzichten, setzt ein deutliches Zeichen für den Gestaltungswillen und die Bereitschaft zur Modernisierung im Apothekenrecht. Das Modell der Misch-OHG trifft den Kern aktueller Herausforderungen im Gesundheitswesen und eröffnet Apothekenbetreibern eine echte Perspektive, ihre betriebliche Stabilität zu sichern und ihren Handlungsspielraum zu erweitern. In einer Branche, die durch hohe Betriebskosten, regulatorischen Druck und einem teilweise starren Marktumfeld geprägt ist, sind innovative Modelle wie die Misch-OHG eine überfällige Antwort auf die ökonomischen Realitäten.

Allerdings sind solche Kooperationen nicht ohne Risiko. Auch wenn die Misch-OHG Vorteile wie die Bündelung von Ressourcen und die Absicherung von Standorten verspricht, birgt sie potenzielle Gefahren für kleinere, unabhängige Apotheken. Die zunehmende Abhängigkeit von kapitalstarken Partnern könnte die Entscheidungsfreiheit einzelner Inhaber einschränken und langfristig zu einer Konzentration der Marktanteile führen. Hier könnte das Modell der Misch-OHG paradoxerweise zu dem führen, was es bekämpfen möchte: nämlich zur weiteren Reduzierung von Apothekenstandorten und zur Schwächung des freien Wettbewerbs.

Die Entscheidung der Behörde kann deshalb auch als ein Wink an die Politik verstanden werden, klarere und zukunftsweisende Rahmenbedingungen für solche Kooperationen zu schaffen, die sowohl die wirtschaftliche Absicherung als auch die Unabhängigkeit der Apotheken gewährleisten. Es braucht transparente Leitlinien und gegebenenfalls weitere gesetzliche Regelungen, die verhindern, dass Misch-OHGs unkontrolliert wachsen und zur Dominanz einzelner Akteure führen. Zugleich zeigt diese Entwicklung, dass die Apothekenbranche auf dem richtigen Weg ist, die zunehmenden Herausforderungen der Branche offensiv anzugehen und sich zukunftsorientiert auszurichten.

Insgesamt könnte der Präzedenzfall der Misch-OHG das Signal sein, das Apothekenbetreiber dazu ermutigt, innovative Wege zu gehen und durch Kooperationen die Standorte zu sichern und die Versorgung zu verbessern. Jedoch bleibt es entscheidend, dass sowohl Politik als auch Branche die Verantwortung übernehmen, faire und nachhaltige Bedingungen für solche Modelle zu schaffen und damit einer neuen, kooperativen Zukunft den Weg zu ebnen.

 

Ehrenvolle Auszeichnung: Gabriele Regina Overwiening erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement im Gesundheitswesen

Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und der ABDA, ist für ihr jahrzehntelanges Engagement im Gesundheitswesen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Die Ehrung fand auf Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst statt und wurde in Horstmar von Dr. Martin Sommer, Landrat des Kreises Steinfurt, überreicht. Die Zeremonie im Burgmannshof „Borchhorster Hof“ in Overwienings Heimatstadt Horstmar zeigte die Wertschätzung für eine Frau, die sich in ihrer Laufbahn stets für das Wohl der Gemeinschaft und die Förderung der Arzneimittelsicherheit eingesetzt hat. Bürgermeister Robert Wenking hob in seiner Ansprache hervor, wie wichtig Engagement wie das von Overwiening für die Demokratie sei und sprach dem Stadtstolz Ausdruck, dass nach 13 Jahren wieder eine Horstmarerin diese hohe Auszeichnung erhält.

Seit Dezember 2020 ist Overwiening die erste Frau an der Spitze der ABDA und prägt die Apothekerschaft maßgeblich. Ihr beruflicher Werdegang begann bereits 1997 bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL), deren Vorstand sie seit 2001 angehört. Sie wurde 2005 zur ehrenamtlichen Vizepräsidentin und schließlich 2009 zur Präsidentin der Kammer gewählt. In diesen Funktionen hat Overwiening wichtige Projekte und Initiativen ins Leben gerufen, die die Arzneimittelsicherheit und das Medikationsmanagement in Deutschland nachhaltig verbessern sollten. Besonders hervorzuheben ist das seit 2010 etablierte Projekt Apo-AMTS, das Apotheker in das Medikationsmanagement und die Therapiesicherheit einbindet. Neben dem Fokus auf die Arzneimittelsicherheit setzt sich Overwiening auch dafür ein, dass Medikamente nicht als reine Handelsgüter betrachtet werden, sondern dass die wohnortnahe Versorgung der Patienten und die Zusammenarbeit zwischen allen Heilberufen im Vordergrund stehen.

Zu den weiteren Projekten, die ihre Amtszeit prägen, gehört die Etablierung eines digitalen Notdienstsystems, das in Westfalen-Lippe bereits 2012 startete. Neben ihrem Engagement im Gesundheitsbereich widmet sich Overwiening auch sozialen Projekten. Zusammen mit der Kindernothilfe gründete sie das Hilfsprojekt „Eine Dosis Zukunft“, das Kindern in den Slums von Kalkutta Mehrfachimpfungen und Zugang zur medizinischen Versorgung ermöglicht. Bisher wurden über eine halbe Million Euro an Spenden gesammelt, und zehntausende Kinder konnten medizinisch betreut werden.

In ihrer Dankesrede betonte Overwiening, wie wichtig es ihr sei, die Gemeinschaft vor Ort zu stärken. Sie dankte ihrer Familie, ihren Freunden, den Mitarbeitern und allen Wegbegleitern für die Unterstützung auf ihrem bisherigen Weg. Sie führte aus, dass Kreativität, Überzeugungskraft, Mut und Vertrauen die Eckpfeiler ihres Engagements sind.

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Gabriele Regina Overwiening ist ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Engagements im Gesundheitswesen und in der sozialen Arbeit. Overwiening hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur das Berufsbild der Apothekerin geprägt, sondern auch wichtige Themen wie Arzneimittelsicherheit und die ganzheitliche Versorgung der Patienten in den Fokus gerückt. Ihr Engagement geht weit über ihre beruflichen Verpflichtungen hinaus und zeigt, dass die Rolle der Apothekerinnen und Apotheker heute nicht nur auf die Medikamentenabgabe beschränkt ist, sondern eine zentrale Säule des Gesundheitswesens bildet.

Mit Projekten wie „Eine Dosis Zukunft“ beweist Overwiening, dass der gesellschaftliche Beitrag von Apothekern nicht nur auf den deutschen Markt beschränkt ist. Die langfristigen Erfolge ihrer Initiativen sprechen für sich und verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass führende Persönlichkeiten mit Überzeugung und Tatkraft ihre Ideen umsetzen. Die Ehrung durch das Bundesverdienstkreuz ist nicht nur eine persönliche Würdigung für Overwiening, sondern auch ein Signal an die gesamte Branche, die soziale Verantwortung, die ihr in der Gesellschaft zukommt, mit Stolz und Entschlossenheit zu tragen.

 

Kalkulatorischer Unternehmerlohn in Apotheken: Ein Balanceakt zwischen Realität und Planung

Der kalkulatorische Unternehmerlohn ist für viele Apothekeninhaber eine unverzichtbare Größe, die bei der wirtschaftlichen Planung und Bewertung des Betriebes eine zentrale Rolle spielt. Dabei geht es um die Frage, wie die Arbeitsleistung des Inhabers monetär angemessen zu bewerten ist, um realistische und belastbare Daten für die betriebswirtschaftliche Analyse zu erhalten. Anders als festgesetzte Gehälter ist der kalkulatorische Unternehmerlohn jedoch variabel und wird durch Faktoren wie die Lage der Apotheke, die Zahl der Mitarbeiter und die regionalen Lebenshaltungskosten beeinflusst.

Zur Berechnung dient meist das tarifliche Höchstgehalt für approbierte Mitarbeiter als Basis, das um Arbeitgeberanteile für Sozialversicherung, Altersvorsorge und potenzielle Leistungszuschläge ergänzt wird. Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied: Während eine kleine Landapotheke mit wenigen Angestellten in der Regel eine eher niedrige Spanne von rund 80.000 Euro ansetzt, kann eine hochfrequentierte Innenstadtapotheke mit einem großen Team und hohem Umsatzpotenzial den kalkulatorischen Unternehmerlohn auf bis zu 120.000 Euro beziffern. Diese Spanne soll der Realität so nahe wie möglich kommen und gleichzeitig dem Inhaber eine adäquate finanzielle Absicherung für seine Leistung bieten.

Da die Einkommenssteuer in die Kalkulation einfließt, wird die Nettogröße des Unternehmerlohns unter Berücksichtigung eines pauschalen Steuersatzes von 35 % ermittelt. Diese Nettozahlung stellt die Basis für das erste Planungsjahr dar. Im Rahmen der jährlichen Kostenplanung sollte jedoch auch der Unternehmerlohn an die Inflationsrate angepasst werden, um die Kaufkraft des Inhabers langfristig zu erhalten. Dies ist entscheidend, da die Preise für Lebenshaltung und notwendige Investitionen auch in Apotheken zunehmend steigen.

Für Apothekeninhaber ist es unerlässlich, den kalkulatorischen Unternehmerlohn als realistische Orientierung in die betriebswirtschaftliche Betrachtung zu integrieren. Der Unternehmerlohn trägt nicht nur zur Bewertung der tatsächlichen Ertragskraft der Apotheke bei, sondern ermöglicht auch eine Vergleichbarkeit mit anderen Marktteilnehmern. Dies ist für die strategische Planung von Bedeutung, da der kalkulatorische Unternehmerlohn die reale Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit des Betriebes messbar und nachvollziehbar abbildet.

Die Berücksichtigung des kalkulatorischen Unternehmerlohns zeigt, wie komplex die wirtschaftliche Führung einer Apotheke sein kann. Während dieser Posten Inhabern mehr Klarheit über ihre tatsächliche Leistung bietet, bleibt die Herausforderung bestehen, eine Balance zwischen realistischer Einschätzung und steuerlicher Belastung zu finden. Die laufende Anpassung an Inflation und Marktgegebenheiten ist ebenso essenziell, um die eigene Kaufkraft zu sichern. Gerade für kleinere Apotheken auf dem Land ist dies oft eine schmale Gratwanderung, da die Umsätze und Mitarbeiterzahl meist begrenzt sind. Doch der kalkulatorische Unternehmerlohn bietet Apothekeninhabern einen messbaren Ansatz, um ihre eigenen Ansprüche und die Anforderungen des Betriebs in Einklang zu bringen.

 

Abfindung optimal nutzen: Steuervorteile für Apothekenteams sichern und Altersvorsorge ausbauen

Wenn Apothekenmitarbeitende mit einer Kündigung und einer Abfindung konfrontiert werden, stellt sich die Frage, wie das Geld am besten verwendet werden kann. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und unsicherer Rentenaussichten gewinnt die sinnvolle Planung dieser Abfindungen an Bedeutung. Grundsätzlich ist eine gezielte Nutzung der Abfindung für die Altersvorsorge eine vielversprechende Option. Durch eine clevere Steuerstrategie können zudem erhebliche Abzüge vermieden werden.

Abfindungen unterliegen normalerweise der Einkommensteuer und können zu hohen Steuerbelastungen führen. Doch gibt es Möglichkeiten, die Abfindung günstig zu versteuern, insbesondere durch die sogenannte Fünftelregelung. Diese Steuervergünstigung teilt den Betrag rechnerisch auf fünf Jahre auf, wodurch sich die Progressionseffekte verringern. Für Apothekenmitarbeitende könnte die Nutzung dieser Regelung besonders sinnvoll sein, da sie im Vergleich zu einer herkömmlichen Einmalbesteuerung oft eine erhebliche Entlastung bietet.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Geld gezielt in die Altersvorsorge zu investieren. Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung oder in private Rentenprodukte wie Rürup- oder Riester-Renten können eine attraktive Steuerwirkung erzielen und gleichzeitig die spätere Rentensituation verbessern. Apothekenmitarbeitende sollten dabei in Erwägung ziehen, ob es sinnvoller ist, das Geld direkt in bestehende Rentenverträge zu investieren oder durch zusätzliche Altersvorsorgeprodukte die Absicherung im Alter zu verstärken.

Für Apothekerinnen und Apotheker sowie ihre Teams ist es jedoch wichtig, sich rechtzeitig von einem Steuerexperten oder Finanzberater beraten zu lassen, da die steuerlichen Regeln komplex sind und je nach individueller Lebenssituation unterschiedliche Effekte haben können. Besonders für Apothekenbetriebe, die Abfindungsregelungen für Mitarbeitende anbieten, sollte eine klare Kommunikation zu den steuerlichen Auswirkungen und Rentenmöglichkeiten Teil der Beratung sein, um Mitarbeitenden eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind kluge Entscheidungen bei der Verwendung von Abfindungen entscheidend. Apothekenmitarbeitende stehen oft unter einem besonderen wirtschaftlichen Druck, der durch Veränderungen im Gesundheitssystem oder unvorhersehbare finanzielle Herausforderungen weiter verstärkt wird. Eine Abfindung in die Altersvorsorge zu investieren, bietet hier eine doppelte Absicherung: Einerseits werden steuerliche Belastungen verringert, andererseits trägt dies zu einer stabileren Rente bei. Steuerliche Vergünstigungen wie die Fünftelregelung oder der Einsatz in Altersvorsorgeprodukte sollten daher nicht nur als Option, sondern als strategische Entscheidung betrachtet werden, die die Zukunftsabsicherung verbessert.

 

Flexibles Investieren in globale Marktführer: Dieser ETF bietet Zugang zu den weltweit besten Unternehmen

Anleger suchen nach stabilen, renditestarken Möglichkeiten, um sich in einer zunehmend volatilen Marktumgebung zu positionieren. Hier setzt ein neuer ETF an, der sich durch den Zugang zu den besten Unternehmen weltweit auszeichnet und flexibel an jede Marktlage anpasst. Der ETF fokussiert sich auf Firmen, die sich durch ihre Innovationskraft, Marktposition und nachhaltiges Wachstum behaupten. So können Investoren in Marktführer der Technologie, Pharmazeutik und nachhaltiger Energien investieren, um von deren stetigem Wachstumspotenzial zu profitieren. Eine solche Struktur bietet den Vorteil, dass der ETF nicht strikt auf eine Branche festgelegt ist, sondern flexibel Marktführer aus verschiedenen Sektoren kombiniert.

Für Apotheker kann dieses Investitionskonzept von besonderem Interesse sein, da es eine Möglichkeit bietet, ihr Kapital strategisch abzusichern und gleichzeitig langfristig Wertsteigerungen zu erzielen. Insbesondere in Zeiten stagnierender Apothekenhonorare und steigender Kosten für Betriebsführung und Personal kann eine durchdachte Investition in internationale Marktführer Stabilität und zusätzliche Erträge schaffen. Da viele Apotheker auf eine ausgewogene Kapitalanlage setzen und durch den täglichen Betrieb wenig Zeit für kontinuierliche Marktbeobachtungen haben, bietet ein solcher ETF einen praktischen Zugang zum internationalen Markt ohne hohen Zeitaufwand.

Allerdings sind Anleger stets gut beraten, mögliche Risiken und Schwankungen zu beachten, da die Aktien der weltweit größten Unternehmen nicht immun gegen globale Krisen sind. Dennoch zeigt die Performance solcher ETFs, dass ihre langfristige Rendite selbst im Vergleich zu traditionellen Investments oft überlegen ist. Dies macht sie für Apotheker besonders attraktiv, die auf der Suche nach soliden, global ausgerichteten Anlagemöglichkeiten sind.

Die Einführung eines ETFs, der auf die global führenden Unternehmen setzt, ist ein entscheidender Schritt in einer zunehmend globalisierten Investmentlandschaft. Für Apotheker bietet dieser ETF eine Chance, in ihrem eigenen Portfolio international breit aufgestellt zu sein und die Spitzenleistungen etablierter Marktführer zu nutzen. Während Apotheker im Alltag durch vielfältige Herausforderungen gebunden sind, eröffnet der ETF ihnen eine einfache Möglichkeit, ihr Kapital mit Blick auf die Zukunft zu investieren und dabei flexibel zu bleiben.

Die Frage nach stabilen und lohnenden Kapitalanlagen gewinnt in der Apothekenlandschaft zunehmend an Bedeutung. Mit der Möglichkeit, in etablierte und beständige Unternehmen zu investieren, können sich Apotheker eine finanzielle Stabilität aufbauen, die weit über den Erfolg des eigenen Geschäfts hinausreicht.

 

Überflüssige Versicherungen: Welche Policen Apotheker wirklich nicht brauchen

In der heutigen Welt scheint es kaum eine Lebenssituation ohne passenden Versicherungsschutz zu geben. Ob Reisegepäck, Nachhilfe oder Mobiltelefone – die Versicherungsbranche bietet für nahezu jedes erdenkliche Risiko eine Police an. Doch viele dieser Angebote sind oft überflüssig, da die abgedeckten Risiken minimal oder durch bestehende Policen abgedeckt sind. Für Apotheker stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, welche Versicherungen wirklich nötig sind und wo potenziell unnötige Kosten entstehen können.

Ein häufiger Irrtum besteht darin, dass jede mögliche Schadenssituation eine eigene Versicherung benötigt. Experten raten insbesondere Unternehmern wie Apothekern, genau zu prüfen, welche Policen tatsächlich notwendig sind und welche einfach nur Kosten verursachen. Häufig reicht ein umfassender Grundschutz durch Berufshaftpflicht-, Allrisk-, und Cyber-Versicherungen, um die meisten Risiken abzusichern. Spezialversicherungen wie Handyversicherungen oder separate Gepäckversicherungen bieten dagegen wenig Mehrwert und könnten eingespart werden, da die Risiken gering oder bereits durch die Geschäftspolice abgedeckt sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Apotheker ist der Blick auf die in Apotheken gesetzlich geforderten Versicherungen. Diese decken bereits wesentliche Risiken wie Schadensfälle in den Geschäftsräumen ab. Daher sollten Apotheker keine unnötigen Zusatzversicherungen abschließen, die im Ernstfall nur geringe Leistungen bieten. Hinzu kommt, dass solche Policen oft hohe Verwaltungskosten verursachen und bei eventuellen Schadensfällen langwierige Abwicklungsprozesse erfordern.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen jedoch Cyber- und Haftpflichtversicherungen. Diese Produkte sind für Apotheken essenziell, da sie vor branchenspezifischen Risiken wie Datenverlust, Produkthaftung oder Betriebsschäden schützen. Der Mehrwert liegt hier im umfassenden Schutz vor finanziellen Schäden und rechtlichen Konsequenzen. Der Verzicht auf überflüssige Versicherungen kann so helfen, die Betriebskosten zu optimieren und den Fokus auf notwendige Absicherungen zu legen.

Für Apotheker stellt die Vielzahl an Versicherungsoptionen eine Herausforderung dar. Die Kunst liegt darin, zwischen wirklich notwendigen und schlichtweg überflüssigen Policen zu unterscheiden. Jeder ungenutzte Euro, der in unnötige Versicherungen fließt, könnte besser in den Ausbau des eigenen Betriebs investiert werden – sei es für die Digitalisierung, die Weiterbildung der Mitarbeiter oder die Sicherung der Lagerbestände.

Besonders in Zeiten steigender Betriebskosten und wachsender regulatorischer Anforderungen wird der bewusste Umgang mit Versicherungen zu einem wichtigen Teil der Finanzplanung für Apotheken. Ein minimalistischer Ansatz bei der Absicherung, der sich auf das Wesentliche konzentriert, kann Apotheker langfristig finanziell entlasten und mehr Spielraum für Investitionen bieten.

 

Mallorca-Ruhestand für Apotheker: Steuerfallen und Versicherungen im Blick behalten

Immer mehr Deutsche, darunter auch viele Apotheker, zieht es nach dem Arbeitsleben in den sonnigen Süden. Mallorca, als besonders beliebte Destination, bietet eine hohe Lebensqualität und ein angenehm mildes Klima. Für deutsche Apotheker, die ihren Ruhestand auf der Baleareninsel verbringen möchten, gibt es jedoch eine Reihe von Aspekten zu bedenken, um den Lebensabend wirklich unbeschwert genießen zu können. Dazu gehören vor allem steuerliche Verpflichtungen, Versicherungsfragen und medizinische Absicherung.

Zunächst spielt die Steuerpflicht eine wichtige Rolle: Wer als Apotheker oder Rentner seinen Lebensmittelpunkt dauerhaft nach Spanien verlegt, wird dort steuerlich ansässig und muss sein weltweites Einkommen nach spanischem Recht versteuern. Da die Rentenbesteuerung für in Spanien lebende Deutsche anders geregelt ist als in Deutschland, ist es ratsam, sich rechtzeitig über die Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Spanien zu informieren, um unnötige Steuerlasten zu vermeiden. Hierbei kann ein Steuerberater, der mit beiden Systemen vertraut ist, entscheidende Vorteile bringen.

Neben steuerlichen Fragen sollten auch Versicherungen auf den Prüfstand gestellt werden. Eine private Krankenversicherung kann notwendig sein, wenn die spanische Gesundheitsversorgung nicht alle Leistungen abdeckt, die deutsche Rentner gewohnt sind. Für Apotheker, die oft auf ein hohes Versorgungsniveau angewiesen sind, ist eine umfassende medizinische Absicherung von hoher Bedeutung. Auch Sachversicherungen wie eine Hausratversicherung sollten für das Leben auf Mallorca angepasst werden, um im Schadensfall umfassend abgesichert zu sein.

Eine wichtige Rolle spielt die Gesundheitsversorgung vor Ort. Zwar verfügt Spanien über ein gutes öffentliches Gesundheitssystem, jedoch ist es ratsam, sich über Zusatzversicherungen Gedanken zu machen. Apotheker sind häufig mit spezifischen gesundheitlichen Risiken vertraut und schätzen den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsleistungen – etwas, das in Spanien gegeben, aber gegebenenfalls privat ergänzbar ist.

Darüber hinaus sollten Apotheker auch die Möglichkeit zur Rückkehr nach Deutschland in Betracht ziehen, sollte die Versorgung im Alter auf Mallorca nicht ihren Bedürfnissen entsprechen. Die Klärung der Renten- und Sozialversicherungsansprüche sowie die Anpassung an die gesetzlichen Regelungen in beiden Ländern können entscheidend dazu beitragen, dass der Ruhestand im Ausland wirklich zur Erholung beiträgt und nicht zur finanziellen oder bürokratischen Belastung wird.

Für viele Apotheker in Deutschland ist die Aussicht auf einen ruhigen Lebensabend auf Mallorca verlockend, doch sie bringt auch Herausforderungen mit sich. Der Übergang ins Ausland bedeutet mehr als nur ein Standortwechsel – er erfordert eine durchdachte Vorbereitung und genaue Kenntnis der steuerlichen und rechtlichen Gegebenheiten. Besonders in einem Beruf, der stark von Regulierungen und spezifischem Fachwissen geprägt ist, kann ein nahtloser Übergang in die ausländische Ruhestandsplanung nur durch eine umfassende, frühzeitige Planung gelingen.

Die Attraktivität Mallorcas bleibt ungebrochen, doch es ist wichtig, dass Apotheker im Ruhestand nicht nur das Klima und die Landschaft, sondern auch die rechtliche Landschaft im Blick behalten. Mit einer durchdachten Planung können deutsche Apotheker ihren Ruhestand auf der Baleareninsel ohne unangenehme Überraschungen genießen und sich auf das Wesentliche konzentrieren – das Leben unter der spanischen Sonne.

 

GKV-Beiträge explodieren: Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen für Bürgergeld-Defizit

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland stehen vor einer dramatischen Finanzierungslücke, deren Ausmaß erst jetzt in voller Breite sichtbar wird. Hauptursache ist die rapide gestiegene Zahl an Bürgergeldempfängern, deren Gesundheitsversorgung aus der GKV finanziert wird, ohne dass ihre Beiträge im gleichen Maß die Kosten decken. Diese Schieflage hat direkte Auswirkungen auf die gesamte arbeitende Bevölkerung und die Arbeitgeber, die durch steigende Beiträge eine immer größere finanzielle Belastung tragen müssen. Der bislang versprochene erhöhte Bundeszuschuss für die GKV bleibt aus – Gesundheitsminister Karl Lauterbach verweist auf die angespannte Haushaltssituation des Bundes und schließt eine Aufstockung der Mittel aus.

Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bedeutet dies, dass sie das Defizit mittragen müssen. Die Beitragserhöhungen fallen für viele Betriebe zusätzlich zu ohnehin steigenden Kosten etwa für Energie, Rohstoffe und Lieferkettenengpässe ins Gewicht und könnten zu weiteren Sparmaßnahmen oder Entlassungen führen. Viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, sind mit der zusätzlichen Belastung durch die explodierenden GKV-Beiträge überfordert. Arbeitgeberverbände warnen vor einer schleichenden Erosion der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen und appellieren an die Bundesregierung, die strukturelle Finanzlast der GKV nicht einseitig der Wirtschaft aufzubürden.

Die öffentliche Debatte um die Ursachen der Finanzlücke lenkt oft von den entscheidenden Faktoren ab: Statt die Rolle der gestiegenen Bürgergeldempfänger offen zu thematisieren, fokussiert sich die Berichterstattung häufig auf vermeintlich überfüllte Krankenhäuser oder angeblich überteuerte Apothekenleistungen. Diese Narrative verfehlen jedoch den Kern des Problems und lenken von der wachsenden Kluft zwischen tatsächlichem Finanzbedarf und Beitragsaufkommen ab.

Für Apothekenbetreiber und deren Angestellte stellt sich die Lage noch komplexer dar. Neben den steigenden Arbeitgeberbeiträgen sind viele Apotheken durch neue gesetzliche und betriebliche Anforderungen sowie wachsende Konkurrenz aus dem Online-Bereich belastet. Die Aussicht auf weiter wachsende Beiträge sorgt daher bei vielen für Zukunftssorgen, da sie die ohnehin schmale Gewinnmarge im Apothekensektor zusätzlich unter Druck setzt. Um die Auswirkungen zu mindern, müssen Apotheker eine präzise Kalkulation der finanziellen Zusatzlasten vornehmen und verstärkt auf Effizienz sowie Kosteneinsparungen setzen. Einige könnten sogar gezwungen sein, personelle oder betriebliche Anpassungen vorzunehmen, um die wachsende Beitragslast langfristig schultern zu können.

Die Entscheidung, die explodierenden Kosten für die GKV den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu überlassen, wirft ein Licht auf die tieferliegenden Probleme des deutschen Gesundheitssystems. Gesundheitsminister Lauterbachs Verweis auf die angespannte Haushaltslage als Grund, den versprochenen Bundeszuschuss zu verweigern, zeigt, dass die Bundesregierung die Lastenverteilung im Sozialstaat unausgewogen gestaltet. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden faktisch dazu verpflichtet, die Lücken im System zu füllen, die durch strukturelle Fehlanreize im Bürgergeld und den damit verbundenen GKV-Beiträgen entstanden sind.

Besonders hart trifft dies die Apothekenbranche, die bereits durch regulatorische Eingriffe und den Wettbewerb durch Online-Apotheken unter Druck steht. Gerade kleinere Apotheken, die oft in ländlichen oder strukturschwachen Regionen eine entscheidende Rolle für die Gesundheitsversorgung spielen, drohen durch die steigenden Beitragskosten noch stärker in die wirtschaftliche Bedrängnis zu geraten. Für Apothekenbetreiber bedeutet dies, dass sie verstärkt auf unternehmerisches Geschick und langfristige Effizienzmaßnahmen setzen müssen, um den wachsenden Belastungen standzuhalten. Gleichzeitig bleibt die Frage, wie lange die Politik die zusätzlichen Beitragslasten der GKV auf die arbeitende Bevölkerung und die Unternehmen abwälzen kann, bevor das System an seine Grenzen stößt.

Langfristig erfordert die Krise des deutschen Gesundheitssystems eine ehrliche Debatte über die Finanzierung und eine realistische Bewertung, wer die Lasten tragen kann und sollte. Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Apothekenbetreiber haben ein Recht auf Klarheit und Unterstützung, statt weiterhin die Hauptlast einer verfehlten Sozialpolitik tragen zu müssen.

 

Apotheker bei Verfolgung mutmaßlicher Rezeptfälscher niedergeschlagen

Ein Vorfall in einer Euskirchener Apotheke endete am Samstagabend für den Inhaber schmerzhaft, nachdem er zwei mutmaßliche Rezeptfälscher zur Rede stellen wollte. Gegen 18:30 Uhr betraten zwei Männer die Apotheke und legten ein Rezept für Betäubungsmittel (BtM) vor. Der Inhaber, der an der Echtheit des Dokuments zweifelte, bat die beiden Verdächtigen um einen Ausweis. Diese Aufforderung schien die Männer zu verunsichern, woraufhin sie fluchtartig die Apotheke verließen.

In einem mutigen Versuch, die mutmaßlichen Fälscher aufzuhalten, nahm der Apotheker die Verfolgung auf und konnte die beiden flüchtigen Männer auf der Straße einholen. Doch statt einer Konfrontation kam es zu einem Angriff: Die Verdächtigen sollen den Apotheker gewaltsam festgehalten und ihm einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben. Der Inhaber erlitt dabei leichte Verletzungen, während die beiden Angreifer entkamen. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung und Urkundenfälschung und bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche.

Die mutmaßlichen Täter werden wie folgt beschrieben: Einer der Männer sei etwa 1,80 Meter groß, schlank, mit hellbraunen, kurzen Haaren und leichtem Drei-Tage-Bart und weise ein „osteuropäisches Erscheinungsbild“ auf. Der zweite Mann, etwas kleiner, habe dunkle schwarze Locken und werde als marokkanischer Herkunft beschrieben. Beide seien zwischen 25 und 35 Jahre alt.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahr, in der sich Apothekenbetreiber und ihr Personal befinden können, wenn sie gefälschte Rezepte erkennen und aktiv handeln. Die Polizei rät zur Vorsicht und warnt Apothekenpersonal davor, in verdächtigen Fällen selbst die Verfolgung aufzunehmen. Stattdessen wird geraten, schnellstmöglich die Polizei einzuschalten, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Der Angriff auf den Apotheker in Euskirchen zeigt, wie gefährlich die Praxis des Rezeptfälschens in Deutschland geworden ist. Apothekenpersonal steht bei der täglichen Arbeit zunehmend unter Druck, da das Risiko gefälschter Verordnungen – insbesondere bei Betäubungsmitteln – ansteigt. In der Regel sind Apotheken Betreiber, die ihrer Verantwortung zur Kontrolle von Rezepten nachkommen, eine wichtige Schutzbarriere gegen den Missbrauch von Medikamenten. Doch ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Schulungen zur Deeskalation werden solche Situationen schnell gefährlich.

Es wird Zeit, dass Apothekenbetreiber flächendeckend Zugang zu sicheren Alarm- und Überwachungssystemen erhalten, um sich und ihre Mitarbeiter zu schützen. Der Gesetzgeber ist gefragt, Apotheken die Möglichkeit zur Erhöhung der Sicherheit zu erleichtern, sei es durch finanzielle Förderungen für Sicherheitsmaßnahmen oder durch strikte gesetzliche Vorgaben für den Umgang mit Rezepten für Betäubungsmittel.

 

Erneuter Corona-Anstieg in Berlin: Mehr als 3.000 Fälle und steigende Hospitalisierungen in drei Monaten

In Berlin sind die Corona-Infektionszahlen seit Beginn des Herbstes spürbar angestiegen. Nach den Daten des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wurden in den letzten drei Monaten bis zum 22. Oktober rund 3.160 laborbestätigte Corona-Fälle registriert. Der Trend zu höheren Fallzahlen zeichnet sich dabei besonders in den letzten Wochen ab, wie der aktuelle Lagebericht des LAGeSo verdeutlicht.

Allein in der Woche vom 15. bis 22. Oktober wurden 319 neue Infektionen gemeldet. Diese Zunahme steht im Vergleich zur Mitte September, als wöchentlich etwa 200 Fälle gemeldet wurden. Besonders betroffen sind ältere Menschen. Die Gruppe der 80- bis 89-Jährigen verzeichnete mit 76 Fällen die meisten Infektionen, gefolgt von den 70- bis 79-Jährigen mit 64 Fällen. Insgesamt musste gut ein Drittel der Betroffenen im Krankenhaus behandelt werden, und bisher starben fünf Menschen an den Folgen der Infektion.

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) meldet deutschlandweit ein deutlich erhöhtes Aufkommen an akuten Atemwegserkrankungen. Für die Woche ab dem 14. Oktober schätzte das RKI die Zahl der Betroffenen auf etwa 6,9 Millionen Menschen, unabhängig davon, ob sie ärztlich behandelt wurden. Die geschätzte Zahl der Corona-Fälle liegt demnach bei rund 900 pro 100.000 Einwohner. Gleichzeitig betont das RKI, dass aufgrund der Herbstferien in einigen Bundesländern die Zahlen schwanken und möglicherweise in den kommenden Wochen weiter ansteigen könnten.

Vor diesem Hintergrund appellieren die Gesundheitsbehörden an die Bevölkerung, auf bewährte Präventionsmaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, das Tragen von Masken in engen Räumen sowie die Möglichkeit zur Impfung zu setzen. Angesichts steigender Infektionszahlen und einer zunehmenden Belastung des Gesundheitssystems gewinnt das Thema Gesundheitsschutz in diesem Herbst erneut an Relevanz.

Die wieder steigenden Infektionszahlen in Berlin und deutschlandweit verdeutlichen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Die Corona-Infektionswellen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie schnell sich die Lage verschärfen kann, besonders in den kalten Monaten. Gerade jetzt, wo das Gesundheitssystem ohnehin stark ausgelastet ist und das Personal vielerorts an seine Grenzen stößt, ist die Einhaltung von Präventionsmaßnahmen unerlässlich.

Es stellt sich die Frage, wie lange die Bevölkerung bereit ist, präventive Maßnahmen mitzutragen, und inwiefern die Politik unterstützende Schritte bietet, um den Gesundheitsschutz im Alltag praktikabel zu halten. Die Impfquote ist ein zentraler Punkt, aber auch einfache Schutzmaßnahmen wie Masken tragen, die häufig zu einem sichereren Umfeld beitragen, könnten helfen, die Ansteckungen einzudämmen und das Gesundheitssystem zu entlasten.

In Zeiten wie diesen müssen Gesundheitsbehörden und Politik klare, konsistente Botschaften senden und den Menschen vermitteln, warum Maßnahmen auch weiterhin sinnvoll sein können. Letztlich steht und fällt der Erfolg im Infektionsschutz mit der Akzeptanz und dem Engagement der gesamten Gesellschaft.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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