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  • 26.10.2024 – Steigende Energiekosten: Was auf Apotheken zukommt
    26.10.2024 – Steigende Energiekosten: Was auf Apotheken zukommt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Heizsaison beginnt, und während die Gaspreise derzeit noch stabil scheinen, könnten Apothekenbetreiber bereits zum Jahreswechsel mit...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Steigende Energiekosten: Was auf Apotheken zukommt

 

Droht zum Jahreswechsel ein Preisschock? Wie Apothekenbetreiber jetzt Kosten senken und Vorsorge treffen können

Die Heizsaison beginnt, und während die Gaspreise derzeit noch stabil scheinen, könnten Apothekenbetreiber bereits zum Jahreswechsel mit deutlich höheren Energiekosten konfrontiert werden. Ein drohender Preissprung stellt die ohnehin belasteten Apotheken vor weitere finanzielle Herausforderungen. Welche Maßnahmen Betreiber jetzt ergreifen können, um Kosten zu senken und ihren Betrieb zukunftssicher aufzustellen, lesen Sie im folgenden Bericht.


Mit Beginn der kalten Jahreszeit bleibt die Sorge vor steigenden Energiekosten allgegenwärtig. Zwar haben sich die Erdgaspreise für Haushalte und Unternehmen in Deutschland zum Saisonstart noch auf stabilem Niveau gehalten, doch die aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt: Schon zum Jahreswechsel könnte es empfindlich teurer werden. Die Möglichkeit drastischer Preissteigerungen wirft bei Verbrauchern und Unternehmen gleichermaßen Fragen auf – insbesondere Apothekenbetreiber, die bereits mit vielen wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, sehen sich dadurch neuen Unsicherheiten ausgesetzt.

Die erwarteten Energiepreissteigerungen treffen in eine Zeit, in der viele Apotheken ohnehin unter erhöhtem Kostendruck stehen. Steigende Lohnkosten, digitale Umstrukturierungen und eine oft kostenintensive Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für Lagerung und Handhabung medizinischer Produkte machen den Alltag der Betreiber zunehmend kostenintensiv. Ein signifikanter Anstieg der Heiz- und Stromkosten könnte die Betriebskosten weiter nach oben treiben und so die ohnehin knappen Margen noch stärker belasten.

Aktuell lässt sich beobachten, dass sich insbesondere Apotheken, die an zentralen Standorten mit großen Verkaufsflächen oder in älteren Gebäuden angesiedelt sind, schwerer tun, ihre Energiekosten zu senken. Viele ältere Gebäude sind in ihrer Bausubstanz oft schlechter isoliert, was höhere Heizkosten zur Folge hat. Betreiber, die unter diesen Voraussetzungen arbeiten, sehen sich vor die Aufgabe gestellt, energetische Nachrüstungen zu erwägen, was mitunter erhebliche Investitionen erfordert.

Um den möglichen Preisschock abzufedern, raten Experten zur Prüfung langfristiger Lieferverträge mit Energieanbietern. Die Aussicht auf eine Kostenbindung über mehrere Jahre kann Apothekenbetreibern dabei helfen, Planungssicherheit zu gewinnen und sich gegen sprunghafte Preisanstiege abzusichern. Doch auch erneuerbare Energiequellen, etwa durch Solarstromanlagen, könnten für Apotheken ein Weg sein, die Abhängigkeit von Erdgas und Stromlieferungen zu reduzieren. Auf diese Weise könnten Kosten nicht nur kontrolliert, sondern langfristig gesenkt werden. Förderprogramme des Bundes und der Länder könnten zudem helfen, die Investitionskosten für solche Maßnahmen zu dämpfen und den Zugang zu nachhaltiger Energie zu erleichtern.

Eine weitere Möglichkeit, die Kosten zu senken, liegt in der Optimierung der Betriebszeiten von Heizungs- und Belüftungssystemen. Mit modernen Thermostat- und Energiemanagementsystemen können Apotheken etwa die Heizleistung an die Zeiten mit hoher Kundenfrequenz anpassen und damit gezielt Heizkosten einsparen. Ebenso lohnt es sich, alternative Beleuchtungslösungen zu prüfen – LED-Beleuchtung verbraucht deutlich weniger Strom und ist in der Anschaffung heute deutlich günstiger als noch vor einigen Jahren.

In vielen Fällen bedeutet eine umfassende Energiekostensenkung aber auch, das Team zu sensibilisieren: Das Einführen von Energiesparrichtlinien, die Mitarbeitende motivieren, bewusst und effizient mit Ressourcen umzugehen, kann im Alltag einen Unterschied machen. Gerade in Apotheken mit viel Publikumsverkehr und zahlreichen Geräten für medizinische Dienstleistungen, Beratung und Verwaltung ist das Bewusstsein für einen nachhaltigen Energieeinsatz wichtig.


Kommentar:

Die drohende Erhöhung der Gaspreise zeigt einmal mehr, wie verletzlich viele Apotheken gegenüber externen Marktbedingungen geworden sind. Die anhaltenden Belastungen durch Personalmangel, digitale Aufrüstung und steigende Lohnkosten lassen die Handlungsspielräume für Apotheker schrumpfen. Gerade in einer Branche, die durch eine Vielzahl an Vorschriften und engen Margen geprägt ist, kann ein unvorhergesehener Preisanstieg den Unterschied zwischen wirtschaftlicher Stabilität und ernsthaften Existenzsorgen bedeuten.

Apothekenbetreiber stehen daher vor der Aufgabe, die Energieeffizienz ihrer Betriebe nicht nur oberflächlich, sondern ganzheitlich zu durchdenken. Das bedeutet nicht nur, auf langfristige Lieferverträge und mögliche alternative Energiequellen zu setzen, sondern auch die energetische Beschaffenheit der Apothekenräume zu überdenken. Investitionen in energiesparende Heizsysteme und bessere Dämmung können langfristig signifikante Einsparungen bringen und sich für die wirtschaftliche Stabilität auszahlen.

Ein weiterer Ansatz ist, in moderne Energiemanagement-Systeme zu investieren, die dabei helfen, den Energieverbrauch genau zu überwachen und gezielt zu steuern. Ebenso ist das Sensibilisieren der Mitarbeitenden ein essenzieller Baustein – Energieeinsparungen durch bewussteres Verhalten sind in einem oft eng getakteten Apothekenalltag besonders wertvoll.

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es für Apothekenbetreiber von großer Bedeutung, das Thema Energiekosten als festen Bestandteil der Betriebskostenplanung zu etablieren. Nur so lassen sich Risiken minimieren und notwendige finanzielle Ressourcen schaffen, die der Gesundheitsversorgung zugutekommen – letztendlich bleibt eine gut geführte Apotheke das Rückgrat einer dezentralen und zuverlässigen Gesundheitsversorgung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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