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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Diskussionen um die geplante Satzungsänderung auf dem Deutschen Apothekertag haben tiefe Gräben innerhalb der Apothekerschaft offengelegt. Kritiker sehen in den Vorstößen der ABDA-Führung einen Versuch, die demokratische Mitbestimmung der Mitglieder zu beschneiden und Machtpositionen zu sichern. Ein Ad-hoc-Antrag konnte die Änderung vorerst stoppen, doch die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung der Organisation bleibt offen.
Der Deutsche Apothekertag, traditionell ein Höhepunkt für die Apothekergemeinschaft, hat dieses Jahr in Düsseldorf eine unerwartet hitzige Debatte ausgelöst, die die internen Spannungen innerhalb der ABDA offenlegt. Im Zentrum der Auseinandersetzung stand eine geplante Satzungsänderung, die vorsieht, dass die auf dem Apothekertag gefassten Beschlüsse künftig nur noch als Empfehlungen an die Bundesregierung gerichtet werden sollen. Diese Änderung stieß bei vielen Teilnehmern auf scharfe Kritik und wurde als ein Versuch gewertet, die demokratische Willensbildung innerhalb der Apothekerschaft massiv zu schwächen.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening rief während der Eröffnungsrede erneut zur Geschlossenheit auf – ein Appell, der angesichts der Herausforderungen, mit denen die Apotheken konfrontiert sind, nicht neu ist. Doch diesmal stieß ihr Aufruf auf eine breitere und lautere Ablehnung. Kritiker warfen der ABDA vor, den Diskurs innerhalb der eigenen Reihen zu ersticken, anstatt alternative Lösungsansätze zu fördern. Angesichts der zahlreichen strukturellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie der Apothekenreform, den wachsenden Herausforderungen durch den Versandhandel und der zunehmenden Digitalisierung, sei eine offene Diskussion über die Zukunft der Branche unerlässlich.
Die geplante Satzungsänderung, die vorsieht, dass die Beschlüsse des Apothekertags nur noch beratenden Charakter haben sollen, wird von vielen als Versuch angesehen, die Handlungsfähigkeit der Apothekerschaft zu beschneiden. Diese Änderung hätte bedeutet, dass die von den Delegierten des Apothekertags gefassten Beschlüsse zwar noch Ausdruck des Willens der Apothekerschaft gewesen wären, jedoch ohne verbindliche Konsequenzen für die politischen Entscheidungsträger in Berlin. Kritiker befürchten, dass die Stimme der Apothekerschaft dadurch erheblich an Gewicht verlieren würde – insbesondere in einer Zeit, in der die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen immer unsicherer werden.
Der Protest gegen die Satzungsänderung formierte sich schnell, und durch einen Ad-hoc-Antrag, der von engagierten Delegierten eingereicht wurde, konnte die Änderung vorerst verhindert werden. Der Antrag, der die geplante Satzungsänderung in Frage stellte, wurde überraschend angenommen, was als klarer Sieg der Kritiker gewertet wird. Doch der Konflikt ist damit keineswegs beigelegt. Vielmehr hat die Kontroverse deutlich gemacht, dass die ABDA mit erheblichen internen Spannungen zu kämpfen hat. Besonders jüngere Apothekerinnen und Apotheker sowie solche, die alternative Konzepte in die Diskussion einbringen möchten, sehen sich in ihren Anliegen oft nicht ausreichend gehört.
Über diese inhaltliche Debatte hinaus zeigt sich, dass es auch um grundlegende Fragen der Führung und Organisation geht. Für viele Mitglieder der Apothekerschaft ist die Frage, ob die ABDA-Führung die Interessen der Basis noch angemessen vertritt, zentral geworden. In Gesprächen am Rande des Apothekertags wurde mehrfach der Vorwurf laut, dass die Führung unter Overwiening primär eigene Machtstrukturen verteidigen wolle und weniger bereit sei, auf die vielfältigen Stimmen und Bedürfnisse innerhalb der Apothekerschaft einzugehen.
Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie die ABDA auf diese internen Spannungen reagieren wird. Die Apothekerschaft steht vor existenziellen Herausforderungen, die nicht nur den Erhalt der Apothekenlandschaft, sondern auch deren Position in der gesundheitspolitischen Landschaft betreffen. Die Frage bleibt, ob die ABDA in der Lage sein wird, diese Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig die innere Geschlossenheit zu bewahren, ohne kritische Stimmen weiter an den Rand zu drängen.
Die Kontroverse um die geplante Satzungsänderung auf dem Deutschen Apothekertag hat eine tiefere Krise innerhalb der ABDA offenbart, die schon länger schwelt, aber bislang nicht in dieser Deutlichkeit sichtbar war. Die Idee, dass die auf dem Apothekertag gefassten Beschlüsse nur noch als Empfehlungen gegenüber der Bundesregierung gelten sollen, wirft grundlegende Fragen nach der demokratischen Legitimität der Entscheidungsprozesse innerhalb der Apothekerschaft auf. Es geht hier nicht nur um eine formale Anpassung, sondern um die Frage, ob die Apothekerschaft als Ganzes noch eine wirkliche Stimme in der gesundheitspolitischen Debatte haben wird.
Gabriele Regina Overwiening, die als ABDA-Präsidentin in den letzten Jahren oft zur inneren Geschlossenheit aufgerufen hat, sieht sich nun mit wachsender Kritik konfrontiert. Viele Mitglieder der Apothekerschaft fühlen sich zunehmend von der Führung abgekoppelt und haben das Gefühl, dass ihre Anliegen nicht ernst genommen werden. Der Vorwurf, dass die ABDA-Führung primär auf die Sicherung eigener Machtstrukturen bedacht sei und weniger auf die Entwicklung der Branche im Sinne ihrer Mitglieder, wird immer lauter.
Ein Blick auf die aktuelle gesundheitspolitische Lage zeigt, dass die Apothekenbranche mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Digitalisierung schreitet voran, und der Versandhandel wird zunehmend zur Konkurrenz für die stationären Apotheken. Die geplante Apothekenreform könnte die Situation für viele Apotheken weiter verschärfen, da diese Reform insbesondere kleinere und ländlich gelegene Apotheken vor zusätzliche wirtschaftliche Probleme stellen könnte. In dieser Situation ist eine starke, geeinte Apothekerschaft, die ihre Interessen klar und verbindlich formuliert, wichtiger denn je.
Doch genau hier liegt das Problem. Wenn die Beschlüsse des Deutschen Apothekertages nur noch beratenden Charakter haben, droht die Apothekerschaft ihre politische Durchschlagskraft zu verlieren. Beschlüsse, die nicht verpflichtend sind, werden leichter übergangen, und die Stimme der Apothekerschaft könnte in der gesundheitspolitischen Debatte an Gewicht verlieren. Es ist daher nur verständlich, dass viele Delegierte die geplante Satzungsänderung als Gefahr für die Zukunft der Apotheken betrachten.
Der Erfolg des Ad-hoc-Antrags zeigt, dass es in der Apothekerschaft noch genug Engagement und Willen gibt, die eigene Zukunft aktiv mitzugestalten. Doch die Frage bleibt, wie lange die ABDA-Führung den Druck der Basis noch ignorieren kann. Eine echte Reform der internen Strukturen, die mehr Mitbestimmung und Partizipation ermöglicht, ist unerlässlich, um das Vertrauen der Mitglieder zurückzugewinnen.
Am Ende geht es um mehr als nur um eine Satzungsänderung. Es geht um die Frage, wie die Apothekerschaft in einer sich wandelnden Welt bestehen kann. Geschlossenheit ist dabei sicherlich ein wichtiger Faktor, aber echte Geschlossenheit entsteht nur dann, wenn alle Stimmen gehört und respektiert werden. Wenn die ABDA diesen Weg nicht einschlägt, droht die Gefahr, dass die Apothekerschaft in interne Machtkämpfe zerfällt und ihre politische Bedeutung verliert.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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