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  • 17.10.2024 – Mietenkrise bedroht Apotheken
    17.10.2024 – Mietenkrise bedroht Apotheken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die steigenden Mietpreise setzen viele Apotheken in Deutschland zunehmend unter Druck. Besonders in städtischen Lagen kämpfen Betreiber ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Mietenkrise bedroht Apotheken

 

Steigende Fixkosten und Onlinekonkurrenz setzen Apotheken unter enormen Druck

Die steigenden Mietpreise setzen viele Apotheken in Deutschland zunehmend unter Druck. Besonders in städtischen Lagen kämpfen Betreiber mit enormen Kosten, während stagnierende Vergütungen und der wachsende Wettbewerb durch den Onlinehandel ihre Existenz gefährden. Die flächendeckende medizinische Versorgung ist in Gefahr, warnen Branchenexperten und fordern dringend politische Maßnahmen, um das Apothekensterben zu stoppen.


Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken in Deutschland spitzt sich dramatisch zu. Besonders in den Städten und Ballungszentren treiben die stetig steigenden Mietkosten die Betreiber an den Rand der Existenz. Was einst als stabiles Geschäftsmodell galt, gerät durch diese Entwicklungen immer mehr ins Wanken. Apotheken in zentralen, gut frequentierten Lagen haben mit den steigenden Mieten schwer zu kämpfen. Diese Lagen sind für Apotheken unverzichtbar, da sie auf Laufkundschaft angewiesen sind, doch die damit einhergehenden hohen Kosten machen es den Betreibern zunehmend schwerer, profitabel zu arbeiten.

Die Fixkosten sind für viele Apotheken auf ein kaum tragbares Niveau angestiegen. Neben den Mieten steigen auch die Energiepreise und Personalkosten, was die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage weiter verschärft. Gleichzeitig sieht sich die Branche einem festgefahrenen System der Vergütung ausgesetzt. Insbesondere die staatlich regulierten Honorare für rezeptpflichtige Medikamente lassen den Apotheken wenig Spielraum, um die wachsenden Belastungen auszugleichen. Hinzu kommen bürokratische Anforderungen, die den Verwaltungsaufwand erhöhen, ohne dass dafür eine entsprechende Kompensation stattfindet.

Neben den ökonomischen Zwängen, die sich durch Mieten und Betriebskosten ergeben, verschärft der Wettbewerb durch den Onlinehandel die Situation erheblich. Immer mehr Kunden greifen auf Online-Apotheken zurück, da sie dort ihre Medikamente bequem bestellen und oft günstigere Preise erzielen können. Dies entzieht den stationären Apotheken wichtige Einnahmequellen. Während Online-Apotheken von geringeren Fixkosten profitieren und in der Lage sind, ihre Preise niedrig zu halten, sehen sich stationäre Apotheken einer unnachgiebigen Kostenstruktur gegenüber, die kaum Flexibilität erlaubt.

Die digitale Transformation hat das Kundenverhalten grundlegend verändert. Während Apotheken einst die zentrale Anlaufstelle für persönliche Beratung und den schnellen Bezug von Medikamenten waren, hat sich dieser Markt deutlich verschoben. Patienten und Kunden bestellen zunehmend rezeptfreie Medikamente, aber auch verschreibungspflichtige Präparate online. Damit geht nicht nur ein Stück Kundenbindung verloren, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle, die vielen Apotheken das Überleben sicherte. Die Beratung, einst ein zentraler Pfeiler des Apothekenwesens, wird durch anonyme Bestellvorgänge ersetzt, wodurch auch die medizinische Qualität leidet.

Insbesondere in strukturschwachen Regionen verschärft sich die Problematik noch weiter. Hier sind Apotheken oft die einzige Anlaufstelle für die medizinische Versorgung vor Ort. Die Schließung einer Apotheke bedeutet in solchen Regionen nicht nur einen Verlust für die Betreiber und ihre Mitarbeiter, sondern für die gesamte Bevölkerung. Menschen sind auf längere Wege und oft schlechtere Erreichbarkeit angewiesen, um notwendige Medikamente zu erhalten. Diese Versorgungslücken gefährden vor allem ältere und chronisch kranke Patienten, die auf eine wohnortnahe und schnelle Versorgung angewiesen sind.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen zwingen immer mehr Apotheken in die Insolvenz. Sanierungen und Restrukturierungen sind oft nur kurzfristige Maßnahmen, die den Kern des Problems nicht lösen können. Ohne staatliche Unterstützung droht eine Flut von Apothekenschließungen in den kommenden Jahren. Die Forderungen der Apothekenverbände an die Politik sind eindeutig: Es braucht steuerliche Entlastungen, Mietzuschüsse und vor allem eine Reform der Vergütungssysteme. Diese Maßnahmen sind essenziell, um das Apothekensterben aufzuhalten und die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten und medizinischer Beratung zu gewährleisten.

Darüber hinaus müssen Apotheken stärker in die digitale Transformation eingebunden werden. Neue Dienstleistungen, wie der Ausbau von digitalen Beratungsangeboten oder die Möglichkeit der Online-Bestellung mit persönlicher Abholung in der Filiale, könnten dabei helfen, die stationären Apotheken konkurrenzfähig zu halten. Auch in der Telemedizin könnte die Apotheke eine zentrale Rolle spielen, indem sie als Schnittstelle zwischen Arzt und Patient fungiert und somit die Patientenversorgung modernisiert.

Doch die Zeit drängt. Ohne konkrete Maßnahmen seitens der Politik und ohne die Bereitschaft der Gesellschaft, die Bedeutung der Apotheken für die Gesundheitsversorgung anzuerkennen, wird es für viele Apotheken schwierig, langfristig zu bestehen.


Kommentar:

Die Herausforderungen, denen sich Apotheken in Deutschland derzeit gegenübersehen, sind vielschichtig und existenzbedrohend. Ein zentraler Punkt ist die rasante Mietpreissteigerung in städtischen und innerstädtischen Lagen. Während der Gesetzgeber die Bedeutung der wohnortnahen Apotheken für die medizinische Grundversorgung wiederholt betont, bleiben die dringend notwendigen finanziellen Unterstützungsmaßnahmen aus. Die Politik scheint das Dilemma zwischen hohen Fixkosten und stagnierenden Einnahmen weitgehend zu ignorieren, obwohl es bereits erste Anzeichen eines flächendeckenden Apothekensterbens gibt.

Die steigenden Mieten in städtischen Lagen sind mehr als nur eine wirtschaftliche Belastung. Sie bedrohen die Existenzgrundlage vieler Apotheken, die gerade an diesen Standorten auf Laufkundschaft angewiesen sind, um ihre Dienstleistungen überhaupt rentabel anbieten zu können. Die Entscheidung, einen Apothekenstandort in eine günstigere Lage zu verlagern, ist meist keine Option, da dadurch die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit für Kunden erheblich eingeschränkt würde. Doch in vielen Fällen bleibt den Betreibern nichts anderes übrig, als diesen Schritt zu gehen – oder noch schlimmer: den Betrieb vollständig einzustellen.

Apotheken sind nicht nur einfache Verkaufsstellen für Medikamente. Sie sind ein integraler Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems, der persönliche Beratung, schnelle Verfügbarkeit von Medikamenten und eine direkte Unterstützung in Gesundheitsfragen bietet. Doch dieses System ist in Gefahr, und zwar nicht aufgrund mangelnder Nachfrage, sondern aufgrund einer Kostenstruktur, die den wirtschaftlichen Betrieb zunehmend unmöglich macht. Mieten, Energiekosten, Personalausgaben – all diese Faktoren lassen die Margen schrumpfen, während die Apothekenvergütung seit Jahren nicht ausreichend angepasst wurde.

Ein weiterer Problempunkt ist der Wettbewerb durch Online-Apotheken. Diese bieten Medikamente oft zu günstigeren Konditionen an, da sie geringere Fixkosten haben. Stationäre Apotheken, die an ihre teuren Mietverträge gebunden sind, haben hier kaum eine Chance, mitzuhalten. Der Onlinehandel hat das Apothekengeschäft grundlegend verändert, doch statt zu versuchen, die Apotheken in die digitale Zukunft zu führen, lässt der Gesetzgeber sie in einem veralteten Vergütungssystem gefangen.

Die einzige Lösung kann darin bestehen, die Apotheken nicht nur finanziell zu entlasten, sondern auch ihre Rolle im Gesundheitswesen neu zu definieren. Apotheken müssen in die Lage versetzt werden, digitale Dienstleistungen anzubieten, ohne dabei ihre wirtschaftliche Existenz zu riskieren. Telemedizinische Angebote, digitale Beratungen und neue Formen der Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenkassen könnten hier wichtige Zukunftsstrategien darstellen. Doch dies erfordert Investitionen, politische Unterstützung und ein Umdenken in der Branche.

Wenn Apotheken sterben, stirbt ein Stück der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Besonders in ländlichen und strukturschwachen Regionen ist die Apotheke oft die einzige medizinische Anlaufstelle. Die Schließung dieser Apotheken hätte dramatische Folgen für die dort lebenden Menschen, die auf eine schnelle und zuverlässige Versorgung mit Medikamenten angewiesen sind.

Die Politik muss jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Mietzuschüsse, Steuererleichterungen und eine Reform der Apothekenvergütung sind dringend notwendig, um das Apothekensterben aufzuhalten. Es ist an der Zeit, Apotheken als das zu behandeln, was sie sind: essentielle Säulen der Gesundheitsversorgung, ohne die ein funktionierendes Gesundheitssystem nicht möglich ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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