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  • 16.10.2024 – Apotheken-News: Stockende Apothekenreform führt zu neuen Konflikten
    16.10.2024 – Apotheken-News: Stockende Apothekenreform führt zu neuen Konflikten
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Ampel-Koalition verschiebt zentrale Elemente der geplanten Apothekenreform – ein Schritt, der unter Apothekern auf scharfe Kritik st...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Stockende Apothekenreform führt zu neuen Konflikten

 

Die Ampel verzögert Reformpläne, Novo Nordisk stoppt Insuline, und der PTA-Verband übt scharfe Kritik an der ABDA-Kampagne

Die Ampel-Koalition verschiebt zentrale Elemente der geplanten Apothekenreform – ein Schritt, der unter Apothekern auf scharfe Kritik stößt und die Zukunft vieler Apotheken, insbesondere in ländlichen Regionen, unsicher macht. Zeitgleich sorgt der Pharmariese Novo Nordisk für Aufruhr: Viele Humaninsuline werden bald vom deutschen Markt verschwinden, was Ärzteverbände und Patientenorganisationen in Alarmbereitschaft versetzt. Zusätzlich entzündet sich eine hitzige Debatte innerhalb der Apothekerschaft: Der PTA-Verband wirft der ABDA vor, die pharmazeutisch-technischen Assistenten in einer aktuellen Kampagne zu wenig zu würdigen und fordert deren Rücknahme. Die Entwicklungen könnten gravierende Auswirkungen auf die Apothekenlandschaft und die Patientenversorgung in Deutschland haben.


Die Ampel-Koalition sorgt für Verunsicherung in der Apothekerschaft, indem sie zentrale Teile der geplanten Apothekenreform auf Eis legt. Nach intensiven Verhandlungen in den letzten Monaten hatte man ursprünglich ein umfangreiches Reformpaket angekündigt, das unter anderem eine finanzielle Entlastung und die Anpassung der Honorierung für Apotheken vorsah. Diese Maßnahmen sollten die Apothekenbranche angesichts steigender Betriebskosten, Personalmangels und der Herausforderungen durch den Online-Handel zukunftsfähig machen. Nun jedoch werden wesentliche Teile der Reform, darunter die geplanten Honorarerhöhungen und strukturelle Unterstützung, auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund dafür ist die Uneinigkeit zwischen den Koalitionsparteien SPD, Grüne und FDP, insbesondere bei der Finanzierung der Reform. Während die SPD für eine stärkere Unterstützung der stationären Apotheken plädiert, stehen die Grünen und die FDP auf dem Standpunkt, dass die Finanzierung solcher Maßnahmen nicht ohne eine umfassende Umstrukturierung des Apothekenwesens erfolgen könne. Das führt zu einer Blockade im Entscheidungsprozess.

Apothekenvertreter sind enttäuscht über diese Entwicklung, da die Reform als wichtiger Schritt gesehen wurde, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber großen Versandapotheken zu stärken und Apotheken im ländlichen Raum zu unterstützen, wo die medizinische Versorgung ohnehin schon angespannt ist. Apothekerkammern und -verbände warnen nun davor, dass eine Verschiebung zu weiteren Schließungen von Apotheken führen könnte, was die flächendeckende Versorgung gefährden würde.

Gleichzeitig erschüttert der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk die Gesundheitslandschaft mit der Ankündigung, viele seiner Humaninsuline vom deutschen Markt zu nehmen. Als einer der weltweit führenden Anbieter für Insulinprodukte spielt Novo Nordisk eine zentrale Rolle in der Diabetesversorgung. Das Unternehmen erklärt, dass diese Entscheidung im Rahmen einer globalen Neuausrichtung getroffen wurde, die sich stärker auf innovative Produkte und höherwertige Therapien konzentrieren soll. Für viele Patienten, die auf die bewährten Insuline angewiesen sind, kommt diese Nachricht einem Schock gleich. Ärzteverbände und Diabetesorganisationen äußern Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit und fordern Maßnahmen, um mögliche Engpässe zu vermeiden. Die Entscheidung von Novo Nordisk zeigt auch, wie stark wirtschaftliche Interessen das Gesundheitswesen beeinflussen können und stellt die Frage, wie die Politik in solchen Fällen eingreifen sollte, um eine verlässliche Patientenversorgung sicherzustellen.

Darüber hinaus sorgt die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) für interne Spannungen innerhalb der Apothekerschaft, nachdem der Bundesverband PTA (BVpta) sie scharf kritisiert hat. Der Stein des Anstoßes ist ein neues Kampagnenvideo der ABDA, das die Rolle der Apotheken in der öffentlichen Wahrnehmung stärken sollte. Der BVpta bemängelt jedoch, dass die Arbeit der pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) im Video nicht ausreichend gewürdigt wird. PTA leisten täglich einen erheblichen Beitrag zum reibungslosen Ablauf in den Apotheken, von der Arzneimittelherstellung über die Kundenberatung bis hin zur Qualitätssicherung. Doch diese wichtige Arbeit wird in dem Video kaum dargestellt, was von vielen PTA als Herabwürdigung empfunden wird. Der BVpta fordert daher die ABDA auf, das Video zurückzuziehen und die Außendarstellung der Apothekenberufe zu überdenken. Man erwarte, dass künftig auch die Leistungen der PTA angemessen gewürdigt werden, um das Ansehen der Berufsgruppe zu stärken und den Nachwuchs zu fördern.


Kommentar:

Die Entscheidung der Ampel-Koalition, zentrale Punkte der Apothekenreform zu verschieben, zeigt einmal mehr die tiefen Risse innerhalb der Regierungsparteien, wenn es um die Zukunft des Gesundheitssystems geht. In einer Zeit, in der Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten, unter erheblichem wirtschaftlichem Druck stehen, ist diese Verzögerung mehr als enttäuschend. Die Apotheken spielen eine essenzielle Rolle in der Grundversorgung der Bevölkerung, gerade im Hinblick auf die Alterung der Gesellschaft und den wachsenden Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen. Die vorgesehene finanzielle Unterstützung und die Anpassung der Honorare wären wichtige Schritte gewesen, um den stationären Apotheken eine Perspektive zu bieten und die steigenden Betriebskosten abzufangen. Stattdessen wird die Zukunft dieser Apotheken nun in einem politischen Machtkampf aufs Spiel gesetzt. Die unklare Perspektive auf eine Umsetzung der Reform birgt die Gefahr, dass weitere Apotheken schließen und die Versorgung in vielen Regionen gefährdet wird.

Die Entscheidung von Novo Nordisk, Humaninsuline vom deutschen Markt zu nehmen, ist ein weiterer Beweis dafür, wie stark wirtschaftliche Interessen im Gesundheitswesen dominieren. Patienten, die auf diese bewährten Medikamente angewiesen sind, werden durch solche Maßnahmen verunsichert. Die strategische Neuausrichtung des Konzerns mag aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar sein, doch für die Patienten bedeutet dies Unsicherheit und im schlimmsten Fall Versorgungslücken. Hier ist die Politik gefragt, um solche Entscheidungen im Sinne der Patientensicherheit zu regulieren. Die langfristige Verfügbarkeit von lebensnotwendigen Medikamenten darf nicht den rein wirtschaftlichen Interessen der Hersteller untergeordnet werden. Mögliche Engpässe müssen frühzeitig erkannt und alternative Lösungen geschaffen werden, um die Versorgung aufrechtzuerhalten.

Die Kritik des BVpta an der ABDA-Kampagne legt offen, wie tief die Gräben innerhalb der Berufsgruppen im Apothekenwesen sind. Die PTA leisten täglich wertvolle und unverzichtbare Arbeit in den Apotheken. Dass ihre Rolle in der Außendarstellung der Apothekerschaft so wenig Beachtung findet, ist bedauerlich und sendet ein falsches Signal, nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern auch an den Berufsnachwuchs. In Zeiten, in denen Apotheken verstärkt auf qualifiziertes Personal angewiesen sind, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, ist eine angemessene Würdigung aller Berufsgruppen unerlässlich. Die ABDA muss ihre Kommunikationsstrategie überdenken und sicherstellen, dass alle Mitglieder der Apothekenteams, einschließlich der PTA, in ihrer vollen Bedeutung gewürdigt werden. Nur so kann das Ansehen des Apothekenberufs insgesamt gestärkt werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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