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  • 15.10.2024 – Apotheken-News: Reformen, Digitalisierung und globale Versorgungsrisiken
    15.10.2024 – Apotheken-News: Reformen, Digitalisierung und globale Versorgungsrisiken
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Reformen, Digitalisierung und globale Versorgungsrisiken

 

Wie gesetzliche Änderungen, der Fachkräftemangel und internationale Krisen die Apotheken zwingen, neue Wege zu gehen – Chancen durch digitale Innovationen und moderne Gesundheitsservices

Die Apothekenbranche steht vor großen Herausforderungen: Gesetzesänderungen wie das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG), der zunehmende Fachkräftemangel und der digitale Wandel erfordern kreative Überlebensstrategien. Gleichzeitig bringen junge Apotheker frischen Wind in die ABDA, während Experten auf der Expopharm betonen, wie wichtig eine starke Online-Präsenz für Vor-Ort-Apotheken ist. Doch nicht nur nationale Entwicklungen sind entscheidend: Globale Krisen wie Hurrikan »Helene« bedrohen die Versorgung mit Infusionslösungen, während Lieferengpässe und gesundheitliche Risiken wie Mpox weiterhin bestehen. Innovativ bleiben auch medizinische Fortschritte, wie das Endorphin-stimulierende Armband für Fibromyalgie-Patienten, während klassische Hausmittel wie heiße Milch mit Honig kritisch betrachtet werden.

Die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) in Deutschland, die vor zwei Jahren eingeführt wurden, erlauben es Apotheken, Medikationsanalysen und andere wichtige Dienstleistungen abzurechnen. Doch die Realität sieht anders aus. Der tatsächliche Erfolg der pDL bleibt hinter den Erwartungen zurück, was auf erhebliche Zeit- und Personalmängel in den Apotheken zurückzuführen ist. Dies erschwert es vielen Apotheken, diese Dienstleistungen konsequent zu etablieren und aktiv anzubieten. Darüber hinaus bestehen in der Praxis immer wieder Vorbehalte seitens der Ärzte sowie Unsicherheiten bei den Patienten, was die Umsetzung weiter hemmt. Diese Herausforderungen wurden auf der Expopharm intensiv diskutiert, bei der Vertreter aus der Pharmazie, Patientenvertretung und Seniorenorganisationen ihre Sichtweisen darlegten. Die Podiumsdiskussion verdeutlichte, wie schwer es für Apotheken ist, das Vertrauen und die Akzeptanz der Bevölkerung in Bezug auf die pharmazeutischen Dienstleistungen zu gewinnen.

Währenddessen stehen Apotheken vor weiteren großen Hürden, insbesondere im Kontext der umfassenden gesetzlichen Änderungen und der Einführung der Apothekenreform (ApoRG). Der zunehmende Wettbewerb durch Online-Anbieter und der wachsende Fachkräftemangel fordern von Apothekeninhabern eine immense Anpassungsfähigkeit und kreative Überlebensstrategien. Viele Apotheken müssen langfristige Lösungen entwickeln, um unter diesen Bedingungen zu überleben und gleichzeitig ihre Zukunft zu gestalten. Diese Anpassungen sind für das Fortbestehen der Apothekenlandschaft in Deutschland unerlässlich, wie auch die Diskussionen rund um die Reform des Deutschen Apothekertags zeigen. Die Reformpläne zielen darauf ab, den Apothekertag ab 2025 nicht mehr als Organ der ABDA zu führen und die Beschlüsse nicht mehr bindend zu gestalten. Kritiker wie Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), warnen jedoch vor einem gravierenden Verlust an Transparenz innerhalb der ABDA, da Entscheidungen künftig weniger offen getroffen werden könnten.

Eine weitere Herausforderung für Apotheken ist die Digitalisierung, die von Vertretern wie Jan-Florian Schlapfner, Mitglied der Geschäftsführung von IhreApotheken.de, vehement gefordert wird. Schlapfner betonte auf der Expopharm, dass Vor-Ort-Apotheken dringend ihre Online-Präsenz ausbauen müssen, um sich gegen die wachsende Konkurrenz der Versandapotheken zu behaupten. Die Digitalisierung des Verbraucherverhaltens erfordert auch eine Modernisierung der Apothekenservices, damit diese zukunftsfähig bleiben.

Während Apotheken in Deutschland mit regulatorischen, digitalen und logistischen Herausforderungen kämpfen, bedrohen externe Faktoren wie Naturkatastrophen die globale Versorgungskette. So hat der Hurrikan »Helene« in den USA erhebliche Schäden verursacht und die medizinische Versorgung in Europa beeinträchtigt. Besonders betroffen ist ein Werk des Pharmaunternehmens Baxter in North Carolina, das die Produktion von Infusionslösungen auf unbestimmte Zeit einstellen musste. Diese Produktionsausfälle könnten auch die Märkte in Europa betreffen, da die Nachfrage in den USA rapide steigen wird.

In der politischen Arena wird das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) heiß diskutiert. FDP-Bundestagsabgeordnete Kristine Lütke kritisierte das Konzept der „Apotheken ohne Apotheker“ scharf und wies darauf hin, dass dieses Vertrauen in Apotheken untergraben könnte. Sie plädierte für eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzes, um die pharmazeutische Versorgung zu sichern. Gleichzeitig gewinnt die Ampelkoalition an Fahrt, um das ApoRG möglicherweise über ein Omnibusverfahren umzusetzen und so die Reformen, unabhängig von der Zukunft des eigentlichen Gesetzentwurfs, voranzutreiben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist optimistisch, dass diese Reformen – ob durch das ApoRG oder durch das Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit – in absehbarer Zeit umgesetzt werden.

Die Herausforderungen für Apotheken werden durch weitere gesetzliche Änderungen verstärkt. Beispielsweise könnte das Lieferengpassgesetz (ALBVVG) langfristig Engpässe bei der Arzneimittelversorgung beheben. Doch bestehende Rabattverträge, die auf niedrige Preise setzen, führen zu einer Abhängigkeit von wenigen Herstellern, was die Engpässe bei wichtigen Medikamenten, wie derzeit bei Kochsalzlösung, weiter verschärfen könnte.

Parallel zu diesen Entwicklungen hat die Europäische Union neue Grenzwerte zur Luftverschmutzung beschlossen, die erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben könnten. Ballungszentren, in denen die Schadstoffbelastung die bisherigen Grenzwerte überschreitet, werden besonders von den strengeren Vorschriften betroffen sein.

Auch weltweit bleiben gesundheitliche Risiken wie die Verbreitung von Mpox besorgniserregend. In Afrika haben zwei weitere Länder ihre ersten Mpox-Fälle in diesem Jahr gemeldet, was die Zahl der betroffenen Länder auf insgesamt 16 ansteigen lässt. Die Demokratische Republik Kongo bleibt weiterhin am stärksten betroffen.

Neben globalen Bedrohungen gibt es jedoch auch Fortschritte in der medizinischen Forschung. So hat das Unternehmen 23andMe genetische Biomarker entdeckt, die mit einem erhöhten Risiko für Long Covid in Verbindung stehen. Diese Entdeckung könnte künftig dazu beitragen, das individuelle Risiko für Long Covid besser abzuschätzen.

Ein weiteres medizinisches Highlight ist die Markteinführung eines neuen Endorphin-stimulierenden Armbands des französischen Unternehmens Remedee Labs, das zur Schmerzlinderung bei Fibromyalgie-Patienten entwickelt wurde. Diese nicht-invasive Behandlungsmethode bietet neue Hoffnung für Menschen, die an dieser chronischen Erkrankung leiden.

Abseits solcher medizinischer Innovationen bleibt die Frage offen, inwieweit traditionelle Hausmittel wie heiße Milch mit Honig bei Erkältungen tatsächlich wirksam sind. Wissenschaftliche Beweise für ihre Wirksamkeit sind rar, und Experten wie der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing bezweifeln, dass diese Hausmittel mehr als eine kurzfristige Linderung bieten können.

Der Umgang mit den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitssektor, sei es durch Digitalisierung, Gesetzesänderungen oder medizinische Innovationen, erfordert von Apotheken eine kontinuierliche Anpassung. Die Herausforderungen sind komplex, und nur durch strategisches Handeln können Apotheken ihr Überleben in einer sich ständig verändernden Landschaft sichern.


Kommentar:

Die Apothekenbranche in Deutschland steht vor einer beispiellosen Transformation. Nicht nur gesetzliche Reformen wie das ApoRG stellen die Apotheken vor neue Herausforderungen, sondern auch die digitale Disruption und der zunehmende Wettbewerb durch Online-Versandhändler. Dabei wird deutlich, dass Apotheken nicht nur auf strukturelle Änderungen reagieren, sondern proaktiv Strategien entwickeln müssen, um ihre Dienstleistungen an die Bedürfnisse einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft anzupassen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Apotheken nicht nur als klassische Arzneimittelabgabestellen wahrgenommen werden, sondern als umfassende Gesundheitsdienstleister, die durch digitale Angebote und pharmazeutische Dienstleistungen einen Mehrwert für die Patienten schaffen.

Darüber hinaus zeigt die aktuelle Diskussion um das ApoRG, dass politische Entscheidungen maßgeblich die Zukunft der Apothekenlandschaft prägen werden. Die Bedenken hinsichtlich der geplanten „Apotheken ohne Apotheker“ verdeutlichen, wie sensibel das Thema Vertrauen in die Gesundheitsversorgung ist. Apotheken müssen weiterhin als zentrale Anlaufstellen für die gesundheitliche Versorgung wahrgenommen werden, was insbesondere durch eine stärkere Online-Präsenz unterstützt werden kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Apotheken mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert sind, die sowohl interner als auch externer Natur sind. Gesetzliche Vorgaben, digitale Disruption und globale Gesundheitsrisiken wie Lieferengpässe erfordern von Apothekeninhabern eine hohe Anpassungsfähigkeit. Nur durch strategische Weitsicht und gezielte Innovationen werden Apotheken langfristig in der Lage sein, ihre Rolle als vertrauenswürdige Gesundheitsdienstleister zu sichern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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