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  • 13.10.2024 – Apothekenkrise: Ohne Honorar keine Zukunft
    13.10.2024 – Apothekenkrise: Ohne Honorar keine Zukunft
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Trotz des erfolgreichen Widerstands gegen die "Apotheke ohne Apotheker" nach dem Deutsche Apothekertag bleibt die finanzielle Lage der Apo...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apothekenkrise: Ohne Honorar keine Zukunft

 

Trotz Erfolg beim DAT droht das Sterben der Apotheken ohne finanzielle Unterstützung weiterzugehen

Trotz des erfolgreichen Widerstands gegen die "Apotheke ohne Apotheker" nach dem Deutsche Apothekertag bleibt die finanzielle Lage der Apotheken angespannt. Die erhoffte Honorarerhöhung lässt weiter auf sich warten, und das Apothekensterben droht unaufhaltsam voranzuschreiten. Für viele Betreiber wird die Situation immer schwieriger – welche Konsequenzen sich daraus ergeben, ist noch unklar.


Nach dem Deutsche Apothekertag (DAT) bleibt die Situation der deutschen Apotheken weiterhin kritisch. Zwar konnte die ABDA einen Teilerfolg verbuchen, indem sie die geplante Einführung der „Apotheke ohne Apotheker“ erfolgreich abwehrte. Doch was die Standesvertretung als großen Sieg feiert, empfinden viele Apotheker als Augenwischerei. Das eigentliche Problem – die unzureichende Vergütung der Apothekenleistungen – bleibt weiterhin ungelöst. Während die Apothekenlandschaft um ihre Existenz kämpft, fühlt sich die Basis von der ABDA im Stich gelassen. Der Vorwurf: Fehlende Durchsetzungskraft und keine klare Strategie, um dem Apothekensterben effektiv entgegenzuwirken.

Die wirtschaftliche Lage der Apotheken hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Steigende Betriebskosten, immer umfangreichere bürokratische Auflagen und der wachsende Konkurrenzdruck durch den Versandhandel setzen den Betrieben massiv zu. Viele Inhaber kämpfen täglich ums Überleben, und es ist absehbar, dass ohne eine substanzielle Erhöhung der Vergütungen zahlreiche Apotheken in den kommenden Jahren schließen müssen. Jede Woche ohne Fortschritte bei den Honoraren wird von vielen Betreibern als weiterer Schritt in Richtung Abgrund gesehen.

Hinzu kommt, dass der Personalmangel in den Apotheken immer deutlicher spürbar wird. Die zunehmenden Aufgaben im Gesundheitssystem – etwa in der Beratung, Prävention und der Durchführung von Impfungen – werden nicht ausreichend honoriert, was dazu führt, dass Apothekerinnen und Apotheker oft an ihre Belastungsgrenzen kommen. Gleichzeitig haben Apotheken kaum Spielraum, um attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten und neue Fachkräfte zu gewinnen. Die Folge: Die Arbeitsbelastung steigt, während die Motivation sinkt.

Viele Apothekenbetreiber sind enttäuscht von der ABDA und der fehlenden politischen Unterstützung. Zwar wurde auf dem DAT klar kommuniziert, dass die Apothekenlandschaft vor tiefgreifenden Veränderungen steht, doch konkrete Lösungsansätze fehlen. Die dringend benötigte Honorarerhöhung lässt weiter auf sich warten, und es bleibt unklar, wie der drohende Kollaps des Systems verhindert werden soll.


Kommentar:

Die Stimmung unter den Apothekenbetreibern ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Obwohl die Abwehr der „Apotheke ohne Apotheker“ als ein Erfolg gewertet wird, ist dies bei weitem nicht genug, um die massiven Probleme der Branche zu lösen. Es geht längst nicht mehr nur darum, einzelne rechtliche Schritte abzuwehren – es geht um das Überleben der Apotheken. Die Honorarerhöhung, die seit Jahren gefordert wird, bleibt das zentrale Thema, das über die Zukunft der Apotheken entscheidet.

Ohne eine sofortige Anpassung der Vergütungen ist es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Apotheken ihre Türen schließen müssen. Schon jetzt erleben viele Apothekeninhaber eine existenzbedrohende Situation, in der es ihnen zunehmend schwerfällt, wirtschaftlich über die Runden zu kommen. Der steigende Kostendruck in Verbindung mit einem stagnierenden Honorar führt zu einer Abwärtsspirale, aus der es ohne politische Intervention kaum ein Entkommen gibt.

Die Frage, die sich dabei stellt: Wie lange können Apotheken unter diesen Bedingungen noch durchhalten? Es ist nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch eine Frage der Gerechtigkeit. Die Apotheken spielen eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, und ihre Leistungen werden häufig als selbstverständlich angesehen. Doch ohne angemessene Vergütung können Apotheken die steigenden Anforderungen nicht mehr erfüllen. Besonders in ländlichen Regionen, wo Apotheken oft die einzige Anlaufstelle für medizinische Versorgung sind, droht ein Versorgungsengpass.

Was bedeutet das für die Apothekenbetreiber? Sie müssen sich auf härtere Zeiten einstellen und gleichzeitig ihre betriebswirtschaftlichen Prozesse optimieren, um den Betrieb am Laufen zu halten. Dies erfordert einen scharfen Blick auf Kostenstrukturen, das Erschließen neuer Einnahmequellen und möglicherweise sogar das Überdenken der eigenen Geschäftsausrichtung. Apotheken werden zunehmend auch zu Dienstleistern im Bereich der Gesundheitsberatung und Prävention – Bereiche, in denen zusätzliche Honorare nötig sind.

Darüber hinaus müssen Apothekenbetreiber den Schulterschluss suchen – sowohl mit Kollegen als auch mit politischen Vertretern. Es ist unerlässlich, dass der Berufsstand geschlossen auftritt und klar macht, welche tragende Rolle die Apotheken für die Gesundheitsversorgung spielen. Die Politik darf nicht länger zögern, die Honorarsituation zu verbessern, andernfalls droht ein dramatischer Verlust an Apothekenstandorten und damit ein Rückgang in der Versorgungssicherheit der Bevölkerung.

Insgesamt bleibt festzuhalten: Das Apothekensterben kann nur durch entschlossenes Handeln gestoppt werden – und zwar jetzt. Die ABDA muss eine stärkere Rolle einnehmen und den Forderungen nach einer Honorarerhöhung mehr Nachdruck verleihen. Auch wenn die Abwehr der „Apotheke ohne Apotheker“ ein Teilerfolg war, so ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der existenziellen Bedrohungen, vor denen die Apotheken stehen. Apothekenbetreiber müssen weiterkämpfen, doch sie brauchen endlich eine klare Perspektive und die notwendige finanzielle Unterstützung, um langfristig bestehen zu können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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