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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
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Der Deutsche Apothekertag gerät in diesem Jahr unter massiven Reformdruck. Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert tiefgreifende Veränderungen, bevor es eine Honorarerhöhung geben soll. Besonders sein Vorschlag zu PTA-geführten Apotheken sorgt für Unruhe und stößt auf Widerstand innerhalb der Branche. Während viele Apothekerinnen und Apotheker vor den finanziellen Konsequenzen warnen, verschärfen interne Spannungen in der ABDA die Situation zusätzlich. Die Frage bleibt, wie die Apotheken auf diesen politischen und wirtschaftlichen Druck reagieren und welche Zukunft ihnen bevorsteht.
Auf dem diesjährigen Deutschen Apothekertag spitzte sich die Diskussion um die Zukunft der Apotheken dramatisch zu. Gesundheitsminister Karl Lauterbach sorgte mit seinen Aussagen für große Unruhe in der Branche, als er erklärte, dass es ohne umfassende Reformen keine Honorarerhöhung für Apotheken geben werde. Besonders hitzig wurde dabei sein Vorschlag diskutiert, dass PTA-geführte Filialen in Zukunft eine bedeutendere Rolle im Apothekensystem spielen sollten. Diese Idee, die von vielen als „apothekerlose Apotheke“ verstanden wird, stieß in der Branche auf entschiedene Ablehnung. Lauterbach begründete seine Pläne damit, dass das derzeitige Apothekensystem nicht funktioniere und dringend einer Modernisierung bedürfe. Die Digitalisierung sei ein wesentlicher Bestandteil dieser Reformen, um die Apotheken zukunftsfähig zu machen und die Versorgungsqualität zu verbessern.
Doch die Apothekerschaft sieht in diesen Plänen keine Lösung für die akuten Probleme, mit denen sie konfrontiert ist. Der Deutsche Apothekerverband (DAV), vertreten durch seinen Vorsitzenden Thomas Dittrich, äußerte heftige Kritik an Lauterbachs Reformansätzen: „Dieses Spiel spielen wir nicht mit!“, so Dittrich in einer kämpferischen Rede. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening forderte in einer emotionalen Ansprache mehr Mut und Entschlossenheit von der Politik, um die Apotheken zu stärken. „Statt weniger, mehr Apotheke wagen!“ lautete ihr Appell. Auch der ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz meldete sich zu Wort und warnte vor rechtlichen Problemen bei der Einführung von PTA-geführten Apotheken, die seiner Meinung nach juristisch nicht haltbar seien. Er verwies auf die zahlreichen Widersprüche, die solche Pläne in der Praxis mit sich brächten.
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken bleibt weiterhin prekär. Viele Betreiber stehen bereits heute unter enormem Druck. Die Betriebskosten steigen, der Fachkräftemangel verschärft sich, und gleichzeitig bleibt die Honorierung auf einem Niveau, das viele als unzureichend empfinden. Die angekündigten Reformen des Gesundheitsministers lösen in diesem Kontext Ängste aus, dass weitere Einschnitte drohen könnten, statt dringend benötigter Unterstützung. Ohne eine Anpassung der Vergütung sehen viele Apothekerinnen und Apotheker keine Möglichkeit, langfristig zu bestehen. Die Folge könnte ein beschleunigtes Apothekensterben sein, das vor allem die Versorgung in ländlichen Gebieten stark gefährden würde.
Auch intern hat die ABDA mit Problemen zu kämpfen. Die jüngste Entmachtung des Apothekerparlaments, die als eine Form von Machtkonzentration innerhalb der Führungsspitze kritisiert wird, sorgt für Unruhe in der Basis. Viele Mitglieder bemängeln die mangelnde Transparenz bei den Entscheidungsprozessen, insbesondere bei wichtigen Themen wie den Ausschussberatungen und der Abstimmung über zentrale Anträge. Dies führt zu einem Vertrauensverlust innerhalb der Apothekerschaft, die sich von ihrer eigenen Standesvertretung nicht ausreichend repräsentiert fühlt.
Die Frage, wie es nun weitergeht, beschäftigt die gesamte Branche. Einige fordern, dass die Apothekerschaft sich in der kommenden Legislaturperiode stärker positioniert und möglicherweise auf einen neuen Gesundheitsminister setzt, der mehr Verständnis für die Belange der Apotheken zeigt. Andere sehen in einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft eine Chance, insbesondere im Bereich der Prävention, wo Apotheken bereits heute eine zentrale Rolle spielen könnten. Doch ohne eine finanzielle Unterstützung und eine Anpassung der Honorare scheint ein nachhaltiger Weg aus der Krise kaum vorstellbar. Die Apothekerinnen und Apotheker blicken daher mit gemischten Gefühlen in die Zukunft.
Die Diskussion um die Reform des Apothekensystems hat sich zu einem ernsten Konflikt zwischen Politik und Apothekerschaft entwickelt. Karl Lauterbach mag mit seinen Plänen zur Modernisierung des Systems recht haben, doch die Art und Weise, wie diese Reformen eingeführt werden sollen, lässt viele Fragen offen. Der Vorschlag, PTA-geführte Apotheken als Lösung zu präsentieren, wird von vielen in der Branche als Schlag ins Gesicht empfunden. Es ist klar, dass diese Idee an den realen Problemen der Apotheken vorbeigeht.
Die Apothekerschaft steht unter immensem Druck. Die Betriebskosten steigen, der Fachkräftemangel wird immer akuter, und die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken ist prekär. Die Ankündigung, dass es ohne tiefgreifende Reformen keine Honorarerhöhung geben wird, verschärft diese Lage zusätzlich. Anstatt die Apotheken in ihrer wichtigen Rolle zu stärken und ihnen die Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten, scheint die Politik auf riskante und teilweise unausgereifte Maßnahmen zu setzen. Es ist schwer vorstellbar, wie PTA-geführte Apotheken die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, tatsächlich bewältigen sollen.
Die Enttäuschung und die Wut in der Apothekerschaft sind verständlich. Jahrelang haben die Apotheken unter schwierigen Bedingungen eine verlässliche Versorgung gewährleistet – sei es während der Pandemie oder durch die anhaltende Inflation, die den Betrieb vieler Apotheken wirtschaftlich erschwert. Jetzt, wo sie dringend Unterstützung bräuchten, werden ihnen stattdessen Reformen vorgeschlagen, die ihre Existenz weiter gefährden könnten.
Besonders problematisch ist auch der interne Umgang innerhalb der ABDA. Die schleichende Entmachtung des Apothekerparlaments und die zunehmende Zentralisierung der Entscheidungsgewalt haben zu einem Vertrauensverlust geführt. Gerade in Zeiten, in denen die Apothekerschaft geeint auftreten müsste, um ihre Interessen wirksam zu vertreten, werden interne Machtkämpfe ausgetragen, die die Standesvertretung schwächen. Transparenz und demokratische Strukturen innerhalb der ABDA sind von entscheidender Bedeutung, um die Apothekerschaft zu mobilisieren und ihre Anliegen kraftvoll zu vertreten.
Die Zukunft der Apotheken hängt an einem seidenen Faden. Ohne eine deutliche finanzielle Unterstützung droht das Apothekensterben weiter um sich zu greifen, insbesondere in ländlichen Regionen, wo die Apotheken bereits heute mit existenziellen Problemen kämpfen. Die Apotheken sind eine zentrale Säule des deutschen Gesundheitssystems, und es liegt in der Verantwortung der Politik, dafür zu sorgen, dass sie auch in Zukunft diese Rolle ausfüllen können. Reformen sind notwendig, aber sie müssen in enger Abstimmung mit den Betroffenen und auf der Grundlage realistischer Einschätzungen der Lage erfolgen. Andernfalls droht ein unüberschaubarer Schaden für die Gesundheitsversorgung in Deutschland.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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