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  • 11.10.2024 – Apotheken-News: Versandapotheken, Reformpläne und Versorgungssicherheit
    11.10.2024 – Apotheken-News: Versandapotheken, Reformpläne und Versorgungssicherheit
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Versandapotheken, Reformpläne und Versorgungssicherheit

 

Wie digitale Konkurrenz, politische Entscheidungen und Medikationsfehler die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken und die Arzneimittelversorgung prägen

Versandapotheken erhöhen den Druck auf Vor-Ort-Apotheken, während Retaxationen und Lieferengpässe Apothekenbetreiber vor finanzielle und organisatorische Herausforderungen stellen. Hinzu kommen Reformpläne der Bundesregierung, die Apotheken in der Notfallversorgung stärken, gleichzeitig aber durch die Einführung von „Light-Apotheken“ die Qualität der Arzneimittelversorgung gefährden könnten. Die Digitalisierung und technische Ausfälle, wie bei der Securpharm-Datenbank, verschärfen die Situation. Im Fokus stehen auch Medikationsfehler, insbesondere bei Insulin, sowie die Verantwortung der Apotheker bei der Beratung depressiver Patienten und der Prävention altersbedingter Krankheiten wie Sarkopenie.


Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die durch den wachsenden Druck von Versandapotheken, politische Reformen und globale Lieferkettenprobleme verschärft werden. Ein Beispiel für diesen Wandel zeigt sich, wenn ältere Kunden, verunsichert durch verlockende Rabattaktionen, mit Flyern großer Versandapotheken in die Vor-Ort-Apotheken kommen und dort Rat suchen. Die Flugblätter, die enorme Preisnachlässe und scheinbar unschlagbare Angebote bewerben, sprechen gezielt Kunden an, die weniger technikaffin sind und oft nicht das Kleingedruckte lesen. Vor-Ort-Apotheker sehen sich in der Verantwortung, diese Kunden über die Vor- und Nachteile der Versandangebote aufzuklären, doch das Gespräch führt nicht selten zu Frustration. Hinter den scheinbar günstigen Angeboten der Online-Anbieter stecken oft Tücken: Bestimmte Medikamente sind zwar preiswerter, aber nicht alle werden tatsächlich rabattiert, und Versandzeiten, zusätzliche Gebühren oder komplizierte Rückgabeprozesse können die Vorteile schnell relativieren. Gleichzeitig wird der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung, die eine Vor-Ort-Apotheke bietet, in solchen Gesprächen oft unterschätzt.

Doch der Wettbewerb mit Versandapotheken ist nicht das einzige Problem, das die traditionellen Apotheken in die Defensive drängt. Ein weiteres bedeutendes Risiko, dem sich Apothekenbetreiber stellen müssen, ist die Retaxation durch Krankenkassen. Retaxationen entstehen, wenn formale Fehler bei der Abrechnung von Rezepten auftreten. Diese Rückforderungen können schnell zu erheblichen finanziellen Verlusten führen und eine existenzielle Bedrohung für kleinere Apotheken darstellen. In diesem Zusammenhang gewinnen spezialisierte Versicherungen wie die Allrisk-Police an Bedeutung, die Apotheken einen umfassenden Schutz vor den wirtschaftlichen Folgen solcher Rückforderungen bieten. Eine der führenden Lösungen auf dem Markt ist die PharmaRisk-OMNI-Versicherung, die gezielt auf die Bedürfnisse von Apotheken zugeschnitten ist. Sie schützt nicht nur vor Retaxationen, sondern auch vor anderen Risiken, die im Apothekenbetrieb auftreten können, wie Schäden durch technisches Versagen oder Fehler in der Rezeptur. Damit wird es für Apothekenbetreiber möglich, sich gegen die finanzielle Belastung, die durch die steigende Komplexität des Abrechnungssystems entsteht, abzusichern.

Technologische Herausforderungen verschärfen die Situation zusätzlich. Die geplante Wartung der Securpharm-Herstellerdatenbank, die zu einem mehrstündigen Systemausfall führen wird, zeigt, wie stark Apotheken heute von digitalen Prozessen abhängig sind. Für notdiensthabende Apotheken, die während dieser Wartung arbeiten müssen, bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand. Ohne Zugriff auf die Datenbank können keine Arzneimittelverifikationen vorgenommen werden, was den Betriebsablauf behindert und die Sicherheit in der Arzneimittelabgabe beeinträchtigen kann. Die Apotheken müssen sich auf alternative Verfahrensweisen einstellen und flexibel auf den Systemausfall reagieren. In Zeiten, in denen die Digitalisierung auch im Gesundheitswesen immer weiter voranschreitet, wird deutlich, dass solche technologischen Ausfälle erhebliche Auswirkungen auf den Apothekenbetrieb haben können.

Gleichzeitig führt der wachsende Druck durch Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten zu politischen Diskussionen. Besonders betroffen sind Arzneimittel wie Kochsalzlösung, ein essenzielles Produkt in der medizinischen Versorgung. Lieferengpässe bei Kochsalzlösung haben sich zu einem Symbol für die globalen Abhängigkeiten entwickelt, die das deutsche Gesundheitssystem beeinträchtigen. Der Sozialverband VdK fordert von der Bundesregierung eine klare Strategie, um die Lieferketten zu stabilisieren und die Versorgung mit essenziellen Medikamenten sicherzustellen. Verena Bentele, Präsidentin des VdK, appellierte an das Bundesgesundheitsministerium, schnell zu handeln, da die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Versorgung dauerhaft zu gewährleisten. Auch im nordrhein-westfälischen Landtag wurde der Engpass bei Kochsalzlösung zum Thema, wobei Forderungen nach einer Stärkung der heimischen Produktionskapazitäten laut wurden. Die Abhängigkeit von ausländischen Produzenten müsse reduziert werden, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und künftige Engpässe zu vermeiden.

Parallel dazu formiert sich zunehmend Widerstand gegen die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Apothekenreform, die sogenannte „Light-Apotheken“ ermöglichen könnte. Diese Apotheken sollen ohne die fachliche Aufsicht von approbierten Apothekern betrieben werden, was erhebliche Bedenken hinsichtlich der Qualität der Arzneimittelversorgung aufwirft. In Thüringen hat eine von der Landesapothekerkammer initiierte Petition gegen die Reformpläne mittlerweile über 60.000 Unterschriften gesammelt – ein Rekord für Petitionen im Thüringer Landtag. Die Kritiker befürchten, dass durch die Einführung von „Light-Apotheken“ die Qualität und Sicherheit der Arzneimittelabgabe leiden und das Vertrauen der Patienten in die Apotheken schwinden könnte.

Auch auf Bundesebene wird über die Rolle der Apotheken in der Notfallversorgung diskutiert. In einer ersten Lesung im Bundestag wurde die geplante Notfallreform von Minister Lauterbach vorgestellt, die eine bessere Vernetzung von vertragsärztlichem Notdienst, Notaufnahmen und Rettungsdiensten vorsieht. In diesem Zusammenhang sollen Apotheken stärker in das Notfallnetz eingebunden werden, was ihre Aufgaben weiter ausweitet. Diese zusätzlichen Verantwortungen stellen Apotheken jedoch vor organisatorische und personelle Herausforderungen, da sie bereits jetzt durch den allgemeinen Fachkräftemangel und den wirtschaftlichen Druck stark belastet sind.

In der Pharmabranche selbst gibt es ebenfalls dringende Themen, die auf dem Deutschen Apothekertag 2024 in München diskutiert wurden. Die Delegierten der Apothekenkammern und -verbände fordern nachhaltige Reformen, die die flächendeckende Versorgung sicherstellen sollen. Besonders im Fokus steht dabei die Frage, wie inhabergeführte Apotheken erhalten bleiben können, da sie als Garant für die Qualität der Arzneimittelversorgung gelten. Die zunehmende Industrialisierung und Zentralisierung im Gesundheitswesen bedroht die Existenz dieser Apotheken, und die Diskussion um die Einführung von „Light-Apotheken“ heizt die Debatte zusätzlich an.

Ein weiteres Problem, das die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich zieht, sind Medikationsfehler, insbesondere bei komplexen Arzneiformen wie Insulin. Diese Fehler gehören zu den häufigsten Ursachen für vermeidbare Krankenhausaufenthalte. Im Rahmen der Expopharm wurden Strategien zur Vermeidung solcher Fehler diskutiert. Experten berichteten aus der Praxis, dass selbst langjährige Diabetiker Fehler bei der Anwendung von Insulinpräparaten machen können, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Depressionen, eine der häufigsten psychischen Erkrankungen, sind ein weiteres Thema, bei dem Apotheken eine zentrale Rolle spielen. Oftmals sind es Apotheker, die als erste Ansprechpartner fungieren, wenn Patienten unter depressiven Verstimmungen leiden. Die Verantwortung der Apotheker geht hierbei weit über die reine Medikamentenabgabe hinaus: Sie müssen in der Lage sein, erste Anzeichen einer Depression zu erkennen, die Patienten umfassend zu beraten und gegebenenfalls an Fachärzte zu verweisen. Doch der schmale Grat zwischen vorübergehenden Stimmungsschwankungen und einer ernsthaften Depression ist oft schwer zu erkennen, was die Arbeit der Apotheker in diesem Bereich erschwert.

Auch das Thema Sarkopenie, der altersbedingte Verlust an Muskelmasse, wird zunehmend in den Fokus gerückt. Diese Erkrankung betrifft einen wachsenden Anteil der älteren Bevölkerung und stellt eine ernsthafte Bedrohung für deren Lebensqualität dar. Sarkopenie wird oft als unvermeidbarer Teil des Alterns hingenommen, doch Experten warnen davor, dies als gegeben hinzunehmen. Mit der richtigen Prävention und einem gezielten Training kann der Muskelabbau verlangsamt werden, was das Risiko von Stürzen und Mobilitätseinschränkungen deutlich reduziert.

Im Kommentar zu diesen vielfältigen Herausforderungen wird klar, dass die Apothekenbranche an einem Scheideweg steht. Auf der einen Seite nimmt der Druck durch den Online-Handel, die Digitalisierung und den globalen Wettbewerb zu. Auf der anderen Seite stehen politische Reformen, die das traditionelle Apothekenwesen in Frage stellen. Apotheken müssen sich neu positionieren, um ihre Relevanz in einem sich schnell wandelnden Gesundheitsmarkt zu sichern. Dazu gehört nicht nur die Anpassung an technische und wirtschaftliche Veränderungen, sondern auch die aktive Beteiligung an politischen Debatten, um die Zukunft der Apothekenlandschaft mitzugestalten. Die große Frage bleibt: Wie können Apotheken ihre Rolle als zentrale Gesundheitsdienstleister weiterhin ausfüllen und gleichzeitig den neuen Herausforderungen gerecht werden? Es wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, dass sich Apotheken gegen den zunehmenden wirtschaftlichen und politischen Druck behaupten und innovative Wege finden, ihre Dienstleistungen zu erweitern und zu verbessern. Nur so können sie ihren Platz im deutschen Gesundheitswesen auch in Zukunft sichern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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