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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Digitalisierung steht im Zentrum der Zukunftsdebatte der Apothekenbranche: Schlüssel zum Fortschritt oder Achillesferse? Auf dem dritten Tag der Expopharm und des Deutschen Apothekertags wurde die Spannung spürbar, als Experten die Auswirkungen der digitalen Transformation, wirtschaftlicher Hürden und politischer Entscheidungen auf die Apothekenlandschaft in Deutschland diskutierten. Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Reform fordert, betont die Apothekerschaft, dass mehr in die bestehenden Strukturen investiert werden sollte. Junge Inhaber wie Laetitia Terberger setzen dennoch bewusst auf die Selbstständigkeit, sehen darin Verantwortung und eine zukunftsorientierte Perspektive. Parallel dazu lehnt die ABDA strikt die Einführung einer „Apotheke ohne Apotheker“ im Rahmen des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) ab. Apotheken werden zudem als Schlüsselfiguren in der Prävention gesehen, was auf der Expopharm mehrfach hervorgehoben wurde.
Glosse: Lauterbachs stille Lauscher
Karl Lauterbachs Auftritt beim Deutschen Apothekertag war wieder einmal ein Spektakel der besonderen Art. Natürlich war er nicht persönlich anwesend – dafür hatte er sich per Videoschalte zugeschaltet. Schließlich hat ein Gesundheitsminister ja Wichtigeres zu tun, als sich zwischen Apotheker und trockenen Brezeln zu quetschen. Doch was er nicht wusste: In den hinteren Reihen lauerten zwei Spione des Bundesgesundheitsministeriums, die ihre Ohren spitzten und alles mit akribischer Genauigkeit dokumentierten. Die Apotheker wollten schließlich gehört werden – oder zumindest, dass jemand ihre verzweifelten Zwischenrufe aufschreibt.
Während Lauterbach in seiner gewohnt eloquenten Art die Vorzüge der "großartigen Apothekenreform" lobte, die er den Apothekern präsentiert hatte, blieb es im Saal erstaunlich still. Kein Applaus, keine Jubelschreie. Das verwunderte den Minister offenbar sehr. "Haben Sie nicht immer genau das gewollt?" fragte er ins Leere, während die Spione in den hinteren Reihen angestrengt versuchten, nicht aufzufallen. Sie hatten extra die Protestkittel angezogen, um sich unters Volk zu mischen. Perfekte Tarnung, dachten sie. Niemand würde bemerken, dass sie alles für den Minister notierten.
Und tatsächlich: Die Apotheker blieben ruhig, hörten sich seine Worte an und starrten gelangweilt auf die Leinwand. Doch ein kleiner Tratsch zwischen zwei Delegierten machte die Runde: "Spielt der da etwa Candy Crush?" flüsterte einer. Der andere nickte nur zustimmend und warf einen verstohlenen Blick auf die Leinwand, wo Lauterbach immer wieder nach unten schaute. Die Spione horchten auf. "Das müssen wir dem Chef sagen", raunte der eine dem anderen zu. "Er darf nicht immer während seiner Reden zocken. Das fällt langsam auf." Notiert.
Die Zwischenrufe der Apotheker waren ebenfalls bemerkenswert. "Telepharmazie ist doch nicht dasselbe wie ein Arztbesuch im Pflegeheim!" rief einer lautstark, doch die Nachricht drang nicht zu Lauterbach durch – zumindest nicht in diesem Moment. Aber keine Sorge, die Spione notierten es fleißig. "Chef muss wissen, dass Apotheker und Telepharmazie nicht dasselbe sind wie Ärzte in Pflegeheimen. Wichtiger Punkt." Wieder was gelernt.
Während der Minister seine Redeschleifen drehte und erklärte, dass die Apothekenreform doch endlich die Lösung all ihrer Probleme sei, machten die Spione eine interessante Beobachtung: Die Apotheker schienen nicht begeistert zu sein. Woran das wohl lag? Vielleicht an den ständigen Lieferengpässen, dem Kassenabschlag oder den anstehenden Honorarverhandlungen? Die Spione wussten es auch nicht so genau, aber eines war sicher: "Chef wird nicht gemocht." Das stand fest. Und so sammelten die beiden still und heimlich weiter Eindrücke – sogar darüber, dass die Abda sich mehr Macht zuschanzen will. Auch das: notiert.
Am Nachmittag, als nur noch die härtesten Brezeln übrig waren und der Apothekertag sich langsam dem Ende zuneigte, zogen die beiden Spione Bilanz. "Nicht wirklich spannend", resümierte der eine, während der andere müde nickte. "Aber wir haben was gelernt: Apotheker mögen unseren Chef nicht, und die Stimmung ist im Keller. Wäre er mal persönlich gekommen, um es selbst zu erleben." Mit diesen Erkenntnissen machten sie sich auf den Rückweg nach Berlin, bewaffnet mit ihren Notizen und den letzten, staubigen Brezeln im Gepäck.
Und was wird Lauterbach wohl aus all diesen Informationen machen? Vielleicht plant er eine neue Studie, um herauszufinden, warum Apotheker so wenig Begeisterung für seine Reform zeigen. Oder er wird einfach weiter davon ausgehen, dass die Apotheken doch eigentlich genau das bekommen, was sie immer wollten. Schließlich hat er das doch selbst gesagt. Dass dabei niemand vor Freude in Ohnmacht gefallen ist, kann ja nur ein Missverständnis sein.
Währenddessen bleibt die Lage in den Apotheken unverändert: Lieferengpässe, Bürokratie, schlechte Bezahlung. Und irgendwo im Hintergrund plant schon der nächste Versandhändler eine große Werbeoffensive. Die Apotheker, die nicht auf dem DAT waren, werden es in den nächsten Wochen erfahren – vermutlich durch den nächsten Stapel Flyer, der ihre Kunden verunsichern soll. Vielleicht nehmen sich dann noch ein paar mehr Apotheker ein Beispiel an Kevin Kühnert und kehren dem System einfach den Rücken. Man könnte es ihnen nicht verübeln.
Digitalisierung: Schlüssel zur Zukunft oder Achillesferse der Apotheken?
Der dritte Tag der Expopharm und des Deutschen Apothekertags war von intensiven Diskussionen und einer bemerkbaren Spannung geprägt, die sich auf die zukünftige Ausrichtung der Apothekenlandschaft in Deutschland konzentrierte. Zahlreiche Referenten und Experten beleuchteten die drängenden Fragen, die die Apothekenszene derzeit beschäftigen: Wie kann die Apotheke der Zukunft aussehen, und welche Rolle spielen digitale Transformationen, wirtschaftliche Herausforderungen und die politischen Rahmenbedingungen in dieser Entwicklung?
Der Hauptfokus lag auf der Frage, wie Apotheken in den kommenden Jahren ihre Daseinsberechtigung sichern können. Ein zentrales Thema war die Digitalisierung, die nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich bringt. Dabei wurde deutlich, dass eine erfolgreiche digitale Transformation für Apothekenbetreiber kein optionaler, sondern ein zwingend notwendiger Schritt ist, um konkurrenzfähig zu bleiben. Vor allem die Einführung des E-Rezepts wurde erneut heiß diskutiert. Während einige Akteure in der Branche die Chancen eines solchen Systems betonen, vor allem in Bezug auf Effizienz und Kostensenkungen, äußerten Kritiker Bedenken hinsichtlich der technischen Umsetzung und der Gefahr, dass Apotheken hierdurch mehr und mehr von großen Online-Konzernen verdrängt werden könnten.
Ein weiterer Knackpunkt der Diskussionen war die finanzielle Situation der Apotheken. Der wachsende wirtschaftliche Druck, insbesondere durch steigende Betriebskosten, machte vielen Teilnehmern Sorgen. Die Margen werden knapper, und nicht wenige Apotheken stehen vor der Entscheidung, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken oder gar Standorte aufzugeben. Der Ruf nach mehr staatlicher Unterstützung und faireren Rahmenbedingungen wurde laut. Insbesondere junge Apotheker forderten klare Konzepte, um den wirtschaftlichen Druck abzufedern.
Eine Achillesferse der Apothekerschaft, so wurde immer wieder betont, könnte jedoch die schleppende Anpassung an technologische Innovationen sein. Apotheken, die nicht rechtzeitig in moderne Infrastrukturen investieren und den digitalen Wandel mitgehen, laufen Gefahr, langfristig ins Hintertreffen zu geraten. Gleichzeitig muss sich die Branche mit neuen Wettbewerbern auseinandersetzen, die durch digitale Angebote und Versandhandel zunehmend Marktanteile gewinnen.
Für Apothekenbetreiber bedeutet dies, dass sie ihre strategische Planung schärfen müssen. Sie sollten jetzt nicht nur auf technologische Lösungen setzen, sondern auch in die Ausbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem müssen sie verstärkt auf effiziente betriebswirtschaftliche Modelle achten und innovative Dienstleistungen anbieten, die über die klassische Medikamentenabgabe hinausgehen. Nur so können sie den sich verändernden Anforderungen der Patienten gerecht werden und sich langfristig am Markt behaupten.
Die Zukunft der Apotheken wird also nicht nur durch neue Technologien, sondern auch durch wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen geprägt werden. Es liegt an den Apothekenbetreibern, diese Herausforderungen anzunehmen und die nötigen Schritte zu unternehmen, um weiterhin eine unverzichtbare Rolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu spielen.
Die Zukunft der Apotheken ist ungewiss und birgt viele Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Der dritte Tag der Expopharm und des Apothekertags hat gezeigt, dass es vor allem die Digitalisierung ist, die das Potenzial hat, die Branche grundlegend zu verändern – zum Positiven wie auch zum Negativen. Während viele Apothekenbetreiber in den vergangenen Jahren zögerlich agiert haben, wird jetzt klar: Wer sich nicht schnell anpasst, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Die Achillesferse der Apothekenlandschaft könnte in der langsamen Adaption neuer Technologien liegen.
Es ist daher essenziell, dass Apothekenbetreiber nicht nur in technologische Infrastruktur, sondern auch in die Schulung und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren. Gleichzeitig gilt es, wirtschaftliche Strategien zu entwickeln, die den steigenden Kosten entgegenwirken. Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft müssen jetzt gestellt werden, denn wer zu spät kommt, den bestraft nicht nur die Digitalisierung, sondern auch der gnadenlose Wettbewerb.
„Mehr Apotheke wagen“ trotz Personalmangels: Ein Blick auf die Forderungen der Apothekerschaft und die Politik
Die Zukunft der Apotheken in Deutschland steht derzeit im Zentrum einer hitzigen Debatte. Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf die Notwendigkeit einer Strukturreform pocht, fordert die Apothekerschaft unter dem Motto „Mehr Apotheke wagen“ eine Stärkung der bestehenden Strukturen. Diese gegensätzlichen Ansichten stehen sinnbildlich für einen tiefen Konflikt, der die Apothekenlandschaft in den kommenden Jahren nachhaltig prägen könnte.
In einer Rede anlässlich des Deutschen Apothekertags betonte Lauterbach, dass es mit ihm keine Honorarerhöhungen für Apotheken ohne eine vorhergehende Reform geben werde. Diese Reform, so Lauterbach, sei notwendig, um den Herausforderungen des demografischen Wandels und des Personalmangels zu begegnen. Insbesondere der prognostizierte Mangel an Apothekerinnen und Apothekern in den kommenden Jahren wird von Lauterbach als Grund für eine Neuordnung der Apothekenstruktur angeführt. Für ihn sind Apotheken in ihrer derzeitigen Form nicht zukunftsfähig.
Dieser Ansatz stößt jedoch auf massiven Widerstand in der Apothekerschaft. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA, stellte klar, dass die Apotheken in Deutschland keineswegs reformbedürftig seien. Vielmehr habe die Branche während der Pandemie und angesichts aktueller Lieferengpässe bewiesen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen funktionsfähig sei. Eine Reform, wie sie Lauterbach vorschlägt, sei daher überflüssig und kontraproduktiv. Stattdessen fordert Overwiening „Mehr Apotheke wagen“ – ein Aufruf, der von der Hauptversammlung der Apotheker mit einer Resolution unterstützt wurde.
Doch was bedeutet „Mehr Apotheke wagen“ konkret? Die Forderung zielt darauf ab, den Apotheken eine größere Rolle in der Gesundheitsversorgung einzuräumen. Dies könnte beispielsweise die Erweiterung pharmazeutischer Dienstleistungen umfassen, wie etwa Medikationsmanagement oder Impfangebote. Allerdings stehen diesen Ambitionen erhebliche Herausforderungen gegenüber, allen voran der Personalmangel. Laut Lauterbach werden in den kommenden Jahren immer weniger junge Menschen den Beruf des Apothekers ergreifen, was die Apotheken vor immense Probleme stellen könnte.
Die Apothekerschaft hält dem entgegen, dass der Personalmangel vor allem hausgemacht sei. Durch jahrelang eingefrorene Honorare seien die Apotheken nicht mehr in der Lage, konkurrenzfähige Gehälter zu zahlen, was das Berufsbild unattraktiv mache. Eine Erhöhung der Honorare, so die Apotheker, könnte dem Fachkräftemangel entgegenwirken und die Apotheken zukunftsfähig machen. Gleichzeitig fordern sie eine Entbürokratisierung des Apothekenalltags. Zu viel wertvolle Arbeitszeit werde derzeit für administrative Aufgaben, insbesondere sozialrechtliche Vorgaben, aufgewendet. Eine Reduktion der Bürokratie könnte die Apotheken erheblich entlasten und ihnen mehr Raum für ihre eigentliche Aufgabe, die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, geben.
Ein weiterer Knackpunkt in der Diskussion ist das Verhältnis zwischen Apotheken und den Krankenkassen. Hier wird den Apothekern oft Misstrauen entgegengebracht, insbesondere wenn es um finanzielle Abrechnungen geht. Viele Apotheker fühlen sich durch die ständige Kontrolle und die aufwendigen Abrechnungsmodalitäten in ihrer Arbeit behindert. Die Forderung nach einem vertrauensvolleren Umgang zwischen Apotheken und Krankenkassen steht daher ebenfalls im Raum.
Der Deutsche Apothekertag hat deutlich gemacht, dass die Apothekerschaft nicht gewillt ist, den Weg der Reformen mitzugehen, wie ihn Lauterbach skizziert. Stattdessen setzt sie auf eine Stärkung der bestehenden Strukturen und fordert mehr finanzielle Anerkennung für ihre Leistungen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob und wie sich dieser Konflikt zwischen der Politik und der Apothekerschaft lösen lässt.
Die Forderung „Mehr Apotheke wagen“, die von der ABDA und Gabriele Regina Overwiening auf dem Deutschen Apothekertag lautstark vertreten wurde, klingt wie eine Kampfansage an die Politik. Und tatsächlich ist sie genau das: Ein klarer Appell an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und seine Pläne einer Apothekenreform. Doch so berechtigt der Wunsch nach mehr Apothekenleistungen auch sein mag, er steht vor erheblichen Hürden.
Zunächst ist der Personalmangel nicht wegzudiskutieren. Lauterbach hat nicht Unrecht, wenn er darauf hinweist, dass in den kommenden Jahren weniger junge Menschen den Beruf des Apothekers ergreifen werden. Diese Entwicklung wird nicht spurlos an der Apothekenlandschaft vorbeigehen. Doch der Vorschlag, Apotheken ohne Apotheker zu etablieren, wie es die Politik in Erwägung zieht, ist weder eine Lösung noch eine Perspektive. Vielmehr muss der Beruf des Apothekers wieder attraktiver gemacht werden, und das geht nur über eine angemessene Honorierung. Wer gute Gehälter zahlt, kann auch qualifiziertes Personal gewinnen – das ist in der freien Wirtschaft ein Grundsatz, der auch für das Gesundheitswesen gilt.
Ein weiteres Problem ist die Bürokratie. Die Apothekerschaft beklagt zu Recht, dass der administrative Aufwand in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Hier liegt zweifellos enormes Potenzial, um den Apothekenalltag zu entlasten. Wenn Apothekenteams weniger Zeit mit bürokratischen Hürden und Abrechnungsprozessen verbringen müssten, hätten sie mehr Kapazitäten für ihre eigentliche Aufgabe: die Beratung und Versorgung der Patienten. Doch diese Entlastung wird nicht von heute auf morgen zu erreichen sein. Sie erfordert eine tiefgreifende Reform der sozialrechtlichen Vorgaben und eine Neujustierung des Verhältnisses zwischen Apotheken und Krankenkassen.
Der wichtigste Punkt jedoch ist das Vertrauen. Apothekenteams genießen das Vertrauen ihrer Patienten, doch in ihrer Beziehung zu den Krankenkassen dominiert das Misstrauen. Dieses Ungleichgewicht muss beseitigt werden. Die ständige Kontrolle und der Verdacht, Apotheken könnten sich auf Kosten der Krankenkassen bereichern, sind nicht nur ein Affront gegen die Apotheken, sondern auch kontraproduktiv. Solange dieses Misstrauen besteht, wird es kaum möglich sein, „Mehr Apotheke“ zu wagen.
Abschließend lässt sich sagen: Die Vision von „Mehr Apotheke“ ist durchaus umsetzbar, wenn die richtigen Weichen gestellt werden. Eine Honoraranpassung, weniger Bürokratie und ein neues Vertrauensverhältnis zu den Krankenkassen könnten den Weg ebnen. Doch ohne diese grundlegenden Veränderungen bleibt die Forderung nach „Mehr Apotheke wagen“ eine schöne, aber schwer erreichbare Vision.
Die Apotheke der Zukunft: Warum junge Inhaber auf Selbstständigkeit setzen
Die 26-jährige Laetitia Terberger hat Anfang Oktober zwei Apotheken im westlichen Nordrhein-Westfalen übernommen. Trotz der Herausforderungen, mit denen die Branche aktuell konfrontiert ist, sieht die junge Apothekerin ihre Entscheidung für die Selbstständigkeit als bewussten Schritt in eine verantwortungsvolle und zukunftsträchtige Tätigkeit. Schon während ihres Studiums war ihr klar, dass sie eines Tages eine eigene Apotheke führen würde – ein Ziel, das sie nun mit Engagement und klarer Vision verwirklicht hat.
Entgegen der oft düsteren Prognosen für die Apothekenbranche – geprägt von zunehmender Digitalisierung, Konkurrenz durch den Versandhandel und wirtschaftlichen Zwängen – vertritt Terberger einen optimistischen Ansatz. Sie ist überzeugt, dass es auch in Zukunft eine große Nachfrage nach lokalen Apotheken geben wird. Vor allem der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung seien zentrale Vorteile, die den Erfolg stationärer Apotheken sichern könnten.
Interessanterweise stellt sie fest, dass viele ihrer gleichaltrigen Kollegen die Selbstständigkeit nicht scheuen, sondern vielmehr als Chance wahrnehmen, ihre beruflichen Träume zu verwirklichen. "Meine Generation hat Lust auf Selbstständigkeit", erklärt Terberger selbstbewusst. Sie sieht in dieser Haltung nicht nur einen persönlichen Antrieb, sondern einen Wandel in der Wahrnehmung der Apothekerrolle – weg von einer reinen Versorgungseinheit hin zu einem umfassenden Gesundheitsdienstleister, der eng in die Gemeinschaft eingebunden ist.
Diese Generation bringt frische Ideen mit und ist bereit, neue Technologien und Geschäftsmodelle auszuprobieren. Terberger selbst plant beispielsweise, digitale Angebote stärker in ihre Apotheken einzubinden und die Kommunikation mit ihren Kunden über soziale Medien und Online-Plattformen zu intensivieren. "Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir unsere Apotheken weiterentwickeln können, ohne dabei die persönliche Note zu verlieren," sagt sie.
Ein weiteres Motivationsmoment für junge Apotheker sei laut Terberger die Aussicht, als Unternehmer unabhängig arbeiten zu können. "Man kann seine eigene Vision umsetzen und gleichzeitig den Menschen helfen, gesund zu bleiben. Das ist eine Kombination, die viele anspricht", betont sie. Gleichzeitig sieht sie jedoch auch die Notwendigkeit, dass die Rahmenbedingungen, etwa durch die Politik, stabilisiert und verbessert werden müssen, um den Apothekern der Zukunft den Rücken zu stärken.
Laetitia Terberger ist Teil einer jungen, dynamischen Generation von Apothekern, die die Herausforderungen der Branche nicht als unüberwindbare Hindernisse sehen, sondern als Chancen für Innovation und Wachstum. Ihre Begeisterung für die Selbstständigkeit steht symbolisch für einen neuen Unternehmergeist, der auch im Gesundheitswesen immer stärker zum Tragen kommt. Während in der öffentlichen Wahrnehmung oft von der "Apothekenkrise" die Rede ist, zeigen junge Inhaber wie Terberger, dass es auch eine andere Realität gibt: eine Zukunft, in der lokale Apotheken weiterhin eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem spielen, getragen von Mut, Unternehmertum und dem Willen zur Veränderung.
Diese Generation stellt sich nicht nur gegen den Trend der sinkenden Apothekenzahlen, sondern bringt auch den Mut mit, bewährte Strukturen zu hinterfragen und gleichzeitig Tradition und Moderne zu verbinden. Es sind Apotheker wie Terberger, die die Branche langfristig stärken und mit ihrer Energie und ihrem Weitblick dafür sorgen, dass die Apotheke vor Ort auch in den kommenden Jahrzehnten Bestand haben wird.
ABDA-Präsidentin gegen „Apotheke ohne Apotheker“ im ApoRG
Im aktuellen Video-Interview bezieht die Präsidentin der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, klar Stellung gegen jede mögliche Gesetzesinitiative, die eine „Apotheke ohne Apotheker“ im Rahmen des geplanten Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) ermöglichen könnte. Sie betonte unmissverständlich, dass ein solches Modell für die ABDA nicht zur Diskussion steht und sie es entschieden ablehnt. Overwiening sieht darin eine grundlegende Gefahr für die Qualität der Gesundheitsversorgung und die Sicherheit der Patienten, die durch die enge Betreuung und das Fachwissen der Apotheker gewährleistet werde.
In ihrem Statement legte Overwiening dar, dass der Apothekerberuf nicht allein eine kaufmännische oder administrative Funktion erfülle. Apotheker seien vielmehr essenzielle Akteure in der gesundheitlichen Versorgung, deren Expertise in der Arzneimittelberatung, Prävention und der Gewährleistung der Therapiesicherheit unersetzlich sei. Sie warnte davor, dass eine „Apotheke ohne Apotheker“ langfristig zu einer Entprofessionalisierung des Berufs führen und den gesamten Gesundheitssektor gefährden könnte.
Angesichts der anstehenden Reformen im Rahmen des ApoRG fordert die ABDA-Präsidentin eine stärkere Berücksichtigung der Kompetenzen und des Know-hows der Apotheker in Deutschland. Ihrer Meinung nach dürfe der Apothekerberuf nicht durch wirtschaftliche Überlegungen oder digitale Prozesse marginalisiert werden. „Der Apotheker gehört in die Apotheke. Ohne uns steht die Arzneimittelsicherheit auf dem Spiel“, erklärte Overwiening.
Das Interview deutet darauf hin, dass die ABDA bereit ist, sich entschieden gegen jede Reform zu stellen, die den Apothekenberuf aus ihrer Sicht untergräbt. Insbesondere in einer Zeit, in der das Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen stehe, sei es entscheidend, den Beruf des Apothekers zu stärken und nicht zu schwächen. Overwiening appellierte an die Politik, diesen Weg nicht zu beschreiten und kündigte an, dass die ABDA alle möglichen Maßnahmen ergreifen werde, um sicherzustellen, dass die Rolle des Apothekers unangetastet bleibt.
Das klare Statement von Gabriele Regina Overwiening gegen die „Apotheke ohne Apotheker“ setzt ein wichtiges Zeichen in der aktuellen Diskussion um die Apothekenreform. Ihre Worte verdeutlichen, wie zentral die Rolle der Apotheker für die Sicherheit und Qualität der Versorgung ist. Die Einführung eines Modells, bei dem Apotheken ohne die Fachkompetenz eines Apothekers betrieben werden könnten, würde nicht nur das Berufsbild schwächen, sondern das gesamte Gesundheitssystem gefährden.
In Zeiten, in denen der Fachkräftemangel in allen Bereichen des Gesundheitswesens spürbar ist, scheint es paradox, eine Debatte über den Verzicht auf hochqualifizierte Apotheker zu führen. Die ABDA-Präsidentin trifft hier den Nerv der Zeit: Ohne Apotheker, die über fundiertes pharmazeutisches Wissen verfügen, wäre die Sicherheit der Patienten gefährdet, und der hohe Standard der Gesundheitsversorgung in Deutschland könnte nicht gehalten werden.
Die politischen Entscheidungsträger sollten diese Warnung ernst nehmen und in den anstehenden Reformprozessen sicherstellen, dass die Rolle der Apotheker nicht nur erhalten, sondern gestärkt wird. Gerade in einer immer digitaler werdenden Welt, in der der persönliche Kontakt oft zugunsten von Effizienz geopfert wird, braucht es mehr denn je Menschen, die über das nötige Fachwissen verfügen, um Patienten individuell und verantwortungsbewusst zu beraten. Die „Apotheke ohne Apotheker“ darf daher keine Option sein – weder heute noch in der Zukunft.
Legalisierung von Cannabis: Mehrheit der Deutschen und Sicherheitsbehörden skeptisch
Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland sorgt weiterhin für Kontroversen. Während das Bundesgesundheitsministerium ursprünglich hoffte, den Schwarzmarkt zu schwächen und damit die organisierte Kriminalität einzudämmen, zeichnet sich mittlerweile ein anderes Bild ab. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hält die Mehrheit der Deutschen die Legalisierung des Besitzes von bis zu 50 Gramm Cannabis für einen Fehler. 55 Prozent der Befragten äußerten sich kritisch, nur 37 Prozent unterstützten den Schritt. Acht Prozent der 2100 Befragten machten keine Angabe.
Neben der ablehnenden Haltung in der Bevölkerung wird die Legalisierung auch von Sicherheitsbehörden scharf kritisiert. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wirft der Bundesregierung vor, die Bekämpfung der organisierten Kriminalität durch die Legalisierung erschwert zu haben. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP erklärte, dass der Konsum von Cannabis im öffentlichen Raum und im Straßenverkehr zugenommen habe, ohne dass der Schwarzmarkt nennenswert geschwächt worden sei. Zudem hätten kriminelle Strukturen nun einen noch größeren Absatzmarkt erhalten. Auch die versprochene Entlastung der Strafverfolgungsbehörden sei bisher ausgeblieben, so die Kritik der Polizeigewerkschaft.
Die Sicherheitslage, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, scheint diese Bedenken zu untermauern. Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht einen Zusammenhang zwischen der Legalisierung und einer neuen Welle der Gewalt, die in den letzten Monaten das Bundesland erschüttert hat. Vermehrt kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gruppen, die um die Vorherrschaft im Cannabishandel kämpfen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die sogenannte Mocro-Mafia, eine niederländische Drogenbande, die für ihre extreme Gewaltbereitschaft bekannt ist. Die Organisation soll ihr Einflussgebiet nach Deutschland ausgeweitet haben, wo sie mit arabischstämmigen Clans in Konflikt geraten ist. Diese Auseinandersetzungen mündeten in Gewaltexzessen wie Entführungen und Sprengstoffanschlägen, die in Nordrhein-Westfalen für erhebliche Unruhe sorgen.
Reul zieht Parallelen zur liberalen Drogenpolitik der Niederlande, wo seit den 1980er Jahren eine ähnliche Legalisierungspolitik verfolgt wird. Dort führte die Entkriminalisierung von Cannabis zu einer Zunahme von Gewaltverbrechen im öffentlichen Raum, und ähnliche Entwicklungen scheinen sich nun auch in Deutschland abzuzeichnen. Reul betonte, dass die Cannabis-Legalisierung ein entscheidender Faktor für die Eskalation der Gewalt sei, da sie neue Absatzmärkte für kriminelle Banden schaffe.
Der Versuch, den Schwarzmarkt zu bekämpfen, indem der private Konsum von Cannabis legalisiert wird, steht somit auf dem Prüfstand. Während Befürworter der Legalisierung weiterhin auf den gesundheitlichen und rechtlichen Schutz von Konsumenten verweisen, nehmen die Sicherheitsbedenken in Deutschland zu. Die Frage bleibt, ob der aktuelle rechtliche Rahmen tatsächlich den erhofften Effekt auf den Schwarzmarkt und die organisierte Kriminalität haben wird oder ob er eher neue Probleme schafft.
Die Legalisierung von Cannabis war von Beginn an ein ambitioniertes Vorhaben, das vor allem darauf abzielte, den Schwarzmarkt auszutrocknen und die organisierte Kriminalität zu schwächen. Doch die bisherigen Entwicklungen zeigen, dass dieser Ansatz möglicherweise zu kurz gegriffen ist. Die Kritik der Polizei ist unüberhörbar, und auch aus der Bevölkerung kommt zunehmend Skepsis.
Die Frage, ob die Entkriminalisierung von Cannabis tatsächlich zu einem Rückgang des illegalen Handels führen kann, bleibt offen. Es zeigt sich, dass kriminelle Strukturen äußerst anpassungsfähig sind und neue legale Märkte zu ihren Gunsten nutzen. Die aktuellen Gewaltverbrechen in Nordrhein-Westfalen unterstreichen diese Problematik auf schmerzhafte Weise. Es ist fraglich, ob eine überhastete Legalisierung ohne ausreichende Vorbereitung der Sicherheitsbehörden der richtige Weg war.
Die Politik muss nun handeln und die Sicherheitsbedenken ernst nehmen. Ein Zurück zur völligen Illegalität scheint keine Lösung zu sein, doch es braucht dringend Korrekturen. Eine intensivere Kontrolle des legalen Cannabismarktes, stärkere Aufklärungskampagnen und eine bessere Ausstattung der Strafverfolgungsbehörden könnten Ansätze sein, um das Problem in den Griff zu bekommen. Andernfalls droht die Legalisierung, nicht nur den Schwarzmarkt zu vergrößern, sondern auch die öffentliche Sicherheit zu gefährden.
Apotheken als Schlüssel zur Prävention: Frauen treiben Wandel im Gesundheitswesen voran
Auf der Expopharm in München stand die Rolle der Apotheken als Vorreiter in der Prävention und die Notwendigkeit eines grundlegenden Wandels im Gesundheitswesen im Fokus. In einer Diskussionsrunde unter der Moderation von Cornelia Wanke, ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Healthcare Frauen, wurde deutlich, dass das Gesundheitssystem weg von der ausschließlichen Behandlung von Krankheiten hin zu mehr Prävention umgestaltet werden müsse. Die Expertinnen waren sich einig, dass Apotheken dabei eine zentrale Rolle spielen könnten.
An der Diskussion nahmen prominente Stimmen aus der Gesundheitsbranche teil, darunter Nicole Müller-Coonan, Vorständin der Mahle Betriebskrankenkasse, Anke Rüdinger, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands, Anja Klauke vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und Prof. Claudia Wöhler, Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Diensts Bayern. Sie alle betonten die immense Bedeutung von Präventionsmaßnahmen, die von Apotheken in der Bevölkerung gefördert werden können.
Mit mehr als drei Millionen Patientenkontakten pro Tag sind Apotheken prädestiniert, präventive Maßnahmen wie Impfungen und Gesundheitsaufklärung direkt zu den Menschen zu bringen. „Apotheken sind der ideale Ort, um Prävention in die Breite zu tragen“, erklärte Rüdinger. Die kürzlich beim Deutschen Apothekertag beschlossene Initiative, mehr Totimpfstoffe in Apotheken zu impfen, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig betonte sie, wie wichtig es sei, frühzeitig mit Präventionsarbeit in Kindergärten und Schulen zu beginnen.
Nicole Müller-Coonan unterstrich die Notwendigkeit, Prävention als essenziellen Bestandteil des Gesundheitssystems zu etablieren, da die Finanzierungsstrukturen, die sich fast ausschließlich auf die Behandlung von Krankheiten konzentrieren, langfristig nicht tragfähig seien. „Wir müssen dahin kommen, dass Gesundheit auch im System belohnt wird“, forderte sie. Der Wandel hin zu einem präventionsorientierten System sei jedoch nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit möglich, und Frauen seien dabei die treibende Kraft.
Auch Anja Klauke betonte, dass Apotheken als Anlaufstelle für die Selbstmedikation und Gesundheitsberatung eine Schlüsselrolle einnehmen. Viele Menschen hätten keinen Hausarzt mehr, weshalb Apotheken zunehmend die Rolle des ersten Ansprechpartners im Gesundheitswesen übernähmen. „Die Apotheke ist unser Partner vor Ort, um den Menschen zu helfen, frühzeitig gesundheitliche Warnzeichen zu erkennen und die nötigen Schritte zu unternehmen“, so Klauke.
Prof. Claudia Wöhler hob hervor, dass die Beteiligung von Frauen in Führungspositionen im Gesundheitswesen essenziell sei, um die notwendigen Reformen voranzutreiben. Sie verwies darauf, dass Frauen oft eine andere Perspektive und langfristige Visionen einbringen, die für die Transformation des Gesundheitssystems hin zu mehr Prävention unerlässlich seien. Wöhler sprach auch die aktuellen finanziellen Herausforderungen im Gesundheitswesen an und mahnte an, dass sich die Geldströme hin zu präventiven Maßnahmen verändern müssten, um eine nachhaltige Versorgung zu gewährleisten.
Die Diskussion auf der Expopharm hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Apotheken eine Schlüsselrolle in der Transformation des Gesundheitswesens hin zu mehr Prävention spielen könnten. Mit ihrer täglichen Reichweite und Nähe zu den Menschen bieten sie einen idealen Zugang, um präventive Maßnahmen in die Breite zu tragen. Doch dafür muss sich das Gesundheitssystem grundlegend ändern. Die bisherigen Strukturen, die fast ausschließlich auf die Behandlung von Krankheiten fokussiert sind, sind nicht zukunftsfähig.
Besonders beeindruckend war die Übereinstimmung der Expertinnen, dass Frauen eine treibende Kraft in dieser Transformation sind. Es braucht mehr weibliche Führungspersönlichkeiten, die interdisziplinäre Zusammenarbeit vorantreiben und neue, nachhaltige Ansätze in das Gesundheitssystem einbringen. Die Tatsache, dass über 70 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen Frauen sind, aber nur ein kleiner Prozentsatz Führungspositionen innehat, zeigt, wie dringend ein Wandel nötig ist.
Die Apotheke vor Ort kann als Navigator und Unterstützer der Bevölkerung eine Brücke zwischen Selbstmedikation und ärztlicher Behandlung schlagen. Dieses Potenzial sollte genutzt werden, um präventive Ansätze stärker in den Fokus zu rücken und langfristig die Gesundheitskosten zu senken. Die Reformen im Gesundheitswesen müssen jetzt an Fahrt aufnehmen, um nicht nur die finanzielle Belastung zu verringern, sondern vor allem die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu sichern.
Prävention als Schlüssel zur Gesundheit: Neue Chancen für Apotheken
Während der Corona-Pandemie wurde der Satz „there is no Glory in Prevention“ zu einem oft zitierten Ausdruck, der die Herausforderungen im Umgang mit präventiven Maßnahmen während der Krise widerspiegelte. In der Öffentlichkeit standen insbesondere die Begriffe „flatten the curve“, „Eindämmung“ und „Inzidenzwerte“ im Fokus. Schon damals war erkennbar, dass Aufwand und Nutzen vieler Maßnahmen in einem fragwürdigen Verhältnis zueinanderstanden. Einerseits wurde ein Flickenteppich an Maßnahmen etabliert, der vielerorts als inkonsequent wahrgenommen wurde, andererseits gab es Maßnahmen, die als übergriffig empfunden wurden und teils an den Grundprinzipien eines liberalen Rechtsstaates rüttelten. Trotz dieser Spannungen gelang es, eine größere Katastrophe abzuwenden. Heute spielt Corona in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch eine Nebenrolle, obwohl das Virus weiterhin jedes Jahr an mehreren tausend Todesfällen beteiligt ist.
Die Frage, die sich nun stellt, ist: Hat die Pandemie das Bewusstsein für gesundheitliche Prävention nachhaltig gestärkt, oder herrscht eher eine Müdigkeit gegenüber Vorsorgemaßnahmen? In der Bevölkerung scheint sich eine Spaltung abzuzeichnen. Für einen Teil der Menschen hat die Gesundheitsvorsorge durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen. Gesundheitschecks und präventive Maßnahmen, die früher vernachlässigt wurden, werden nun ernster genommen. Für andere hingegen ist das Thema Prävention eher ermüdend geworden, und sie scheinen gegenüber gesundheitlichen Prognosen und Vorsorgemaßnahmen desillusioniert.
Dabei gäbe es gerade jetzt einfache Möglichkeiten, gesundheitliche Prävention voranzutreiben. Insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nach wie vor die häufigste Todesursache darstellen, könnten durch präventive Maßnahmen effektiv bekämpft werden. Das neu eingeführte „Gesundes-Herz-Gesetz“ soll hier ansetzen und das Bewusstsein für Herzgesundheit stärken. Kritiker mögen über den etwas simpel wirkenden Namen des Gesetzes schmunzeln, und auch die derzeit noch unklaren Vergütungsperspektiven sowie die fehlenden konkreten Handlungsrahmen für Apotheken geben Anlass zur Diskussion. Dennoch zeigt sich in dieser Initiative ein großes Potenzial. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand ließen sich spürbare Verbesserungen für die Gesundheit der Bevölkerung erreichen. Insbesondere Apotheken könnten hierbei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie sich verstärkt als umfassende Gesundheitsinstitutionen positionieren. Diese neue gesetzliche Grundlage bietet die Chance, das Image der Apotheken als präventive Gesundheitsberater zu stärken.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Vorsorgemaßnahmen nicht immer im Rampenlicht stehen und oft nur schwer vermittelbar sind. Doch genau in dieser Unsichtbarkeit liegt die Stärke der Prävention: Sie verhindert, dass Schlimmeres eintritt. Mit dem „Gesundes-Herz-Gesetz“ könnte eine neue Erfolgsgeschichte beginnen, die Apotheken in den Mittelpunkt der Präventionsarbeit stellt und langfristig positive Auswirkungen auf das Gesundheitssystem haben könnte.
Es liegt in der Natur der Prävention, dass ihre Erfolge schwer greifbar sind. Anders als bei akuten Maßnahmen, die unmittelbar sichtbare Erfolge liefern, bleibt die Wirkung von Prävention oft im Verborgenen. In der Corona-Pandemie wurde dieses Problem deutlich: Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte waren notwendig, aber gleichzeitig schwer zu verkaufen, da der Nutzen – nämlich das Verhindern von Infektionen und Todesfällen – oft unsichtbar blieb. Heute, da die Pandemie an Bedeutung verloren hat, stellt sich die Frage, ob wir aus dieser Erfahrung gelernt haben.
Das „Gesundes-Herz-Gesetz“ ist ein wichtiger Schritt, um den Fokus auf Prävention zu lenken. Die hohe Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigt, wie dringend es ist, in diesem Bereich aktiv zu werden. Doch der Erfolg solcher Initiativen hängt nicht nur von gesetzlichen Rahmenbedingungen ab, sondern auch davon, wie gut sie in der Praxis umgesetzt werden. Apotheken könnten hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Sie sind oft der erste Anlaufpunkt für Patienten und haben das Potenzial, eine umfassende Gesundheitsberatung anzubieten.
Doch es gibt noch Hindernisse. Die fehlenden Vergütungsperspektiven und der unklare Handlungsrahmen für Apotheken lassen Zweifel aufkommen, ob das „Gesundes-Herz-Gesetz“ tatsächlich die gewünschte Wirkung entfalten kann. Hier ist die Politik gefordert, klare Vorgaben zu schaffen und die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem zu stärken. Prävention mag nicht immer Ruhm und Anerkennung bringen, aber sie ist entscheidend, um langfristig die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern. Apotheken sollten diese Chance nutzen, sich als unverzichtbare Partner im Bereich der Prävention zu positionieren – zum Wohl ihrer Patienten und zur Stärkung ihres eigenen Images.
Ausbildungsvergütung im Fokus – PTA-Beruf braucht neue Impulse
Die Diskussion um die Ausbildung von Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA) bleibt weiterhin ein zentrales Thema auf dem Deutschen Apothekertag. Obwohl das PTA-Reformgesetz erst kürzlich in Kraft getreten ist, steht die Ausbildung erneut zur Debatte. Vor allem zwei Anträge sorgten für Diskussionen: Einer, der eine duale Ausbildung vorschlug, und ein weiterer, der sich für eine Ausbildungsvergütung aussprach.
Der Berliner Apothekerverein (BAV) brachte den Antrag ein, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine duale PTA-Ausbildung zu schaffen. Dies würde bedeuten, dass Theorie und Praxis besser verzahnt und die Auszubildenden bereits während ihrer Schulzeit in den Apotheken tätig sein könnten. Für Anke Rüdinger, die Vorsitzende des BAV, wäre dies ein Gewinn: Zum einen gäbe es für die Auszubildenden eine Vergütung, zum anderen würde die Arbeit in der Apotheke den Bezug zur Praxis stärken und den Sinn des Berufes frühzeitig verdeutlichen. Rüdinger betonte, dass eine duale Ausbildung nicht von heute auf morgen umsetzbar sei, doch man müsse nun den Anfang machen.
Gegenstimmen kamen vor allem aus den Reihen der PTA-Schullehrer. Die Idee einer dualen Ausbildung sei nicht neu, argumentierten sie, und bereits gründlich geprüft worden. Das Fazit: Es sei nicht machbar. Die Gründe lagen unter anderem in den unzureichenden Ausbildungsplätzen und der unterschiedlichen Qualität der Ausbildung in den Apotheken. Zudem sei der Aufwand für die Apotheken hoch, da sie zusätzliche Aufgaben wie die Herstellung von Medikamenten übernehmen müssten.
In der Diskussion wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass es bereits in einigen Bundesländern Programme gibt, die eine praxisorientierte Ausbildung während der Schulzeit ermöglichen. So berichtete die Vorsitzende des saarländischen Apothekerverbands, Susanne Koch, dass im Saarland eine duale Ausbildung bereits umgesetzt werde. Berit Winter von der ABDA, die an der neuen Ausbildungsordnung beteiligt war, plädierte für Geduld und riet dazu, den neuen Vorgaben der PTA-Ausbildung erst eine Chance zu geben. Gleichzeitig äußerten Kritiker die Sorge, dass der PTA-Beruf abgewertet werden könnte, wenn er zu stark einem Ausbildungsberuf wie dem der PKA angenähert werde, anstatt seine Rolle als medizinischer Assistenzberuf zu betonen.
Im Laufe der Diskussion wurde klar, dass der eigentliche Knackpunkt die fehlende Ausbildungsvergütung ist. In anderen Berufen, wie bei den Medizinisch-Technischen Assistenten (MTA), erhalten die Auszubildenden bereits eine Vergütung, die von der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert wird. Der Berliner Antrag zur Einführung einer dualen Ausbildung wurde letztlich abgelehnt, nachdem weder der Vorschlag selbst noch ein Verweis in einen Ausschuss eine Mehrheit fanden. Dagegen wurde der darauffolgende Antrag aus dem Saarland, der eine gesetzliche Grundlage für die Ausbildungsvergütung forderte, angenommen. Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer Saarland, betonte, dass dieser Antrag bereits 2022 gestellt, damals jedoch abgelehnt wurde. Inzwischen scheine die Mehrheit jedoch die Notwendigkeit einer Vergütung zu erkennen.
Der Ausgang der Diskussion zeigt, dass die Attraktivität des PTA-Berufs weiterhin gesteigert werden muss, um mehr junge Menschen für diesen Weg zu gewinnen. Eine Vergütung der Auszubildenden könnte dabei ein erster Schritt sein, doch auch andere Aspekte der Ausbildung bedürfen einer genauen Betrachtung.
Die Diskussion um die PTA-Ausbildung beim Deutschen Apothekertag verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen, mit denen dieser Beruf konfrontiert ist. Obwohl das PTA-Reformgesetz zahlreiche Änderungen mit sich gebracht hat, wird klar, dass die Attraktivität des Berufs nach wie vor nicht ausreichend ist, um genügend Nachwuchs zu gewinnen.
Die Idee einer dualen Ausbildung mag auf den ersten Blick verlockend klingen, doch die damit verbundenen Hürden, insbesondere die ungleiche Qualität der Ausbildungsstätten und der hohe organisatorische Aufwand für die Apotheken, machen ihre Umsetzung derzeit unrealistisch. Es zeigt sich, dass es nicht genügt, einfach ein neues Ausbildungsmodell zu fordern – es braucht durchdachte Konzepte, die sowohl für die Auszubildenden als auch für die Apotheken praktikabel sind.
Vielmehr scheint der Schlüssel zur Verbesserung in einer Ausbildungsvergütung zu liegen. Die Tatsache, dass andere Berufe im Gesundheitswesen bereits eine Vergütung erhalten, sollte auch in der PTA-Ausbildung zum Standard werden. Es wäre ein starkes Signal an potenzielle Auszubildende und könnte ein entscheidender Schritt sein, um den Beruf attraktiver zu machen. Dennoch bleibt zu hoffen, dass neben der Vergütung auch weitere Reformen folgen, um den PTA-Beruf langfristig zu stärken und ihm den Stellenwert zu geben, den er verdient.
Arzneimittel-Lieferengpässe verschärfen sich: Jeder dritte Engpass dauert länger als ein Jahr
Der Kampf gegen Lieferengpässe von Arzneimitteln wird zunehmend zur Belastungsprobe für Apotheken und ihre Mitarbeiter. Laut aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dauert jeder dritte Lieferengpass mittlerweile länger als ein Jahr. Diese Entwicklung führt dazu, dass Apothekenteams wöchentlich bis zu 30 Stunden damit verbringen, fehlende Medikamente zu beschaffen, Alternativen zu finden oder Kunden über die Liefersituation zu informieren.
Besonders betroffen sind günstige Generika, die in vielen Fällen von den Herstellern nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden. Die Gründe sind vielfältig: Produktionsprobleme, gestiegene Nachfrage oder unzureichende Kapazitäten führen immer wieder dazu, dass wichtige Medikamente nicht verfügbar sind. Wie der Apothekenklimaindex der ABDA zeigt, bleibt die Situation auch in den kommenden Monaten angespannt, obwohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kürzlich angekündigt hat, die Lage durch gesetzliche Maßnahmen zu verbessern.
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen verdeutlicht das Ausmaß des Problems. Von den derzeit 850 auf der BfArM-Liste gemeldeten Produkten sind mehr als 500 langfristig betroffen. Dabei liegt die durchschnittliche Dauer eines Lieferengpasses zwischen drei Monaten und einem Jahr. Besonders besorgniserregend: Jeder dritte Engpass dauert sogar länger als zwölf Monate. Viele Apotheken geraten dadurch unter Druck, da Patienten, die auf regelmäßige Einnahmen angewiesen sind, nicht immer zeitnah versorgt werden können.
Eine tiefere Analyse der BfArM-Daten zeigt, dass rund 30 Prozent der Lieferengpässe auf erhöhte Nachfrage oder Schwierigkeiten in der Produktion zurückzuführen sind. Hinzu kommen logistische Engpässe, die den Arzneimittelmarkt zusätzlich belasten. Besonders betroffen sind hierbei Generika, bei denen die Gewinnspannen so gering sind, dass Hersteller weniger Anreize haben, ihre Produktionskapazitäten zu erweitern.
Die Bundesregierung sieht sich angesichts dieser Situation in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen. Lauterbach kündigte an, die gesetzliche Grundlage zu stärken, um Arzneimittelhersteller zu verpflichten, Vorräte für kritische Medikamente anzulegen. Zugleich soll die Abhängigkeit von wenigen Produktionsstandorten außerhalb Europas reduziert werden. Doch bis diese Maßnahmen greifen, werden viele Apotheken weiterhin täglich mit den Folgen der Lieferengpässe konfrontiert sein.
Die anhaltenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind mehr als nur ein logistisches Problem – sie stellen eine ernsthafte Gefahr für die Versorgungssicherheit in Deutschland dar. Apotheken stehen an der Frontlinie dieser Krise und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Doch das ständige Jonglieren mit fehlenden Präparaten, verunsicherten Patienten und überlasteten Lieferketten ist auf Dauer nicht tragbar.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik über Lippenbekenntnisse hinausgeht und konkrete Maßnahmen ergreift, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland nachhaltig zu sichern. Dazu gehört nicht nur die Schaffung von Anreizen für die Produktion in Europa, sondern auch eine faire Preisgestaltung, die es Herstellern ermöglicht, Generika weiterhin rentabel zu produzieren. Wenn nicht gehandelt wird, droht das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem weiter zu erodieren – mit fatalen Folgen für alle Beteiligten.
Schulterschluss für Herzgesundheit: Ärzte und Apotheker treiben Prävention voran
Auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) wurde das neue Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) als bedeutender Schritt für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgestellt. In einer lebhaften Diskussion zwischen Apothekern und Ärzten wurden die Chancen und Herausforderungen des Gesetzes erörtert. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes ist. Nur durch eine enge Kooperation zwischen Apotheken, Arztpraxen und Kliniken können die in der Bevölkerung weit verbreiteten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Cholesterinprobleme und Übergewicht frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Professor Dr. Heribert Schuckert, Kardiologe, betonte die Notwendigkeit, alle relevanten Risikofaktoren zu berücksichtigen, um das individuelle Herzinfarktrisiko korrekt zu bestimmen. Hierzu bedarf es einer umfassenden Risikobewertung, die durch die Zusammenarbeit von Apothekern, Ärzten und Kliniken ermöglicht wird. Besonders Apotheken spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention, da sie niedrigschwelligen Zugang zu Patienten bieten. Apotheker Dr. Martin Schulz hob hervor, dass Apotheken durch ihre regelmäßigen Kontakte mit Patienten, vor allem bei der Versorgung mit Medikamenten, eine Schlüsselposition bei der Früherkennung von Risikopatienten einnehmen können.
Das Gesetz sieht außerdem die Einführung eines Präventionsgutscheins vor, der es Patienten ermöglicht, unkompliziert Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen. Dies könnte ein wichtiges Instrument sein, um bisher vernachlässigte Vorsorgemaßnahmen in der breiten Bevölkerung zu etablieren. Apotheker und Ärzte forderten dabei einheitliche Richtlinien für Risikoscores, um klare Handlungsempfehlungen für die weitere Versorgung geben zu können.
Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Abda, wies jedoch auf die Personalproblematik hin, die in Apotheken derzeit eine große Herausforderung darstellt. Ohne ausreichendes Fachpersonal seien die zusätzlichen Präventionsleistungen nur schwer zu realisieren. Sie forderte daher eine angemessene Vergütung für die neuen Aufgaben der Apotheken und eine nachhaltige Strategie, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Zudem müssten Apotheker und Ärzte in der Kommunikation mit Parlamentariern an einem Strang ziehen, um die politischen Entscheidungsträger von der Bedeutung einer starken Prävention zu überzeugen.
Die Diskussion zeigte deutlich, dass Apotheker und Ärzte Hand in Hand arbeiten müssen, um das volle Potenzial des GHG auszuschöpfen und die Gesundheitsversorgung in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
Das Gesundes-Herz-Gesetz markiert einen wichtigen Meilenstein in der Präventionsarbeit. Die Diskussion auf dem DAT hat jedoch gezeigt, dass gute Ideen allein nicht ausreichen, um langfristige Effekte zu erzielen. Entscheidend wird sein, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Praxis umgesetzt wird. Apotheken nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein – sie sind niedrigschwellige Anlaufstellen und können frühzeitig auf gesundheitliche Risiken hinweisen. Doch die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Ein akuter Personalmangel und die fehlende Vergütung für präventive Dienstleistungen stellen ernsthafte Hürden dar. Wenn Prävention zur Chefsache erklärt wird, müssen die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitswesen gemeinsam handeln, um nachhaltige Lösungen zu finden. Ein starkes Netzwerk aus Apothekern und Ärzten könnte der Schlüssel sein, um die Herzgesundheit in Deutschland signifikant zu verbessern.
Evelyn Burdecki und die Freie Apothekerschaft: TV-Auftritt bei „Vox Prominent“ sorgt für Spannung
Am kommenden Sonntagabend wird die Freie Apothekerschaft (FA) in der TV-Sendung „Vox Prominent“ zusammen mit Reality-TV-Star Evelyn Burdecki auftreten. Die FA und Burdecki hatten bereits auf der Expopharm-Messe in Düsseldorf eine gemeinsame Aktion gestartet, bei der Burdecki den Stand der Freien Apothekerschaft besuchte. Von 15 bis 17 Uhr nahm sich die TV-Persönlichkeit Zeit, um mit Apothekern ins Gespräch zu kommen und auf die Bedeutung der Apotheken vor Ort aufmerksam zu machen. Nun wird der Auftritt im Fernsehen fortgesetzt, allerdings bleiben die genauen Inhalte des Beitrags bis dato unbekannt.
Die FA bewarb den Auftritt auf ihrer Facebook-Seite und rief Interessierte dazu auf, am Sonntag um 22 Uhr einzuschalten. VOX selbst gibt jedoch eine spätere Sendezeit an, nämlich 23:40 Uhr, was Verwirrung bei den Zuschauern stiften könnte. Auch von Seiten der FA und Burdecki selbst gibt es keine genaueren Angaben darüber, wie die Themen rund um die Apotheke in die Sendung eingebettet werden. Dies führt zu einer erhöhten Neugierde darüber, wie ein solches Format, das normalerweise prominente Persönlichkeiten aus Film, Musik und Lifestyle ins Rampenlicht stellt, die Apothekenlandschaft thematisieren wird.
Die Sendung „Vox Prominent“ ist bekannt dafür, Einblicke in das Leben von Stars zu bieten, Interviews zu führen und Analysen zu aktuellen Entwicklungen in der Welt der Prominenten zu präsentieren. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Herausforderungen der Apotheken vor Ort im Kontext des Lifestyle-Magazins Beachtung finden.
Zusätzlich zur TV-Ausstrahlung plant die Freie Apothekerschaft, in Zusammenarbeit mit Evelyn Burdecki auch in den sozialen Medien, insbesondere auf Instagram, weitere Inhalte zu veröffentlichen. Diese Kooperation zeigt, dass die FA versucht, mit neuen und kreativen Ansätzen auf die Rolle der Apotheken aufmerksam zu machen und dabei auch Prominente als Sprachrohr zu nutzen.
Der geplante Auftritt der Freien Apothekerschaft bei „Vox Prominent“ ist ein ungewöhnlicher, aber vielversprechender Schritt, um auf die Bedeutung der Apotheken vor Ort aufmerksam zu machen. In einer Zeit, in der Apotheken mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sind – von wirtschaftlichem Druck bis hin zu digitaler Konkurrenz – ist es wichtiger denn je, die Öffentlichkeit auf die unverzichtbare Rolle der Apotheken hinzuweisen.
Dass mit Evelyn Burdecki eine prominente Persönlichkeit aus dem Reality-TV-Umfeld als Botschafterin gewählt wurde, mag auf den ersten Blick überraschend erscheinen. Doch gerade durch ihre Reichweite in den sozialen Medien und ihre lockere, volksnahe Art könnte sie eine breite Zielgruppe erreichen und das Thema Apotheke für viele Menschen greifbar machen.
Es bleibt spannend, wie VOX und Burdecki das Thema aufgreifen und in welcher Form die Apothekenlandschaft im TV-Magazin dargestellt wird. Die FA zeigt mit dieser Aktion, dass sie neue Wege geht, um das Bewusstsein für die Apotheken vor Ort zu stärken – eine Strategie, die angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch Versandapotheken und drohende Einschnitte im Gesundheitssystem notwendig erscheint.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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