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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Scanacs treibt die wöchentliche Abrechnung von E-Rezepten voran und verbessert so die Liquidität der Apotheken. Mehr als 80 Krankenkassen, darunter die AOK, haben sich an diesem innovativen Modell beteiligt, das zunächst in Baden-Württemberg als Pilotprojekt gestartet wurde. Inmitten eines beispiellosen Wandels in der deutschen Apothekerschaft, der durch technologische Innovationen und sich verändernde Marktbedingungen geprägt ist, stehen Apotheken vor der Herausforderung, sich anzupassen und den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Gleichzeitig wird ein neuer Rekord im Krankenstand vermeldet, da 2023 pro 100 AOK-Versicherten rund 225 krankheitsbedingte Arbeitsausfälle registriert wurden. In diesem Kontext wird auch der Wechsel im Aufsichtsrat von Noventi bekannt, der mit Holger Wessling eine neue Führungspersönlichkeit an die Spitze bringt. Die Wettbewerbszentrale richtet erneut ihr Augenmerk auf DocMorris wegen irreführender Preisangaben, während die Bundesregierung unter Druck steht, die finanzielle Situation der Apotheken zu verbessern. Angesichts eines anhaltenden Lieferengpasses des Diabetesmedikaments Ozempic fordern Apotheker dringend Maßnahmen zur Sicherung der Arzneimittelversorgung. In der aktuellen Gesundheitslage ist es zudem entscheidend, das Immunsystem zu stärken, während innovative Therapieansätze wie Lachübungen zur Behandlung des Syndroms des trockenen Auges vielversprechende Perspektiven bieten.
Wöchentliche E-Rezept-Abrechnung: Scanacs erleichtert Apotheken den Liquiditätsfluss
Scanacs treibt die Einführung einer wöchentlichen Abrechnung von E-Rezepten für Apotheken voran und positioniert sich damit als bedeutender Dienstleister in der digitalen Arzneimittelversorgung. Mehr als 80 Krankenkassen, darunter auch die AOK, beteiligen sich an diesem innovativen Modell, das zunächst in Baden-Württemberg als Pilotregion gestartet wurde. Die wöchentliche Abrechnung bietet Apotheken eine signifikante Erleichterung in ihrem täglichen Geschäft, da sie nun die Möglichkeit haben, ihre Rezepte schneller abzurechnen und so ihre Liquidität zu verbessern.
Die automatisierte Abrechnung von E-Rezepten über Scanacs erfolgt in deutlich verkürzten Zyklen, wodurch der Cashflow der Apotheken gestärkt wird. Der gesamte Prozess, von der Rezeptannahme bis zur Erstattung, läuft über die Plattform von Scanacs, die speziell für die Abrechnung von E-Rezepten entwickelt wurde. Der Clou liegt in der erweiterten Rezeptprüfung, die Retaxationen minimiert und so eine verlässliche Abwicklung ermöglicht. Die direkten Erstattungen erfolgen häufig vor dem gesetzlichen Zahlungsziel von zehn Tagen, was den Apotheken eine frühzeitige finanzielle Entlastung verschafft.
Die regionale Ausweitung ist bereits in Planung. Bayern soll als nächste Region folgen, und viele weitere Krankenkassen haben signalisiert, das Modell bundesweit einführen zu wollen. Laut Scanacs stehen Gespräche mit weiteren regionalen Kassen und Apotheken kurz vor dem Abschluss. Dies soll langfristig sicherstellen, dass Apotheken unabhängig von ihrem Standort gleiche Bedingungen erhalten und sich wirtschaftlich stabilisieren können.
Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken ist aktuell angespannt, insbesondere durch die gestiegenen Kosten für hochpreisige Medikamente und die oft geringe Kapitaldecke. Diese finanzielle Enge führt zu Versorgungsproblemen, die wiederum die Patientenversorgung beeinträchtigen könnten. Durch die beschleunigten Erstattungsprozesse, die Scanacs mit der wöchentlichen Abrechnung ermöglicht, sollen Apotheken jedoch entlastet werden. Dadurch können sie sich besser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, während gleichzeitig die Gefahr von Zahlungsausfällen deutlich reduziert wird.
Scanacs arbeitet eng mit Krankenkassen, der Politik und Apothekenverbänden zusammen, um das Modell der wöchentlichen Abrechnung bundesweit auszurollen. Frank Böhme, Geschäftsführer von Scanacs, betont, dass das Ziel des Unternehmens darin besteht, eine flächendeckende Versorgung aller Apotheken zu ermöglichen und so eine wirtschaftlich stabile Basis zu schaffen.
Im Sommer 2024 ging Scanacs zudem eine Kooperation mit AZ Nord ein, um die Abrechnung von Papierrezepte zu integrieren. Diese Kombi-Lösung, unter dem Namen "Combi Direct" bekannt, ermöglicht Apotheken, unabhängig von ihrem eingesetzten Warenwirtschaftssystem, die Dienstleistungen von Scanacs zu nutzen. Die Resonanz der Apotheken war laut Unternehmensangaben überwältigend, und die Nachfrage nach der neuen Lösung stieg seitdem kontinuierlich. Bereits im Oktober 2024 wird die Möglichkeit bestehen, auf die Kombi-Lösung umzusteigen.
Die Plattform Scanacs bewegt sich damit an der Spitze der Digitalisierung im Gesundheitswesen, indem sie effiziente und zukunftsfähige Lösungen für Apotheken und Krankenkassen gleichermaßen bietet. Besonders in einem Umfeld, in dem Apotheken mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert sind, bietet die schnelle und zuverlässige Abrechnung eine dringend benötigte wirtschaftliche Stärkung.
Die wöchentliche E-Rezept-Abrechnung durch Scanacs stellt für Apotheken eine willkommene Innovation dar, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Kosten dringend notwendig ist. Mit der Möglichkeit, E-Rezepte schneller abzurechnen und damit die eigene Liquidität zu sichern, werden Apotheken finanziell entlastet und können sich besser auf ihre Versorgungsaufgaben konzentrieren. Es ist längst überfällig, dass digitale Lösungen, wie sie Scanacs bietet, Einzug in die Apothekenlandschaft halten. Besonders kleine und mittelständische Apotheken, die oft unter den finanziellen Belastungen des Alltagsgeschäfts leiden, profitieren von der beschleunigten Abrechnung.
Allerdings bleibt die Frage, ob die flächendeckende Umsetzung und der Übergang zu einer digitalen Abrechnung so reibungslos vonstattengehen werden, wie es angekündigt ist. Die Zusammenarbeit zwischen Apotheken, Krankenkassen und Softwareanbietern ist entscheidend, um diese Transformation erfolgreich zu gestalten. Die Pilotphase in Baden-Württemberg und die geplante Ausweitung auf Bayern sind erste Schritte in die richtige Richtung, doch der Weg zur bundesweiten Standardisierung ist noch lang.
Trotzdem ist der Ansatz, Apotheken über regionale Arzneiversorgungsverträge in die direkte Abrechnung einzubinden, ein zukunftsweisender Schritt. Scanacs zeigt, wie durch Technologie die Liquiditätsprobleme in den Griff bekommen und gleichzeitig Verwaltungsaufwände minimiert werden können. Dies ist ein Gewinn für alle Beteiligten – Apotheken, Krankenkassen und letztendlich die Patienten, die auf eine verlässliche Versorgung angewiesen sind.
Zukunft der Apotheken: Strategien für eine erfolgreiche Gesundheitsversorgung
Die deutsche Apothekerschaft steht im Jahr 2024 vor einem beispiellosen Wandel, der durch technologische Innovationen, regulatorische Anpassungen und sich verändernde Marktbedingungen geprägt ist. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind sowohl in den Städten als auch auf dem Land spürbar. Apotheken müssen sich zunehmend anpassen, um im Wettbewerb bestehen zu können und die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung zu erfüllen.
Zunächst einmal hat die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung an Fahrt gewonnen. E-Rezepte sind nun nicht nur ein Konzept, sondern Realität. Sie ermöglichen eine schnellere und effizientere Abwicklung von Verschreibungen. Allerdings sind viele Apotheken nicht ausreichend digital ausgestattet, um diese neuen Systeme zu integrieren. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Apothekerverbands (DAV) gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie keine geeignete IT-Infrastruktur besitzen. Dies könnte sich negativ auf die Kundenzufriedenheit auswirken und kleinere Apotheken im Wettbewerb mit größeren Ketten und Online-Anbietern benachteiligen.
Zusätzlich zu den technologischen Herausforderungen sieht sich die Branche mit anhaltendem Druck durch Preisregulierungen konfrontiert. Die neue Apotheker-Reform (ApoRG) zielt darauf ab, die Rahmenbedingungen für die Apothekerschaft zu verbessern, jedoch befürchten viele, dass die damit verbundenen Auflagen und Vorgaben zu einer weiteren finanziellen Belastung führen könnten. Besonders in ländlichen Regionen, wo die Margen ohnehin bereits gering sind, besteht die Sorge, dass einige Apotheken möglicherweise schließen müssen.
Die demografische Entwicklung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Mit einer älter werdenden Bevölkerung steigt der Bedarf an pharmazeutischen Dienstleistungen. Apotheken haben die Möglichkeit, sich als Gesundheitsdienstleister zu positionieren und durch maßgeschneiderte Angebote wie Medikationsmanagement oder persönliche Gesundheitsberatung neue Einnahmequellen zu erschließen. Dies könnte nicht nur die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken verbessern, sondern auch zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit innerhalb des Gesundheitssektors. Apotheker sollten verstärkt Partnerschaften mit Ärzten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen eingehen, um die Gesundheitsversorgung zu optimieren. Interprofessionelle Teams könnten die Behandlungsergebnisse erheblich verbessern und die Effizienz der Versorgung steigern. Dies erfordert jedoch einen Paradigmenwechsel in der Denkweise und den traditionellen Rollen der Apotheker.
Ein wichtiges Element der Anpassungsfähigkeit ist die Weiterbildung. Viele Apotheker erkennen die Notwendigkeit, sich fortlaufend weiterzubilden, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten. Programme, die sich auf digitale Kompetenzen, rechtliche Aspekte und neue therapeutische Ansätze konzentrieren, sind entscheidend, um die Apotheken für die Zukunft zu rüsten.
Die Apotheke von morgen muss sich als flexibles und innovatives Gesundheitsunternehmen neu definieren. Der Wandel, der gerade in der Branche stattfindet, ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Apotheker, die bereit sind, sich auf die neuen Gegebenheiten einzulassen und proaktiv zu handeln, können nicht nur ihre wirtschaftliche Stabilität sichern, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung leisten. Die künftige Rolle der Apotheke wird zunehmend die eines Anlaufpunkts für umfassende Gesundheitsberatung und -versorgung sein. Es ist an der Zeit, dass die Apothekerschaft diese Entwicklung aktiv gestaltet, um in einer sich schnell verändernden Gesundheitslandschaft nicht nur zu überleben, sondern auch zu gedeihen.
Rekordhöhe beim Krankenstand: Krankmeldungen auf neuem Höchststand
Der Krankenstand in Deutschland steuert im Jahr 2023 auf ein neues Rekordniveau zu. Bereits zwischen Januar und August wurden pro 100 AOK-Versicherte rund 225 krankheitsbedingte Arbeitsausfälle registriert, wie aktuelle Daten des AOK-Bundesverbandes zeigen. Damit wurde schon vor Beginn der typischen Herbst- und Winterkrankheitswellen der Wert des gesamten Vorjahres erreicht. Zum Vergleich: In den Jahren 2014 bis 2021 wurden durchschnittlich nur etwa 160 Krankheitsfälle pro 100 Versicherte gezählt.
Der größte Anteil dieser Fehlzeiten entfällt erneut auf Atemwegserkrankungen, die im bisherigen Jahresverlauf etwa 75 Arbeitsunfähigkeitsfälle pro 100 Versicherte ausmachten. Damit ist bereits jetzt klar, dass der Wert aus dem Jahr 2022 übertroffen werden könnte. Auch psychische Erkrankungen spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Im Zeitraum Januar bis August wurden rund 15 Krankheitsfälle pro 100 Versicherte aufgrund psychischer Leiden registriert – ein Anstieg, der bereits das Niveau des gesamten Vorjahres übertrifft. Diese Krankheiten zeichnen sich dadurch aus, dass die Betroffenen oft über längere Zeiträume arbeitsunfähig sind, was zu einer deutlichen Erhöhung der Fehlzeiten beiträgt. Zwischen 2014 und 2024 hat sich die Zahl der durch psychische Erkrankungen verursachten Fehlzeiten um nahezu 50 Prozent erhöht.
Politisch heikel bleibt die Frage der telefonischen Krankschreibung, die während der COVID-19-Pandemie eingeführt wurde. Finanzminister Christian Lindner hatte Mitte September die Abschaffung dieser Möglichkeit gefordert, da er eine Korrelation zwischen dem hohen Krankenstand und der Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung vermutet. Die AOK widerspricht dieser These jedoch: Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende der AOK, betonte, dass es keine Belege für einen Missbrauch dieser Regelung gebe. Vielmehr habe die telefonische Krankschreibung dazu beigetragen, Arztpraxen in besonders belasteten Zeiten zu entlasten und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu minimieren.
Darüber hinaus weist der aktuelle Fehlzeiten-Report der AOK auf einen Zusammenhang zwischen der emotionalen Bindung von Beschäftigten an ihren Arbeitgeber und der Häufigkeit von Krankmeldungen hin. Mitarbeitende mit einer stärkeren Bindung seien tendenziell zufriedener und weniger häufig krank. Angesichts des Fachkräftemangels empfiehlt der Report Arbeitgebern, in die Arbeitszufriedenheit ihrer Belegschaft zu investieren, beispielsweise durch Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung und die Verbesserung der Führungskompetenzen in Unternehmen.
Der kontinuierliche Anstieg der Krankheitsfälle in Deutschland zeigt die Vielschichtigkeit der Faktoren, die das Arbeitsleben im Jahr 2023 prägen. Atemwegserkrankungen bleiben nach wie vor ein dominanter Faktor, aber die dramatische Zunahme psychischer Erkrankungen ist ein Alarmsignal für Arbeitgeber und die Gesellschaft insgesamt. Die lange Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei diesen Erkrankungen deutet darauf hin, dass nicht nur physische, sondern auch mentale Gesundheit am Arbeitsplatz gefördert werden muss.
Die Forderung nach der Abschaffung der telefonischen Krankschreibung wirkt vor diesem Hintergrund wenig durchdacht. Statt vorschnell Maßnahmen zu streichen, die während der Pandemie sinnvolle Entlastungen gebracht haben, sollten die tatsächlichen Ursachen für den Anstieg der Fehlzeiten genauer untersucht werden. Hier spielen der Fachkräftemangel, die Belastungen durch ständige Unsicherheiten und die wachsenden Anforderungen an die mentale Resilienz der Beschäftigten eine zentrale Rolle.
Ein gesundes Arbeitsumfeld, das nicht nur auf kurzfristige Produktivität setzt, sondern langfristig die Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden fördert, ist der Schlüssel. Die Zahlen zeigen deutlich, dass Unternehmen, die in Mitarbeiterbindung und betriebliche Gesundheitsförderung investieren, langfristig von weniger Krankheitsfällen profitieren. Dies ist besonders in Zeiten des Fachkräftemangels eine Strategie, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich sinnvoll ist.
Wechsel im Aufsichtsrat: Noventi sichert Kurs mit neuer Führung
Beim Gesundheits- und Abrechnungsunternehmen Noventi kommt es zu einem bedeutenden Wechsel im Aufsichtsrat. Holger Wessling, ehemaliger Vorstand der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) und derzeitiger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Nahe, übernimmt den Vorsitz des Gremiums. Wessling tritt die Nachfolge von Herbert Pfennig an, der nach sieben Jahren im Aufsichtsrat und vier Jahren als dessen Vorsitzender altersbedingt zurücktritt. Pfennig, selbst langjähriger Vorstand der Apobank, hinterlässt Noventi in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Unter Pfennigs Leitung konnte das Unternehmen ein umfangreiches Sanierungsprogramm erfolgreich abschließen und ist wieder auf einem stabilen Wachstumskurs. Noventi hat sich in den letzten Jahren als Marktführer im Bereich der Apothekenabrechnung und Gesundheitsdienstleistungen etabliert. Mit einem Abrechnungsvolumen von 31 Milliarden Euro jährlich und einem Umsatz von mehr als 195 Millionen Euro erwartet Noventi für das laufende Geschäftsjahr ein solides Plus, welches die ursprünglichen Planungen übertrifft.
Pfennig verabschiedet sich aus dem Unternehmen mit dem Wissen, dass die Sanierungsziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen wurden. Das Unternehmen steht finanziell stabil da, und mit der neuen Führung soll der Kurs des Erfolgs fortgesetzt werden. Der Eigentümerverein FSA dankte Pfennig für seine langjährige Arbeit und ernannte ihn in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats.
Der neue Aufsichtsratsvorsitzende, Holger Wessling, bringt umfassende Erfahrung aus der Bankenbranche mit und möchte Noventi weiterhin als starken Partner für Apotheken und Leistungserbringer im Gesundheitswesen positionieren. Seine Expertise in Finanzfragen sowie seine langjährige Tätigkeit im Apotheken- und Gesundheitsmarkt werden als wertvolle Impulse für die künftige Entwicklung des Unternehmens gesehen.
Mit einem klaren Fokus auf Innovation und Kundennähe will Noventi weiterhin seine Marktführerschaft behaupten und die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. Die positiven Geschäftszahlen des Jahres 2024 bestätigen den eingeschlagenen Weg, und Wessling plant, diesen Erfolgskurs auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. Die enge Zusammenarbeit mit Apotheken und Gesundheitsdienstleistern sowie die fortlaufende Weiterentwicklung der Software- und Abrechnungslösungen stehen dabei im Vordergrund.
Der Wechsel im Aufsichtsrat bei Noventi könnte kaum zu einem besseren Zeitpunkt erfolgen. Herbert Pfennig hat mit seiner langjährigen Erfahrung maßgeblich zur Stabilisierung und Neuausrichtung des Unternehmens beigetragen. Unter seiner Leitung wurde ein erfolgreiches Sanierungsprogramm abgeschlossen, das Noventi nicht nur zurück in die Gewinnzone geführt hat, sondern das Unternehmen auch als Marktführer im Gesundheitsmarkt gestärkt hat. Seine Entscheidung, sich nun altersbedingt zurückzuziehen, zeugt von einer vorausschauenden und verantwortungsvollen Haltung.
Mit Holger Wessling übernimmt nun ein ebenso erfahrener Bankmanager die Führung, der das Unternehmen weiterhin auf Erfolgskurs halten wird. Wessling bringt nicht nur die nötige Fachkompetenz mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für den Apotheken- und Gesundheitsmarkt. Dies ist besonders in einem stark regulierten und dynamischen Umfeld von entscheidender Bedeutung.
Der nahtlose Übergang zwischen den beiden Führungspersönlichkeiten spiegelt die Kontinuität und Stabilität wider, die Noventi in den kommenden Jahren braucht. Die enge Bindung an Apotheken und Leistungserbringer sowie der Fokus auf die digitale Transformation werden Noventi weiterhin als unverzichtbaren Partner im Gesundheitssektor festigen.
Irreführung bei Preisangaben – DocMorris erneut im Visier der Wettbewerbszentrale
Die niederländische Versandapotheke DocMorris steht erneut unter Beobachtung der Wettbewerbszentrale wegen ihrer umstrittenen Preisdarstellungen für verschreibungspflichtige Medikamente. Anlass der Kritik ist die Praxis, auf der Website von DocMorris neben dem Zuzahlungsbetrag für Kassenpatienten auch den durchgestrichenen Apothekenverkaufspreis (AVP) zu präsentieren. Der AVP ist der gesetzlich regulierte Preis für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland und unterliegt einer festen Preisbindung. Das Problem: Für Laien könnte der Eindruck entstehen, dass es sich bei dem durchgestrichenen Preis um ein Sonderangebot handelt, obwohl dieser Preis in Wirklichkeit nichts mit einem Rabatt oder einem besonderen Vorteil für die Kunden zu tun hat.
Verstärkt wird die Problematik durch die Tatsache, dass in der Preisdarstellung zwar ein Sternchen neben dem durchgestrichenen Preis steht, aber keine klare Erklärung oder Fußnote zu finden ist. Diese Praxis führt zu Verwirrung, insbesondere bei Kassenpatienten, die möglicherweise fälschlicherweise glauben, sie würden bei DocMorris weniger bezahlen als in einer stationären Apotheke. Tatsächlich bleibt der Preis für die Krankenkasse unverändert, da die Apotheken vor Ort denselben AVP berechnen müssen. Lediglich die gesetzliche Zuzahlung fällt für die Patienten an, unabhängig davon, bei welcher Apotheke sie ihr Rezept einlösen.
Die Wettbewerbszentrale bewertet dieses Vorgehen als potenziell irreführend und hat angekündigt, eine rechtliche Prüfung einzuleiten. „Es besteht die Gefahr, dass Verbraucher den Eindruck bekommen, bei DocMorris sei ein erheblicher Preisvorteil gegeben“, so ein Sprecher der Wettbewerbszentrale. Diese Art der Werbung sei besonders problematisch, weil sie eine Preisdifferenz suggeriere, die in Wahrheit nicht existiere. Außerdem sei nicht klar, ob es sich bei dem durchgestrichenen Preis um den AVP oder eine unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers (UVP) handelt. Die fehlende Transparenz schaffe Raum für Missverständnisse, was nach Ansicht der Wettbewerbszentrale gegen die Prinzipien des fairen Wettbewerbs verstoßen könnte.
Bereits im Jahr 2020 hatte die Apothekerkammer Nordrhein in einem ähnlichen Fall gegen DocMorris geklagt. Das Gericht entschied damals, dass irreführende Preisangaben für verschreibungspflichtige Medikamente unterlassen werden müssen. Da sich DocMorris nicht an dieses Urteil hielt, verhängte das Landgericht Stuttgart ein Ordnungsgeld von 50.000 Euro. Die Richter wiesen darauf hin, dass die Finanzstärke des Unternehmens und die Schwere des Verstoßes ein deutliches Signal erforderlich machten. Dieses Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Ob DocMorris Beschwerde einlegt, bleibt abzuwarten.
Für die Wettbewerbszentrale bleibt die Situation klar: Sollten weitere irreführende Preisangaben festgestellt werden, könnte dies zu weiteren juristischen Schritten führen. Gerade die Werbung im Online-Bereich erreicht eine große Anzahl von Verbrauchern, was die Tragweite des Verstoßes zusätzlich verschärft. DocMorris müsste sich in diesem Fall auf erneute Sanktionen einstellen.
Die jüngsten Vorwürfe gegen DocMorris werfen einmal mehr ein Schlaglicht auf die Problematik der Preisgestaltung bei Versandapotheken. Verbraucher verlassen sich beim Kauf von Medikamenten, insbesondere von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, auf transparente und faire Preisangaben. Die Praxis, durchgestrichene Preise zu präsentieren, die keinen tatsächlichen Preisvorteil bieten, ist nicht nur irreführend, sondern schadet dem Vertrauen der Kunden.
Wettbewerbsrechtlich befindet sich DocMorris in einer Grauzone, da die durchgestrichenen Preise ohne klare Erklärung oder Bezug zum gesetzlichen Rahmen präsentiert werden. Es besteht die Gefahr, dass Verbraucher getäuscht werden, was angesichts der sensiblen Natur von Arzneimitteln besonders schwer wiegt. Apotheken vor Ort unterliegen denselben Preisvorschriften, und der Wettbewerb sollte sich hier auf Service und Beratung konzentrieren – nicht auf scheinbare Preisvorteile, die in der Realität keine sind.
Die Gerichtsentscheidung aus dem Jahr 2020 zeigt, dass bereits klare Vorgaben existieren, an die sich auch DocMorris halten muss. Dass der Versandhändler dennoch weiterhin irreführende Preisangaben macht, lässt darauf schließen, dass finanzielle Sanktionen bisher nicht die nötige Abschreckungswirkung hatten. Für die Verbraucher bleibt zu hoffen, dass die Wettbewerbszentrale schnell Klarheit schafft und unlauteren Praktiken im Apothekenmarkt konsequent entgegentritt.
Bundesregierung unter Druck: Apotheken fordern finanzielle Stärkung zur Sicherung der Versorgung
Die Diskussion um die finanzielle Zukunft der Apotheken in Deutschland spitzt sich zu. Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen (LAV), warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer ausbleibenden Reform des Apothekenhonorars. Sollte die Bundesregierung nicht schnell handeln, steht das flächendeckende Apothekensystem auf dem Spiel. Der LAV fordert eine deutliche Erhöhung des Apothekenhonorars sowie einen regelmäßigen Inflationsausgleich, um die wirtschaftliche Grundlage der Apotheken nachhaltig zu sichern.
Groeneveld betonte in einer aktuellen Stellungnahme die essenzielle Rolle der Apotheken für die Gesundheitsversorgung. Besonders in ländlichen Gebieten seien Apotheken oft die einzige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, die dringend auf Arzneimittel angewiesen sind. „Apotheken sind rund um die Uhr verfügbar, bieten schnelle Hilfe ohne Terminvereinbarung und sind eine unverzichtbare Säule im Gesundheitssystem“, so Groeneveld. Schließungen von Apotheken, insbesondere auf dem Land, seien jedoch bereits jetzt Realität. Dies habe zur Folge, dass Patientinnen und Patienten immer weitere Wege in Kauf nehmen müssen, um ihre Medikamente zu erhalten. Für ältere Menschen und Familien mit kranken Kindern sei dies eine untragbare Belastung.
Groeneveld kritisierte zudem die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, das Apothekenhonorar innerhalb des Systems lediglich umzuverteilen. Diese Maßnahme greife zu kurz und stelle keine Lösung für die chronische Unterfinanzierung des Apothekenwesens dar. Eine Umverteilung, so Groeneveld, verschiebe nur die Probleme und löse die grundlegenden finanziellen Schwierigkeiten der Apotheken nicht. „Das Gesundheitssystem, und insbesondere die Apotheken, sind schon seit Jahren unterfinanziert. Eine Umverteilung bringt uns keinen Schritt weiter“, sagte er.
Der Apothekenverband fordert daher ein klares Signal der Bundesregierung: Eine nachhaltige finanzielle Stärkung durch eine Erhöhung des Honorars und einen Inflationsausgleich seien unabdingbar, um die Versorgungsqualität und -sicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten. „Wenn die Politik nicht handelt, wird die Versorgungssicherheit gefährdet. Apotheken werden in immer größerer Zahl schließen müssen, und die Leidtragenden sind die Patientinnen und Patienten“, warnte Groeneveld abschließend.
Die Warnungen des Landesapothekerverbandes Niedersachsen sind mehr als berechtigt. Seit Jahren stehen Apotheken unter einem zunehmenden finanziellen Druck, der durch steigende Kosten und eine ausbleibende Anpassung des Apothekenhonorars weiter verschärft wird. Besonders in ländlichen Gebieten wird dies deutlich: Schließungen sind keine Seltenheit mehr, und die verbleibenden Apotheken kämpfen ums Überleben. Wenn die Bundesregierung jetzt nicht handelt, droht eine systematische Erosion der flächendeckenden Arzneimittelversorgung in Deutschland.
Eine bloße Umverteilung des Apothekenhonorars, wie es das Bundesgesundheitsministerium plant, ist keine adäquate Antwort auf die strukturellen Probleme des Apothekensystems. Alle Apotheken stehen unter wirtschaftlichem Druck – eine Umverteilung löst diese Problematik nicht, sondern verschiebt sie lediglich. Was dringend benötigt wird, ist eine klare, umfassende Reform, die das Honorarsystem den realen Anforderungen anpasst.
Der von Berend Groeneveld geforderte Inflationsausgleich und die Erhöhung des Apothekenhonorars sind keine überzogenen Forderungen, sondern notwendige Maßnahmen, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zu stabilisieren. Die Apotheken sind ein elementarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung, und ihr Ausbluten durch politische Untätigkeit wäre ein unverzeihlicher Fehler. Jetzt ist die Zeit, in der die Politik handeln muss – bevor es zu spät ist.
Ozempic-Engpass: Wann kommt die erhoffte Entspannung?
Der anhaltende Lieferengpass des Diabetesmedikaments Ozempic sorgt weiterhin für erhebliche Probleme in Apotheken und bei Patienten. Seit Monaten kämpfen Apotheken in ganz Deutschland mit massiven Nachschubproblemen, die auf eine stark gestiegene Nachfrage und Produktionskapazitätsgrenzen des Herstellers Novo Nordisk zurückzuführen sind. Insbesondere die 1 mg-Dosierung ist betroffen, doch auch die Stärken 0,25 mg und 0,5 mg sind nur schwer erhältlich.
Laut einer aktuellen Meldung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über die Informationsplattform Pharmnet.Bund soll der Lieferengpass der 1 mg-Injektionslösung voraussichtlich am 31. Oktober enden. Zuvor hatte es geheißen, die Verfügbarkeit würde bereits ab Oktober wiederhergestellt sein. In Apotheken herrscht jedoch weiterhin Skepsis. Ein Apothekenangestellter aus Bayern berichtet, dass sich die Lage vor Ort bisher nicht verbessert hat. Trotz der Ankündigung des Herstellers, dass der Großhandel ausreichend beliefert werde, sei in seiner Apotheke bisher keine signifikante Lieferung eingetroffen.
Die Nachfrage bleibt groß. In der betroffenen Apotheke stehen 30 bis 40 Patienten auf einer Warteliste, viele davon seit Wochen. Vor wenigen Tagen habe der Großhändler eine einzelne Packung der 1 mg-Dosierung geliefert, was angesichts der hohen Patientenzahlen völlig unzureichend sei. Die Apotheke versucht, der steigenden Frustration der Patienten mit transparenten Informationen zu begegnen. „Unsere Kunden fragen uns täglich nach dem Stand der Dinge. Leider können wir ihnen derzeit keine besseren Nachrichten übermitteln“, so der Angestellte. Er äußerte zudem den Verdacht, dass Teile der Produktion möglicherweise ins Ausland verkauft werden, wo höhere Preise erzielt werden können. Diese Vermutung bleibt jedoch unbelegt.
Auch die 0,25 mg- und 0,5 mg-Dosierungen von Ozempic sind von Lieferengpässen betroffen. Nach aktuellen Informationen von Pharmnet.Bund soll die Verfügbarkeit dieser Stärken frühestens Ende November wiederhergestellt sein. Ob dieser Zeitrahmen eingehalten werden kann, bleibt unklar, zumal es in der Vergangenheit bereits zu mehrfachen Verschiebungen gekommen ist.
Für Patienten bedeutet dies weiterhin Unsicherheit und Wartezeiten. Neben der eigentlichen Diabetes-Behandlung wird Ozempic vermehrt auch off-label zur Gewichtsreduktion eingesetzt, was die hohe Nachfrage zusätzlich befeuert. Die Situation stellt sowohl die Apotheken als auch die betroffenen Patienten vor erhebliche Herausforderungen.
Der Engpass von Ozempic beleuchtet ein Grundproblem des Arzneimittelmarkts: die Abhängigkeit von globalen Lieferketten und die mangelnde Kapazität, auf plötzlich steigende Nachfrage zu reagieren. Die Lage ist vor allem für Patienten alarmierend, die auf das Medikament zur Behandlung von Diabetes angewiesen sind. Wenn essentielle Medikamente wochenlang nicht verfügbar sind, entsteht nicht nur eine Versorgungslücke, sondern auch ein Vertrauensverlust in das Gesundheitssystem.
Ein Lösungsansatz könnte darin bestehen, Produktionskapazitäten in Europa langfristig auszubauen und Vorratslager zu vergrößern, um solche Engpässe zu verhindern. Doch kurzfristig bleibt für Apotheken und Patienten nur die Hoffnung, dass die angekündigten Liefertermine eingehalten werden. Sollte dies nicht der Fall sein, drohen weitere Unzufriedenheit und die Gefahr, dass betroffene Patienten ihre Therapie nicht fortführen können – mit teils gravierenden gesundheitlichen Folgen.
Apothekenversorgung in Gefahr: LAV Niedersachsen fordert dringendes Handeln der Bundesregierung
Der Vorsitzende des Landesapothekerverbandes Niedersachsen (LAV), Berend Groeneveld, hat in einer eindringlichen Erklärung die Bundesregierung aufgefordert, die finanzielle Situation der Apotheken in Deutschland zu verbessern. Er warnt, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung gefährdet sei, wenn die Apotheken nicht durch eine Erhöhung des Apothekenhonorars und einen regelmäßigen Inflationsausgleich unterstützt werden. „Apotheken sind unverzichtbare Anlaufstellen für Patientinnen und Patienten, die schnelle und unkomplizierte Versorgung mit Arzneimitteln benötigen, und das rund um die Uhr“, so Groeneveld.
Besonders in ländlichen Regionen, wo ohnehin schon weniger Apotheken vorhanden sind, würden mögliche Schließungen gravierende Folgen für die Gesundheitsversorgung nach sich ziehen. Patientinnen und Patienten müssten längere Wege in Kauf nehmen, um notwendige Medikamente zu erhalten. Diese Entwicklung würde insbesondere ältere Menschen und Familien mit kranken Kindern schwer treffen, da sie auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen sind. Groeneveld appellierte an die Bundesregierung, endlich zu handeln, bevor weitere Apotheken schließen müssten. „Das flächendeckende Apothekensystem ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Gesundheitssystems. Ohne eine ausreichende finanzielle Unterstützung wird es jedoch weiter erodieren.“
Kritik äußerte Groeneveld auch an den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums, das Apothekenhonorar lediglich innerhalb des bestehenden Systems umzuverteilen. Diese Maßnahme sei keine langfristige Lösung, da das Gesundheitssystem, besonders im Apothekenbereich, chronisch unterfinanziert sei. „Eine Umverteilung des Apothekenhonorars von einer Apotheke zur anderen verschärft lediglich den wirtschaftlichen Druck auf alle Apotheken, ohne die Versorgung zu verbessern“, so Groeneveld weiter. Er bekräftigte, dass die Apothekerinnen und Apotheker nicht aufhören würden, sich gegen diese Entwicklungen zu wehren und sich weiterhin für den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung einsetzen werden.
Die Warnungen des LAV Niedersachsen spiegeln eine Realität wider, die nicht länger ignoriert werden kann: Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten, stehen vor massiven wirtschaftlichen Herausforderungen. Die stetig steigenden Betriebskosten, gepaart mit einem stagnierenden Apothekenhonorar, setzen die Existenz vieler Apotheken aufs Spiel. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies potenziell längere Wege und eine erschwerte Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten. Es ist ein Thema, das nicht nur Apotheker, sondern die gesamte Bevölkerung betrifft.
Die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, das Honorar lediglich umzuverteilen, sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Ohne eine signifikante Erhöhung der Honorare und einen verlässlichen Inflationsausgleich droht das Apothekennetz weiter auszudünnen. Besonders kritisch wäre dies für ältere Menschen und Familien, die auf die Nähe und den schnellen Zugang zu Medikamenten angewiesen sind.
Die Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland stehen nicht nur für die Medikamentenversorgung, sondern auch für Beratung und Sicherheit in der Anwendung von Arzneimitteln. Wenn dieses System durch fehlende finanzielle Unterstützung gefährdet wird, riskiert die Bundesregierung nicht nur die Schließung weiterer Apotheken, sondern auch eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.
Abwehrkräfte stärken: Warum Vitamine und Mineralstoffe jetzt besonders wichtig sind
Der Herbst ist in vollem Gange, und mit ihm steigt die Zahl der Erkältungs- und Grippefälle kontinuierlich an. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnen die Gesundheitsämter in Deutschland derzeit eine Zunahme von Atemwegserkrankungen, was viele Menschen dazu veranlasst, nach Möglichkeiten zu suchen, ihr Immunsystem zu stärken. Besonders in den kalten Monaten ist es entscheidend, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, um die Abwehrkräfte zu unterstützen. Experten empfehlen, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und bei Bedarf zu Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen, um einem Mangel an essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen vorzubeugen.
Eine der bekanntesten Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems ist die Einnahme von Vitamin C. Dieser Nährstoff, der in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten ist, spielt eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Infektionen. Vitamin C fördert die Produktion von weißen Blutkörperchen, die entscheidend für die Immunabwehr sind, und hilft gleichzeitig, schädliche freie Radikale zu neutralisieren. Da der Körper Vitamin C nicht selbst produzieren kann, ist eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung oder durch Supplemente besonders in der Erkältungszeit wichtig.
Neben Vitamin C wird auch Zink häufig empfohlen, um das Immunsystem zu unterstützen. Dieses Spurenelement ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und hilft, die Funktion der Immunzellen zu verbessern. Zink wird vor allem in Präparaten angeboten, die darauf abzielen, die Abwehrkräfte zu stärken, und hat sich in Studien als wirksames Mittel zur Verkürzung der Dauer von Erkältungen gezeigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt an, dass Männer täglich etwa 14 mg Zink und Frauen etwa 8 mg zu sich nehmen sollten, wobei der individuelle Bedarf je nach Ernährung variieren kann.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff für die Immunabwehr ist Vitamin D, auch bekannt als das "Sonnenvitamin". Gerade in den Wintermonaten, wenn die Sonneneinstrahlung abnimmt und der Körper weniger Vitamin D produziert, kann eine Supplementierung sinnvoll sein. Vitamin D stärkt nicht nur die Knochen, sondern unterstützt auch die Abwehrkräfte, indem es die Immunreaktion reguliert. In vielen Ländern wird die Einnahme von Vitamin D in den Wintermonaten ausdrücklich empfohlen, um einem Mangel vorzubeugen.
Auch Vitamin A spielt eine wesentliche Rolle bei der Stärkung des Immunsystems, da es die Schleimhäute schützt und so verhindert, dass Krankheitserreger in den Körper eindringen. Es trägt zur Gesunderhaltung der Haut und Schleimhäute bei und ist für die Bildung und Funktion von Immunzellen unerlässlich. Obwohl Vitamin A in vielen Lebensmitteln vorkommt, kann es bei unausgewogener Ernährung zu einem Mangel kommen, der die Abwehrkräfte schwächt.
Die kalte Jahreszeit stellt das Immunsystem jedes Jahr vor besondere Herausforderungen. Durch die gezielte Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen kann jedoch viel dazu beigetragen werden, die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken und gesund durch die Erkältungszeit zu kommen. Apothekerinnen und Apotheker sind in dieser Zeit gefragte Ansprechpartner, wenn es um die richtige Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln geht. Dabei ist es wichtig, individuell auf die Bedürfnisse jedes Kunden einzugehen und eine ausgewogene Supplementierung zu empfehlen.
Die Stärkung des Immunsystems durch Vitamine und Mineralstoffe wird oft unterschätzt. Dabei handelt es sich um eine einfache, aber sehr effektive Maßnahme, um gesund durch den Winter zu kommen. Es ist erfreulich zu sehen, dass immer mehr Menschen sich bewusst für eine stärkere Gesundheitsvorsorge entscheiden, anstatt erst zu handeln, wenn eine Erkältung bereits im Anmarsch ist. Dennoch bleibt eine ausgewogene Ernährung der wichtigste Faktor – Nahrungsergänzungsmittel sollten nur ergänzend und gezielt eingesetzt werden. Insbesondere in der Apotheke gilt es, umfassend zu beraten und sicherzustellen, dass keine Überdosierungen oder unnötigen Präparate eingenommen werden.
Lachübungen als wirksame Alternative: Neue Therapieansätze beim Syndrom des trockenen Auges
In einer wegweisenden Studie haben Forscher aus der südchinesischen Stadt Zhongshan das Potenzial des Lachens als Therapie für das weit verbreitete Syndrom des trockenen Auges untersucht. Weltweit sind etwa 360 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen, deren Hauptursache eine Störung des Tränenfilms ist. Betroffene leiden häufig unter anhaltendem Brennen und einem unangenehmen Fremdkörpergefühl im Auge. Risikofaktoren wie das fortschreitende Alter der Bevölkerung, zunehmende Luftverschmutzung und der häufige Gebrauch digitaler Bildschirme tragen zu einer steigenden Zahl von Patienten bei. Bislang wird das Syndrom hauptsächlich durch die Anwendung von Tränenersatzmitteln behandelt. Diese Form der Behandlung hat 2022 einen Umsatz von rund 2,53 Milliarden Euro für die Hersteller eingebracht. Nun könnte eine kostenlose Alternative dieses Geschäftsmodell infrage stellen – und sie beruht auf etwas so Einfaches wie Lachen.
In der Studie wurden 299 Teilnehmer rekrutiert und zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe verwendete viermal täglich Augentropfen mit Natriumhyaluronat, einer üblichen Behandlung bei trockenen Augen. Die zweite Gruppe führte spezielle Lachübungen durch, bei denen typische Lachlaute wie "Haha" und "Hihi" mit übertriebenen Gesten fünf Minuten lang wiederholt wurden – ebenfalls viermal täglich. Nach zwölf Wochen zeigte die Lachgruppe eine vergleichbare Verbesserung der Symptome wie die mit Augentropfen behandelte Gruppe.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die Wirkung des Lachens auf den Parasympathikus zurückzuführen ist, der durch die beim Lachen ausgelösten Muskelkontraktionen aktiviert wird. Da der Parasympathikus die Tränen- und Talgdrüsen steuert, könnte das Lachen eine vermehrte Tränenproduktion fördern, was die Symptome des trockenen Auges lindert. Obwohl die Studie vielversprechende Ergebnisse liefert, wird von Experten darauf hingewiesen, dass methodische Schwächen bestehen. So war es beispielsweise nicht möglich, einen Doppelblindversuch durchzuführen, da es noch kein standardisiertes Protokoll für Placebo-Lachen gibt.
Dennoch stellt diese Studie einen innovativen Ansatz dar, der das Potenzial hat, das Behandlungsspektrum für das Syndrom des trockenen Auges zu erweitern. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Langzeitwirkung und die genaue physiologische Grundlage der Lachtherapie zu verstehen. Sollte sich diese Methode als genauso wirksam wie Tränenersatzmittel bestätigen, könnte sie als kostengünstige, nebenwirkungsfreie und leicht umsetzbare Behandlungsmethode eine echte Alternative für Millionen von Patienten weltweit darstellen.
Die Vorstellung, dass Lachen eine medizinische Therapie ersetzen könnte, klingt auf den ersten Blick ungewöhnlich, ist aber keineswegs abwegig. In der modernen Medizin wird zunehmend erkannt, dass das emotionale und soziale Wohlbefinden des Menschen direkte Auswirkungen auf seine körperliche Gesundheit hat. In dieser Hinsicht könnte das Lachen, das nachweislich das parasympathische Nervensystem aktiviert und Stress reduziert, eine unterschätzte Heilmethode sein. Die Studie aus Zhongshan zeigt eindrucksvoll, dass Lachübungen bei Patienten mit dem Syndrom des trockenen Auges ähnliche Ergebnisse erzielen wie etablierte Augentropfen.
Doch die Begeisterung über diese einfache und kostengünstige Behandlungsmöglichkeit sollte nicht dazu führen, dass ihre potenziellen Schwächen ignoriert werden. Methodische Einschränkungen, wie das Fehlen einer Placebo-Kontrollgruppe, schwächen die Aussagekraft der Ergebnisse. Dennoch bleibt die Idee faszinierend, dass durch Lachen physiologische Prozesse wie die Tränenproduktion angeregt werden könnten. In einer Zeit, in der die Gesundheitskosten weltweit steigen, sollten alternative Ansätze wie dieser verstärkt in klinischen Studien untersucht werden. Wenn sich das Lachen als ernstzunehmende Behandlungsmethode bewährt, könnte dies nicht nur den Betroffenen, sondern auch den überlasteten Gesundheitssystemen weltweit zugutekommen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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