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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
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Die Apothekenlandschaft sieht sich Herausforderungen wie Rezeptfälschungen hochpreisiger Medikamente, der Notwendigkeit von Schulungen für Pharmazeuten und einem verstärkten Marketing durch Redcare zur Förderung des E-Rezepts gegenüber. Kontroversen um das Dispensierrecht für Ärzte und ein EuGH-Urteil zu rezeptfreien Medikamenten betonen die Bedeutung strenger Datenschutzmaßnahmen. Zudem werfen unterschiedliche Regelungen zur Verschreibung von Beyfortus Fragen zur Einheitlichkeit im Gesundheitswesen auf. Das Webportal „Frag die Apotheke“ bietet verlässliche Gesundheitsberatung, während Lieferengpässe bei Medikamenten und innovative Ansätze zur Behandlung von Hypoglykämien sowie die Rolle von Vitamin D in der Prävention die Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen erfordern, um eine zukunftsfähige Versorgung sicherzustellen.
Rezeptfälschungen stellen Apotheken zunehmend vor Herausforderungen. Hochpreisige Medikamente wie Mounjaro und Ozempic sowie Psychopharmaka und Schmerzmittel wie Fentanyl und Oxycodon sind beliebte Ziele für Fälscher. Vor diesem Hintergrund hat Apothekerin und Dozentin Julia Hansmann, die an der Bernd-Blindow-Schule PTA-Schüler ausbildet, ein besonderes Augenmerk auf die Schulung im Erkennen gefälschter Verordnungen gelegt. Ihre Initiative zielt darauf ab, angehende Pharmazeuten mit den nötigen Fähigkeiten auszustatten, um falsche Rezepte rechtzeitig zu identifizieren und so die Sicherheit in den Apotheken zu erhöhen.
In einem weiteren Schritt zur Förderung des E-Rezepts hat Redcare angekündigt, einen zusätzlichen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in das Marketing zu investieren. Diese Entscheidung zielt darauf ab, die Verbreitung des E-Rezepts voranzutreiben und steht im Einklang mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens, seine Marktposition im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente zu stärken. Redcare begründet diesen Schritt offiziell mit dem dynamischen Wachstum im Rx-Bereich, insbesondere in Anbetracht der zunehmenden Bedeutung des E-Rezepts für den Online-Pharmahandel.
Im Kontext der Reform der Notfallversorgung setzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen klaren Kurs. Trotz scharfer Kritik seitens des Bundesrates und umfangreicher Vorschläge zur Änderung hält die Bundesregierung an den bisherigen Regelungen fest. Im Fokus steht das Dispensierrecht für Ärzte in Notfalldienstpraxen, welches es ihnen ermöglicht, dringend benötigte Medikamente direkt an Patienten abzugeben, ohne den Umweg über Apotheken zu gehen. Diese Regelung wird als notwendig erachtet, um die Effizienz der Notfallversorgung zu steigern.
Die geplante Reform der Notfallversorgung sorgt jedoch weiterhin für heftige Diskussionen. Insbesondere das Vorhaben, den Integrierten Notfallzentren (INZ) ein Dispensierrecht zu gewähren, das es diesen ermöglicht, Medikamente direkt vor Ort an Patienten auszugeben, weckt Bedenken. Der Bundesrat hat hierzu mehrere Änderungsanträge verabschiedet, die von der Bundesregierung jedoch weitgehend unbeachtet blieben. Während die Regierung die Maßnahme als Beitrag zur Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen verteidigt, sehen zahlreiche Bundesländer und Apothekenverbände darin eine ernsthafte Bedrohung für die bestehenden Apothekenstrukturen.
Eine aktuelle Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat klargestellt, dass Bestellungen von rezeptfreien Medikamenten (OTC-Produkten) über Online-Plattformen als sensible Gesundheitsdaten zu werten sind. Diese Entscheidung gilt unabhängig davon, ob die Medikamente für die Käufer oder für Dritte bestimmt sind. Die Bestellungen unterliegen somit strengen datenschutzrechtlichen Regelungen, die in der gesamten EU beachtet werden müssen.
Die Einführung von CardLink, einem zentralen Einlöseweg für E-Rezepte, sorgt für Bewegung im Apothekenmarkt. IhreApotheken.de (IA.de) hat in Zusammenarbeit mit Gedisa eine große „Apotheken-Challenge“ ins Leben gerufen, um Apotheken zu motivieren, CardLink aktiv zu nutzen und ihren digitalen Auftritt zu stärken. Seit September 2024 haben rund 7000 Apotheken die Möglichkeit, E-Rezepte über die Plattform IA.de einzulösen und ihre Position im Wettbewerb zu festigen.
Die neue RSV-Prophylaxe Beyfortus (Nirsevimab) ist seit Mitte September für alle Säuglinge verfügbar, unabhängig von ihrem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Dieses Präparat bietet durch passive Immunisierung sofortigen Schutz und wird zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet. Allerdings unterscheiden sich die Regelungen zur Verschreibung von Beyfortus von Bundesland zu Bundesland, was bei Ärzten, Apotheken und Eltern für Verunsicherung sorgt.
Eine aktuelle Metaanalyse aus Norwegen untersucht, ob der langfristige Konsum von Opioiden bei Patienten mit Opioid-Konsumstörungen zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führt. In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen von dieser Problematik betroffen, da Opioide in der Schmerztherapie weit verbreitet sind. Die Untersuchung umfasst 39 Studien mit insgesamt 1385 Patienten, die meist mit Opioid-Agonisten wie Methadon oder Buprenorphin behandelt wurden.
Um den Risiken der unzuverlässigen Gesundheitsinformationen im Internet entgegenzuwirken, wurde das Webportal „Frag die Apotheke“ ins Leben gerufen. Dieses innovative Angebot ermöglicht es Nutzern, kostenfrei und anonym von approbierten Apothekern beraten zu werden. Damit bietet es eine sichere und verlässliche Alternative zu den oft unkontrollierten Informationen, die im Internet kursieren.
In den Apotheken des Landes spitzt sich die Situation bezüglich der Verfügbarkeit von Medikamenten weiter zu. Dr. Matthias Coen, Inhaber der Ring Apotheke in Unna, beschreibt die Engpässe als „nie dagewesene Dramatik“. Besonders betroffen sind essentielle Arzneimittel wie das Antibiotikum Amoxicillin und das Asthmaspray Salbutamol, die immer schwieriger zu beschaffen sind. Trotz seiner Bemühungen, die Versorgungslücken durch Lageraufstockungen zu schließen, stößt auch er an Grenzen.
Für Apothekenbetreiber ist ein umfassender Versicherungsschutz unverzichtbar, um sich gegen zahlreiche Risiken abzusichern, die den Geschäftsbetrieb gefährden könnten. Verschiedene Versicherungsarten sind entscheidend, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten und potenzielle finanzielle Verluste zu minimieren.
Wissenschaftler der University of California in Los Angeles haben einen entscheidenden Fortschritt in der Behandlung von Hypoglykämien bei insulinpflichtigen Diabetikern erzielt. Eine neuartige Depotform von Glucagon, die das Hormon nur bei Bedarf freisetzt, könnte das Risiko schwerer Hypoglykämien, insbesondere nachts, deutlich verringern.
Mit dem Anstieg akuter Atemwegserkrankungen (ARE) in der 38. Kalenderwoche, wie vom Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, rückt die Supplementierung von Vitamin D als präventive Maßnahme gegen Atemwegsinfekte verstärkt in den Fokus. Das fettlösliche Vitamin ist nicht nur essenziell für den Knochenerhalt, sondern auch für die Abwehrkräfte des Immunsystems und kann das Risiko für Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Lungenentzündungen nachweislich reduzieren.
Die Apothekenlandschaft befindet sich in einem signifikanten Wandel, der sowohl Herausforderungen als auch spannende Möglichkeiten mit sich bringt. Digitale Lösungen haben das Potenzial, die Arzneimittelversorgung effizienter und zugänglicher zu gestalten, während gleichzeitig neue Strategien zur Bekämpfung von Rezeptfälschungen entwickelt werden müssen. Angesichts der steigenden Fälle gefälschter Verordnungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass Apotheker und angehende Pharmazeuten entsprechend geschult werden, um das Vertrauen der Patienten in die Arzneimittelversorgung zu stärken.
Die Einführung von E-Rezepten stellt einen entscheidenden Schritt in die digitale Zukunft dar. Diese Innovation ermöglicht nicht nur eine vereinfachte Verschreibung und Abholung von Medikamenten, sondern könnte auch helfen, die Sicherheit der Verordnungen zu erhöhen und Missbrauch zu reduzieren. Es ist jedoch unerlässlich, dass die gesamte Branche an einem Strang zieht, um die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen und die Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern.
Die anstehenden Reformen im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf die Rolle von Apotheken, erfordern ein genaues Augenmerk auf die Bedürfnisse aller Beteiligten. Die Balance zwischen Effizienzsteigerung und der Wahrung der bewährten Apothekenstrukturen ist entscheidend, um eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen.
Insgesamt ist die Zukunft der Apotheken von einer dynamischen Entwicklung geprägt, die durch Innovationen und die Bereitschaft zur Anpassung an neue Herausforderungen gekennzeichnet ist. Die Branche steht an einem Scheideweg, an dem die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen entscheidend für den Erfolg im Gesundheitswesen sind.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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