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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken stehen vor großen Herausforderungen: Retaxationen und Rezeptfälschungen bedrohen ihre finanzielle Stabilität, während die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Zukunft der Branche weiter verunsichert. Zugleich kämpfen viele Betriebe mit sinkenden Margen und Lieferengpässen, wie etwa bei Kochsalzlösungen, die die Patientenversorgung gefährden. Doch es gibt auch Entlastungen, wie die vereinfachte Chargendokumentation für Krankenhausapotheken. Während der Deutsche Apothekertag an inhaltlicher Tiefe verliert, zeigen Schließungen wie die der Hirsch-Apotheke die dramatischen Auswirkungen wirtschaftlicher Lasten. Neue Studien, wie jene zu Alkoholkonsum und Herzgesundheit, beleuchten zusätzliche Gesundheitsrisiken.
Retaxationen stellen für Apotheken, die regelmäßig hochpreisige Arzneimittel abgeben, ein erhebliches finanzielles Risiko dar. Diese Abgaben beinhalten Medikamente, deren Kosten oft im fünfstelligen Bereich liegen, und bereits kleine formale Fehler können dazu führen, dass die Krankenkassen die Erstattung verweigern. Typische Fehler sind unvollständige oder falsch ausgefüllte Rezepte, fehlende Diagnosen oder unkorrekte Angaben zu Zuzahlungen. Besonders riskant ist die verspätete Abrechnung, da viele Apotheken nicht in der Lage sind, die strikten Fristen der Krankenkassen einzuhalten, was sofort zur Retaxation führt. In diesen Fällen bleibt die Apotheke auf den Kosten für das teure Arzneimittel sitzen, was schnell existenzgefährdend werden kann. Deshalb sind Apotheken zunehmend darauf angewiesen, sich über spezielle Versicherungen gegen solche Risiken abzusichern. Diese Versicherungen decken zumindest einen Teil der finanziellen Verluste ab, die durch Retaxationen entstehen können. Doch Versicherungen allein reichen nicht aus, um das Retaxationsrisiko zu minimieren. Präventive Maßnahmen, wie die Schulung des Apothekenpersonals im Umgang mit Rezepten und eine penible Kontrolle aller Abrechnungen, sind unerlässlich, um Fehlerquellen im Vorfeld zu vermeiden. Hier setzen viele Apotheken auf interne Prüfmechanismen und digitale Abrechnungslösungen, um das Risiko von Retaxationen deutlich zu senken.
Die Prävention von Rezeptfälschungen ist ein weiteres großes Thema in Apotheken, das durch die Digitalisierung und den Zugang zu Informationen über das Internet zunehmend an Brisanz gewinnt. Kriminelle haben mittlerweile leichtes Spiel, gefälschte Rezepte für hochpreisige oder missbrauchsanfällige Medikamente, wie Betäubungsmittel, zu erstellen. Insbesondere durch den Onlinehandel von Medikamenten sind viele Apotheken einem ständigen Risiko ausgesetzt, Opfer von Rezeptfälschungen zu werden. Die Verantwortung der Apotheken, gefälschte Rezepte zu erkennen, ist enorm hoch, da eine unentdeckte Fälschung sowohl rechtliche Konsequenzen als auch finanzielle Verluste mit sich bringen kann. Präventive Maßnahmen, wie regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter, der Einsatz von spezieller Prüfsoftware und eine enge Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Behörden, sind entscheidend, um die Sicherheit in Apotheken zu gewährleisten und solche Vorfälle zu verhindern. Doch auch die Politik ist gefragt, um durch klare gesetzliche Vorgaben den Missbrauch von Rezepten zu erschweren und den Apotheken mehr Unterstützung bei der Prävention zu bieten.
Während Apotheken sich mit diesen praktischen Problemen auseinandersetzen müssen, sorgt die geplante Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für zusätzliche Verunsicherung. Die Reform sieht eine umfassende Neuordnung der Apothekenlandschaft vor, die nach Meinung vieler Apotheker die Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität gefährdet. Besonders umstritten ist das geplante Dispensierrecht für Notfallpraxen, das Apotheken bestimmte Aufgaben entziehen könnte. Zudem wird die Einführung der elektronischen Patientenakte ab 2025 für zusätzliche Aufgaben sorgen, ohne dass die Apotheken bislang wissen, wie diese zusätzlichen Leistungen honoriert werden. Die Reformpläne führen daher zu einem erheblichen Unsicherheitsfaktor in der Branche, der nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die berufspolitische Zukunft vieler Apotheker in Frage stellt.
Inmitten dieser Diskussionen bleibt die Frage, wie Apotheken ihre Erträge stabilisieren und wirtschaftlich überleben können. Sinkende Margen und steigende Betriebskosten setzen viele Apotheken unter enormen Druck. Um die Betriebsergebnisse zu verbessern, setzen einige Apotheken auf Strategien wie die Einführung digitaler Lösungen zur Prozessoptimierung, gezielte Beratung zu spezialisierten Arzneimitteln und die Optimierung des Wareneinkaufs. Ein weiterer Ansatz besteht in der Nutzung von staatlichen Förderprogrammen und der Erschließung neuer Geschäftsfelder, wie der Versorgung von Pflegeheimen oder der Implementierung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen. Durch solche Maßnahmen können Apotheken nicht nur ihre Umsätze steigern, sondern auch ihre Kosten langfristig senken und so ihre finanzielle Stabilität sichern.
Auch steuerliche Themen betreffen die Apothekerschaft direkt. Das Bayerische Landesamt für Steuern hat kürzlich eine Klarstellung zur steuerlichen Absetzbarkeit von Privatschulgebühren veröffentlicht. Eltern, die ihre Kinder auf eine private Bildungseinrichtung schicken, können diese Kosten unter bestimmten Voraussetzungen als Sonderausgaben geltend machen. Es gibt jedoch je nach Art der Schule Unterschiede, die es zu beachten gilt. Für Eltern, die in private Bildung investieren, ist dies eine willkommene Klarheit und eine Möglichkeit, steuerliche Vorteile zu nutzen.
Ein ebenfalls hochaktuelles steuerliches Thema betrifft die Entscheidung des Bundesfinanzhofs, der die Verlustverrechnungsregelung bei Termingeschäften für verfassungswidrig erklärt hat. Bislang war es Steuerpflichtigen nur erlaubt, Verluste aus solchen Geschäften bis zu einem Betrag von 20.000 Euro pro Jahr mit Gewinnen zu verrechnen. Diese Einschränkung stellte eine erhebliche Belastung für viele Anleger dar, da höhere Verluste nicht steuerlich geltend gemacht werden konnten, was die finanzielle Situation vieler Betroffener verschlechterte. Die Entscheidung des Bundesfinanzhofs könnte zu einer Anpassung der Regelungen führen, was insbesondere für vermögende Anleger von Bedeutung ist.
Ein weiteres Problem, das die Apothekenlandschaft derzeit massiv beeinflusst, ist der seit Monaten anhaltende Lieferengpass bei isotonischer Kochsalzlösung. Apotheken und Kliniken stehen vor der Herausforderung, ihre Bestände nicht ausreichend auffüllen zu können, da Produktionsengpässe und Lieferprobleme zu einem Mangel führen. Besonders kritisch ist die Lage in Krankenhäusern, die dringend auf diese lebenswichtige Lösung angewiesen sind. Ursprünglich wurde der Engpass auf einen Mangel an Glasflaschen für die Abfüllung der Kochsalzlösung zurückgeführt, doch mittlerweile sind auch Produktionskapazitäten betroffen. Diese Lieferengpässe gefährden die Patientenversorgung und erfordern schnelle Lösungen seitens der Hersteller und der Politik.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen, wie etwa die Vereinfachung der Chargendokumentation für Krankenhausapotheken, die seit dem 1. Januar 2024 in Kraft ist. Diese Regelung, die zunächst bis Juni 2025 befristet ist, erleichtert den Apotheken die Dokumentation im Rahmen des E-Rezepts, indem anstelle der genauen Chargenbezeichnung der Eintrag „KLINIK“ verwendet werden kann. Diese Erleichterung reduziert den bürokratischen Aufwand, ohne die Arzneimittelsicherheit zu gefährden, und ist ein wichtiger Schritt zur Entlastung der Apotheken.
Der Deutsche Apothekertag, eine der wichtigsten Veranstaltungen für Apotheker in Deutschland, gerät jedoch zunehmend in die Kritik. Viele Teilnehmer bemängeln, dass die Veranstaltung zunehmend zu einem „Klassentreffen“ verkommt, bei dem alte Bekannte zusammenkommen, während die inhaltliche Auseinandersetzung und der Protest gegen politische Entwicklungen in den Hintergrund treten. Dies spiegelt den allgemeinen Frust wider, der in der Branche herrscht – viele Apotheker fühlen sich von der Politik nicht ausreichend ernst genommen und wünschen sich mehr Mitbestimmung.
Auch wirtschaftliche Sorgen treiben viele Apotheker um. Ein Beispiel dafür ist die Schließung der Hirsch-Apotheke in Pattensen, die nach 26 Jahren ihre Türen für immer schließt. Der Inhaber Michael Scholz sieht keine Möglichkeit mehr, seine Apotheke rentabel zu betreiben, und entschloss sich deshalb zur Aufgabe. Diese Entwicklung ist kein Einzelfall – in den letzten Jahren haben zahlreiche Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen. Dies zeigt, wie gravierend die wirtschaftlichen Herausforderungen für die Apothekenbranche sind und wie wichtig politische und wirtschaftliche Unterstützung wäre, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten.
Ein weiteres gesundheitliches Thema betrifft den Zusammenhang von Alkohol und Herzgesundheit. Eine neue Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München hat gezeigt, dass bereits kurzfristiger Alkoholkonsum zu klinisch relevanten Herzrhythmusstörungen führen kann. Im Rahmen der MunichBREW II-Studie analysierten die Forscher die Auswirkungen von exzessivem Alkoholkonsum auf das Elektrokardiogramm (EKG) und fanden heraus, dass selbst moderates Trinken signifikante Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben kann. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende gesundheitspolitische Konsequenzen haben und verdeutlichen die Risiken des Alkoholkonsums.
Die Apothekenlandschaft steht vor enormen Herausforderungen, die sowohl wirtschaftlicher als auch politischer Natur sind. Retaxationen und Rezeptfälschungen bedrohen die Existenz vieler Apotheken, während die Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zusätzliche Unsicherheiten bringt. Gleichzeitig haben Apotheken Möglichkeiten, durch Effizienzsteigerungen, Versicherungen und Präventionsmaßnahmen ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern und Risiken zu minimieren. Doch ohne klare politische Rahmenbedingungen und eine verbesserte wirtschaftliche Unterstützung könnte der Druck auf die Apothekenbranche weiter zunehmen. Die Schließung der Hirsch-Apotheke in Pattensen ist ein trauriges Beispiel dafür, wie sich der wirtschaftliche Druck auf kleinere Apotheken auswirkt. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Krankenkassen und Apotheken können tragfähige Lösungen gefunden werden, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten und die Apothekenbranche zukunftsfähig zu machen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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