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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht an einem kritischen Punkt: Apotheken sehen sich durch fehlende Honorarerhöhungen und steigende Betriebskosten zunehmend in ihrer Existenz bedroht, während der Ärztemangel zu langen Wartezeiten und überfüllten Praxen führt. In den Krankenhäusern nehmen die Patientenzahlen wieder zu, aber das Personal stößt an seine Grenzen. Gleichzeitig gibt es Fortschritte in der Pharmakotherapie, wie das neue Schizophrenie-Medikament Cobenfy™ oder Apples FDA-zugelassene Hörhilfe. Doch auch die Bedrohungen durch Impflücken bei Masern, steigende Mykoplasmen-Infektionen und unzureichenden Hochwasserschutz machen deutlich, dass umfassende Reformen und mehr Vorsorge dringend notwendig sind, um die Versorgungssicherheit langfristig zu sichern.
Die Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein steht vor großen Herausforderungen. Beim parlamentarischen Abend der Interessengemeinschaft der Heilberufe in Kiel diskutierten Vertreter verschiedener Berufsgruppen, darunter Apotheker, Humanmediziner, Tier- und Zahnärzte sowie Psychotherapeuten, über die drängendsten Probleme ihrer jeweiligen Bereiche. Dabei dominierten Themen wie Fachkräftemangel, zunehmende Bürokratie und die Bedrohung der Freiberuflichkeit die Diskussionen. Besonders betroffen scheint die Apothekenbranche zu sein, die sich an einem Scheideweg befindet und mit erheblichen Unsicherheiten hinsichtlich der Versorgungssicherheit konfrontiert sieht.
Die Apothekerschaft in Deutschland gerät zunehmend in eine existenzielle Krise. Bei den Wirtschaftstagen des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt machte Eckart Bauer von der ABDA deutlich, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) trotz der prekären Lage der Apotheken eine Honorarerhöhung bis 2026 ablehnt. Diese Entscheidung trifft die Apotheken zu einem Zeitpunkt, an dem steigende Betriebskosten und stagnierende Umsätze die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken gefährden. Schon im Jahr 2023 arbeitete jede zehnte Apotheke defizitär, und dieser Trend hat sich im ersten Halbjahr 2024 weiter verschärft.
In Berlin verschärft sich der Ärztemangel zunehmend. Besonders Hausarztpraxen und Fachärzte sind von Überlastungen betroffen, was sich in langen Wartezeiten und überfüllten Wartezimmern bemerkbar macht. In vielen Stadtteilen müssen Patienten wochen- oder sogar monatelang auf einen Termin warten, was den Zugang zur medizinischen Versorgung erschwert.
Parallel dazu steigen die Krankenhausaufenthalte in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden rund 17,2 Millionen Patienten stationär behandelt, ein Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings bleibt die Zahl der Aufenthalte weiterhin unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Trotz des Wachstums bleibt die Belastung für das Krankenhauspersonal hoch, wobei auch ein deutlicher Zuwachs bei den Auszubildenden zu verzeichnen ist.
Auf dem Gebiet der Pharmakotherapie gibt es jedoch positive Entwicklungen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat das neuartige Medikament Cobenfy™ zur Behandlung von Schizophrenie bei Erwachsenen zugelassen. Es enthält eine Kombination der Wirkstoffe Xanomelin und Trospiumchlorid und stellt das erste neue Wirkprinzip zur Behandlung dieser Erkrankung seit Jahrzehnten dar. Anders als herkömmliche Antipsychotika wirkt es nicht auf die Dopaminrezeptoren, sondern gezielt auf Muskarinrezeptoren, was neue Möglichkeiten in der Behandlung von psychotischen und kognitiven Symptomen eröffnet.
Gleichzeitig steht die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) vor Herausforderungen, nachdem sie die Zulassung von Voxelotor (Oxbryta®) vorübergehend ausgesetzt hat. Der Wirkstoff, der zur Behandlung von Sichelzellanämie eingesetzt wird, zeigt in neuen Daten aus klinischen Studien ein erhöhtes Risiko für vasookklusive Krisen, eine der schwersten Komplikationen der Krankheit. Die EMA hat diese Sicherheitsbedenken zum Anlass genommen, die Zulassung des Medikaments zu überprüfen.
Ein weiteres medizinisches Thema, das in der Öffentlichkeit oft unterschätzt wird, ist Endometriose. Trotz zunehmender Aufklärung bleibt das Wissen über diese gynäkologische Erkrankung in Deutschland begrenzt. Nur 20 Prozent der Bevölkerung erkennen Endometriose als mögliche Ursache starker Menstruationsbeschwerden, wie eine aktuelle Umfrage des AOK-Bundesverbands zeigt. Dies verdeutlicht das große Informationsdefizit in der Bevölkerung.
In Deutschland zeichnet sich zudem ein deutlicher Anstieg von Mykoplasmen-Infektionen ab, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Die vermehrte Ausbreitung des Bakteriums Mycoplasma pneumoniae wird von Experten auf einen Nachholeffekt nach den Corona-Schutzmaßnahmen zurückgeführt. Das Immunsystem vieler Menschen ist weniger auf diesen Erreger vorbereitet, was zu einem Anstieg von Lungenentzündungen führt.
Die Off-Label-Verordnung von Medikamenten spielt vor allem in der Pädiatrie eine wichtige Rolle. Viele Arzneimittel sind nicht speziell für den Einsatz bei Kindern zugelassen, dennoch werden sie häufig verschrieben. Bei dieser Praxis ist eine fundierte wissenschaftliche Grundlage entscheidend, wie auf dem Tag der Offizinpharmazie betont wurde.
Technologisch gibt es ebenfalls spannende Entwicklungen. Apple hat die Zulassung der FDA für eine Hörgeräte-Software erhalten, die in Verbindung mit den Airpods Pro 2 genutzt werden kann. Dieses „Hearing Aid Feature“ ermöglicht es, kabellose Kopfhörer in eine Hörhilfe für Erwachsene mit leichtem bis mittelschwerem Hörverlust zu verwandeln und bietet eine kostengünstige und diskrete Alternative zu herkömmlichen Hörgeräten.
Auch global stehen gesundheitspolitische Herausforderungen im Fokus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den 28. September zum Welt-Tollwut-Tag erklärt, um auf die weiterhin bestehende Gefahr dieser tödlichen Krankheit hinzuweisen. Besonders in den Ländern des globalen Südens stellt Tollwut eine ernsthafte Bedrohung dar. In Afrika und Asien sind Hunde die Hauptüberträger des Virus, und jährlich fallen weltweit bis zu 70.000 Menschen der Krankheit zum Opfer.
Auch Masern sind in Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Die Zahl der Maserninfektionen hat einen Höchststand erreicht, was insbesondere auf Impflücken und nachlassenden Impfschutz zurückzuführen ist. Vor allem ungeimpfte Kinder sind von der Krankheit betroffen. Experten fordern daher verstärkte Impfmaßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen.
In einem weiteren Bereich zeigt sich die Gefahr von Naturkatastrophen: Viele Hausbesitzer in Deutschland sind unzureichend gegen Extremwetterereignisse wie Hochwasser versichert. Trotz zunehmender Starkregenereignisse fehlt in vielen Fällen der elementare Versicherungsschutz, was Hausbesitzer in finanziell schwierige Situationen bringen kann. Besonders Apothekenbetreiber in Hochrisikogebieten sollten auf einen ausreichenden Versicherungsschutz achten, um wirtschaftliche Risiken zu minimieren.
Alle diese Themen verdeutlichen die komplexen und vielfältigen Herausforderungen, denen das Gesundheitssystem und angrenzende Bereiche derzeit gegenüberstehen. Von der Sicherstellung der medizinischen Versorgung über technologische Innovationen bis hin zu globalen Gesundheitszielen gibt es zahlreiche Handlungsfelder, die eine enge Zusammenarbeit und kontinuierliche Anpassungen erfordern.
Die aktuellen Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Fachkräftemangel, überlastete Strukturen und finanzielle Unsicherheiten bringen zentrale Säulen unseres Systems ins Wanken. Besonders die Apotheken stehen an einem Scheideweg, der tiefgreifende Folgen für die Versorgungssicherheit haben könnte. Statt notwendiger Reformen zur Stärkung der Apothekenwirtschaft, sehen sich viele Betreiber mit steigenden Kosten und stagnierenden Einnahmen konfrontiert, während dringend benötigte Honorarerhöhungen ausbleiben. Das Bundesgesundheitsministerium scheint die Bedeutung der Apotheken vor Ort nicht ausreichend zu würdigen – eine gefährliche Entwicklung, die langfristig die flächendeckende Versorgung bedroht.
Auch der Ärztemangel, der sich besonders in Ballungsräumen wie Berlin zeigt, verdeutlicht, dass die Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen stößt. Patienten müssen teils wochenlang auf Termine warten, und überfüllte Wartezimmer sind für viele inzwischen Alltag. Dies geht nicht nur auf Kosten der Effizienz, sondern auch der Patientenversorgung. Es braucht dringend eine Reform, die nicht nur den Beruf attraktiver macht, sondern auch die Verteilung von Ressourcen verbessert.
Auf der anderen Seite gibt es positive Signale aus der Pharmakotherapie und der Medizintechnik. Neue Medikamente wie Cobenfy™ zur Behandlung von Schizophrenie oder innovative Technologien wie Apples FDA-zugelassene AirPods-Pro-Hörhilfe zeigen, dass Fortschritt möglich ist. Diese Entwicklungen bieten Hoffnung für Patienten und unterstreichen die Bedeutung von Forschung und Technologie in der Verbesserung der Lebensqualität. Dennoch darf der Fokus auf Innovationen nicht die drängenden Probleme im alltäglichen Gesundheitswesen überdecken.
Es bleibt jedoch unbestritten, dass die Versäumnisse bei der Absicherung gegen Naturkatastrophen, wie etwa bei der Elementarschadenversicherung, in Deutschland gravierend sind. Besonders Apothekenbetreiber in gefährdeten Gebieten sollten den notwendigen Versicherungsschutz sicherstellen, um nicht selbst Opfer finanzieller Engpässe zu werden. Dies zeigt einmal mehr, dass eine umfassende Risikovorsorge in allen Bereichen notwendig ist – sei es durch rechtzeitige Präventionsmaßnahmen, Versicherungen oder politische Unterstützung.
Die Komplexität der aktuellen Herausforderungen verdeutlicht, dass es keinen einfachen Weg aus der Krise gibt. Es braucht ein Zusammenspiel von politischem Willen, technologischem Fortschritt und gezielten Reformen, um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Apotheken, Ärzte und Krankenhäuser sind dabei nicht nur wichtige Dienstleister, sondern auch unverzichtbare Partner in der Aufrechterhaltung unserer Gesundheitsinfrastruktur. Diese Akteure dürfen nicht weiter im Stich gelassen werden – die Konsequenzen wären verheerend.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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