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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apotheken in Deutschland stehen unter immensem Druck: Lieferengpässe, rechtliche Auseinandersetzungen und eine angekündigte, aber erst 2027 umzusetzende Honorarreform verschärfen die Krise. Während ein bayerischer Apotheker im AvP-Insolvenzfall einen juristischen Erfolg erzielt, sorgen Medikamentenrückrufe wie der von Oxbryta und Fehler im E-Rezept-System für Unsicherheit. Gleichzeitig wächst die Konkurrenz im Apothekenregal, und politische Spannungen wie der Austritt der Grünen Jugend lassen auch die Parteiwelt nicht zur Ruhe kommen. Trotz dieser Herausforderungen versuchen Apotheken, die Versorgung ihrer Patienten sicherzustellen – doch wie lange können sie noch durchhalten?
Die Apotheken in Deutschland sehen sich aktuell mit einer ernsthaften Krise konfrontiert. Während die wirtschaftlichen Belastungen stetig steigen, haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil auf einem Wahlkampf-Plenum eine Honorarreform angekündigt, die den Apotheken langfristig helfen soll. Diese Reform wird jedoch frühestens 2027 in Kraft treten, was die Lage für viele Apotheken bis dahin unsicher macht. Lauterbach appellierte an die Apotheken, durchzuhalten, doch es stellt sich zunehmend die Frage, ob das für viele Apotheken überhaupt realistisch ist. Der Apothekensektor steht nicht nur vor wirtschaftlichen Herausforderungen, sondern auch vor rechtlichen Unsicherheiten, wie der jüngste Fall um den insolventen Abrechnungsdienstleister AvP zeigt. In einem bemerkenswerten Urteil wies das Landgericht Würzburg eine Klage des Insolvenzverwalters Dr. Jan-Philipp Hoos ab, der von einem bayerischen Apotheker die Rückzahlung von Geldern forderte, die dieser kurz vor der Insolvenz von AvP erhalten hatte. Während die Mehrheit der betroffenen Apothekerinnen und Apotheker sich mit einem Vergleich zufriedengeben musste, der nur eine teilweise Erstattung ihrer Forderungen von etwa 15 Prozent vorsieht, hat dieser Fall unter den Betroffenen für Aufsehen gesorgt. Viele sehen darin einen Hoffnungsschimmer, dass auch andere Fälle positiv ausgehen könnten.
Parallel zu diesen Entwicklungen spielen auch rechtliche Auseinandersetzungen im Bereich der Versicherungen eine bedeutende Rolle. Ein aktueller Fall beschäftigt sich mit der Frage, in welchem Umfang Versicherer für Instandsetzungskosten nach einem Leitungswasserschaden aufkommen müssen. Der Schaden ereignete sich im November 2019, als ein Dritter versehentlich eine Wasserleitung im Esszimmer eines Hauses beschädigte, was zu erheblichen Schäden an Parkettböden und Tapeten führte. Während die Versicherungsnehmerin eine umfassende Sanierung forderte, stellte der Versicherer den Umfang der erforderlichen Arbeiten in Frage. Dieser Fall verdeutlicht erneut die oft komplexen Auseinandersetzungen zwischen Versicherungsnehmern und Versicherungen, wenn es um die genauen Verpflichtungen im Schadensfall geht.
Im internationalen Kontext zieht der Goldpreis derzeit verstärktes Interesse auf sich, da er neue Höchststände erreicht. Insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten greifen viele Länder verstärkt auf ihre Goldreserven zurück oder bauen diese weiter aus. Die Verteilung der weltweiten Goldreserven zeigt, dass einige wenige Länder den Großteil des weltweiten Goldes halten, was Fragen nach wirtschaftlicher Stabilität und Währungssicherung aufwirft.
Während internationale Märkte auf die Entwicklungen im Bereich Gold reagieren, kämpfen Apotheken in Deutschland mit ganz anderen Herausforderungen. Neue Austauschregeln für BG-Rezepte, die seit dem 1. September 2024 in Kraft sind, sollen Apotheken bei Lieferengpässen entlasten. Diese Regeln ermöglichen es Apotheken, bei nicht lieferbaren Medikamenten auf wirkstoffgleiche Alternativen ohne Rücksprache mit dem Arzt zurückzugreifen. Damit soll die Situation entschärft werden, die durch den seit über einem Jahr bestehenden Lieferengpass für gesetzlich Krankenversicherte im Rahmen des Lieferengpassgesetzes (ALBVVG) entstanden ist. Doch trotz dieser Maßnahmen belasten die Lieferengpässe Apotheken und Patienten gleichermaßen. Besonders Antibiotika, Blutdruckmedikamente und lebensnotwendige Präparate wie Insuline und Krebsmedikamente sind knapp, was die Versorgung der Patienten erschwert. Apotheken müssen oft auf Notlösungen zurückgreifen, was zu Unverständnis und Frustration bei den betroffenen Patienten führt.
Ein weiteres besorgniserregendes Thema in der Pharmabranche betrifft Pfizer, das am 25. September bekanntgab, das Medikament Oxbryta (Voxelotor), das zur Behandlung der Sichelzellkrankheit (SCD) eingesetzt wird, weltweit vom Markt zu nehmen. Diese Entscheidung folgte der Überprüfung neuer klinischer Daten, die ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Komplikationen, einschließlich Todesfällen, zeigten. Oxbryta war seit seiner Zulassung im Jahr 2019 in mehr als 35 Ländern, darunter auch Deutschland, erhältlich. Der Rückzug des Medikaments stellt für viele Betroffene eine erhebliche Herausforderung dar, da es als wichtiger Bestandteil in der Behandlung der Sichelzellkrankheit galt.
Auch im Bereich der Digitalisierung und des E-Rezepts zeigen sich Schwachstellen. In der Luzin Apotheke in Mecklenburg-Vorpommern wurde ein gravierender Fehler entdeckt, bei dem fünf Patienten unter einer Versichertennummer geführt wurden. Ein Patient, der ein Rezept für Kompressionsstrümpfe einlösen wollte, präsentierte ein E-Rezept der DAK-Gesundheit, obwohl er bei der Barmer versichert war. Dieser Fehler weist auf Missstände in der digitalen Infrastruktur des deutschen Gesundheitssystems hin und wirft Fragen zur Sicherheit und Verlässlichkeit des E-Rezept-Systems auf.
Neben den Problemen in der Gesundheitsbranche zeigen sich auch politische Spannungen in anderen Bereichen. Die Grüne Jugend hat nach den dramatischen Rücktritten der Parteiführung der Grünen beschlossen, sich von der Mutterpartei zu trennen und eine eigene Organisation zu gründen. Dieser Schritt folgt auf jahrelange interne Konflikte, die zuletzt eskaliert sind. Mit diesem Austritt signalisiert die Grüne Jugend, dass sie keine Zukunft mehr in der Partei sieht und sich neu formieren möchte, um ihre politischen Ziele unabhängig weiterzuverfolgen.
Auch im Apothekenregal macht sich Konkurrenz bemerkbar. Dr. Theiss Naturwaren bringt mit dem HerbalSept Hals Lutscher und dem HerbalSept Husten Lutscher zwei neue Produkte auf den Markt, die speziell für Kinder entwickelt wurden und eine natürliche Alternative zu bestehenden Medikamenten wie dem Neo-Angin Junior Halsschmerzlutscher darstellen. Diese Produkte sollen Erkältungssymptome wie Halskratzen und Reizhusten lindern und bieten Eltern eine zusätzliche Option bei der Behandlung von Kindererkrankungen.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Apothekenlandschaft in Deutschland und international vor großen Herausforderungen steht. Von Lieferengpässen über rechtliche Auseinandersetzungen bis hin zu politischen Reformen ist es ein breites Spektrum an Problemen, mit denen sich Apotheken, Patienten und Politik gleichermaßen auseinandersetzen müssen.
Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Bewährungsprobe, und der Ruf nach einer Reform des Honorarsystems ist längst überfällig. Während Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit der angekündigten Honorarreform Hoffnung zu wecken versucht, wirft der lange Umsetzungszeitraum erhebliche Zweifel auf. Apotheken sollen bis 2027 "durchhalten" – doch für viele Betriebe könnte dieser Zeitraum zu lang sein. Die wirtschaftliche Belastung steigt, die Lieferengpässe verschärfen sich, und immer mehr Apotheken stehen mit dem Rücken zur Wand. Die Probleme sind nicht nur finanzieller Natur, sondern betreffen auch die digitale Infrastruktur und rechtliche Unsicherheiten, wie der AvP-Fall und die Missstände beim E-Rezept-System eindrucksvoll zeigen.
Dass Apotheken zudem immer wieder auf Notlösungen zurückgreifen müssen, um die Versorgung ihrer Patienten sicherzustellen, ist symptomatisch für die tiefere Krise, die das Gesundheitssystem erfasst hat. Der Rückzug des Sichelzellmedikaments Oxbryta durch Pfizer zeigt, wie empfindlich das System auch auf globaler Ebene ist, wenn lebenswichtige Arzneimittel nicht mehr verfügbar sind.
In diesem Kontext wirkt die Honorarreform wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Apotheken brauchen nicht irgendwann in der Zukunft eine finanzielle Besserstellung, sondern jetzt. Sie stehen in vorderster Front, wenn es um die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung geht, und müssen dafür die nötige Unterstützung erhalten – sei es durch bessere Vergütung, klarere rechtliche Rahmenbedingungen oder eine funktionierende digitale Infrastruktur.
Die Ankündigungen der Politik wirken jedoch, als sei der Ernst der Lage noch nicht voll erkannt worden. Der Rückhalt der Apotheken in der Bevölkerung und ihre zentrale Rolle im Gesundheitssystem dürfen nicht unterschätzt werden. Wenn hier keine schnelle und effektive Lösung gefunden wird, könnten viele Apotheken gezwungen sein, ihre Türen für immer zu schließen – mit weitreichenden Folgen für Patienten und die Gesundheitsversorgung insgesamt. Die Zeit drängt, und eine bloße Vertröstung auf 2027 ist für viele Apotheken schlicht nicht tragbar.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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