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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apotheker in Deutschland stehen unter massivem Druck: Neben den Risiken durch Hochwasser und extremen Wetterereignissen kämpfen sie mit einer schwachen Standesvertretung und wirtschaftlichen Bedrohungen wie Retaxationen. Trotz ihrer wachsenden Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, etwa durch die Erweiterung des Impfangebots, fehlt es an politischer Rückendeckung und einer kohärenten Reformpolitik. Die Unsicherheit um das Apotheken-Reformgesetz und die fehlende finanzielle Entlastung belasten die Apotheken zusätzlich. Ohne nachhaltige Lösungen und eine stärkere politische Vertretung droht die flächendeckende medizinische Versorgung durch Apotheken ernsthaft ins Wanken zu geraten.
In Deutschland sind knapp 400.000 Menschen durch Starkregen und Hochwasser gefährdet. Eine aktuelle Analyse weist auf das steigende Risiko extremer Wetterereignisse hin, das durch den Klimawandel weiter verstärkt wird. Besonders stark betroffen sind Regionen entlang großer Flüsse sowie Gebiete, die sich in der Nähe von Hochwasserrisikozonen befinden. Experten raten zu verstärkten Präventionsmaßnahmen und einer besseren Vorsorge. Dies betrifft nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen, darunter Apotheken, die für die medizinische Grundversorgung von entscheidender Bedeutung sind. Apotheken müssen im Rahmen ihres Krisenmanagements auch Hochwasserschutzmaßnahmen berücksichtigen. Durch den Einbau von Schutzvorrichtungen oder die Anpassung der Lagerung von Medikamenten können Schäden im Fall einer Überschwemmung minimiert werden. Der Schutz von Apotheken vor Naturkatastrophen wird zunehmend als wichtiger Bestandteil des Risikomanagements anerkannt. Besonders relevant wird dies vor dem Hintergrund wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten und des strukturellen Defizits in der Standesvertretung der Apotheker. Anders als die Ärzteschaft, die durch ihre Kassenärztlichen Vereinigungen stark vertreten wird, fehlt es den Apothekern an einer kohärenten Verbandsstruktur. Diese Unterschiede in der beruflichen Organisation haben gravierende Folgen für die Verhandlungsposition der Apotheker gegenüber den Krankenkassen. Das anhaltende Machtungleichgewicht zeigt sich insbesondere in den Diskussionen um Honorare und die Apothekenreform.
Parallel zu den strukturellen Herausforderungen ist auch die politische Landschaft in Bewegung. Die SPD hat sich bei den Landtagswahlen in Brandenburg knapp gegen die AfD durchgesetzt und bleibt damit stärkste Kraft im Land. Doch trotz des Wahlsiegs steht die Partei von Ministerpräsident Dietmar Woidke vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die bisherigen Koalitionspartner, CDU und Grüne, mussten massive Verluste hinnehmen. Die Grünen verpassten den Einzug in den Landtag, während die CDU eines ihrer schlechtesten Ergebnisse in der Geschichte des Landes erzielte. Solche politischen Unwägbarkeiten erschweren auch den Fortschritt bei der Apothekenreform. Das Apotheken-Reformgesetz bleibt weiterhin in der Warteschleife. In dieser Woche wird das Gesetz nicht im Kabinett besprochen, und auch im Oktober sind die Chancen auf eine Debatte gering. Diese Entwicklung könnte für die Apotheken als positiv gewertet werden, da sie auf eine mögliche Entschärfung der geplanten Reformen hoffen. Doch die Unsicherheit über die langfristigen Auswirkungen bleibt bestehen.
Während die Apothekenreform auf sich warten lässt, rückt die Diskussion um die Erweiterung des Impfangebots in den Vordergrund. Derzeit dürfen Apotheken nur Grippe- und Covid-19-Impfungen anbieten. Experten fordern jedoch, dass auch andere Impfungen, wie beispielsweise gegen Pneumokokken, Hepatitis oder FSME, in Apotheken durchgeführt werden dürfen. Die Einbindung von Apotheken in die Impfkampagnen könnte einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Impfquoten leisten, die in Deutschland trotz jahrelanger Kampagnen zur Gesundheitsaufklärung vergleichsweise niedrig bleiben. Apotheken könnten somit eine zentrale Rolle in der öffentlichen Gesundheitsversorgung einnehmen.
Dennoch gibt es auch weiterhin Herausforderungen im Apothekenalltag, insbesondere im Zusammenhang mit Betäubungsmittelrezepten. Mit der Aufhebung der Höchstmengenregelungen bei BtM-Rezepten wurde ein bedeutender Schritt zur Entlastung der Apotheken unternommen. Doch die formalen Anforderungen an die Ausstellung von BtM-Verordnungen bleiben eine Herausforderung. Fehlerhafte oder unvollständige Rezepte verursachen nicht nur Verzögerungen bei der Patientenversorgung, sondern setzen Apotheken auch einem erheblichen finanziellen Risiko aus – der Retaxation. Diese kann teuer werden und Apotheken wirtschaftlich schwer belasten.
Angesichts der anhaltenden Diskussionen über die Apothekenreform trafen sich Apotheker in Wittenberg mit dem Landrat, um ihre Besorgnis über die potenziellen Auswirkungen der Reform zu äußern. Jens-Andreas Münch, Präsident der Landesapothekerkammer Sachsen-Anhalt, initiierte das Gespräch, um die Arzneimittelversorgung in der Region zu erörtern. Auch auf europäischer Ebene gibt es wichtige Entwicklungen, wie die Empfehlung der EMA, den Pocken- und Mpox-Impfstoff Imvanex auch für Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren zuzulassen. Diese Empfehlung kommt als Reaktion auf die sich rasch ausbreitende Mpox-Epidemie, insbesondere in der Region des Kongo.
Neben den beruflichen Herausforderungen der Apotheker gibt es auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die für die Gesundheit der Allgemeinheit von Bedeutung sind. Eine umfassende Kohortenstudie zeigt, dass das Nachholen von Schlaf am Wochenende einen positiven Einfluss auf die Herzgesundheit haben kann. Forscher am Fuwai-Krankenhaus in Peking stellten fest, dass eine verlängerte Schlafdauer am Wochenende das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt.
Auch gesellschaftliche Trends können potenzielle Gesundheitsrisiken mit sich bringen, wie der zunehmende Gebrauch von Kosmetika durch Kinder zeigt. Immer mehr junge Menschen greifen zu Hautpflegeprodukten, die ursprünglich für Erwachsene entwickelt wurden. Angetrieben durch Influencer auf sozialen Medien, experimentieren bereits Kinder im Grundschulalter mit Anti-Aging-Cremes und anderen Produkten, die nicht für ihre Haut geeignet sind. Experten warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die mit der Nachahmung der Erwachsenenhygiene verbunden sind.
Die Vielzahl an Themen zeigt deutlich, dass die Apotheker sowohl auf gesundheitliche als auch auf wirtschaftliche und politische Herausforderungen reagieren müssen. Dabei wird eine stärkere Standesvertretung immer wichtiger, um in Verhandlungen mit Krankenkassen und politischen Akteuren eine bessere Position einzunehmen.
Die Herausforderungen, vor denen die Apotheker in Deutschland stehen, sind vielfältig und tiefgreifend. Vom wachsenden Druck durch Extremwetterereignisse bis hin zur strukturellen Schwäche ihrer Standesvertretung wird deutlich, dass Apotheken eine essenzielle Rolle im Gesundheitswesen spielen, jedoch oft unter den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen leiden. Die fehlende starke Lobby, wie sie etwa die Ärzteschaft besitzt, sorgt dafür, dass Apotheker immer wieder in eine unvorteilhafte Verhandlungsposition geraten – sei es in Honorargesprächen oder bei der Umsetzung von Reformen wie dem ApoRG. Diese strukturellen Defizite sind langfristig eine Gefahr für die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung, vor allem in ländlichen Gebieten.
Hinzu kommt, dass Apotheken zunehmend als Gesundheitsdienstleister betrachtet werden, die über ihre traditionelle Rolle hinaus Aufgaben übernehmen sollen, wie beispielsweise das Impfen gegen Grippe oder Covid-19. Experten fordern sogar, das Impfangebot weiter auszubauen. Doch auch hier fehlen klare politische Maßnahmen, die eine dauerhafte Entlastung und wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken gewährleisten.
Besonders besorgniserregend ist die Bedrohung durch Retaxationen, die Apotheken bei kleinsten formalen Fehlern teuer zu stehen kommen können. Diese Praxis stellt eine unzumutbare finanzielle Belastung dar, die viele Apotheken an den Rand der Existenz bringt. Ein besonders anschauliches Beispiel dafür sind die Herausforderungen bei der Bearbeitung von BtM-Rezepten, insbesondere bei der Verschreibung von BtM-Pflastern. Es ist unverantwortlich, dass Apotheken, die ohnehin schon unter erheblichem Druck stehen, für solche formalen Fehler derart hart zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Blick auf die politische Landschaft zeigt, dass auch hier wenig Bewegung zu erkennen ist. Die Verzögerungen bei der Apothekenreform verschärfen die Unsicherheit und erschweren eine zukunftsorientierte Planung. Obwohl die Apotheken immer mehr Aufgaben in der Gesundheitsversorgung übernehmen, bleibt die Unterstützung durch Politik und Krankenkassen aus. Der Dialog, den die Apotheker in Wittenberg mit dem Landrat geführt haben, ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch es bedarf weitreichenderer und langfristiger Lösungen.
Was in dieser Diskussion fehlt, ist eine klare Strategie, wie Apotheken langfristig gestärkt und vor den vielfältigen Risiken geschützt werden können. Die Apothekerschaft braucht nicht nur strukturelle Reformen, sondern auch eine stärkere politische Vertretung und klare Rahmenbedingungen, um ihre unverzichtbare Rolle im Gesundheitssystem aufrechterhalten zu können.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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