ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf Twitter
  • 19.09.2024 – Apotheken-News: Illegaler Handel, Fachkräftemangel und digitale Zukunft
    19.09.2024 – Apotheken-News: Illegaler Handel, Fachkräftemangel und digitale Zukunft
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Freie Apothekerschaft geht gegen den illegalen Medikamentenhandel in sozialen Netzwerken vor, während in Brandenburg der akute Fachkr...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Illegaler Handel, Fachkräftemangel und digitale Zukunft

 

Apotheken im Spannungsfeld zwischen kriminellen Netzwerken, Personalengpässen und technologischen Innovationen

Die Freie Apothekerschaft geht gegen den illegalen Medikamentenhandel in sozialen Netzwerken vor, während in Brandenburg der akute Fachkräftemangel die Gesundheitsversorgung bedroht. Apotheken setzen zunehmend auf digitale Botendienste, um wettbewerbsfähig zu bleiben, doch politische Unterstützung bleibt entscheidend. Eine Mischung aus Regulierung, Innovation und gesellschaftlichem Engagement ist notwendig, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu bewältigen und die Zukunft der Apothekenbranche zu sichern.


Die Freie Apothekerschaft (FA) hat kürzlich juristische Schritte gegen eine Facebook-Gruppe eingeleitet, die illegal mit verschreibungspflichtigen Medikamenten handelt. In der öffentlichen Gruppe „Medikamentenflohmarkt – Medikamente & Hilfe“, die Ende 2022 gegründet wurde und inzwischen rund 300 Mitglieder hat, werden apothekenpflichtige und verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Trulicity, Ozempic und Tilidin angeboten. Solche Aktivitäten verstoßen eindeutig gegen das Arzneimittelgesetz, das den Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten außerhalb von Apotheken streng untersagt. Derartige illegale Handelsplattformen stellen ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, da sie den Zugang zu gefährlichen Medikamenten ohne ärztliche Überwachung ermöglichen und Missbrauch fördern können.

Parallel dazu gibt es in Brandenburg, im Vorfeld der Landtagswahlen, massive Diskussionen über die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten. Vertreter der Heilberufe, darunter Ärzte, Apotheker, Zahnärzte und Psychotherapeuten, haben in einer gemeinsamen Erklärung auf die zunehmenden Herausforderungen hingewiesen, insbesondere den Mangel an Fachkräften. Dieser Fachkräftemangel gefährdet sowohl Arztpraxen als auch Apotheken, was die medizinische Versorgung in Brandenburg vor ernsthafte Probleme stellt. Die Vertreter fordern die zukünftige Landesregierung zum Handeln auf, um die Gesundheitsversorgung in der Region sicherzustellen und Maßnahmen zur Bekämpfung des Personalmangels zu ergreifen.

Währenddessen wächst der Druck auf Apotheken, sich digital besser aufzustellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein zentraler Bereich ist dabei der Botendienst, der vor allem während der Corona-Pandemie eine entscheidende Rolle gespielt hat. Apotheken liefern täglich bis zu 300.000 Mal Medikamente an Patienten aus. Um diesen Service effizienter zu gestalten, setzen viele Apotheken auf automatisierte Routenplanungstools wie Apotune und Apomap. Diese Technologien helfen, die Lieferprozesse zu optimieren und den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, die zunehmend Online- und Versandoptionen bevorzugen.

Auch in der Politik rücken die Anliegen der Apotheker stärker in den Fokus. Bei einem Treffen zwischen ländlichen Apothekern, SPD-Abgeordneten und Gesundheitsminister Karl Lauterbach wurde über Reformbedarf in der Apothekenbranche gesprochen. Lauterbach äußerte sich im Anschluss positiv über den Austausch, machte jedoch deutlich, dass nicht in allen Punkten Einigkeit erzielt wurde. Das Gespräch verdeutlicht die anhaltenden Spannungen zwischen der Regierung und den Apothekern, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung und regulatorische Rahmenbedingungen.

Auch in der politischen Landschaft gibt es andere Entwicklungen. Die AfD-Fraktion im Bundestag erlitt eine endgültige Niederlage in ihrem Versuch, Ausschussvorsitze zu erlangen, nachdem das Bundesverfassungsgericht ihre Klage abwies. Die Partei hatte vergeblich versucht, durch juristische Schritte den Vorsitz in verschiedenen Ausschüssen zu gewinnen, darunter auch im Gesundheitsausschuss. Das Gerichtsurteil stellt klar, dass das Vorgehen des Bundestags rechtlich nicht zu beanstanden sei.

Abseits der Politik gibt es einen neuen Trend, der sich in sozialen Medien verbreitet: die Einnahme von Methylenblau zur angeblichen Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit. In Biohacker-Kreisen wird das Mittel als „Gehirn-Booster“ gepriesen, doch Experten warnen eindringlich vor den gesundheitlichen Risiken. Obwohl einige Anwender von positiven Effekten wie erhöhter Konzentration berichten, bleibt der Konsum von Methylenblau hoch riskant und potenziell gefährlich.

In der Apothekenbranche richtet sich der Blick auf die Expopharm 2024, die vom 9. bis 12. Oktober in München stattfindet. Die Messe bietet Apothekenfachkräften eine Plattform zur Weiterbildung und Vernetzung, mit einer Vielzahl von Ausstellern, innovativen Produkten und einem umfangreichen Bildungsprogramm. In Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops werden aktuelle Entwicklungen in der pharmazeutischen Praxis thematisiert, die für die Zukunft der Apothekenlandschaft von entscheidender Bedeutung sind.

In der Notfallversorgung gab es ebenfalls wichtige Entwicklungen. Die Gesundheits- und Innenausschüsse des Bundesrats haben sich gegen ein befristetes Dispensierrecht für Ärzte in Notdienstpraxen ausgesprochen. Sie lehnen die Einführung einer „notdienstpraxenversorgenden Apotheke“ ab, wie es in der geplanten Notfallreform vorgesehen war. Diese Entscheidung könnte die Diskussion über die Zukunft der Notfallversorgung in Deutschland weiter anheizen.

In der pädiatrischen Versorgung hat die RSV-Prophylaxe für Säuglinge einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ab sofort erstattet die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die einmalige RSV-Prophylaxe mit dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab für Babys im ersten Lebensjahr. Diese Entscheidung basiert auf der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) und stellt einen wichtigen Schritt im Schutz vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus dar.

Eine britische Studie hat kürzlich gezeigt, dass hypertonische Meersalz-Nasentropfen die Dauer von Erkältungen bei Kindern verkürzen können. Diese Erkenntnis könnte die Behandlungsmöglichkeiten bei akuten Infektionen der oberen Atemwege verbessern und Eltern eine wirksame, einfache Option zur Linderung von Erkältungssymptomen bieten.

Gleichzeitig wächst in Deutschland die Sorge über den zunehmenden Missbrauch von Lachgas. Besonders Jugendliche nutzen Lachgas als Partydroge, was zu einer steigenden Zahl schwerer Vergiftungen führt. Experten warnen eindringlich vor den langfristigen gesundheitlichen Folgen, die der Konsum dieser Substanz mit sich bringen kann.

Mobilitätstests gewinnen in der geriatrischen Versorgung zunehmend an Bedeutung. Sie sind ein Schlüssel zur Prävention von Gebrechlichkeit und Stürzen, da eingeschränkte Mobilität ein erstes Anzeichen von Frailty, einem geriatrischen Syndrom, sein kann. Durch präventive Maßnahmen kann das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme bei älteren Menschen reduziert werden.

Für Patienten, die Betäubungsmittel oder Cannabis als Teil ihrer Therapie nutzen, stellt sich oft die Frage, wie sie mit diesen Medikamenten auf Reisen umgehen sollen. Grundsätzlich dürfen diese Arzneimittel ins Ausland mitgenommen werden, jedoch müssen wichtige Vorgaben beachtet werden, um rechtliche Schwierigkeiten zu vermeiden.


Kommentar:

Der illegale Handel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten über soziale Netzwerke, wie er aktuell durch die Freie Apothekerschaft angeprangert wird, ist ein beunruhigendes Beispiel dafür, wie leicht bestehende Gesetze im digitalen Raum umgangen werden können. Die wachsende Zahl der Mitglieder in solchen Gruppen zeigt, dass das Bewusstsein für die rechtlichen und gesundheitlichen Risiken offensichtlich gering ist. Dies erfordert nicht nur schärfere Kontrollen, sondern auch eine stärkere Aufklärung der Öffentlichkeit über die Gefahren eines unregulierten Medikamentenhandels. Ohne die notwendige ärztliche Überwachung kann der unsachgemäße Umgang mit Arzneimitteln gravierende Folgen haben – sowohl für den Einzelnen als auch für das Gesundheitssystem insgesamt.

Gleichzeitig verdeutlichen die Diskussionen in Brandenburg den gravierenden Fachkräftemangel, der nicht nur Apotheken, sondern das gesamte Gesundheitswesen betrifft. Es ist alarmierend, dass in ländlichen Regionen die medizinische Versorgung zunehmend gefährdet ist. Dies erfordert rasches Handeln seitens der Politik, denn eine ausreichende Gesundheitsversorgung darf keine Frage des Wohnorts sein. Die Forderungen der Heilberufe sind daher berechtigt und sollten im Fokus der nächsten Landesregierung stehen.

Im Bereich der Apotheken kristallisiert sich der Botendienst als Schlüssel zur Zukunftssicherung heraus. Die Digitalisierung bietet Vor-Ort-Apotheken die Chance, konkurrenzfähig zu bleiben, doch gleichzeitig zeigt sich, dass dies ohne Investitionen und Innovationen nicht gelingen wird. Nur wer sich an die modernen Bedürfnisse der Kunden anpasst, wird langfristig bestehen können. Hier zeigt sich, dass technologische Fortschritte wie automatisierte Routenplanung ein wichtiger Baustein für den Erfolg sind.

Das Treffen zwischen Apothekern und Karl Lauterbach verdeutlicht einmal mehr, dass in der Apothekenbranche dringender Reformbedarf besteht. Während das Gespräch auf Twitter von Lauterbach als konstruktiv beschrieben wurde, bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Die Apotheken in ländlichen Regionen stehen unter enormem Druck, und es bleibt zu hoffen, dass die Anliegen der Apotheker ernsthaft in die politische Agenda aufgenommen werden.

Auch in der Forschung gibt es Entwicklungen, die für Unsicherheit sorgen. Der Widerruf der Nutzenbewertung von Fezolinetant zeigt, dass selbst vielversprechende Medikamente nicht immer die erwarteten Ergebnisse liefern. Dies ist besonders für Patientinnen enttäuschend, die auf diese neuen Therapien hoffen, und verdeutlicht die Bedeutung einer gründlichen und transparenten Nutzenbewertung im Gesundheitswesen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Themen im Gesundheitsbereich – vom illegalen Medikamentenhandel über den Fachkräftemangel bis hin zu neuen Technologien – einen dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. Politik, Wissenschaft und Gesellschaft sind gleichermaßen gefordert, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Nur durch eine Kombination aus Regulierung, Innovation und Aufklärung kann eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Die Versicherung mit Konzept
    Die Versicherung mit Konzept
    PharmaRisk® OMNI | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken