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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Cybersicherheit deutscher Apotheken steht zunehmend im Fokus von Hackern, während der Staat bei Hochpreis-Arzneimitteln kräftig verdient und die Apotheken gleichzeitig unter steigenden wirtschaftlichen Belastungen leiden. Ein Treffen mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach brachte wichtige Forderungen der Apothekerschaft auf den Tisch, während die pharmazeutischen Dienstleistungen eine neue Einnahmequelle bieten, die bisher nur unzureichend genutzt wird. Trotz hoher Notdienstpauschalen bleibt die Arbeitsbelastung enorm. Zugleich zeigen technische Probleme bei E-Rezepten, wie stark Apotheken von einer stabilen digitalen Infrastruktur abhängen.
Die Cybersicherheitslage in Deutschland hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft, was besonders im Gesundheitssektor, einschließlich der Apotheken, alarmierend ist. Die Digitalisierung schreitet schnell voran, und mit der verstärkten Nutzung von E-Rezepten, digitalen Patientenakten und cloudbasierten Systemen steigt auch die Verwundbarkeit für Cyberangriffe. Apotheken sind vermehrt ins Visier von Hackern geraten, da sie eine Vielzahl sensibler Daten verarbeiten, darunter Patientendaten und Rezeptinformationen. Diese Daten sind für Cyberkriminelle von immensem Wert, was die Attraktivität von Angriffen auf Apotheken erhöht. Der Schutz dieser sensiblen Informationen ist daher unerlässlich, jedoch zeigt sich, dass viele Apotheken in puncto Cybersicherheit noch immer Schwächen aufweisen. Regelmäßige Sicherheitslücken und mangelnde Schutzmaßnahmen tragen dazu bei, dass Apotheken anfällig für Angriffe bleiben. Insbesondere kleinere Betriebe verfügen oft nicht über die finanziellen Mittel, um ihre IT-Infrastruktur ausreichend zu schützen, was die Angriffsrisiken weiter erhöht.
Parallel zu den Herausforderungen in der Cybersicherheit sieht sich der Apothekensektor auch mit erheblichen wirtschaftlichen Belastungen konfrontiert. Der Staat profitiert stark von der Arzneimittelversorgung, insbesondere durch die Erhebung von Mehrwertsteuer. Apotheker wie Andreas Binninger kritisieren, dass der Staat ab einem Arzneimittelpreis von 61 Euro bereits mehr durch die Mehrwertsteuer verdient als die Apotheke durch ihre Marge. Diese Schieflage führt zu Frustration und zunehmendem Druck auf die Apotheken, die ohnehin mit geringen Margen kämpfen. Besonders Hochpreiser tragen zu dieser Belastung bei, und es stellt sich die Frage, ob der Staat durch eine Anpassung der Besteuerung oder andere Maßnahmen für mehr Entlastung sorgen könnte.
In Berlin fand heute ein wichtiges Treffen zwischen Apothekern aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach statt. Die Apothekeninhaber überreichten ihm ein Zehn-Punkte-Papier, das die dringlichsten Anliegen der Branche thematisiert. Die Forderungen umfassen unter anderem eine bessere finanzielle Unterstützung und einen Abbau der bürokratischen Hürden, die den Apothekenalltag erschweren. Besonders im Fokus steht die Frage, wie der Staat Apotheken in Zeiten zunehmender digitaler und wirtschaftlicher Herausforderungen besser unterstützen kann. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen aus diesem Treffen hervorgehen werden.
Im Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) wurde im ersten Halbjahr 2024 ein deutlicher Anstieg der Einnahmen verzeichnet. Nach aktuellen Schätzungen könnten bis zu 80 Millionen Euro zusätzlich eingenommen worden sein, was die Gesamtsumme auf über 400 Millionen Euro ansteigen lässt. Allerdings wurden bisher weniger als 5 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel tatsächlich abgerufen, was darauf hindeutet, dass viele Apotheken die bestehenden Möglichkeiten zur Erbringung und Abrechnung von pDL noch nicht vollständig ausschöpfen. Hier besteht offensichtlich Nachholbedarf, um die angebotenen Dienstleistungen auch effektiv zu nutzen und den finanziellen Spielraum der Apotheken zu erweitern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Apothekenalltag ist die Notdienstpauschale, die auch im zweiten Quartal auf hohem Niveau geblieben ist. Der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) hat entschieden, dass jede Apotheke für einen Vollnotdienst 474,02 Euro erhält. Diese Pauschale ist eine wichtige Unterstützung, um den zusätzlichen Aufwand der Notdienste zu kompensieren, und wird in der kommenden Woche von der Notdienstfonds GmbH (NNF) ausgezahlt. Trotz der finanziellen Entlastung bleibt die Personalbelastung in den Notdiensten hoch, und es gibt Forderungen nach einer weiteren Erhöhung der Pauschale.
Ein unerwartetes Problem trat heute Morgen beim Einlösen von E-Rezepten auf. Apotheken berichteten von massiven technischen Schwierigkeiten, die den Betriebsstart behinderten. Glücklicherweise konnte die Störung kurz nach 9 Uhr behoben werden, sodass der Apothekenbetrieb weitgehend ungestört weiterlaufen konnte. Dieses Ereignis verdeutlicht jedoch, wie stark der Betrieb der Apotheken inzwischen von digitalen Systemen abhängig ist und wie gravierend die Folgen von Ausfällen sein können. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Cyberangriffe zeigt sich, dass eine robuste und störungsfreie IT-Infrastruktur von größter Bedeutung ist.
Die Herausforderungen, denen sich deutsche Apotheken gegenübersehen, sind vielfältig und komplex. Auf der einen Seite stehen sie im Fadenkreuz von Hackern, die sich zunehmend auf den Gesundheitssektor fokussieren. Die fortschreitende Digitalisierung bringt viele Vorteile, birgt aber auch erhebliche Risiken. Es ist erschreckend, dass gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Gesundheitsversorgung die Cybersicherheit oft vernachlässigt wird. Die Tatsache, dass Apotheken immer häufiger Opfer von Cyberangriffen werden, verdeutlicht, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Die Apotheken sind zwar bemüht, ihre Systeme zu schützen, doch ohne zusätzliche Unterstützung und klare staatliche Vorgaben wird es ihnen schwerfallen, den immer raffinierter werdenden Angriffen standzuhalten. Hier muss die Politik ein stärkeres Augenmerk auf die Cybersicherheit legen und auch finanzielle Mittel bereitstellen, um die Apotheken im Kampf gegen Cyberkriminelle zu unterstützen.
Gleichzeitig wird die finanzielle Lage der Apotheken durch die staatliche Besteuerung weiter erschwert. Apotheker wie Andreas Binninger sprechen zurecht von einer Schieflage, wenn der Staat mehr an einem Arzneimittel verdient als die Apotheke selbst. Diese Missstände müssen dringend behoben werden, wenn die flächendeckende Versorgung durch Apotheken langfristig gesichert werden soll. Die heutigen Gespräche mit Gesundheitsminister Lauterbach sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch es bedarf konkreter Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Belastungen der Apotheken zu lindern.
Die pharmazeutischen Dienstleistungen bieten den Apotheken eine wertvolle Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Dass jedoch nur ein Bruchteil der zur Verfügung stehenden Mittel abgerufen wurde, zeigt, dass viele Apotheken die Potenziale dieser Dienstleistungen noch nicht ausschöpfen. Hier muss mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit Apotheken diese Chance nutzen können, sowohl ihren Patienten als auch sich selbst zusätzliche Vorteile zu bieten.
Abschließend bleibt die Notdienstpauschale ein wichtiges Thema, da die Belastung für das Personal in den Notdiensten erheblich ist. Es ist erfreulich, dass die Pauschale auf hohem Niveau bleibt, doch auch hier gibt es noch Luft nach oben. Apotheken müssen stärker unterstützt werden, damit sie die steigenden Anforderungen und Herausforderungen meistern können. Sowohl im Bereich der Cybersicherheit als auch der finanziellen Entlastung ist klar: Die Politik ist gefordert, denn Apotheken sind ein essenzieller Bestandteil der Gesundheitsversorgung und verdienen mehr Anerkennung und Unterstützung.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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