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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
In der Gesundheits- und Pharmabranche sind derzeit mehrere wichtige Themen relevant: Apotheken müssen ihre IT-Sicherheit verbessern, da digitale Transformation und Datenschutz an Bedeutung gewinnen. Die Gothaer Krankenversicherung führt E-Rezepte für vollversicherte Kunden ein. Die neue EU-Abwasserrichtlinie könnte Arzneimittelpreise erhöhen, während in Berlin die Anzahl der Apotheken sinkt und der Senat Reformen verspricht. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung schlägt Strafzahlungen für versäumte Arzttermine vor, um Praxen zu entlasten. Im kommenden Jahr könnten weitere Kostendämpfungsmaßnahmen die Pharmabranche belasten. Merz investiert 50 Millionen Euro in eine neue Abfülllinie, und die WHO meldet einen alarmierenden Anstieg der Cholera-Todesfälle. Montelukast zeigt Wirksamkeit bei Asthma, während eine Studie positive Effekte der Hormonersatztherapie auf Blutfettwerte aufzeigt. Auch die Resilienzstärkung bei Kindern wird immer wichtiger, und es gibt Überlegungen, Liraglutid für jüngere Kinder freizugeben. Schließlich warnt das BfR vor Schlafbeeren-Präparaten ohne wissenschaftliche Belege.
Die Gesundheits- und Pharmabranche erlebt derzeit tiefgreifende Veränderungen und Herausforderungen. Apotheken stehen vor der Aufgabe, ihre Cybersicherheit zu stärken, um die sensiblen Daten ihrer Kunden zu schützen und einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. In einer Zeit zunehmender Digitalisierung und Verknüpfung von Gesundheitsdaten wird IT-Sicherheit zur Chefsache. Die Verantwortung liegt bei der Führungsebene, die klare Maßnahmen und Protokolle implementieren muss, um potenzielle Cyberangriffe abzuwehren und den Schutz der Daten zu gewährleisten.
In einem bedeutenden Schritt zur Digitalisierung hat die Gothaer Krankenversicherung die Einführung von elektronischen Rezepten (E-Rezepten) für ihre vollversicherten Kunden bekannt gegeben. Diese Neuerung ermöglicht es den Versicherten, digitale Rezepte zu beantragen, vorausgesetzt, sie sind in der ePA-App der Gothaer registriert und haben ihre Krankenversichertennummer bereit. Die Einführung von E-Rezepten folgt der gesetzlichen Pflicht zur elektronischen Rezeptausstellung für gesetzlich Versicherte, stellt jedoch eine freiwillige Option für Privatversicherte dar.
Die Europäische Union hat kürzlich eine neue Abwasserrichtlinie verabschiedet, die erhebliche Auswirkungen auf die Arzneimittelpreise haben könnte. Laut dem neuen EU-Pharmapaket müssen Arzneimittelhersteller künftig einen Großteil der Kosten für die Aufrüstung von Kläranlagen übernehmen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Umweltbelastungen durch Arzneimittelrückstände im Abwasser zu reduzieren. Allerdings könnte dies zu höheren Medikamentenkosten führen, da die Hersteller die zusätzlichen Ausgaben auf die Preise umlegen könnten.
In Berlin ist die Anzahl der Apotheken zwischen Ende 2014 und Ende 2023 um 145 Betriebe gesenkt worden, was einem Rückgang von 16,8 Prozent entspricht. Besonders dramatisch zeigt sich dieser Trend im Bezirk Lichtenberg, wo mehr als ein Viertel der Apotheken geschlossen wurde. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Bezirk Spandau den geringsten Rückgang. Der Berliner Senat hat sich verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um die Vergütung der Apotheken zu verbessern und die Schließung weiterer Betriebe zu verhindern.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat einen Vorschlag unterbreitet, der möglicherweise weitreichende Folgen haben wird: Krankenkassen sollen Strafzahlungen leisten, wenn Patienten ihre Arzttermine nicht rechtzeitig absagen. KBV-Chef Andreas Gassen argumentiert, dass solche Ausfallgebühren gerechtfertigt seien, da nicht rechtzeitig abgesagte Termine nicht kurzfristig neu vergeben werden können. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die finanziellen Belastungen für Arztpraxen zu reduzieren, die durch unentschuldigte Terminabsagen entstehen.
Für die Pharmabranche zeichnet sich im kommenden Jahr eine herausfordernde Zeit ab. Thomas Müller, Abteilungsleiter für Arzneimittel im Bundesministerium für Gesundheit, deutet darauf hin, dass weitere Kostendämpfungsmaßnahmen zu erwarten sind. Diese Sorge wird durch die jüngsten Finanzierungsberichte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das erste Halbjahr 2024 verstärkt, die einen deutlichen Anstieg der Arzneimittelausgaben zeigen.
Das Pharmaunternehmen Merz hat am Standort Dessau-Roßlau eine neue sterile Abfülllinie mit einer Investition von rund 50 Millionen Euro in Betrieb genommen. Diese Investition, die von der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) bekannt gegeben wurde, stellt einen bedeutenden Schritt zur Erweiterung der Produktionskapazitäten des Unternehmens dar und unterstreicht das Engagement für Innovation und Wachstum.
Auf internationaler Ebene hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen alarmierenden Anstieg der Cholera-Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Todesopfer durch diese behandelbare Infektionskrankheit um 71 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden über 4000 Todesfälle registriert, und die Zahl der gemeldeten Krankheitsfälle stieg um 13 Prozent auf 535.321. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren, die 38 Prozent der gemeldeten Fälle ausmachen. Experten schätzen, dass die tatsächliche Zahl der Fälle und Todesfälle aufgrund unvollständiger Berichterstattung und unzureichender Diagnostik erheblich höher sein könnte.
Montelukast, ein Leukotrien-Rezeptor-Antagonist, wird als ergänzendes Mittel zur Behandlung von Asthma eingesetzt, ist jedoch nicht für die akute Behandlung geeignet. Das Medikament wirkt durch die Blockierung der Wirkung von Cysteinyl-Leukotrienen, die starke Bronchokonstriktoren sind. Studien zeigen, dass Montelukast die Bronchokonstriktion vermindern und die Schleimproduktion sowie die Ödembildung in den Atemwegen reduzieren kann.
Eine neue Studie, die auf dem Jahreskongress der Menopause Society in Chicago vorgestellt wurde, beleuchtet die potenziellen positiven Auswirkungen der Hormonersatztherapie (HRT) auf die Herzgesundheit. Die Untersuchung, die auf Daten der Women’s Health Initiative basiert, zeigt, dass konjugierte equine Estrogene, entweder allein oder in Kombination mit Medroxyprogesteronacetat (MPA), langfristig vorteilhafte Effekte auf Blutfettwerte und Insulinresistenz haben könnten.
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird zunehmend als dringendes Anliegen betrachtet. Laut dem DAK-Präventionsradar zeigen jede siebte minderjährige Person depressive Symptome, und jede dritte fühlt sich einsam. Diese alarmierenden Zahlen spiegeln sich auch in den Ergebnissen der Lancet-Psychiatrie-Kommission wider, die von Cornelia Metge, Vorstandsmitglied der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, als besorgniserregend bezeichnet werden.
In einer aktuellen Phase-IIIa-Studie des Herstellers Novo Nordisk wurden neue Ergebnisse zur Wirksamkeit des GLP-1-Agonisten Liraglutid bei adipösen Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren vorgestellt. Der Wirkstoff, der unter dem Handelsnamen Saxenda® bekannt ist, ist bislang für Jugendliche ab zwölf Jahren zur Gewichtsreduktion zugelassen. Die Untersuchung zeigt, dass eine Erweiterung des Einsatzbereichs auf jüngere Altersgruppen potenziell möglich ist.
Abschließend warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor der Einnahme von Schlafbeeren-Präparaten, die unter dem Namen Ashwagandha bekannt sind. Diese Nahrungsergänzungsmittel, die oft als Mittel zur Verbesserung des Schlafs und zur Stressminderung beworben werden, haben keine wissenschaftlich fundierten Belege für ihre angeblichen Vorteile.
Die aktuellen Entwicklungen in der Gesundheits- und Pharmabranche verdeutlichen die dynamische und herausfordernde Natur des Sektors. Die verstärkte Digitalisierung bringt nicht nur Fortschritte, sondern auch neue Risiken mit sich. Apotheken müssen ihre IT-Sicherheitsstrategien stärken, um sich vor Cyberangriffen zu schützen und die Vertraulichkeit der Gesundheitsdaten zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, da der Schutz sensibler Informationen und der reibungslose Betrieb zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Einführung der E-Rezepte durch die Gothaer Krankenversicherung ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Dennoch bleibt die freiwillige Nutzung für Privatversicherte ein Unterschied zum verpflichtenden Ansatz für gesetzlich Versicherte, was die bestehenden Ungleichheiten im System unterstreicht.
Die neue EU-Abwasserrichtlinie, die Arzneimittelhersteller zur Mitfinanzierung von Kläranlagenaufrüstungen verpflichtet, ist ein notwendiger Schritt zur Reduzierung der Umweltbelastungen durch Arzneimittelrückstände. Allerdings könnte diese Maßnahme die Medikamentenkosten erhöhen, was wiederum die finanzielle Belastung für Patienten erhöhen könnte.
Der Rückgang der Apothekenanzahl in Berlin und die damit verbundenen Herausforderungen machen deutlich, dass politische Maßnahmen dringend erforderlich sind, um das Apothekennetz zu stabilisieren und eine angemessene Vergütung sicherzustellen. Gleichzeitig wirft der Vorschlag der KBV zur Einführung von Strafzahlungen für nicht abgesagte Arzttermine Fragen zur Fairness und praktischen Umsetzbarkeit auf, auch wenn er darauf abzielt, die finanziellen Belastungen für Praxen zu reduzieren.
Die Investition von Merz in neue Produktionskapazitäten ist ein positives Signal für die Branche, das zeigt, dass Innovation und Wachstum trotz der Herausforderungen möglich sind. Der alarmierende Anstieg der Cholera-Todesfälle weltweit hebt die Dringlichkeit internationaler Gesundheitsmaßnahmen hervor und unterstreicht die Notwendigkeit, in die globale Gesundheitsinfrastruktur zu investieren.
Montelukast und die Hormonersatztherapie zeigen Fortschritte in der Behandlung von Asthma und Herzgesundheit, während die potenzielle Erweiterung des Einsatzbereichs von Liraglutid auf jüngere Kinder vielversprechende Perspektiven eröffnet. Die Warnung des BfR vor Schlafbeeren-Präparaten betont die Notwendigkeit, wissenschaftlich fundierte Informationen in den Vordergrund der Gesundheitsberatung zu stellen.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, dass der Gesundheits- und Pharmasektor ständig im Wandel ist, wobei neue Herausforderungen und Chancen gleichermaßen auftreten. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten – von Apotheken über Versicherungen bis hin zu internationalen Gesundheitsorganisationen – proaktiv auf diese Veränderungen reagieren und sich auf eine kontinuierliche Anpassung einstellen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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