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  • 08.09.2024 – Sichere Kühlkette in Apotheken
    08.09.2024 – Sichere Kühlkette in Apotheken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Sicherung von temperaturempfindlichen Arzneimitteln stellt Apotheken vor komplexe Herausforderungen. Störungen in der Kühlkette kön...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Sichere Kühlkette in Apotheken

 

Maßnahmen zum Schutz temperaturempfindlicher Arzneimittel

Die Sicherung von temperaturempfindlichen Arzneimitteln stellt Apotheken vor komplexe Herausforderungen. Störungen in der Kühlkette können erhebliche finanzielle Verluste und gesundheitliche Risiken nach sich ziehen. Apotheken setzen daher auf eine Kombination aus modernster Kühltechnologie, strikten organisatorischen Maßnahmen und speziellen Versicherungen, um Kühlgut umfassend abzusichern.


Für Apotheken ist die korrekte Lagerung von temperaturempfindlichen Medikamenten eine zentrale Herausforderung im täglichen Betrieb. Insbesondere bei Arzneimitteln wie Impfstoffen, Insulin und bestimmten Biopharmazeutika, deren Wirksamkeit stark von konstanten Lagertemperaturen abhängt, darf keine Kompromisse eingegangen werden. Schon geringe Abweichungen können gravierende Folgen haben, sowohl für die Gesundheit der Patienten als auch für die Apotheke selbst, die im Ernstfall hohe finanzielle Verluste und rechtliche Konsequenzen zu tragen hat. Deshalb setzen Apotheken zunehmend auf umfassende Maßnahmen zur Absicherung des Kühlguts.

Moderne Apothekenkühlschränke sind heute mit fortschrittlicher Technik ausgestattet, die den Anforderungen an die Lagerung von Arzneimitteln gerecht wird. Kühlsysteme mit integrierten Temperaturüberwachungssystemen, Alarmfunktionen und Datenspeicherung gewährleisten, dass bei Abweichungen von den vorgeschriebenen Temperaturen sofortige Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dies stellt sicher, dass das Kühlgut zu jeder Zeit unter optimalen Bedingungen gelagert wird und im Ernstfall ein lückenloser Nachweis über die Einhaltung der Kühlkette vorliegt.

Darüber hinaus haben viele Apotheken auch in Redundanzsysteme investiert. Bei einem Ausfall des primären Kühlsystems kann so nahtlos auf Ersatzlösungen zurückgegriffen werden. Dazu zählen unter anderem Notstromsysteme, die einen Stromausfall kompensieren, sowie die Anbindung der Kühlsysteme an zentrale IT-Plattformen, die eine Fernüberwachung ermöglichen. Dies ist besonders wichtig, wenn technische Probleme außerhalb der Geschäftszeiten auftreten.

Nicht nur die technische Absicherung spielt eine entscheidende Rolle, auch die menschlichen Faktoren dürfen nicht vernachlässigt werden. Apotheken müssen sicherstellen, dass ihr Personal regelmäßig im Umgang mit Kühlgut und den relevanten Systemen geschult wird. Notfallpläne, die im Falle von Temperaturabweichungen sofort umgesetzt werden können, sind ein unverzichtbarer Bestandteil der organisatorischen Sicherheitsvorkehrungen. In regelmäßigen Abständen werden interne Audits durchgeführt, um die Prozesse zu überprüfen und mögliche Schwachstellen zu identifizieren.

Versicherungen bieten einen zusätzlichen Schutzschirm gegen Verluste durch Kühlgutdefekte. Apotheken haben die Möglichkeit, spezielle Allrisk-Versicherungen abzuschließen, die im Schadensfall sowohl technische Defekte als auch unvorhergesehene äußere Umstände abdecken. Solche Policen sind besonders wertvoll, da der Verlust von Arzneimitteln aufgrund von Temperaturabweichungen schnell hohe Kosten verursachen kann. Zusätzlich zu den klassischen Versicherungen gewinnt die Absicherung gegen Cyberrisiken an Bedeutung. Die zunehmende Digitalisierung der Apothekenprozesse birgt das Risiko von IT-basierten Störungen, die auch Kühlsysteme betreffen können. Ein Hackerangriff, der die Überwachungssysteme lahmlegt, kann schwerwiegende Folgen haben, weshalb Apotheken zunehmend auf umfassende Cyber-Versicherungen setzen.

Trotz aller Vorkehrungen bleibt die Herausforderung, das Risiko einer Unterbrechung der Kühlkette so gering wie möglich zu halten. Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und technischen Dienstleistern ist essenziell, um im Falle eines Ausfalls schnell handeln zu können. Zudem sollten Apotheken immer alternative Kühlmöglichkeiten bereithalten, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.

Die Sicherstellung einer ununterbrochenen Kühlkette erfordert somit eine Kombination aus modernster Technik, geschultem Personal und einer soliden versicherungstechnischen Absicherung. Nur so können Apotheken gewährleisten, dass empfindliche Medikamente sicher gelagert und die Gesundheit der Patienten geschützt wird.


Kommentar:

Die Lagerung von Kühlgut ist für Apotheken mehr als nur eine technische Herausforderung – es geht um die Wahrung der Patientensicherheit und den Schutz der finanziellen Integrität der Apotheke. In Zeiten, in denen die Anforderungen an die Lagerung temperaturempfindlicher Medikamente steigen, ist es unerlässlich, dass Apotheken sowohl in modernste Kühltechnologie als auch in umfassende Absicherungskonzepte investieren.

Technologische Fortschritte in den Kühlsystemen und die Integration von Alarm- und Überwachungstechnologien sind vielversprechend, aber sie sind nur so gut wie die Menschen, die sie bedienen. Eine ständige Schulung des Personals und klare Handlungsabläufe sind entscheidend, um im Ernstfall schnell und effizient zu reagieren. Hier zeigt sich, dass neben der Technik auch organisatorische Maßnahmen eine tragende Rolle spielen.

Auch die Bedeutung von Versicherungen darf nicht unterschätzt werden. Apotheken, die sich gegen Kühlgutverluste absichern, setzen auf Allrisk-Policen und zunehmend auch auf Cyber-Versicherungen. Dies ist angesichts der steigenden Bedrohung durch Cyberangriffe ein wichtiger Schritt. Der Schaden, der durch digitale Störungen entstehen kann, ist real – und oft schwerer vorhersehbar als technische Defekte.

Insgesamt zeigt sich, dass Apotheken, die ihr Kühlgut optimal absichern wollen, eine ganzheitliche Strategie verfolgen müssen. Technik, Organisation und Versicherung bilden dabei die drei Säulen eines erfolgreichen Sicherheitskonzepts. Nur wer in allen Bereichen vorbereitet ist, kann die Risiken minimieren und die Gesundheit seiner Patienten sicherstellen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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