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  • 07.09.2024 – Glosse: Chaos in der Apotheke
    07.09.2024 – Glosse: Chaos in der Apotheke
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der Apotheke herrscht Chaos, als der Amtsapotheker unangekündigt auftaucht. Das Team kämpft hektisch, um den Revisor zu beeindrucken:...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Glosse: Chaos in der Apotheke

 

Wenn der Amtsapotheker überraschend auftaucht

In der Apotheke herrscht Chaos, als der Amtsapotheker unangekündigt auftaucht. Das Team kämpft hektisch, um den Revisor zu beeindrucken: von improvisierten Brandschutzmaßnahmen bis hin zu hastig versteckten Geräten. Während die Apothekerin verzweifelt den Besuch abwarten muss, zeigt sich, wie viel improvisatorisches Talent in einer Apotheke steckt.


Das Szenario in der Apotheke gleicht einem chaotischen Tanz der Improvisation. Der Amtsapotheker hat unangekündigt seinen Besuch angekündigt, und das Team ist in Alarmbereitschaft. Die diensthabende Apothekerin, die sich nun wie eine Rettungsschwimmerin inmitten eines Tsunamis fühlt, kämpft verzweifelt darum, den Revisor an der Tür zu halten, während die restlichen Mitarbeiter hektisch durch die Apotheke wirbeln.

Die PKA, die ursprünglich nur als Unterstützung im HV-Bereich gedacht war, wird plötzlich zur improvisierten Ordnungskraft erklärt. Mit einer Geschwindigkeit, die fast schon beeindruckend ist, zieht sie Ware vor, entfernt apothekenpflichtige Präparate aus der Sichtwahl und kämpft gegen die Unordnung, die durch ständige Lieferengpässe noch verstärkt wird. Die Herausforderung, eine chaotische Apotheke in ein akzeptables Bild zu verwandeln, ist fast übermenschlich.

Gleichzeitig wird die frisch eingestellte PTA, die gerade erst ihren Führerschein gemacht hat, zur Brandschutzbeauftragten ernannt. Ihre erste Aufgabe: Den „Elefantenfuß“ aus der Rezepturtür entfernen, weil Brandschutztüren immer geschlossen sein müssen. Es ist fast ironisch, wie schnell sie von einer Anfängerin zu einer Brandschutzexpertin aufsteigt, ohne je eine Schulung erhalten zu haben.

In einem letzten verzweifelten Versuch, die Apotheke noch vor der Ankunft des Revisors in den Griff zu bekommen, quetschen sich die Rezeptur-PTA durch die schmalen Spalten der Tür. Sie entsorgen hastig Anbrüche, verstecken die nicht geeichten Waagen und die Mikrowelle und überprüfen die ordnungsgemäße Kennzeichnung der Gefahrstoffe und die Beschriftung der Standgefäße. Die PTA vervollständigen alle Prüfprotokolle, Herstellungsanweisungen und Plausibilitätsprüfungen und eilen dann zur nächstgelegenen Apotheke, um sich fehlende Geräte auszuleihen.

Währenddessen kämpft die QM-Beauftragte mit den manuell auszufüllenden Temperaturprotokollen, da die automatische Messung wie üblich ausgefallen ist. Die Inventurlisten, insbesondere für das Notfalldepot, werden in Eile aktualisiert, ebenso wie die Putzpläne. Ihre Stellvertretung druckt die Jahresbelehrungen aus und sammelt alle erforderlichen Unterschriften – alles in einer hektischen Jagd gegen die Uhr.

Als die Apothekerin schließlich eintrifft, sieht sie sich einem Pharmazierat gegenüber, der sich mit fast akrobatischer Flexibilität bemüht, an ihr vorbeizudrängen. Während noch eilig gesaugt und gewischt wird, wird der Apothekenhund Mimi durch den Hintereingang geschleust, und die Inhaberin schafft es gerade noch rechtzeitig in die Apotheke.

In Schleswig-Holstein ist es üblich, dass Revisionen ein bis zwei Wochen im Voraus angekündigt werden, was den Apothekern etwas Vorlaufzeit verschafft. In Hamburg und Hessen hingegen kann der Pharmazierat auch unangekündigt erscheinen. Die Abda hat kürzlich Plakate an Bahnhöfen angebracht, die zentrale Zahlen zu Apothekenleistungen hervorheben – wie etwa „5 Millionen Überstunden“ und „3 Millionen Antworten“ auf Patientenkontakte. Diese Zahlen bieten einen Einblick in den enormen Aufwand, der für die Bewältigung von Lieferengpässen und die Beantwortung von Patientenanfragen erforderlich ist.

Die Herausforderungen der Apotheker werden auch durch die Kundenanfragen weiter verstärkt. Während ein Apotheker einer Kundin erklären muss, warum sie ihre verordneten Arzneimittel lieber bei DocMorris bestellen möchte, wird der nächste im nächtlichen Notdienst mit der Aufgabe konfrontiert, einer Anruferin das Prinzip der Freitextverordnung zu erläutern, weil diese Schwierigkeiten mit ihrer Bestellung über die Shop Apotheke-App hat.

Und dann sind da noch die Medien, die ihre eigene Art der Verwirrung beitragen. Ein Beitrag des Kölner TV-Senders RTL über Schmerzmittel und deren Nebenwirkungen endet mit der humorvollen Bemerkung: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder noch besser Ihr RTL.“ Diese Aussage verstärkt die bestehende Diskussion über die Notwendigkeit von Vor-Ort-Apotheken und reflektiert die gespaltene Meinung über deren Bedeutung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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