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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
In den letzten Wochen hat sich im Gesundheitswesen einiges bewegt. Die Allianz Private Krankenversicherung bringt ihre Mitglieder vor eine bedeutsame Wahl: Medikamente bequem über die Shop Apotheke oder weiterhin durch lokale Apotheken beziehen? Dies wirft insbesondere für multimorbide Patienten Fragen auf. Währenddessen hat das Bundeskabinett eine Rentenaufschubprämie beschlossen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, und der Notdienstplan in Wittingen steht aufgrund einer Apothekenschließung auf der Kippe. Ab Oktober profitieren gesetzlich Versicherte von einer neuen Kassenleistung für die RSV-Impfung, und in Hessen gibt es Unstimmigkeiten bei den Verbandstoff-Erstattungen. Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz steht zur Debatte, während Unternehmer Nils Glagau den Verkauf von Orthomol plant. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne spricht sich klar gegen Apotheken ohne Apotheker aus und die IKK classic integriert eine neue E-Rezept-Funktion in ihre App. In Dortmund kämpfen Apotheken mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und Gabriele Regina Overwiening wurde erneut zur Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gewählt. Abschließend bringt eine neue Studie des Karolinska Instituts spannende Erkenntnisse über Morphin ans Licht. Ein Blick auf die vielfältigen Herausforderungen und Veränderungen, die die Gesundheitslandschaft prägen.
In den letzten Wochen haben sich mehrere bedeutende Entwicklungen im Gesundheitswesen ergeben, die sowohl in der Fachwelt als auch in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgen. Im Zentrum der Diskussion steht die Allianz Private Krankenversicherung, die ihren Mitgliedern die Wahl zwischen der Nutzung der Shop Apotheke und der Belieferung durch lokale Apotheken ermöglicht. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern kann insbesondere für multimorbide Patienten weitreichende Konsequenzen haben, da sie den Zugang zu Medikamenten und die Art der Versorgung beeinflusst.
Parallel dazu hat das Bundeskabinett eine weitreichende Maßnahme zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beschlossen. Die Einführung einer Rentenaufschubprämie soll ältere Arbeitnehmer dazu ermutigen, über das gesetzliche Rentenalter hinaus im Berufsleben zu bleiben. Dieses Vorhaben, das Teil der „Wachstumsinitiative“ ist, muss noch vom Bundestag genehmigt werden und könnte einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes leisten.
In Niedersachsen sorgt die Schließung einer Apotheke in Wittingen für organisatorische Herausforderungen: Apotheker Rolf Gades wird im November 2024 für 14 Tage am Stück im Notdienst tätig sein müssen. Normalerweise ist der Notdienst auf sieben Tage begrenzt, doch die aktuelle Situation erfordert eine Ausnahme von dieser Regelung.
Eine weitere wichtige Neuerung betrifft die Krankheitsprävention: Ab Oktober 2024 wird die Schutzimpfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für gesetzlich Versicherte ab 75 Jahren sowie für bestimmte Risikogruppen ab 60 Jahren Kassenleistung. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) übernommen und die Schutzimpfungs-Richtlinie entsprechend angepasst.
In Hessen wurde kürzlich ein gravierendes Problem bei der Abrechnung von Verbandstoffen entdeckt. Eine Apothekerin stellte fest, dass die Erstattung durch die Krankenkassen für sterile Gazin-Kompressen nicht ausreichte, um die Kosten zu decken, was zu einem negativen Rohertrag führte und die Apotheke finanziell belastete.
Im politischen Bereich stehen zwei bedeutende gesundheitspolitische Reformen bevor: die Krankenhausreform und das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG). Das GVSG, das direkte Auswirkungen auf die ambulante medizinische Versorgung haben wird, steht besonders im Fokus der Diskussion. Der Virchowbund hat in einem Schreiben an den Gesundheitsausschuss des Bundestages die Entbudgetierung als wichtigen Schritt zur Stabilisierung der ambulanten Versorgung gefordert.
Unternehmer Nils Glagau plant den Verkauf des Nahrungsergänzungsmittelherstellers Orthomol. Das Unternehmen soll eine Bewertung von einer Milliarde Euro erreichen. Zu den potenziellen Käufern zählen der Pharmahersteller Stada und der Lebensmittelriese Nestlé. Das Bieterverfahren beginnt Anfang September.
In Sachsen-Anhalt hat die Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bei einem Besuch in der St. Jakobi Apotheke in Schönebeck ihre Ablehnung gegen die geplante Apothekenreform geäußert, die Apotheken ohne Apotheker ermöglichen würde. Grimm-Benne betonte, dass es ihrer Meinung nach keine Apotheken ohne Apotheker geben dürfe und versprach, sich für das traditionelle Apothekenmodell einzusetzen.
Die IKK classic hat ihre digitale Dienstleistung erweitert, indem sie eine neue E-Rezept-Funktion in ihre ePA-App integriert hat. Versicherten der Krankenkasse steht es nun offen, ihre Verordnungen direkt über die App zu verwalten und einzulösen, ohne die separate Gematik-App nutzen zu müssen.
In Dortmund sind die Apothekenwirtschaft und Reformpläne aktuell in der Krise. Der Verlust jeder vierten Apotheke in den letzten Jahren hat zu wirtschaftlichen Problemen geführt. Apotheker Dr. Felix Tenbieg und Frank Dieckerhoff haben sich kürzlich mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Jens Peick getroffen, um über mögliche Lösungen zu diskutieren.
Abschließend wurde Gabriele Regina Overwiening erneut zur Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) gewählt. Ihre Wiederwahl markiert bereits ihre vierte Amtszeit in Folge. Neben ihrem Amt bei der AKWL ist Overwiening auch Präsidentin der ABDA und plant, im Herbst erneut für dieses Amt zu kandidieren.
Eine bahnbrechende Studie des Karolinska Instituts in Schweden hat neue Erkenntnisse über die Wirkungsweise von Morphin auf das Nervensystem geliefert. Morphin, ein bewährtes Opioid zur Schmerzlinderung, wirkt durch Bindung an µ-Opioid-Rezeptoren im zentralen und peripheren Nervensystem, wobei die genauen Mechanismen seiner schmerzlindernden Effekte bisher nur unvollständig verstanden waren.
Die jüngsten Entwicklungen im Gesundheitswesen spiegeln sowohl die Komplexität als auch die Herausforderungen wider, mit denen die Branche konfrontiert ist. Die Entscheidung der Allianz, ihren Mitgliedern die Wahl zwischen der Shop Apotheke und lokalen Apotheken zu lassen, zeigt das Bemühen um mehr Flexibilität, birgt jedoch auch Risiken, insbesondere für Patienten mit komplexen medizinischen Bedürfnissen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidung auf die Versorgungssituation auswirkt und ob sie als Modell für andere Versicherungen dient.
Die Einführung der Rentenaufschubprämie ist eine begrüßenswerte Maßnahme, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Frage wird sein, ob sie ausreicht, um die demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Die Praxis zeigt, dass es oft mehr als nur finanzielle Anreize braucht, um eine nachhaltige Lösung für Arbeitskräftemangel zu finden.
In Niedersachsen und Hessen gibt es handfeste Probleme, die unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung haben. Die Notdienstregelung in Wittingen und die unzureichende Erstattung für Verbandstoffe sind klare Beispiele für die Herausforderungen im täglichen Betrieb von Apotheken und die Notwendigkeit einer flexiblen und gerechten Systemgestaltung.
Die bevorstehenden Reformen und die Diskussion um die Entbudgetierung zeigen, wie wichtig es ist, das Gesundheitssystem kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen. Die Stimmen von Interessenvertretungen wie dem Virchowbund sind entscheidend, um sicherzustellen, dass notwendige Reformen sowohl den Patienten als auch den Leistungserbringern gerecht werden.
Der Verkauf von Orthomol und die Erweiterung der IKK classic um eine E-Rezept-Funktion verdeutlichen die Dynamik und den Innovationsdruck in der Gesundheitsbranche. Es ist zu erwarten, dass diese Entwicklungen sowohl die Marktlandschaft als auch die Art und Weise, wie Patienten Zugang zu Gesundheitsdiensten erhalten, verändern werden.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Ereignisse, dass die Gesundheitsbranche kontinuierlich im Wandel ist und sowohl politische Entscheidungen als auch technologische Fortschritte maßgeblichen Einfluss auf die Versorgung und die Arbeitsbedingungen haben. Es bleibt von entscheidender Bedeutung, dass alle Beteiligten – von der Politik über die Krankenkassen bis hin zu den Apothekern und Ärzten – eng zusammenarbeiten, um eine gerechte und effiziente Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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