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  • 23.08.2024 – Apotheken-News: Krise im Gesundheitssystem und Wirtschaft
    23.08.2024 – Apotheken-News: Krise im Gesundheitssystem und Wirtschaft
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die aktuellen Entwicklungen im deutschen Gesundheits- und Wirtschaftssystem zeigen, wie tiefgreifend die Herausforderungen sind, denen wir...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Krise im Gesundheitssystem und Wirtschaft

 

Behandlungsfehler, Apothekenproteste und wirtschaftliche Turbulenzen – ein umfassender Blick auf die drängenden Probleme und innovativen Ansätze für die Zukunft

Die aktuellen Entwicklungen im deutschen Gesundheits- und Wirtschaftssystem zeigen, wie tiefgreifend die Herausforderungen sind, denen wir gegenüberstehen. Während Behandlungsfehler, Kommunikationsprobleme und Lieferengpässe die medizinische Versorgung belasten, geraten Unternehmen wie Varta in existenzielle Krisen. Gleichzeitig formiert sich Widerstand gegen geplante Reformen, und innovative Projekte wie die regulierte Cannabis-Abgabe in Wiesbaden weisen den Weg in die Zukunft. Ein Überblick über die drängendsten Themen und ihre weitreichenden Konsequenzen.


Im Jahr 2023 wurden insgesamt 12.438 Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler in Deutschland geprüft. Die Jahresstatistik des Medizinischen Dienstes Bund zeigt, dass etwa jeder vierte Verdachtsfall bestätigt wurde, was einen Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Zahlen werfen erneut ein Schlaglicht auf die fortbestehenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere in Bezug auf die Patientensicherheit.

Gleichzeitig stehen Apotheken unter zunehmendem Druck. In einer Apotheke im Nordharz Center in Blankenburg zeigt sich exemplarisch, wie der Alltag durch Kommunikationsprobleme mit Arztpraxen belastet wird. Durch die Einführung des E-Rezepts haben sich die Rückfragen vervielfacht, da handschriftliche Änderungen nicht mehr zulässig sind und häufig eine neue Verordnung erforderlich ist. Die Mitarbeiter mussten innerhalb einer Woche rund 200 Anrufe tätigen, um Unklarheiten bei Verschreibungen zu klären. Diese Entwicklungen belasten die Apotheken zusätzlich und verschärfen die ohnehin schon angespannte Situation im Gesundheitswesen.

Im juristischen Bereich hat der Pharmagroßhändler AEP einen Rückschlag erlitten. Ab September muss das Unternehmen seinen Lastschrift-Rabatt von 0,45 Prozent einstellen. Diese Entscheidung geht auf einen Rechtsstreit zurück, den die Wettbewerbszentrale gegen AEP angestrengt hat. Dies könnte für viele Apotheken, die auf diese Rabatte angewiesen sind, wirtschaftliche Auswirkungen haben.

Währenddessen verschärft sich die Situation bei der Versorgung mit Antibiotikasäften für Kinder. Die Lieferengpässe, die bereits im Winter 2022/23 zu einer prekären Lage geführt hatten, halten weiterhin an. Trotz aller Bemühungen konnte die Versorgungslage bisher nicht stabilisiert werden, was eine ernste Gefahr für die Versorgungssicherheit darstellt und besonders die Schwächsten in der Gesellschaft trifft.

Proteste gegen die geplante Apothekenreform zeichnen sich in Thüringen und Sachsen ab. Apothekerverbände haben für den kommenden Mittwoch Demonstrationen organisiert, um gegen die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeschlagenen Änderungen zu protestieren. Diese Reformen könnten, so die Kritiker, zu erheblichen Versorgungslücken führen. Der Berufszweig sieht sich in seiner Existenz bedroht und fordert die Politik auf, die geplanten Änderungen zu überdenken.

In Wiesbaden bahnt sich unterdessen ein Modellprojekt zur regulierten Abgabe von Cannabis für Genusszwecke in Apotheken an. Die Stadt will damit alternative Wege zur Bekämpfung des Schwarzmarkts schaffen und den Jugendschutz stärken. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde bereits unterzeichnet, was diesen Schritt zu einem wegweisenden Projekt in der Drogenpolitik macht.

Während sich in der Gesundheitsbranche viele Herausforderungen auftürmen, droht der Varta-Aktie ein Totalverlust. Der deutsche Batteriehersteller steht vor einem dramatischen Absturz seines Aktienwerts, der auf 0 Euro fallen könnte. Dieser mögliche Totalverlust wäre für die Aktionäre ein schwerer Schlag und könnte das Unternehmen in eine existenzielle Krise stürzen.

Die Diskussion um das Rentenalter in Deutschland gewinnt ebenfalls an Brisanz. Angesichts der drohenden finanziellen Lücken in der Rentenkasse wird von einigen Experten eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre gefordert. Der renommierte Wirtschaftsweise Martin Werding warnt davor, dass es unfinanzierbar sei, alle Bürger spätestens mit 67 Jahren in den Ruhestand zu schicken.

Volkswagen plant derweil eine Revolution im Autohandel. Mit dem Konzept "Vehicle on Demand" will der Konzern den klassischen Autokauf überflüssig machen. Dieses Konzept könnte den Autohandel grundlegend verändern und zeigt, dass VW weiterhin an der Spitze der Mobilitätsinnovationen stehen will.

Auch im Versicherungsbereich gibt es spannende Entwicklungen. Ein aktueller Fall stellt die Frage, wann eine Kfz-Versicherung für eine Fehlzahlung haftet. Dabei geht es um einen Unfall, bei dem die Versicherung des Unfallgegners eine Zahlung an den falschen Empfänger geleistet hat. Die rechtlichen Konsequenzen dieses Falls könnten weitreichend sein und die zukünftige Praxis der Versicherungen beeinflussen.

Der Geldmarkt wird in Zeiten niedriger Zinssätze zunehmend als attraktive Alternative zu Tages- und Festgeldkonten wahrgenommen. Immer mehr Sparer suchen nach sicheren Anlageformen mit höheren Renditen. Der Geldmarkt könnte hier eine interessante Option bieten, die den Bedürfnissen sicherheitsbewusster Anleger gerecht wird.

Ein weiteres Jubiläum zeigt die Erfolgsgeschichte von Alphabet. Vor 20 Jahren ging das Unternehmen, damals noch unter dem Namen Google, an die Börse. Seitdem hat sich der Wert der Aktie dramatisch gesteigert, was Alphabet zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat. Diese beeindruckende Entwicklung unterstreicht die Innovationskraft und Widerstandsfähigkeit des Technologie-Giganten.

Am kommenden Mittwoch werden Apothekenteams in Erfurt und Dresden zu Protestaktionen gegen die geplanten Gesundheitsreformen auf die Straße gehen. Diese Demonstrationen, die kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen stattfinden, werden von Apothekenverbänden aus anderen Bundesländern unterstützt. Die Apotheken sehen ihre Existenz durch die Reformpläne gefährdet und möchten ein starkes Zeichen an die Politik senden.

Für Unruhe sorgt auch das Zögern der ABDA bei der Veröffentlichung eines Gutachtens zur Apothekenreform. Das von Professor Udo Di Fabio erstellte Gutachten befasst sich mit möglichen verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Reformen und hätte die Position der Apotheker stärken sollen. Die Unsicherheit in der Branche wächst, da bisher unklar ist, welche Konsequenzen sich aus dem Gutachten ergeben könnten.

Schließlich sieht sich der Geschäftsführer von Naturafit, Ulrich Galster, massiven Vorwürfen ausgesetzt. Anonyme Schreiben, die in zahlreichen Apotheken eingegangen sind, werfen ihm gewerbsmäßigen Betrug und Verbrauchertäuschung vor. Diese Vorwürfe betreffen die Qualität der Produkte seines Unternehmens und haben zu einer Rufmordkampagne gegen ihn geführt.

Auch die Risiken von Medikamenten sind wieder in den Fokus gerückt. Loperamid, ein häufig eingesetztes Mittel gegen Durchfall, hat zwar eine hohe Wirksamkeit, birgt aber auch erhebliche Gefahren. Zudem zeigt eine neue Studie, dass bestimmte Arzneimittel bei Kindern das Risiko schwerer Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom erheblich erhöhen können. Diese seltenen, aber potenziell tödlichen Reaktionen werfen Fragen zur Sicherheit und Anwendung solcher Medikamente auf.


Kommentar:

Die Vielzahl und Komplexität der aktuellen Themen zeigt, wie tiefgreifend die Herausforderungen im deutschen Gesundheits- und Wirtschaftssystem sind. Der anhaltende Druck auf Apotheken, die Unwägbarkeiten bei der Medikamentenversorgung und die drohenden wirtschaftlichen Katastrophen bei Unternehmen wie Varta verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für politische und wirtschaftliche Stabilität. Die geplanten Apothekenreformen könnten fatale Folgen für die flächendeckende Versorgung haben, wenn die Sorgen der Apotheker nicht ernst genommen werden. Gleichzeitig zeigen die Entwicklungen bei Volkswagen und Alphabet, dass Innovationen auch in Krisenzeiten möglich sind und wie wichtig es ist, zukunftsweisende Projekte voranzutreiben. Doch während einige Branchen von der Digitalisierung und neuen Geschäftsmodellen profitieren, steht das Gesundheitssystem vor der großen Aufgabe, den Spagat zwischen technologischen Fortschritten und der Sicherstellung grundlegender Versorgungsstandards zu meistern. Es ist an der Zeit, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den wirtschaftlichen Herausforderungen entschlossen entgegenzutreten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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