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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Das Apothekenreformgesetz bleibt weiterhin in der Schwebe: Auch im zweiten Anlauf wurde der Entwurf nicht ins Kabinett eingebracht. Während die Gründe für die erneute Verschiebung im Dunkeln bleiben, wächst die Kritik – erstmals auch aus den Reihen der Grünen. Apothekerinnen und Apotheker stehen weiter vor großen Herausforderungen, wie der Alltag in den Notdiensten eindrucksvoll zeigt. Wie lange bleibt die dringend benötigte Reform noch aus?
Das Apothekenreformgesetz hat es heute auch im zweiten Anlauf nicht ins Bundeskabinett geschafft. Obwohl der Entwurf bereits seit geraumer Zeit auf der politischen Agenda steht, wurde die Entscheidung erneut vertagt. Sören Haberlandt, Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, verweigerte auf mehrfache Nachfrage hin jede konkrete Angabe zu den Gründen der erneuten Verschiebung und blieb beharrlich still. Diese anhaltende Verzögerung sorgt sowohl in der Politik als auch bei den Betroffenen für wachsende Unruhe.
Erstmals äußerten auch Vertreter der Grünen Kritik am Apothekenreformgesetz. Madeleine Henfling, Landtagsabgeordnete in Thüringen, machte im Rahmen ihres Wahlkampfs deutlich, dass der aktuelle Entwurf keine adäquate Honorierungserhöhung für Apothekerinnen und Apotheker vorsieht. Henfling betonte, dass eine solche Erhöhung dringend notwendig sei, um die wirtschaftliche Grundlage der Apotheken langfristig zu sichern und die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Diese Kritik reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Stimmen, die den Entwurf als unzureichend erachten.
Auf Seiten der Apothekerschaft stößt die erneute Vertagung auf gemischte Reaktionen. Während einige die Unsicherheit kritisieren, sieht Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA, der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die Entwicklung als „ein gutes Zeichen“. Ihrer Meinung nach könnte die Verschiebung Raum für notwendige Nachbesserungen bieten und somit letztlich zu einem besseren Gesetz führen, das den Bedürfnissen der Apotheken gerecht wird.
Unterdessen zeigt sich Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP im Thüringer Landtag, praxisnah und begleitete die Inhaberin der Altstadt-Apotheke während eines Notdienstes von 19 Uhr bis 1 Uhr nachts. Montag wollte die Herausforderungen des Apothekenalltags aus erster Hand erleben und seine politischen Entscheidungen auf diese Erfahrungen stützen. Sein Engagement wird in politischen Kreisen als Zeichen dafür gewertet, dass die FDP die Sorgen der Apotheker ernst nimmt.
Der Alltag in den Apotheken bringt immer wieder schwierige Entscheidungen mit sich, wie das Beispiel von Esther Becker, Apothekerin in der Pinguin-Apotheke in Rostock, zeigt. Sie entschied sich während des Heiligabendnotdienstes, eine Milchpumpe zu verleihen, um einer Mutter in Not zu helfen. Die Krankenkasse retaxierte jedoch den Vorgang, und Becker wartet bis heute auf eine Nachgenehmigung. Dieser Vorfall unterstreicht die oft prekäre Situation, in der sich Apotheker befinden, wenn sie zwischen wirtschaftlichen Zwängen und dem Wohl der Patienten abwägen müssen.
Die erneute Vertagung des Apothekenreformgesetzes wirft ein Licht auf die tiefen Risse in der Gesundheitspolitik, die nicht nur das Vertrauen der Apotheker, sondern auch das der Bevölkerung in die Regierung erschüttern. Es ist unverständlich, dass ein so dringliches Thema immer wieder verschoben wird, ohne dass eine klare Kommunikation über die Gründe erfolgt. Dies zeugt von einer politischen Kultur, die notwendige Reformen aus Angst vor unpopulären Entscheidungen aufschiebt. Die Kritik der Grünen und die Sorgen der Apotheker sind berechtigt: Ohne eine angemessene Honorierung und ohne klare Regelungen wird die flächendeckende Versorgung durch Apotheken gefährdet.
Gabriele Regina Overwiening mag die erneute Verschiebung als Chance für Nachbesserungen sehen, doch diese ständige Hinhaltetaktik darf nicht zur Normalität werden. Es bedarf eines transparenten und entschlossenen Vorgehens, um die Apotheken, die als unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems fungieren, langfristig zu unterstützen.
Der Einsatz von Politikern wie Robert-Martin Montag, die sich vor Ort ein Bild der Lage machen, ist lobenswert und zeigt, dass es durchaus Ansätze für eine realitätsnahe Politik gibt. Doch auch diese Zeichen des guten Willens müssen in konkrete Taten und vor allem in Gesetzesänderungen münden. Es ist Zeit, dass die Regierung ihre Verantwortung ernst nimmt und ein tragfähiges, zukunftssicheres Apothekenreformgesetz auf den Weg bringt – ohne weitere Verzögerungen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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