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  • 11.09.2024 – Postpartale Depression – Die stille Last nach der Geburt
    11.09.2024 – Postpartale Depression – Die stille Last nach der Geburt
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Eine postpartale Depression trifft viele Frauen nach der Geburt eines Kindes und bleibt oft unerkannt. Die psychische Erkrankung, die mi...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Postpartale Depression – Die stille Last nach der Geburt

 

Eine ernsthafte psychische Erkrankung, die viele Mütter betrifft und häufig unerkannt bleibt

Eine postpartale Depression trifft viele Frauen nach der Geburt eines Kindes und bleibt oft unerkannt. Die psychische Erkrankung, die mit tiefer Traurigkeit, Erschöpfung und Überforderung einhergeht, kann das Leben von Mutter und Kind erheblich beeinflussen. Doch noch immer gibt es zu wenig Aufmerksamkeit für dieses ernste Thema, das dringend mehr Unterstützung und Aufklärung erfordert.


Die Geburt eines Kindes wird häufig als der glücklichste Moment im Leben einer Frau beschrieben. Doch für viele frischgebackene Mütter bleibt diese Freude aus. Stattdessen fühlen sie sich niedergeschlagen, erschöpft und emotional überfordert. Etwa zehn bis 15 Prozent der Mütter leiden nach der Geburt an einer postpartalen Depression, einer ernsten psychischen Erkrankung, die das Leben von Mutter und Kind erheblich beeinträchtigen kann. Trotz der Häufigkeit dieser Krankheit wird sie oft nicht erkannt und bleibt unbehandelt, was langfristige Folgen für die betroffenen Familien haben kann.

Postpartale Depression ist nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Babyblues, einer kurzzeitigen emotionalen Verstimmung, die viele Frauen in den ersten Tagen nach der Geburt erleben. Während der Babyblues oft durch hormonelle Veränderungen und Erschöpfung ausgelöst wird und in der Regel von selbst wieder verschwindet, ist die postpartale Depression eine schwerere Störung, die Wochen oder sogar Monate andauern kann. Typische Symptome sind anhaltende Traurigkeit, extreme Müdigkeit, Schlafstörungen, ein Gefühl der Überforderung und das Unvermögen, eine emotionale Bindung zum Baby aufzubauen. In einigen Fällen entwickeln betroffene Frauen auch Schuldgefühle, Angstzustände oder sogar Suizidgedanken.

Die Ursachen der postpartalen Depression sind komplex und noch nicht vollständig erforscht. Es wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen nach der Geburt eine zentrale Rolle spielen, ebenso wie psychosoziale Faktoren. Frauen, die bereits vor der Geburt an Depressionen oder Angststörungen litten, haben ein höheres Risiko, eine postpartale Depression zu entwickeln. Auch ein traumatisches Geburtserlebnis, schwierige familiäre Umstände oder ein Mangel an Unterstützung durch den Partner oder das soziale Umfeld können das Risiko erhöhen. Ein weiterer Risikofaktor ist der gesellschaftliche Druck, dem viele Mütter ausgesetzt sind: Die Erwartung, sofort nach der Geburt glücklich und perfekt in der Mutterrolle aufzugehen, kann dazu führen, dass Frauen sich schämen, ihre wahren Gefühle zu äußern.

Trotz der ernsten Auswirkungen der postpartalen Depression bleibt die Krankheit oft unerkannt. Viele Mütter zögern, Hilfe zu suchen, weil sie befürchten, als schlechte Mutter wahrgenommen zu werden. Dabei ist es entscheidend, die Symptome frühzeitig zu erkennen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. In Deutschland wird der Edinburgh-Postnatal-Depressions-Skala (EPDS)-Test eingesetzt, um depressive Symptome bei frischgebackenen Müttern zu identifizieren. Mit diesem Screening-Instrument können Hebammen, Ärzte und andere Gesundheitsfachkräfte Frauen frühzeitig unterstützen und auf mögliche Risiken aufmerksam machen.

Die Behandlung einer postpartalen Depression besteht in der Regel aus einer Kombination aus Psychotherapie und, in schwereren Fällen, medikamentöser Unterstützung. Kognitive Verhaltenstherapie hat sich als besonders wirksam erwiesen, um Frauen zu helfen, ihre negativen Gedankenmuster zu durchbrechen und ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. In einigen Fällen werden Antidepressiva eingesetzt, wobei insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eine gute Option darstellen. Wichtig ist dabei die enge Abstimmung mit den Ärzten, insbesondere wenn die Mutter stillt, da einige Medikamente in die Muttermilch übergehen können.

Neben der medizinischen und therapeutischen Unterstützung spielen auch soziale Netzwerke eine entscheidende Rolle bei der Genesung. Frauen, die in ihrem Umfeld Rückhalt finden, sei es durch den Partner, die Familie oder Freunde, haben oft eine bessere Prognose. Selbsthilfegruppen wie „Schatten und Licht e.V.“ bieten ebenfalls wertvolle Unterstützung. In diesen Gruppen können betroffene Mütter sich austauschen, ihre Ängste und Sorgen teilen und von den Erfahrungen anderer Frauen profitieren.

Leider wird die Betreuung von Frauen im Wochenbett durch den Hebammenmangel in Deutschland zusätzlich erschwert. Viele Mütter erhalten nicht die notwendige Unterstützung in den ersten Wochen nach der Geburt, was das Risiko für psychische Erkrankungen wie die postpartale Depression erhöht. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die flächendeckende Versorgung sicherzustellen und betroffenen Frauen rechtzeitig die nötige Hilfe zukommen zu lassen.


Kommentar:

Die postpartale Depression ist eine der am meisten unterschätzten gesundheitlichen Herausforderungen für Mütter. In einer Phase, die von gesellschaftlichen Erwartungen geprägt ist, eine glückliche und erfüllte Mutter zu sein, fühlen sich viele Frauen isoliert und überfordert. Statt offener Unterstützung stoßen sie oft auf Unverständnis oder den Druck, sofort perfekt funktionieren zu müssen. Dieser Druck führt nicht nur zu einer emotionalen Überlastung, sondern vergrößert auch das Risiko, dass postpartale Depressionen unerkannt bleiben.

Es ist längst überfällig, das Stigma zu brechen, das mit psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit Mutterschaft einhergeht. Frauen sollten wissen, dass es normal ist, sich nach der Geburt nicht immer glücklich zu fühlen, und dass es absolut legitim ist, sich Unterstützung zu holen. Die Gesellschaft muss die Realität der Mutterschaft in all ihren Facetten akzeptieren – einschließlich der Schwierigkeiten und Herausforderungen, die sie mit sich bringt.

Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass betroffene Frauen die nötige Unterstützung erhalten, und zwar nicht nur durch medizinische und psychotherapeutische Hilfe, sondern auch durch soziale Strukturen. In Deutschland ist der Hebammenmangel ein ernsthaftes Problem, das nicht länger ignoriert werden darf. Hebammen sind oft die ersten Ansprechpartner für Mütter und können eine entscheidende Rolle dabei spielen, eine postpartale Depression frühzeitig zu erkennen und den Weg zur Behandlung zu ebnen. Ihre Arbeit ist unverzichtbar, und es ist unverständlich, warum die Politik hier so wenig tut, um diesen Mangel zu beheben.

Auch das Gesundheitswesen muss verstärkt in die Aufklärung und Prävention investieren. Es wäre sinnvoll, wenn Mütter bereits während der Schwangerschaft ausführlich über die Anzeichen einer postpartalen Depression informiert würden. Frühe Aufklärung könnte dazu beitragen, das Risiko einer unerkannten Erkrankung zu verringern. Zudem sollten Screening-Tests wie der EPDS-Test flächendeckend und regelmäßig eingesetzt werden, um gefährdete Frauen frühzeitig zu identifizieren.

Postpartale Depression ist behandelbar, und je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Es ist an der Zeit, diese Erkrankung ernst zu nehmen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um Mütter in dieser kritischen Lebensphase zu unterstützen. Mütter, die unter postpartalen Depressionen leiden, verdienen nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch das Verständnis und die Solidarität ihrer Mitmenschen. Nur so kann es gelingen, ihnen und ihren Familien den Weg in ein gesundes und glückliches Leben zu ebnen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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