ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf Twitter
  • 18.08.2024 – Apotheken-News: Zwischen Vertrauensverlust, Reformdruck und wirtschaftlicher Belastung
    18.08.2024 – Apotheken-News: Zwischen Vertrauensverlust, Reformdruck und wirtschaftlicher Belastung
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Apotheken in Deutschland stehen vor massiven Herausforderungen: Vertrauen in die Standesvertretung schwindet, wirtschaftlicher Druck d...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Zwischen Vertrauensverlust, Reformdruck und wirtschaftlicher Belastung

 

Wie die Apothekenbranche in Deutschland unter politischem und wirtschaftlichem Druck steht und welche Folgen das für ihre Zukunft und die Gesundheitsversorgung hat

Die Apotheken in Deutschland stehen vor massiven Herausforderungen: Vertrauen in die Standesvertretung schwindet, wirtschaftlicher Druck durch Inflation und Fachkräftemangel wächst, und politische Reformen sorgen für Unruhe. Während einige Apotheker mutige Schritte in die Zukunft wagen, kämpfen andere ums Überleben. Gleichzeitig geraten Rentner durch steigende Steuerlasten unter Druck, und gesundheitspolitische Themen wie der Anstieg der Masernfälle in Bayern rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie wird die Branche diesen Krisen begegnen?

 

In der deutschen Apothekenlandschaft brodelt es: Viele Apotheker zweifeln zunehmend an der Wirksamkeit ihrer eigenen Standesvertretung, der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Seit über 20 Jahren fragen sich viele in der Branche, welche konkreten Erfolge die ABDA für ihren Beruf erzielt hat. Kritische Stimmen werden lauter, die der ABDA vorwerfen, weitgehend untätig geblieben zu sein, wenn es um die Vertretung der Interessen der Apotheker geht. Die wachsende Unzufriedenheit spiegelt eine tiefere Vertrauenskrise wider, die sich in der gesamten Branche bemerkbar macht.

Parallel dazu geraten Deutschlands Rentner zunehmend in eine steuerliche Falle. Die Besteuerung von Renten unterliegt einer Vielzahl komplexer Regelungen, die viele Rentner stark belasten. Wer gesetzliche Rentenbezüge, betriebliche oder private Altersvorsorgeleistungen sowie Einkünfte aus Vermietung, Verpachtung oder Kapitalerträgen erhält, muss diese Einkünfte versteuern. Dies gilt auch für Einkommen aus landwirtschaftlicher, freiberuflicher oder gewerblicher Tätigkeit sowie für Arbeitseinkommen im Rentenalter. Diese wachsenden steuerlichen Belastungen führen dazu, dass immer mehr Rentner mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Währenddessen suchen viele Deutsche nach Wegen, ihr Geld sicher und gewinnbringend anzulegen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Dabei rücken Exchange Traded Funds (ETFs) zunehmend in den Fokus. ETFs bieten eine unkomplizierte Möglichkeit zur breiten Geldanlage, indem sie eine Vielzahl von Aktien bündeln, die einen bestimmten Index, wie den DAX oder den MSCI World, abbilden. Trotz der Scheu vieler Bürger vor der Börse gelten ETFs als vergleichsweise risikoarme Methode, um von den Chancen der Märkte zu profitieren. Doch auch hier stellt sich die Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt, in den Markt einzusteigen?

Im Bereich der Steuerberatung gibt es ebenfalls Entwicklungen, die Hoffnung geben. Die steuerliche Gestaltungsberatung, ein besonders anspruchsvoller Bereich der Steuerberatung, ist anfällig für Fehler, die erhebliche finanzielle Nachteile für Mandanten nach sich ziehen können. Ein neues Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) zeigt nun einen Silberstreif am Horizont für Steuerpflichtige, die von solchen Fehlern betroffen sind. Der BFH eröffnet Möglichkeiten, Fehler rückgängig zu machen oder zu korrigieren, was für viele Steuerpflichtige eine erhebliche Entlastung bedeuten könnte.

Ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen Apotheken in Deutschland gegenüberstehen, zeigt sich in Eberswalde. Hier musste die Westend-Apotheke nach zwei Jahrzehnten schließen, obwohl der Betrieb wirtschaftlich stabil war und jährlich rund 1,2 Millionen Euro Umsatz generierte. Der Grund für die Schließung lag in der Kündigung des syrischen Filialleiters, der nach Nordrhein-Westfalen zog, um dort schneller die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Dieser Fall verdeutlicht die bürokratischen Hürden, denen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Behördensystem ausgesetzt sind, und die Auswirkungen, die diese auf den Betrieb von Apotheken haben können.

Doch das ist nur eine von vielen Herausforderungen, denen sich Apotheken in Deutschland aktuell stellen müssen. Die Inflation steigt, die Kaufkraft sinkt, und der Fachkräftemangel wird immer drängender. Nach den Belastungen durch die Corona-Pandemie sehen sich Apotheken nun mit neuen, gravierenden Problemen konfrontiert. Diese Faktoren führen zu erheblichen Kostensteigerungen und gefährden die Zukunft vieler Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten.

Nicht alle Apotheker lassen sich jedoch von diesen Entwicklungen entmutigen. Ein Beispiel für Mut und Weitsicht zeigt sich in Schorndorf, Baden-Württemberg. Dort hat der Apotheker Thorsten Leiter gemeinsam mit seinem Vater Gerhard eine umfassende Neustrukturierung ihres Apothekenportfolios vorgenommen. Sie schlossen die traditionsreiche Daimler-Apotheke, übernahmen eine andere Apotheke und führten parallel umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen in einer bestehenden Apotheke durch. Dieses Vorgehen zeigt, dass es trotz der schwierigen Zeiten Möglichkeiten gibt, die eigene Apotheke erfolgreich neu auszurichten.

Gleichzeitig steigen die Masernfälle in Bayern besorgniserregend an. Bis zum 5. August wurden 57 Fälle gemeldet, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur fünf. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach führt diesen Anstieg auf die Lockerungen der während der Corona-Pandemie geltenden Schutzmaßnahmen und die damit einhergehende Zunahme sozialer Kontakte zurück. Die Ministerin ruft daher eindringlich zur Impfung auf, um die Ausbreitung der Masern einzudämmen.

In der Diskussion um Apothekenhonorare zeichnet sich ebenfalls eine zunehmende Uneinigkeit ab. Es herrscht Streit darüber, wie zukünftige Honoraranpassungen gestaltet werden sollen, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Leistungsfähigkeit der verschiedenen Apotheken. Während einige Betriebe in den letzten Jahren hohe Gewinne erzielt haben, kämpfen andere, vor allem in ländlichen Gebieten, ums Überleben. Diese Disparität führt zu einer intensiven Debatte über die gerechte Verteilung von Honoraranpassungen.

Der Widerstand gegen die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Apothekenreform wächst ebenfalls. Besonders die Professorenschaft an den pharmazeutischen Hochschulen äußert scharfe Kritik und sieht in den Reformplänen eine Missachtung des Apothekerberufs. Die Idee, Apotheken ohne fachkundige Leitung durch Apotheker zu betreiben, sowie der Stillstand bei der Novellierung der Approbationsordnung, werden als klare Abwertung des Berufsstandes empfunden. Diese Entwicklungen führen zu einem zunehmend erbitterten Kampf um die Zukunft der Apotheken in Deutschland.


Kommentar:

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht am Scheideweg. Die Vertrauenskrise innerhalb der Branche, der wirtschaftliche Druck durch Inflation und Fachkräftemangel sowie die Unsicherheit über zukünftige politische Reformen werfen grundlegende Fragen zur Zukunft der Apotheken auf. Während einige Apotheker durch Weitsicht und Innovation ihren Betrieb an die neuen Bedingungen anpassen, geraten viele andere in Bedrängnis. Die Debatte über die Honoraranpassungen zeigt, wie ungleich die Belastungen verteilt sind, und wie dringend eine faire Lösung benötigt wird. Gleichzeitig belasten bürokratische Hürden und der wachsende Steuerdruck sowohl Apotheken als auch Rentner, während politische Reformen, wie die von Lauterbach geplante Apothekenreform, zu tiefen Spannungen führen. Die zunehmenden Masernfälle in Bayern erinnern uns daran, dass auch gesundheitspolitische Themen in diesen schwierigen Zeiten nicht vernachlässigt werden dürfen. Es bedarf einer starken und einheitlichen Stimme, um die vielfältigen Herausforderungen zu bewältigen und die Apothekenbranche zukunftsfähig zu machen. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Apotheken in Deutschland ihren Platz im Gesundheitssystem behaupten können oder ob der Druck sie zu Fall bringt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Die Versicherung mit Konzept
    Die Versicherung mit Konzept
    PharmaRisk® OMNI | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken