Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Glosse
Es herrscht mal wieder frischer Wind im Apothekenwesen, doch dieser Wind bläst für Karl Lauterbach eher eisig kalt. Die Apothekenlandschaft ist in Aufruhr, denn der Gesundheitsminister hat eine Idee auf den Tisch gelegt, die mehr als nur ein paar Stirnfalten verursacht: Apotheken ohne approbierte Apotheker. Was für den Minister vielleicht nach einem revolutionären Fortschritt klingt, kommt bei den Apothekern so gut an wie ein abgelaufenes Rezept.
Die FDP, immer bedacht darauf, sich als Stimme der Wirtschaft zu positionieren, ist plötzlich der Hüter der klassischen Apothekenkultur. Schon erstaunlich, wie schnell man sich für eine Branche ins Zeug legen kann, wenn die Wählergunst und gut verdienende Wählergruppen auf dem Spiel stehen. Lindner und Co. haben schnell klar gemacht, dass für sie Apotheken ohne Apotheker so gar nicht in Frage kommen. Da wird mit markigen Worten gewarnt und darauf hingewiesen, dass man genau aufpasst, was Lauterbach da vorhat. Doch was steckt hinter diesem vehementen Widerstand?
Es ist wohl kein Geheimnis, dass die Apotheker, die tagtäglich in ihren Offizinen stehen, für die FDP keine unwichtige Wählergruppe darstellen. Man geht schließlich nicht ohne Weiteres das Risiko ein, diesen wirtschaftlich durchaus potenten Teil der Bevölkerung zu verärgern. Und wenn es dazu noch um das Heiligtum der persönlichen Beratung in der Apotheke geht, dann ist die FDP zur Stelle, um mit aller Kraft dagegenzuhalten. Lindner selbst geht ja auch gern mal in die Apotheke und möchte sichergehen, dass er dort die bestmögliche Beratung bekommt – am liebsten wohl mit einem zusätzlichen Honorar für den Apotheker, den man eben nicht durch eine PTA ersetzen kann. Dass der Gesundheitsminister den Versandapotheken aus den Niederlanden mit dem E-Rezept Zugeständnisse macht, passt dem Finanzminister ebenso wenig. Denn Medikamente für den deutschen Markt sollten doch bitteschön auch in Deutschland umgesetzt werden, findet er.
Und nun gesellt sich zu diesem fröhlichen Protestzug auch noch Volker Wissing. Als Digitalminister hat er ein Auge auf die technischen Aspekte der Telepharmazie geworfen. Was Lauterbach als simple Erweiterung der Videosprechstunde für Ärzte ansieht, ist für Wissing eine digitale Baustelle, die schnell zum Großprojekt werden könnte – und zwar eines, das mehr Probleme verursacht, als es löst. Dass die Verbindung zwischen Apotheker und PTA reibungslos funktioniert, ist für Wissing nicht einfach nur eine Frage der Technologie, sondern auch eine der Verantwortung. Ein Systemausfall? Das wäre fatal und würde sein Ministerium in die Verantwortung um die Volksgesundheit ziehen, was natürlich niemand im Digitalministerium wirklich möchte.
Als ob das nicht schon genug wäre, hat nun auch das Bundesforschungsministerium seine Bedenken angemeldet. Bettina Stark-Watzinger hat die Akte Lauterbach ganz genau unter die Lupe genommen und stellt fest, dass die Regelungen für Filialapotheken und Apotheken ohne Präsenzapotheker nicht gerade durchdacht wirken. Es ist ja auch verständlich, dass man als Forschungsministerin auf belastbare Strukturen setzen möchte und nicht auf wackelige Experimente. Da hilft es auch nicht, dass das Gesetz doch eigentlich schon nächste Woche ins Kabinett sollte. Wenn es nach der FDP geht, kommt dieses Gesetz in dieser Form sowieso nicht – und schon gar nicht so schnell.
Selbst die Union ist sich da einig: Das ApoRG wird so nicht durchkommen, und zeitlich sei das Ganze sowieso eine Illusion. Man darf gespannt sein, wie Lauterbach aus dieser Zwickmühle herauskommt. Immerhin muss er sich nun nicht nur gegen die Apotheker, sondern auch gegen eine Reihe von Ministerien durchsetzen, die allesamt ihre eigenen Bedenken haben. Währenddessen geben sich die Apotheker alle Mühe, den Reformplan zu verhindern. Es wird plakatiert, es werden Unterschriften gesammelt und Politiker werden durch die Apotheken geführt, um ihnen klarzumachen, warum dieser Gesetzesentwurf scheitern muss.
Inzwischen hat es das Thema sogar in die Boulevardpresse geschafft – ein Zeichen dafür, dass die Diskussion über Apotheken ohne Apotheker nun endgültig die breite Öffentlichkeit erreicht hat. Lauterbach muss klar sein, dass er mit seiner Idee nicht einfach so durchkommt. Vielleicht tüftelt er ja schon an einem Plan B, um das Gesetz mit ein paar kosmetischen Zugeständnissen doch noch zu retten und am Ende als derjenige dazustehen, der die Apothekenlandschaft reformiert hat, ohne sie zu zerstören. Doch so einfach wird das wohl nicht. Während sich der Sturm weiter zusammenbraut, bleibt nur zu hoffen, dass am Ende nicht die Gesundheit der Patienten auf der Strecke bleibt.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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