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  • 14.08.2024 – Apotheken-News: Digitale Neuerungen und politischer Gegenwind
    14.08.2024 – Apotheken-News: Digitale Neuerungen und politischer Gegenwind
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Zukunft der Apotheken in Deutschland steht auf dem Prüfstand: AHD plant eine neue App als Reaktion auf die Konkurrenz, während die A...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Digitale Neuerungen und politischer Gegenwind

 

AHD setzt auf eine neue App, die ABDA mobilisiert gegen Reformen und die Forderung nach fairen Vorteilen wächst

Die Zukunft der Apotheken in Deutschland steht auf dem Prüfstand: AHD plant eine neue App als Reaktion auf die Konkurrenz, während die ABDA massiv gegen die geplante Apothekenreform mobilisiert. Trotz verfügbarer Technologien wie TI-Messenger und KIM bleibt die Kommunikation im Gesundheitswesen hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig fordert Joachim Patt mehr Gerechtigkeit für Privatversicherte. Inmitten dieser Herausforderungen werden die Weichen für die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens neu gestellt.der heutigen Ausgabe werfen wir einen ausführlichen Blick auf die aktuellen Geschehnisse im Gesundheitssektor Deutschlands.


Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor bedeutenden Veränderungen, die von verschiedenen Akteuren maßgeblich beeinflusst werden. AHD, ein etablierter Akteur im Bereich der Apothekendienste, plant, eine eigene App auf den Markt zu bringen. Diese Entscheidung wird als direkte Reaktion auf die Entwicklungen rund um CardLink gesehen. CardLink, eine Plattform, die bereits in der Branche etabliert ist, hat möglicherweise eine Dynamik ausgelöst, die AHD dazu veranlasst, mit einer eigenen Lösung zu kontern. Es wird erwartet, dass die AHD-App die Marktposition des Unternehmens stärken und neue Funktionen bieten könnte, um den Bedürfnissen von Apothekern und Kunden gleichermaßen gerecht zu werden. Die Konkurrenzsituation zwischen AHD und CardLink könnte die Digitalisierung im Apothekenwesen weiter vorantreiben und für mehr Wettbewerb im Bereich der Applikationen sorgen.

Währenddessen hat die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) eine massive Mobilisierung gegen die geplante Apothekenreform gestartet. Die Reformpläne der Regierung stoßen bei der ABDA auf erheblichen Widerstand, da befürchtet wird, dass diese die Apothekenlandschaft negativ beeinflussen könnten. Die ABDA setzt dabei auf eine breit angelegte Kampagne, die neben klassischen Plakaten und Social-Media-Videos auch Briefe und Unterschriftenlisten umfasst. Diese umfassende Mobilisierung soll sowohl die Öffentlichkeit als auch die Politik sensibilisieren und dazu bewegen, die geplanten Reformen zu überdenken. Die ABDA argumentiert, dass die Reformen die flächendeckende Versorgung durch Apotheken gefährden könnten, was insbesondere in ländlichen Regionen zu Problemen führen würde.

Im Bereich der Kommunikation im Medizinwesen zeigt sich, dass trotz der Verfügbarkeit moderner Technologien wie TI-Messenger (TIM) und KIM (Kommunikation im Medizinwesen) diese bislang nur begrenzt genutzt werden. Dies deutet darauf hin, dass entweder die Akzeptanz unter den medizinischen Fachkräften noch nicht ausreichend ist oder die Implementierung dieser Systeme in den Arbeitsalltag schwieriger ist als erwartet. Die begrenzte Nutzung dieser Technologien könnte auch darauf hindeuten, dass es weiterhin Hürden in der Interoperabilität oder in der Bedienungsfreundlichkeit gibt, die überwunden werden müssen, um eine flächendeckende Nutzung zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um diese Technologien in der Praxis zu etablieren und die Kommunikation im Gesundheitswesen zu verbessern.

In einem weiteren wichtigen Thema hat Joachim Patt, eine prominente Stimme im Gesundheitswesen, gefordert, dass Privatversicherte fair an den Einkaufsvorteilen der Apotheker beteiligt werden sollten. Diese Forderung zielt darauf ab, eine gerechtere Verteilung der Vorteile zu erreichen, die Apotheken beim Einkauf von Medikamenten erhalten. Patt argumentiert, dass Privatversicherte, die oft höhere Preise für Medikamente zahlen, ebenfalls von den Rabatten profitieren sollten, die Apotheken erhalten. Diese Forderung könnte eine Debatte darüber auslösen, wie Einkaufsvorteile im Gesundheitssystem gerechter verteilt werden können und welche Rolle Apotheken in diesem Kontext spielen sollten.


Kommentar:

Die aktuellen Entwicklungen im Apotheken- und Gesundheitswesen zeigen, dass der Sektor vor großen Umbrüchen steht, die nicht nur technologische, sondern auch politische und soziale Dimensionen haben. Die geplante App-Entwicklung von AHD als Reaktion auf CardLink verdeutlicht, wie stark der Wettbewerbsdruck im digitalen Bereich zugenommen hat. Es ist ein gutes Zeichen, dass Unternehmen wie AHD aktiv nach neuen Lösungen suchen, um den Markt zu beleben und den Anforderungen einer digitalisierten Welt gerecht zu werden. Doch während die Digitalisierung voranschreitet, bleibt zu hoffen, dass die technischen Neuerungen tatsächlich auch den Alltag der Apotheker erleichtern und nicht nur zusätzlichen Stress verursachen.

Gleichzeitig wirft die ABDA-Kampagne gegen die Apothekenreform ein Schlaglicht auf die Sorgen und Ängste, die viele Apothekerinnen und Apotheker umtreiben. Es ist verständlich, dass sie ihre Existenz bedroht sehen, wenn Reformen nicht die nötige Rücksicht auf die Besonderheiten der Branche nehmen. Hier muss die Politik genau hinhören und sicherstellen, dass Reformen nicht zu einem Ausdünnen der Apothekenlandschaft führen, besonders in strukturschwachen Regionen.

Die geringe Nutzung von TI-Messenger und KIM offenbart ein bekanntes Problem: die Einführung neuer Technologien im Gesundheitswesen ist oft langsamer und komplizierter als erwartet. Die Verantwortlichen müssen dringend nach Lösungen suchen, um die Akzeptanz und Anwendung dieser wichtigen Kommunikationstools zu fördern. Denn eine effiziente Kommunikation ist entscheidend für die Qualität der Patientenversorgung.

Joachim Patts Forderung nach einer fairen Beteiligung der Privatversicherten an den Einkaufsvorteilen der Apotheker trifft einen wunden Punkt. Es ist längst überfällig, dass die Vorteile, die Apotheken beim Medikamenteneinkauf erhalten, gerechter verteilt werden. Dies könnte nicht nur die Kosten für Privatversicherte senken, sondern auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem stärken. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass die Forderung im politischen Alltag untergeht, wenn kein ausreichender Druck aufgebaut wird. Es bleibt abzuwarten, ob diese wichtige Diskussion die nötige Aufmerksamkeit erhält und zu konkreten Veränderungen führt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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