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  • 12.08.2024 – Apotheken-News: Digitalisierung, Reformen und die Risiken einer Zwei-Klassen-Medizin
    12.08.2024 – Apotheken-News: Digitalisierung, Reformen und die Risiken einer Zwei-Klassen-Medizin
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Digitalisierung, Reformen und die Risiken einer Zwei-Klassen-Medizin

 

Ein umfassender Blick auf die Zukunft der Apotheken in Deutschland: Wie digitale Marktplätze, politische Reformen und der Erhalt lokaler Versorgung das Gesundheitssystem nachhaltig verändern könnten

Die Apothekenbranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen: Digitale Marktplätze eröffnen neue Möglichkeiten, während die geplante Apothekenreform Chancen und Risiken birgt. Doch der Balanceakt zwischen Digitalisierung und dem Erhalt kleiner Apotheken wird zur Herausforderung. Droht eine Zwei-Klassen-Medizin, und wie kann die flächendeckende Gesundheitsversorgung gesichert werden? Entdecken Sie die aktuellen Entwicklungen, die die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland prägen.


Die deutsche Apothekenlandschaft befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel, der sowohl durch die rasante Digitalisierung als auch durch geplante politische Reformen vorangetrieben wird. Die Einführung digitaler Marktplätze und die Diskussion um eine umfassende Apothekenreform prägen die Debatten. Diese Entwicklungen versprechen einerseits Fortschritt und Effizienz, werfen andererseits jedoch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Zukunft kleiner, unabhängiger Apotheken auf.

Digitale Plattformen wie gesund.de, ia.de und Amamed gewinnen in der Apothekenbranche immer mehr an Bedeutung. Sie ermöglichen es Apotheken, ihre Produkte und Dienstleistungen über das Internet einem breiteren Publikum anzubieten und damit neue, digital-affine Kundenschichten zu erschließen. Dies könnte insbesondere in Zeiten zunehmender Digitalisierung eine wichtige Rolle dabei spielen, die Apotheken wettbewerbsfähig zu halten. Gleichzeitig eröffnen diese Plattformen neue Möglichkeiten für Apotheken, insbesondere in urbanen Gebieten, ihren Umsatz zu steigern und ihre Reichweite zu erweitern.

Doch diese Entwicklungen bringen auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Die Konkurrenz auf diesen Plattformen ist enorm, und viele Apotheken, insbesondere kleinere, befürchten, in diesem neuen digitalen Umfeld unterzugehen. Während große Ketten und Online-Apotheken über die nötigen Ressourcen verfügen, um im digitalen Wettbewerb bestehen zu können, könnten viele kleine, unabhängige Apotheken Schwierigkeiten haben, mitzuhalten. Diese Apotheken sind oft stark auf den persönlichen Kontakt und die lokale Verwurzelung angewiesen, was im digitalen Umfeld nur schwer zu reproduzieren ist. Die Gefahr, dass diese Apotheken in der digitalen Transformation auf der Strecke bleiben, ist real und könnte langfristig zu einer weiteren Ausdünnung der Apothekenlandschaft führen.

Parallel zu diesen digitalen Herausforderungen steht die Branche auch vor einer grundlegenden Reform, die von dem Thüringer FDP-Landtagsabgeordneten Robert-Martin Montag angestoßen wurde. Montag, der Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gesundheit in der Fraktionsvorsitzendenkonferenz der FDP ist, hat einen Vorschlag vorgelegt, der eine Erhöhung des Fixums für Apotheken auf 10 Euro vorsieht. Diese Erhöhung soll durch einen Dynamisierungsfaktor ergänzt werden, der das Fixum an die Inflation anpasst und so eine langfristige finanzielle Stabilität für Apotheken gewährleisten soll. Darüber hinaus bleiben die variablen Honoraranteile bei 3 Prozent, sollen aber durch einen Zinszuschlagsatz ergänzt werden, der eine zusätzliche finanzielle Entlastung für Apotheken bringen könnte.

Eine weitere bedeutende Änderung betrifft den Kassenabschlag, der in der bisherigen Form vielfach kritisiert wurde. Laut Montags Vorschlag soll dieser künftig als Nettobetrag von 1,49 Euro ausgewiesen werden und nur noch bei pünktlicher Zahlung innerhalb von 48 Stunden nach Rechnungsstellung anfallen. Sollte die Zahlung später erfolgen, soll der Abschlag gestaffelt sinken, was eine weitere Erleichterung für Apotheken bedeuten könnte.

Während diese Reformen von einigen Apothekern als notwendiger Schritt zur Anpassung an die wirtschaftlichen Realitäten begrüßt werden, gibt es auch erhebliche Kritik. Die Apothekergenossenschaft Noweda hat eine Informationskampagne gestartet, um auf die möglichen negativen Folgen dieser Reformen hinzuweisen. In einer bundesweiten Aktion verteilt Noweda an Apotheken 50 Flyer, die an die Kunden weitergegeben werden sollen. Diese Flyer thematisieren das Apothekensterben und die zunehmenden Lieferengpässe bei Medikamenten, die laut Noweda durch die geplanten Reformen weiter verschärft werden könnten. Noweda warnt davor, dass die Reformen in ihrer jetzigen Form die Existenz vieler kleiner Apotheken gefährden könnten, was langfristig zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen könnte.

Die Gefahr einer Zwei-Klassen-Medizin wird dabei besonders hervorgehoben. Noweda befürchtet, dass die geplanten Maßnahmen dazu führen könnten, dass sich die Gesundheitsversorgung zunehmend in eine Richtung entwickelt, in der nur noch wohlhabende Patienten Zugang zu umfassender Beratung und Versorgung haben, während wirtschaftlich schwächere Bevölkerungsgruppen schlechter versorgt werden.

Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um die Zukunft der Apothekenbranche nicht unbeachtet bleiben darf, ist die Bedeutung der Apotheken für die lokale Gesundheitsversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten. Hier spielen Apotheken oft eine zentrale Rolle in der medizinischen Grundversorgung, da sie neben der Medikamentenversorgung auch wichtige Beratungsleistungen anbieten. Diese Funktion ist in einem rein digitalen Umfeld nur schwer zu ersetzen, was die Gefahr birgt, dass ländliche Regionen weiter abgehängt werden könnten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Apothekenbranche vor einer entscheidenden Weichenstellung steht. Die Kombination aus Digitalisierung und politischer Reform birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Es bleibt abzuwarten, wie die Branche auf diese Herausforderungen reagiert und ob es gelingt, einen Weg zu finden, der sowohl die Vorteile der Digitalisierung nutzt als auch die traditionelle Apothekenlandschaft erhält. Klar ist jedoch, dass die kommenden Jahre entscheidend sein werden für die Zukunft der Apotheken in Deutschland.

 
Kommentar: Apotheken zwischen Digitalisierung und Existenzangst – Ein Balanceakt mit ungewissem Ausgang

Die deutsche Apothekenbranche steht am Scheideweg. Während die Digitalisierung zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnet, droht sie zugleich, die Existenz vieler kleiner Apotheken zu gefährden. Die Einführung digitaler Marktplätze wie gesund.de und Amamed könnte der Branche dringend benötigte Impulse geben, doch sie bringt auch erhebliche Herausforderungen mit sich.

Große Apothekenketten und Online-Apotheken sind gut gerüstet, um in diesem neuen digitalen Umfeld zu bestehen. Sie verfügen über die notwendigen Ressourcen, um sich im Wettbewerb durchzusetzen und von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren. Für kleinere Apotheken hingegen könnte die digitale Transformation zu einer existenziellen Bedrohung werden. Sie riskieren, in der Flut neuer Anbieter unterzugehen und ihre Stammkundschaft an größere, digital versierte Konkurrenten zu verlieren.

Die geplante Apothekenreform, die eine Erhöhung der Honorare und eine Reform des Kassenabschlags vorsieht, könnte die finanzielle Lage der Apotheken verbessern. Doch auch diese Maßnahmen sind ein zweischneidiges Schwert. Zwar könnte die Reform eine notwendige finanzielle Entlastung bringen, doch ohne flankierende Maßnahmen, die gezielt kleinere Apotheken unterstützen, könnte sie letztlich die Wettbewerbsungleichheiten verschärfen.

Besonders besorgniserregend ist die Aussicht auf eine drohende Zwei-Klassen-Medizin. Wenn sich die Gesundheitsversorgung zunehmend auf große Anbieter konzentriert und kleine Apotheken vom Markt verdrängt werden, besteht die Gefahr, dass die Qualität und der Zugang zur medizinischen Versorgung für viele Menschen sinken. Dies betrifft besonders ländliche Gebiete, in denen Apotheken oft eine unverzichtbare Rolle spielen.

Die Politik steht vor der Herausforderung, einen Weg zu finden, der sowohl die Vorteile der Digitalisierung nutzt als auch die Apothekenvielfalt in Deutschland erhält. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Reformen nicht zu einem Sterben der Vor-Ort-Apotheken führen, die für eine flächendeckende und gerechte Gesundheitsversorgung unerlässlich sind.

Eine ausgewogene Reform, die digitale Innovationen fördert und zugleich die Existenz kleiner Apotheken sichert, ist notwendig, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zukunftssicher zu machen. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch in Zukunft alle Menschen, unabhängig von ihrem Wohnort oder ihrem Einkommen, Zugang zu qualitativ hochwertiger pharmazeutischer Beratung und Versorgung haben.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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