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  • 08.08.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Transformationsdruck im Gesundheitswesen
    08.08.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Transformationsdruck im Gesundheitswesen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der Welt der Apotheken und Gesundheitsversorgung tut sich einiges: Apotheken stehen vor wachsenden Risiken durch insolvente Rezeptabrec...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Transformationsdruck im Gesundheitswesen

 

Erfahren Sie mehr über die Risiken durch insolvente Rezeptabrechner, den Rückgang der digitalen Gesundheitsangebote und die Probleme bei der Versorgung mit hochpreisigen Medikamenten sowie dem illegalen Online-Handel

In der Welt der Apotheken und Gesundheitsversorgung tut sich einiges: Apotheken stehen vor wachsenden Risiken durch insolvente Rezeptabrechner, während neue Versicherungsanalysen die besten Pflegetagegeld-Tarife küren. Die DAK-Gesundheit setzt auf bewährte Partner bei der Abrechnungskontrolle, und ein Rückgang der Videosprechstunden zeigt, dass die Digitalisierung an Fahrt verliert. In Berlin sorgt ein schockierender Vierfachmord für Aufsehen, und die Apothekergemeinschaft kämpft gegen eine umstrittene Reform. Gleichzeitig wird der illegale Online-Handel mit Semaglutid zunehmend zur Gesundheitsgefahr, während Stada seine enge Partnerschaft mit Apotheken pflegt. Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis wächst stark, und hohe Medikamentenpreise stellen Apotheken vor finanzielle Herausforderungen. Abschließend warnt die AkdÄ vor Verzögerungen bei Metalcaptase und die Initiative „Rettet die Apotheken“ fordert dringend Maßnahmen zum Erhalt der lokalen Gesundheitsversorgung. Bleiben Sie informiert über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Gesundheitswesen.

 

So schützen sich Apotheken vor Vermögensschäden durch insolvente Rezeptabrechner

Apotheken in Deutschland sehen sich zunehmend mit dem Risiko konfrontiert, Vermögensschäden durch Insolvenzen von Rezeptabrechnern zu erleiden. Diese Vertrauensschäden können erhebliche finanzielle Belastungen für die betroffenen Apotheken bedeuten, da sie auf die zeitnahe und korrekte Abrechnung der von ihnen eingereichten Rezepte angewiesen sind. Der Zusammenbruch eines Rezeptabrechnungsunternehmens kann dazu führen, dass Apotheken auf ihren Forderungen sitzen bleiben und dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Um sich gegen solche Vermögensschäden zu schützen, stehen den Apotheken verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Eine der wichtigsten Präventionsstrategien ist die sorgfältige Auswahl des Rezeptabrechners. Apotheken sollten sich vor der Zusammenarbeit über die finanzielle Stabilität und die Reputation des Unternehmens informieren. Dazu gehört die Überprüfung von Bonitätsauskünften und die Einholung von Referenzen anderer Apotheken, die bereits mit dem Abrechner zusammenarbeiten.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Diese Versicherung kann Apotheken vor den finanziellen Folgen einer Insolvenz des Rezeptabrechners schützen, indem sie für die entstandenen Schäden aufkommt. Es ist ratsam, den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass er den aktuellen Bedürfnissen der Apotheke entspricht.

Zusätzlich können Apotheken ihre vertraglichen Vereinbarungen mit den Rezeptabrechnern optimieren. Dazu gehört die Vereinbarung von Sicherheiten wie Bürgschaften oder die Einrichtung von Treuhandkonten, auf denen die Abrechnungsbeträge bis zur endgültigen Auszahlung verwahrt werden. Diese Maßnahmen können das Risiko von Vermögensschäden im Insolvenzfall reduzieren.

Eine weitere Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit mehreren Rezeptabrechnern. Durch die Diversifizierung ihrer Abrechnungsdienstleister können Apotheken das Risiko streuen und die Abhängigkeit von einem einzelnen Unternehmen verringern. Dies kann dazu beitragen, die Auswirkungen einer möglichen Insolvenz eines Abrechners zu minimieren.

Schließlich sollten Apotheken auch die aktuelle Marktentwicklung und rechtliche Rahmenbedingungen im Blick behalten. Veränderungen in der Gesetzgebung oder der wirtschaftlichen Situation der Abrechnungsunternehmen können Auswirkungen auf die Sicherheit der Abrechnungsprozesse haben. Eine regelmäßige Überprüfung der eigenen Risikomanagementstrategien und eine flexible Anpassung an neue Gegebenheiten sind daher essenziell.

Insgesamt erfordert der Schutz vor Vermögensschäden infolge von Insolvenzen der Rezeptabrechner ein umfassendes Risikomanagement. Durch eine sorgfältige Auswahl der Abrechnungsdienstleister, den Abschluss geeigneter Versicherungen, die Optimierung vertraglicher Vereinbarungen, die Diversifizierung der Dienstleister und die regelmäßige Überprüfung der Marktentwicklungen können Apotheken ihre finanziellen Risiken erheblich reduzieren.

Der Schutz vor Vermögensschäden durch Insolvenzen der Rezeptabrechner ist für Apotheken von zentraler Bedeutung. In einer Zeit, in der finanzielle Stabilität und Sicherheit immer wichtiger werden, müssen Apotheken proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihre Existenz zu sichern. Die sorgfältige Auswahl der Abrechnungsdienstleister und der Abschluss von Versicherungen sind dabei nur zwei der vielen notwendigen Schritte. Es bedarf eines umfassenden Risikomanagements, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen.

Doch nicht nur die Apotheken selbst sind gefordert. Auch die Gesetzgeber sollten ihren Beitrag leisten, indem sie klare und verbindliche Rahmenbedingungen schaffen, die den Abrechnungsprozess sicherer machen. Transparenz und Verlässlichkeit müssen oberste Priorität haben, um das Vertrauen der Apotheken in die Abrechnungssysteme zu stärken.

Letztlich liegt es an jeder einzelnen Apotheke, Verantwortung zu übernehmen und ihre Schutzmaßnahmen kontinuierlich zu verbessern. Nur so können sie langfristig erfolgreich am Markt bestehen und die Gesundheitsversorgung ihrer Kunden gewährleisten. In diesem Sinne sollten Apotheken das Thema Vermögensschäden durch Insolvenzen der Rezeptabrechner nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern als wesentlichen Bestandteil ihres Risikomanagements betrachten.

 

Untersuchung der Wirtschaftswoche: DFV und Nürnberger bieten beste Pflegetagegeld-Tarife

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) hat laut der neuesten Untersuchung der Wirtschaftswoche die besten Pflegetagegeld-Tarife für 30- und 40-jährige Musterkunden. Die Analyse, durchgeführt von der Morgen & Morgen GmbH, zeigt, dass die DFV in beiden Alterskategorien das beste Preis-Leistungsverhältnis bietet. Auf den zweiten Platz schaffte es jeweils die Nürnberger Lebensversicherung AG.

Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Pflegekosten, weshalb eine private Zusatzversicherung dringend empfohlen wird. „Gerade eine länger andauernde, professionelle Pflege ist kostspielig. Wer hier nicht eine immense Lücke in der Absicherung riskieren möchte, kommt um eine private Zusatzabsicherung kaum herum“, erklärte Thorsten Bohrmann, Senior-Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen.

Die Untersuchung betrachtete ausschließlich Tarife, die im Vorfeld eine Bewertung von vier oder fünf Sternen im Rating des Analysehauses erhalten hatten. Das Ziel war es, die besten Produkte für zwei Musterkunden – einen 30-jährigen und einen 40-jährigen Angestellten – zu ermitteln. Beide Profile wählten dieselben monatlichen Pflegemindestleistungen für die Pflegegrade eins bis fünf.

Für den 30-jährigen Angestellten stehen zehn „sehr gute“ Tarife zur Verfügung, die monatlich zwischen 23 und 52 Euro kosten. Die DFV bietet mit ihrem Tarif „DeutschlandPflege Flex 1-5“ das beste Angebot für 23 Euro pro Monat. Die Nürnberger Lebensversicherung folgt mit einem Beitrag von 41 Euro und die Allianz Lebensversicherungs-AG liegt mit 30 Euro auf dem dritten Platz. Auch Tarife von Gothaer, Württembergische, Arag, Huk-Coburg, R+V, Barmenia und VRK erhielten eine „sehr gute“ Bewertung.

Der 40-jährige Angestellte kann aus acht „sehr guten“ Produkten wählen, deren Beiträge zwischen 27 und 62 Euro liegen. Auch hier führt die DFV das Ranking mit einem Monatsbeitrag von 40,65 Euro an. Die Nürnberger liegt mit 61,60 Euro auf dem zweiten Platz und das Angebot der VRK, mit 26,58 Euro am günstigsten, belegt den dritten Platz. Weitere Top-Anbieter sind Allianz, Gothaer, Württembergische, Arag, Huk-Coburg und R+V.

Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen die Notwendigkeit privater Zusatzversicherungen, um finanzielle Lücken bei Pflegebedürftigkeit zu schließen. Experten warnen, dass die Pflegekosten in Zukunft weiter steigen werden, und empfehlen dringend, rechtzeitig vorzusorgen.

Die jüngste Untersuchung der Wirtschaftswoche bestätigt einmal mehr die Dringlichkeit privater Zusatzversicherungen im Pflegebereich. Die Deutsche Familienversicherung hat mit ihren erstklassigen Tarifen einen beeindruckenden Maßstab gesetzt. Doch auch andere Anbieter wie die Nürnberger und die Allianz zeigen, dass sie im Wettbewerb um die beste Absicherung vorne mitspielen.

Es wird zunehmend klar, dass die gesetzliche Pflegeversicherung allein nicht ausreicht, um die hohen Kosten einer langfristigen Pflege zu decken. Die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und deren Familien kann ohne zusätzliche Absicherung schnell erdrückend werden. Daher ist es umso wichtiger, sich frühzeitig über passende Pflegetagegeld-Versicherungen zu informieren und diese in die persönliche Vorsorgeplanung einzubeziehen.

Thorsten Bohrmann hat recht, wenn er sagt, dass die Pflege in Zukunft nicht günstiger wird. Die demografische Entwicklung und die steigenden Anforderungen an die Pflegequalität lassen die Kosten kontinuierlich steigen. Private Pflegezusatzversicherungen bieten hier eine wertvolle Möglichkeit, finanzielle Sicherheit zu gewährleisten und die eigene Lebensqualität im Pflegefall zu erhalten.

Insgesamt zeigt die Studie, dass es auf dem Markt genügend qualitativ hochwertige Angebote gibt. Der Wettbewerb unter den Versicherern sorgt dafür, dass Verbraucher von attraktiven Tarifen profitieren können. Nun liegt es an den Versicherten, diese Angebote zu nutzen und für den Ernstfall vorzusorgen. Denn eines ist sicher: Die Investition in eine gute Pflegezusatzversicherung ist eine Investition in die eigene Zukunft.

 

DAK-Gesundheit vermeidet Retax-Dumping: Erneut Zuschlag für GfS bei Abrechnungskontrolle

Die DAK-Gesundheit hat erneut die Gesellschaft für Statistik im Gesundheitswesen (GfS) mit der Abrechnungskontrolle beauftragt. Diese Entscheidung fiel nach einer Ausschreibung, bei der ein konkurrierendes Angebot aufgrund eines „ungewöhnlich niedrigen Preises oder ungewöhnlich niedriger Kosten“ als unzulässig abgewiesen wurde.

Bereits 2018 hatte die DAK-Gesundheit die Rezeptprüfung ausgelagert und GfS mit dieser Aufgabe betraut. Der Vertrag wurde zweimal verlängert, bevor er im vergangenen Jahr neu ausgeschrieben wurde. Ursprünglich sollte der Zuschlag bereits im Februar erfolgen, verzögerte sich jedoch um ein halbes Jahr.

Im Rahmen der Ausschreibung legte die DAK-Gesundheit Wert auf eine „wirtschaftliche Abwicklung“. Die Arzneimittelabrechnung und -prüfung sowie die vor- und nachgelagerten Prozessschritte werden weiterhin befristet an einen externen Dienstleister übertragen. Laut Angaben der DAK beträgt das zu verarbeitende Nettoausgabenvolumen etwa 5 Milliarden Euro pro Jahr. Jährlich müssen rund 11.200 Rechnungsvorgänge und circa 42,6 Millionen Belege bearbeitet werden, basierend auf den Erfahrungen des Jahres 2022.

Die DAK-Gesundheit erwartet, dass die Anzahl der elektronischen Rezepte (E-Rezepte) im Jahr 2024 deutlich steigen wird. Durch die Implementierung eines standardisierten und systematischen Prüfverfahrens erfüllt die DAK ihren Prüfauftrag gemäß Sozialgesetzbuch.

Neben GfS gibt es weitere Anbieter für die Abrechnungsprüfung, darunter Davaso – ein Zusammenschluss aus Inter-Forum und Syntela –, die Rezeptprüfstelle Duderstadt, Protaxplus, DDG und das Abrechnungszentrum Emmendingen. Davaso ist der größte Anbieter in diesem Bereich.

Die Entscheidung der DAK-Gesundheit, erneut auf die bewährte Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Statistik im Gesundheitswesen (GfS) zu setzen, zeugt von einem verantwortungsvollen Umgang mit den finanziellen Mitteln und dem Vertrauen in etablierte Partnerschaften. In einem Umfeld, in dem normalerweise der günstigste Preis als ausschlaggebendes Kriterium gilt, stellt die DAK hier sicher, dass Qualität nicht zugunsten von Kosteneinsparungen geopfert wird.

Die Ablehnung des konkurrierenden Angebots aufgrund eines ungewöhnlich niedrigen Preises ist ein klares Signal: Dumpingpreise, die möglicherweise die Qualität der Dienstleistungen beeinträchtigen könnten, haben keinen Platz in der Gesundheitsversorgung. Eine wirtschaftliche Abwicklung muss nicht zwangsläufig die billigste Lösung bedeuten, sondern vielmehr eine ausgewogene Balance zwischen Kosten und Qualität.

Angesichts der steigenden Anzahl an E-Rezepten und der zunehmenden Komplexität der Abrechnungsprozesse ist es unerlässlich, dass die DAK auf zuverlässige Partner setzt. Die fortgesetzte Zusammenarbeit mit GfS bietet Stabilität und die Gewissheit, dass die Abrechnungsprozesse weiterhin reibungslos und effizient ablaufen werden.

Diese Entscheidung könnte als Modell für andere Krankenkassen dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Qualität und Verlässlichkeit sollten immer Vorrang haben, insbesondere in einem so sensiblen Bereich wie der Gesundheitsversorgung. Die DAK-Gesundheit zeigt hier vorbildlich, wie man mit Bedacht und Weitsicht langfristig die besten Ergebnisse für die Versicherten und das Gesundheitssystem erzielen kann.

 

Rückgang bei Videosprechstunden: Digitalisierungsschub durch Pandemie verpufft

Das Interesse an Videosprechstunden ist deutlich gesunken, wie aktuelle Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) belegen. Während der Corona-Pandemie erlebte die digitale Gesundheitsversorgung einen regelrechten Boom: 2019 wurden bei der TK lediglich 358 digitale Gespräche abgerechnet, 2020 stieg diese Zahl auf 709.000 und erreichte 2021 mit 956.000 den Höhepunkt. Im vergangenen Jahr wurden jedoch nur noch 576.000 Videosprechstunden abgerechnet, ein Rückgang von 40 Prozent.

„Diese ernüchternde Entwicklung zeigt leider, dass die Corona-Pandemie der Digitalisierung im Gesundheitswesen nur einen kurzfristigen Anstoß gegeben hat“, kommentierte Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Er betonte jedoch, dass die Vorteile der digitalen Behandlungen weiterhin groß seien: „Eine digitale Behandlung spart Anfahrtswege, Wartezeiten in vollen Arztpraxen und reduziert das Ansteckungsrisiko aller Beteiligten. Außerdem sind Ärztinnen und Ärzte durch die digitale Behandlung flexibler in ihrer Arbeit und können den Praxisalltag effizienter organisieren. In versorgungsschwächeren Gebieten stellen Videosprechstunden zudem eine gute Behandlung sicher.“

Auch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) meldet einen Rückgang bei Videosprechstunden und telefonischen Beratungen. 2023 gab es 7,5 Millionen telefonische Beratungen und 2,2 Millionen Videosprechstunden, ebenfalls deutlich weniger als im Vorjahr. Interessant ist die Verlagerung des Angebots in die hausärztliche Versorgung: 2023 entfielen 41,5 Prozent der Videosprechstunden auf Hausärzte, während der Anteil bei Psychotherapeuten auf 44,1 Prozent sank. 2022 lag dieser noch bei 61,4 Prozent.

Der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) spricht sich für einen breiteren Einsatz von Telemedizin aus und begrüßt Pläne zur Integration digitaler Angebote in die Versorgungspraxis, wie sie im Digitalgesetz (DigiG) vorgesehen sind. Dr. Paul Hadrossek vom SVDGV fordert klare Regelungen, um Anbietern mehr Planungssicherheit zu geben und innovative Anwendungen voranzutreiben. „Telemedizin kann die medizinische und pflegerische Versorgung entscheidend verbessern, indem sie die Vernetzung von Fachkräften vereinfacht, Prozesse effizienter macht oder Hürden beim Zugang zu medizinischer Expertise verringert“, so Hadrossek.

Der SVDGV fordert zudem die Streichung des § 9 Heilmittelwerbegesetz (HWG), der die Werbung für digitale Gesundheitsangebote einschränkt, und eine Angleichung der Vergütung für Videosprechstunden an die für persönliche Sprechstunden. „Das Werbeverbot steht den Telemedizin-Angeboten entgegen und muss daher abgeschafft werden. Telemedizin muss allen Patientinnen und Patienten uneingeschränkt zur Verfügung stehen und darf keinen willkürlichen Beschränkungen unterliegen“, argumentiert Hadrossek.

Trotz des aktuellen Rückgangs zeigt sich, dass die Telemedizin weiterhin ein großes Potenzial besitzt. Die Forderungen nach klaren Regelungen und besserer Integration in das Gesundheitssystem sind ein wichtiger Schritt, um die Telemedizin langfristig und nachhaltig zu etablieren.

Die rückläufige Nutzung von Videosprechstunden ist ein Weckruf für die Gesundheitsbranche. Die Pandemie hat gezeigt, wie effizient und nützlich digitale Gesundheitsangebote sein können. Doch der erneute Rückgang offenbart, dass es nicht ausreicht, lediglich auf Krisensituationen zu reagieren.

Die Vorteile von Telemedizin – von der Zeitersparnis bis zur Verringerung des Infektionsrisikos – liegen auf der Hand. Doch ohne klare Regelungen, faire Vergütungsstrukturen und eine umfassende Integration in das bestehende Gesundheitssystem werden diese Vorteile nicht dauerhaft genutzt. Der Ruf nach einer Aufhebung veralteter Gesetze, wie dem § 9 Heilmittelwerbegesetz, und einer Anpassung der Vergütungsmodelle ist daher mehr als berechtigt.

Jetzt ist es an der Zeit, die richtigen Schritte zu unternehmen, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen nachhaltig voranzutreiben. Das Potenzial der Telemedizin darf nicht erneut vernachlässigt werden. Nur durch langfristige Strategien und klare Rahmenbedingungen können wir sicherstellen, dass die Vorteile digitaler Gesundheitsangebote dauerhaft und flächendeckend genutzt werden.

 

Erschütternder Vierfachmord in Berlin: Motiv bleibt rätselhaft

In Berlin sorgt ein Mordfall für Entsetzen: Ein 39-jähriger Palliativarzt steht im Verdacht, vier ältere Frauen in deren Wohnungen getötet und anschließend Feuer gelegt zu haben, um die Taten zu vertuschen. Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte mit, dass zunächst keine weiteren Exhumierungen geplant seien. Bislang wurden die sterblichen Überreste einer Frau exhumiert und untersucht, um die genaue Todesursache festzustellen. Weitere Angaben wurden aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht gemacht.

Der beschuldigte Arzt, der seit Jahresbeginn im Palliativteam eines Pflegedienstes tätig war, soll zwischen dem 11. Juni und dem 24. Juli Frauen im Alter von 72 bis 94 Jahren auf bisher unbekannte Weise getötet haben. Nach den Taten soll er die Wohnungen der Opfer in Brand gesetzt haben. Der Arzt befindet sich seit Dienstag in Untersuchungshaft und wird wegen des Verdachts auf Totschlag und Brandstiftung ermittelt.

Laut Staatsanwaltschaft befanden sich die Palliativpatientinnen zum Tatzeitpunkt nicht in einer akuten Sterbephase. Das Motiv des Arztes ist weiterhin unklar. Die Ermittler schließen ein Raubdelikt aus, da keine Wertgegenstände in den Wohnungen der Opfer im Berliner Ortsteil Plänterwald fehlten. Auch für eine Tötung auf Verlangen gibt es bislang keine Anhaltspunkte.

Der betroffene Pflegedienst zeigte sich tief erschüttert. „Wir können Ihnen sagen, dass der gesamte Sachverhalt für uns unbegreiflich ist und wir zutiefst erschüttert sind“, zitierte die „Abendschau“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) eine Stellungnahme des Pflegedienstes. Die vollständige Aufklärung der Vorgänge habe jetzt oberste Priorität, und man kooperiere bestmöglich mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Die Polizei hatte zunächst wegen Brandstiftung mit Todesfolge ermittelt. Durch Hinweise des Pflegedienstes geriet der Arzt zunehmend in den Fokus der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, die Akten aller Patienten zu überprüfen, die der Arzt betreut hat. Ob auch weitere Fälle untersucht werden, wurde nicht bestätigt. Medienberichten zufolge war der Mediziner vor seiner Tätigkeit in Berlin in Kliniken und Praxen in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen tätig.

Die Ermittlungen dauern an, und die Behörden arbeiten intensiv daran, Licht in diesen komplexen und tragischen Fall zu bringen.

Der Fall des Berliner Palliativarztes, der verdächtigt wird, vier Patientinnen getötet und anschließend Feuer gelegt zu haben, hat die Stadt tief erschüttert. Die brutalen Taten, das unbekannte Motiv und die Frage nach dem „Warum“ machen diesen Fall besonders schwer zu fassen.

In einer Zeit, in der Vertrauen in das Gesundheitssystem von größter Bedeutung ist, erschüttert ein solches Verbrechen das Fundament dieses Vertrauens. Patienten und ihre Angehörigen müssen sich darauf verlassen können, dass Ärzte und Pflegedienste ihrem Wohl verpflichtet sind. Wenn diese grundlegende Sicherheit infrage gestellt wird, trifft das nicht nur die direkt Betroffenen, sondern verunsichert auch die gesamte Gesellschaft.

Besonders tragisch ist, dass die Opfer sich in einer vulnerablen Phase ihres Lebens befanden, in der sie auf besondere Fürsorge angewiesen waren. Die Vorstellung, dass jemand diese Abhängigkeit ausnutzen könnte, ist unerträglich.

Die Behörden stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, diesen Fall restlos aufzuklären. Es gilt, alle möglichen Motive zu untersuchen und sicherzustellen, dass ähnliche Taten in Zukunft verhindert werden können. Die volle Transparenz und Kooperation aller Beteiligten ist dabei unerlässlich.

Dieser Fall erinnert uns daran, wie wichtig es ist, die ethischen Standards und Kontrollmechanismen im Gesundheitswesen ständig zu überprüfen und zu stärken. Nur so kann das Vertrauen der Menschen in ihre medizinische Versorgung bewahrt werden.

 

Apotheker kritisiert fehlenden Protest gegen Apothekenreform

In Iserlohn regt sich Widerstand gegen die Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Heribert Loeser, Inhaber der Medi Apotheke, zeigt sich verärgert über die Maßnahmen der Apothekerkammer. Statt der dringend benötigten Protestplakate gegen die Reform erhält er Werbematerialien für Trinkwasserbrunnen. Diese seien in der aktuellen Situation völlig unangemessen, betont Loeser.

Der Apotheker kritisiert, dass die Standesvertretung ihn auffordert, für Wasserspender Werbung zu machen, während die Protestplakate lediglich als Download bereitgestellt werden. Die Apotheken müssten diese selbst ausdrucken, was für viele eine organisatorische und technische Herausforderung darstelle. „Als hätten die Apotheken standardmäßig einen A1-Drucker in der Offizin“, bemängelt Loeser.

Aktuell befinden sich mehr als 6000 Apotheken in finanziellen Schwierigkeiten. Loeser kritisiert, dass die Maßnahmen der Standesvertretungen entweder nicht existent oder kontraproduktiv seien. Er weist darauf hin, dass Apotheken dringend auf Margen angewiesen sind, um wirtschaftlich bestehen zu können. Während Lauterbach an einer Marge von 2 Prozent festhält, benötigen Supermärkte wie Rewe beim Handel mit verderblichen Waren mindestens 8 Prozent. Viele Apothekeninhaber arbeiten bereits unter dem Mindestlohn.

Loeser fordert stattdessen deutliche und flächendeckende Protestaktionen, wie sie bereits in Hessen stattgefunden haben. Er bemängelt die Passivität der Verbände in anderen Bundesländern und appelliert an die Apothekerkammer, sich stärker für die Belange der Apotheken einzusetzen. Die von Lauterbach vorgeschlagenen Reformen hält er für praxisfern und kritisiert die mangelnde Kenntnis des Ministers über den Apothekenalltag.

„Wir brauchen Aktionen, die die Bevölkerung auf die Unfähigkeit des Ministers aufmerksam machen“, fordert Loeser. Er sieht die Standesvertretungen in der Pflicht, die Apotheken in dieser schwierigen Situation angemessen zu unterstützen und wirksame Protestmaßnahmen zu ergreifen.

Die Kritik von Apotheker Heribert Loeser an den aktuellen Maßnahmen der Apothekerkammer ist berechtigt und nachvollziehbar. In einer Zeit, in der zahlreiche Apotheken um ihre Existenz kämpfen, wirken Werbematerialien für Trinkwasserbrunnen wie Hohn. Es ist kaum zu glauben, dass die Standesvertretung in einer so kritischen Situation derart an der Realität vorbeigeht.

Die finanziellen Schwierigkeiten der Apotheken sind ein ernstes Problem, das durch die geplanten Reformen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht gelöst wird. Eine Marge von 2 Prozent ist nicht tragfähig, wenn man bedenkt, dass selbst Supermärkte deutlich höhere Margen benötigen, um wirtschaftlich zu arbeiten.

Anstatt unnütze Werbematerialien zu verschicken, sollten die Standesvertretungen dringend bundesweite Protestaktionen organisieren. Nur so kann der Druck auf die Politik erhöht werden, um nachhaltige Lösungen zu finden, die den Apotheken tatsächlich helfen.

Es ist an der Zeit, dass die Apothekerkammern ihrer Verantwortung gerecht werden und die Interessen ihrer Mitglieder aktiv und effektiv vertreten. Die Gesundheit und Versorgungssicherheit der Bevölkerung hängen maßgeblich von einer funktionierenden Apothekenlandschaft ab. Hier ist entschlossenes Handeln gefordert – keine Werbung für Trinkwasserbrunnen.

 

Gefährlicher Trend: Gesundheitsrisiken durch illegalen Online-Handel mit Semaglutid

Eine aktuelle qualitative Analyse aus Ungarn und den USA verdeutlicht die erheblichen Gesundheitsrisiken des illegalen Online-Handels mit Semaglutid-haltigen Medikamenten. Die Studie, die kürzlich von der American Medical Association (AMA) im „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde, unterstreicht die Gefahren des rezeptfreien Erwerbs von Semaglutid. Die Untersuchung, geleitet von Dr. Amir Reza Ashraf von der Universität Pécs in Ungarn, wurde durch die steigende Beliebtheit des Medikaments angestoßen, die durch Medienberichterstattung, soziale Medien und prominente Fürsprecher befeuert wird. US-Giftnotrufzentralen verzeichneten einen Anstieg der Anrufe zu Semaglutid um 1500 Prozent, was die Notwendigkeit verstärkter Pharmakovigilanz unterstreicht.

Semaglutid, das für die langfristige Gewichtskontrolle zugelassen ist, wird oft zur Gewichtsreduktion verwendet. Die hohe Nachfrage, die Kosten und die gelegentliche Knappheit führen zu einem Anstieg illegaler Anbieter, die Semaglutid online ohne Rezept verkaufen. Diese Verkäufer stellen laut den Forschenden ein erhebliches Risiko für Verbraucher dar, da sie möglicherweise unwirksame oder gefährliche Produkte anbieten. Globale Aufsichtsbehörden wie die FDA, die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnen bereits vor gefälschten Semaglutid-Präparaten.

Im Juli 2023 führten die Forscher strukturierte Suchen auf Google und Bing durch, um Websites zu finden, die Semaglutid ohne Rezept anbieten. Websites, die die Einschlusskriterien erfüllten, wurden für Testkäufe ausgewählt. Von jeder Website wurden zwei vorgefüllte Pens mit 0,25 mg pro Dosis oder entsprechende Semaglutid-Injektionsfläschchen bestellt.

Nach Erhalt der Produkte wurde eine visuelle Inspektion anhand der Checkliste der International Pharmaceutical Federation (FIP) durchgeführt und mit der echten Injektionslösung der Marke Ozempic à 1 mg Semaglutid verglichen. Anschließend wurden die Produkte gemäß den Richtlinien des Europäischen Arzneibuchs und der US-amerikanischen Pharmakopöe auf Qualität, Sterilität und mikrobiologische Kontamination getestet. Die Wirkstoffquantifizierung erfolgte mittels Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie. Die Testkäufe und analytischen Tests fanden von August 2023 bis März 2024 statt.

Die Suchmaschinenüberwachung ergab 1080 Hyperlinks, von denen 763 zu Websites ohne Verkaufsangebote führten, darunter 615 Nachrichten- und Informationswebsites sowie 148 Telemedizin-Websites, die eine Beratung vor dem Kauf erforderten. 317 Links (29 Prozent) führten zu Online-Anbietern, von denen fast die Hälfte (134 Websites) illegal waren.

Sechs Online-Händler, die vom Internet- und Zahlungs-Compliance-Unternehmen LegitScript und/oder der National Association of Boards of Pharmacy als unseriös eingestuft wurden und parenterale Semaglutid-Produkte anboten, wurden für Testkäufe ausgewählt. Drei Händler verkauften vorgefüllte Semaglutid-Injektionspens mit 0,25 mg pro Dosis, drei boten Fläschchen mit gefriergetrocknetem Semaglutid zum Rekonstituieren an. Die Preise lagen zwischen 113 und 360 US-Dollar (umgerechnet zwischen rund 104 und 330 Euro).

Von den sechs gekauften Produkten wurden nur drei geliefert. Drei Verkäufer, die Ozempic-Injektionen verkauften, waren in Nichtlieferungsbetrug verwickelt und verlangten zusätzliche Zahlungen (650 bis 1200 US-Dollar, umgerechnet 596 bis 1100 Euro) für angebliche Zollgebühren.

Die im Test gekauften Produkte erreichten nur 8 oder 9 von 22 Punkten auf der FIP-Checkliste, während echtes Ozempic 22 Punkte erreichte. Qualitätsprüfungen zeigten, dass eine Probe erhöhte Endotoxinwerte (8,95 EU/mg) aufwies, obwohl keine Mikroorganismen nachgewiesen wurden. Die Ergebnisse der Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie bestätigten das Vorhandensein von Semaglutid in allen Proben, jedoch mit deutlich niedrigeren Reinheitsgraden (7 bis 14 Prozent). Der Semaglutidgehalt überstieg die angegebene Menge teilweise um 29 bis 39 Prozent, was laut Forschern auf eine mögliche Fälschung und erhöhte Gesundheitsrisiken hinweist.

Zwei der untersuchten Websites erhielten FDA-Warnschreiben wegen des Verkaufs von nicht zugelassenem und falsch etikettiertem Semaglutid. Die Forscher erkennen Einschränkungen der Studie durch eine begrenzte Stichprobe aufgrund von Betrug mit Nichtlieferungen und den Ausschluss höherpreisiger Angebote an. Dies habe die Generalisierbarkeit der Ergebnisse eingeschränkt.

Die Ergebnisse dieser Studie sind alarmierend und verdeutlichen die erheblichen Gefahren des illegalen Online-Handels mit Medikamenten. Der stark gestiegene Bedarf an Semaglutid, bedingt durch mediale und soziale Aufmerksamkeit, hat einen Markt für gefälschte und potenziell gefährliche Produkte geschaffen. Verbraucher, die auf diese illegalen Angebote zurückgreifen, setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.

Die Untersuchungen zeigen deutlich, dass die Qualität und Reinheit der illegal erworbenen Semaglutid-Produkte stark variieren und oft weit unter den erforderlichen Standards liegen. Dies kann nicht nur die Wirksamkeit beeinträchtigen, sondern auch erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen, wie die erhöhten Endotoxinwerte in einigen Proben belegen.

Regulierungsbehörden und Gesundheitseinrichtungen müssen ihre Anstrengungen intensivieren, um den illegalen Handel mit Medikamenten zu unterbinden und die Öffentlichkeit über die Risiken aufzuklären. Die Warnungen der FDA und anderer globaler Aufsichtsbehörden sind ein wichtiger Schritt, aber es bedarf weiterer Maßnahmen, um sicherzustellen, dass nur sichere und wirksame Medikamente auf den Markt kommen. Verbraucher sollten dringend dazu ermutigt werden, Medikamente nur von lizenzierten und vertrauenswürdigen Quellen zu beziehen.

 

Stada: Kontinuität in der Apothekenpartnerschaft und Anpassung an den Onlinehandel

Stada, das seit 129 Jahren in Bad Vilbel ansässige Pharmaunternehmen, bleibt seinen Wurzeln treu und pflegt weiterhin enge Beziehungen zur Apothekerschaft. Gegründet von deutschen Apothekern, hebt Stada in aktuellen Aussagen hervor, dass die Apotheker auch heute eine zentrale Rolle im Geschäftsfeld des Unternehmens spielen. Der Vorstandsvorsitzende Peter Goldschmidt betonte im Gespräch, dass Stada mit drei speziellen Außendiensten ausschließlich für Apotheken tätig ist. Diese Außendienste betreuen sowohl große Marken wie Grippostad und Ladival als auch Generika und dermatologische Produkte.

Stada ist in Deutschland führend im Bereich der verschreibungspflichtigen Generika und der Consumer Healthcare-Produkte. Die enge Zusammenarbeit mit Apotheken bleibt für das Unternehmen von großer Bedeutung, da Apotheker nach wie vor als vertrauenswürdige Berater und Ansprechpartner für Patienten gelten. Dies bestätigt auch die unternehmenseigene Studie „Stada Health Report“, die zeigt, dass 53 Prozent der Deutschen die Beratung durch Apotheker als sehr vertrauenswürdig empfinden.

Trotz dieser starken Verbindungen zur traditionellen Apothekerschaft passt sich Stada den neuen Realitäten des Marktes an. Goldschmidt erklärte, dass der Onlinehandel mittlerweile eine „neue Realität“ sei, und das Unternehmen alle relevanten Vertriebskanäle nutzt, einschließlich Amazon. Dies geschieht, um die Sichtbarkeit der Produkte zu maximieren und die Bedürfnisse einer breiten Kundenbasis zu erfüllen.

Die Herausforderungen durch Lieferengpässe, die auch die Generikabranche betreffen, bleiben nicht unbeachtet. Stada gibt an, dass das Unternehmen grundsätzlich auf einem niedrigen Niveau von Lieferengpässen operiert, jedoch gelegentlich mit unvorhersehbaren Problemen wie Unfällen oder Qualitätsproblemen konfrontiert wird.

Besonders hervorzuheben ist Stadas Engagement im Bereich medizinisches Cannabis. Seit dem Einstieg vor fünf Jahren hat sich das Unternehmen als zweitgrößter Anbieter in Deutschland etabliert. Stada betont, dass es sich hierbei ausschließlich um medizinisches Cannabis handelt, das von Ärzten verschrieben und mit Krankenkassen abgestimmt wird, und nicht um Cannabis als Genussmittel.

Im Hinblick auf die Unternehmensstruktur gibt es Spekulationen über einen möglichen Ausstieg der Private-Equity-Gesellschaften Bain Capital und Cinven, die Stada seit 2017 mehrheitlich besitzen. Goldschmidt bestätigte, dass die Eigentümer über einen möglichen Exit nachdenken, es jedoch derzeit keine konkreten Pläne gibt. Ein erneuter Börsengang oder ein Verkauf an andere Private Equity-Gesellschaften sind mögliche Optionen, die derzeit geprüft werden.

Stada zeigt, wie ein traditionsreiches Unternehmen erfolgreich an seine Wurzeln anknüpfen und gleichzeitig moderne Herausforderungen meistern kann. Die enge Bindung zur Apothekerschaft, gepaart mit der Offenheit für neue Vertriebskanäle und Marktentwicklungen, verdeutlicht das strategische Geschick des Unternehmens. Die Integration von medizinischem Cannabis und die Anpassung an den Onlinehandel sind klare Zeichen für Stadas Fähigkeit, sich im sich wandelnden Marktumfeld zu behaupten. Die derzeitige Phase der Sondierung über mögliche Unternehmensstrategien könnte sowohl neue Chancen als auch Risiken bergen, doch die solide Basis und die Innovationskraft von Stada werden dem Unternehmen auch in Zukunft eine starke Position im Pharmamarkt sichern.

 

Medizinische Cannabisimporte steigen um 40 Prozent: Nachfrage übertrifft medizinischen Bedarf

Die Nachfrage nach Medizinalcannabis in Blütenform ist in Deutschland stark gestiegen. Dies hat dazu geführt, dass die Importe erheblich zugenommen haben. Laut aktuellen Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wurden im zweiten Quartal 2024 insgesamt 11,7 Tonnen getrocknete Cannabisblüten für die medizinische Nutzung importiert. Das entspricht einem Anstieg von fast 40 Prozent gegenüber dem ersten Quartal, in dem 8,1 Tonnen importiert wurden.

Im Jahr 2023 wurden rund 32,5 Tonnen Cannabisblüten aus 24 Staaten nach Deutschland importiert. Bereits im ersten Halbjahr 2024 waren es 19,8 Tonnen aus 15 verschiedenen Staaten. Die größten Lieferanten sind Kanada mit 11,1 Tonnen, Portugal mit 3,5 Tonnen und Dänemark mit 1,6 Tonnen.

Verantwortlich für den deutlichen Anstieg der Importe ist die gestiegene Nachfrage infolge der Teillegalisierung von Genusscannabis im April dieses Jahres. Seitdem ist insbesondere bei den Selbstzahlerinnen ein starker Anstieg der Verschreibungen zu verzeichnen. Der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken berichtet, dass der Anteil der Selbstzahlerinnen an den eingelösten Cannabis-Rezepten derzeit bei 80 Prozent liegt. Während kassenfinanzierte Cannabisrezepte hauptsächlich Cannabis-Extrakte und Fertigarzneimittel umfassen, bevorzugen Selbstzahler*innen vor allem Cannabis-Blüten.

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft warnte im Juli, dass Medizinalcannabis seit der Teillegalisierung verstärkt zu Genusszwecken genutzt wird. Die Mehrheit der Selbstzahlerinnen bezieht ihre Rezepte über Telemedizinplattformen, deren Geschäftspraktiken von vielen Expertinnen kritisiert werden.

Studienergebnisse deuten darauf hin, dass bereits vor der Teillegalisierung ein erheblicher Teil der verschriebenen Cannabisblüten nicht für medizinische Zwecke genutzt wurde. Peter Cremer-Schaeffer und Solveig Langer wiesen im Mai im Deutschen Ärzteblatt darauf hin, dass Daten zur Verschreibung von Cannabis aus dem Jahr 2021 einen hohen Anteil an Selbstzahlerinnen, insbesondere in den Altersgruppen der 20- bis 40-Jährigen, zeigen. Bei älteren Patientinnen überwogen hingegen die kassenfinanzierten Rezepte.

„Der hohe Männeranteil (87,7%) und das geringe Durchschnittsalter (36 Jahre) bei alleiniger Betrachtung der Verordnungen auf Privatrezepten lassen vermuten, dass eine Versorgung mit Cannabisblüten erfolgt, die der Gesetzgeber so nicht vorgesehen hat“, so die Forscher.

Diese Entwicklungen werfen Fragen zur Regulierung und zum tatsächlichen Bedarf an medizinischem Cannabis auf und verdeutlichen die Notwendigkeit einer genauen Überwachung und Kontrolle der Verschreibungspraktiken.

Der drastische Anstieg der Importe von medizinischen Cannabisblüten in Deutschland zeigt deutlich, dass die Nachfrage weit über das hinausgeht, was als rein medizinische Nutzung deklariert wird. Seit der Teillegalisierung von Genusscannabis im April ist ein starker Anstieg bei den Verschreibungen an Selbstzahler*innen zu verzeichnen. Dies deutet darauf hin, dass ein beträchtlicher Teil des Medizinalcannabis tatsächlich für nicht-medizinische Zwecke genutzt wird.

Die Tatsache, dass 80 Prozent der eingelösten Cannabis-Rezepte auf Selbstzahler*innen entfallen, während kassenfinanzierte Rezepte überwiegend für Extrakte und Fertigarzneimittel ausgestellt werden, ist besorgniserregend. Diese Diskrepanz legt nahe, dass viele Menschen die medizinische Verschreibung umgehen, um Zugang zu Cannabisblüten für den Freizeitgebrauch zu erhalten.

Die Warnungen der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und die Ergebnisse der Studien von Cremer-Schaeffer und Langer unterstreichen die Dringlichkeit, diese Entwicklung genau zu überwachen. Die hohe Zahl an Verschreibungen über Telemedizinplattformen, deren Geschäftspraktiken oft kritisch gesehen werden, verstärkt das Problem zusätzlich.

Es ist klar, dass die Regulierung und Überwachung der Verschreibungspraktiken verschärft werden müssen, um den Missbrauch von medizinischem Cannabis zu Genusszwecken einzudämmen. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass diejenigen, die tatsächlich auf Medizinalcannabis angewiesen sind, nicht benachteiligt werden und die Integrität des medizinischen Systems gewahrt bleibt.

Die aktuellen Entwicklungen sollten ein Weckruf für die Behörden sein, um die bestehenden Regelungen zu überprüfen und anzupassen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Medizinalcannabis tatsächlich den Patient*innen zugutekommt, die es aus gesundheitlichen Gründen benötigen.

 

Wirtschaftliche Herausforderungen für Apotheken durch hochpreisige Medikamente

Merle Looschen, die 32-jährige Inhaberin der Franziskus Apotheke in Lohne, sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert, die sich durch den Vertrieb hochpreisiger Medikamente ergeben. Im ersten Monat ihrer Selbstständigkeit musste sie ein Rezept für Berinert (CSL Behring) beliefern, ein Medikament zur Behandlung des Hereditären Angioödems (HAE), das im Einkauf rund 82.400 Euro kostet. Ohne die Unterstützung ihrer Familie wäre dies nicht möglich gewesen.

Seit der Übernahme der beiden Apotheken ihrer Mutter im April betreut Looschen eine Vielzahl von Patienten, darunter auch solche, die auf teure Medikamente angewiesen sind. Die Hauptapotheke verzeichnet eine hohe Kundenfrequenz, was mehr Arbeitsstunden und Aufmerksamkeit erfordert. In umsatzstarken Apotheken treten häufig mehr hochpreisige Medikamente auf, abhängig von den Ärzten in der Umgebung.

Ein typisches Beispiel für die finanzielle Belastung ist ein Patient, der alle paar Monate ein Rezept für Berinert einreicht. Der derzeitige Rohertrag der Apotheke liegt bei etwa 2500 Euro. Allerdings muss die Apotheke das Medikament bis zu acht Wochen vorfinanzieren, was kurzfristige Kredite mit Zinssätzen zwischen 10 und 15 Prozent erforderlich macht. Für Berinert entstehen dadurch Zinskosten von 1894,88 Euro, sodass der verbleibende Rohertrag nur noch 584,75 Euro beträgt.

Die geplante Reduzierung der Handelsspanne von 3 auf 2 Prozent durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) würde die Situation weiter verschärfen. In diesem Fall würde die Apotheke bei Berinert nur noch 1655,85 Euro erwirtschaften. Nach Abzug der Zinskosten von 1839,50 Euro entstünde ein Verlust von 183,65 Euro. Im schlimmsten Fall müsste die Apotheke sogar 283,65 Euro zahlen, um den Patienten zu versorgen, wenn man umsatzabhängige Kammerbeiträge berücksichtigt.

Ein Vergleich mit günstigeren Medikamenten verdeutlicht das Problem. Das Krebsmedikament Xtandi 40 mg (112 Stück) kostet im Einkauf 2539,59 Euro und bringt der Apotheke derzeit einen Rohertrag von 57,79 Euro. Nach Abzug der Zinskosten von 56,66 Euro verbleiben lediglich 1,13 Euro. Zum Vergleich: Ein rezeptpflichtiges Schmerzmittel wie Ibuprofen 600 mg (20 Stück), das im Einkauf knapp 2 Euro kostet, bringt der Apotheke rund 7 Euro ein.

Looschen warnt, dass Apotheken mit vielen hochpreisigen Medikamenten durch die geplante Reform erhebliche Einbußen erleiden werden, während Apotheken mit wenigen Hochpreisern nur geringfügig profitieren. Apotheken mit geringen Gewinnen werden Schwierigkeiten haben, teure Medikamente aufgrund der Vorfinanzierungsproblematik zu liefern. Ein weiteres Risiko ist die Retaxation, bei der Krankenkassen die Erstattung von Rezepten verweigern können. Die geplante Reduzierung der Handelsspanne auf 2 Prozent berücksichtigt nicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die erforderlich sind, um eine kompetente und wohnortnahe Patientenversorgung zu gewährleisten.

Ertragsstarke Apotheken können derzeit die zusätzlichen Kosten und den Aufwand, die mit hochpreisigen Medikamenten verbunden sind, besser bewältigen als Apotheken mit geringeren Erträgen. Sollte die Apothekenreform umgesetzt werden, müssten diese Apotheken jedoch ihre wirtschaftliche Strategie ändern, was zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen könnte. Looschen betont, dass höhere Roherträge bei hochpreisigen Medikamenten notwendig sind, um das Risiko der Belieferung zu tragen und aufwändigere Beratungen sowie Rezepturherstellungen zu finanzieren. Der Anteil hochpreisiger Medikamente wächst stetig, und obwohl sie weniger als 1 Prozent der Packungen ausmachen, tragen sie 39 Prozent zum Gesamtumsatz bei. „Wenn die Spanne wirklich nur noch bei 2 Prozent liegen soll, muss man sehen, wo die Reise hingeht“, resümiert Looschen.

Die geplante Reduzierung der Handelsspanne für Apotheken von 3 auf 2 Prozent durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist ein schwerwiegender Fehler, der weitreichende Konsequenzen für die Apothekenlandschaft und die Patientenversorgung haben wird. Hochpreisige Medikamente stellen für Apotheken bereits jetzt eine immense wirtschaftliche Herausforderung dar, die durch Vorfinanzierung und Zinskosten weiter verschärft wird. Die geplante Reform ignoriert diese Realität und zwingt Apotheken in eine finanzielle Zwangslage, die langfristig zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen wird.

Apotheken mit einer hohen Anzahl an hochpreisigen Medikamenten werden durch die Reform massiv benachteiligt. Die zusätzliche finanzielle Belastung durch Vorfinanzierung und Retaxrisiken kann von vielen Betrieben nicht mehr getragen werden. Die Folge wird sein, dass Apotheken ihre wirtschaftliche Strategie ändern müssen, was zwangsläufig zu einer Reduktion der angebotenen Leistungen und einer schlechteren Versorgung der Patienten führt.

Die Apotheken sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems. Sie bieten nicht nur Medikamente an, sondern leisten auch wichtige Beratungsdienste und stellen individuell angepasste Rezepturen her. Diese Leistungen sind jedoch nur möglich, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Die Reduzierung der Handelsspanne gefährdet diese Basis und damit auch die Versorgungssicherheit der Patienten.

Es ist dringend notwendig, dass die Politik die Realität in den Apotheken anerkennt und die Reformpläne überdenkt. Anstatt die Handelsspanne zu reduzieren, sollten Maßnahmen ergriffen werden, die die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken sichern und eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung gewährleisten. Nur so kann sichergestellt werden, dass Apotheken auch in Zukunft ihre wichtige Rolle im Gesundheitssystem erfüllen können.

 

Verzögerte Wirkstofffreisetzung bei Metalcaptase: AkdÄ warnt und fordert engmaschige Kontrolle

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat kürzlich bekannt gegeben, dass bei einigen Chargen der Metalcaptase 300 mg magensaftresistenten Tabletten eine zeitliche Verzögerung in der Wirkstofffreisetzung auftritt. Diese Verzögerung kann zu einer reduzierten Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs Penicillamin führen und somit die Wirksamkeit der Therapie beeinträchtigen. Trotz dieser Abweichung wurde beschlossen, die betroffenen Chargen weiterhin zu vermarkten, um eine kritische Versorgungslücke für Patienten zu vermeiden.

Die AkdÄ empfiehlt eine engmaschigere Überwachung der Patienten, die mit den betroffenen Chargen behandelt werden. Sowohl klinische als auch laborchemische Parameter, einschließlich Leberwerte, Blutbild und Kupferstoffwechsel-Parameter, sollen häufiger kontrolliert werden. Insbesondere wird eine 24-Stunden-Sammelurinuntersuchung empfohlen. Die Kontrollintervalle für stabile Patienten sollen von zwölf auf drei Monate verkürzt werden.

Zusätzlich weist die AkdÄ darauf hin, dass je nach Behandlungssituation die Dosierung und Therapie möglicherweise angepasst werden müssen. Patienten sollten zudem ausdrücklich auf die Wichtigkeit einer regelmäßigen Einnahme der Tabletten auf nüchternen Magen hingewiesen werden, da die Bioverfügbarkeit von Penicillamin bei Einnahme zu den Mahlzeiten signifikant reduziert wird. Es wird empfohlen, die Tabletten mindestens eine Stunde vor oder zwei bis drei Stunden nach dem Essen mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.

Metalcaptase 300 mg ist zugelassen zur Behandlung des Morbus Wilson, der chronischen Polyarthritis rheumatica, der Cystinurie sowie von Vergiftungen mit Blei, Quecksilber, Kupfer und Zink. Betroffen sind die Chargen mit der Pharmazentralnummer (PZN) 06057219, darunter die Chargennummern 30000895, 30000897, 30000896 und 30000898.

Die Entscheidung, die betroffenen Chargen von Metalcaptase trotz der verzögerten Wirkstofffreisetzung weiter zu vermarkten, ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wird eine Versorgungslücke für Patienten vermieden, die dringend auf das Medikament angewiesen sind. Andererseits erfordert dies eine erheblich engmaschigere Überwachung und möglicherweise Anpassungen der Therapie, was zusätzliche Belastungen für Patienten und das Gesundheitssystem mit sich bringt.

Es ist von größter Bedeutung, dass Patienten umfassend über die richtige Einnahme des Medikaments informiert werden, um die Bioverfügbarkeit zu maximieren und die therapeutische Wirksamkeit sicherzustellen. Die erhöhte Überwachung der klinischen und laborchemischen Parameter ist unerlässlich, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.

Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit strenger Qualitätskontrollen und zeigt, wie wichtig es ist, dass medizinische Fachkräfte und Patienten eng zusammenarbeiten, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu gewährleisten. Letztlich ist es ein Balanceakt zwischen der Sicherstellung der Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente und der Gewährleistung ihrer optimalen Wirksamkeit und Sicherheit.

 

„Rettet die Apotheken“: Initiative warnt vor den Gefahren der „Light-Apotheken“ und fordert Handeln für die lokale Gesundheitsversorgung

Die Klose Consulting GmbH hat mit ihrer neuen Initiative „Rettet die Apotheken“ eine umfassende Kampagne gestartet, um die Öffentlichkeit über die aktuelle Situation der Apotheken in Deutschland aufzuklären. Die Initiative reagiert auf die besorgniserregende Zunahme von Apothekenschließungen und die geplanten politischen Reformen, die sogenannte „Light-Apotheken“ mit reduziertem Leistungsumfang und weniger Personal vorsehen.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Apotheken geschlossen, was teils durch wirtschaftliche Herausforderungen und teils durch politische Entscheidungen bedingt ist. Besonders umstritten ist das Modell der „Light-Apotheken“, das auf eine geringere personelle Besetzung und reduzierte fachliche Kompetenz setzt. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Bedeutung der Apotheken für die Gesundheitsversorgung vieler Bürger nicht ausreichend erkannt wird.

Die Website der Initiative „Rette die Apotheken“ soll nun eine zentrale Anlaufstelle bieten, um die Problematik verständlich zu vermitteln. Sie zeigt auf, welche täglichen Leistungen Apotheken erbringen, mit welchen Schwierigkeiten sie kämpfen und welche langfristigen Folgen die derzeitigen Entwicklungen haben könnten. Ein zentrales Element der Website sind die authentischen Stellungnahmen von Apothekeninhabern und -mitarbeitern, die den Alltag und die Herausforderungen in der Apotheke realistisch darstellen.

„Wir möchten der breiten Öffentlichkeit die Augen öffnen für die Wichtigkeit der Apotheken vor Ort und die Notwendigkeit, jetzt zu handeln“, erklärt Nicolas Klose, Geschäftsführer der Klose Consulting GmbH. „Viele Menschen sind sich nicht bewusst, welche essenzielle Rolle Apotheken für die Gesundheitsversorgung spielen und wie stark sie durch die aktuellen Entwicklungen bedroht sind.“

Die Initiative ist sich der schwierigen Lage bewusst, da die allgemeine Erschöpfung durch weltweite Krisen wie Krieg, Inflation und die Corona-Pandemie die Aufmerksamkeit der Menschen auf weitere Themen erschwert. Dennoch betont Klose, dass es entscheidend sei, das Thema auch außerhalb der „Apotheken-Bubble“ bekannt zu machen. Die bisherigen Bemühungen, insbesondere von Verbänden wie der ABDA, haben oft nicht die gewünschte Resonanz in der breiten Bevölkerung erzielt.

Ein wichtiger Bestandteil der Kampagne ist die Aufforderung an Apothekeninhaber, durch gezieltes digitales Marketing und soziale Medien neue Kunden zu gewinnen und ihre Botschaften zu verbreiten. Die Initiative bietet Apotheken Werkzeuge an, um ihre Anliegen effektiv zu kommunizieren und die Öffentlichkeit für die Problematik zu sensibilisieren.

Mit „Rettet die Apotheken“ setzt die Klose Consulting GmbH auf eine Mischung aus direkter Ansprache und digitalem Engagement, um die entscheidende Unterstützung für die lokalen Apotheken zu mobilisieren und die Gesundheitsversorgung vor Ort langfristig zu sichern.

Die Initiative „Rettet die Apotheken“ ist ein dringend notwendiger Schritt, um auf die zunehmenden Herausforderungen im Apothekensektor aufmerksam zu machen. In Zeiten, in denen die Gesundheitssysteme durch weltweite Krisen ohnehin stark belastet sind, könnte das Modell der „Light-Apotheken“ verheerende Auswirkungen auf die Qualität der Gesundheitsversorgung haben. Es ist entscheidend, dass die Öffentlichkeit die tatsächlichen Konsequenzen dieser Entwicklungen versteht und erkennt, wie essenziell die Arbeit der Apotheken für eine umfassende Gesundheitsversorgung ist.

Nicolas Klose und sein Team haben mit der Kampagne „Rettet die Apotheken“ einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Lage der Apotheken aus einer verständlichen und nachvollziehbaren Perspektive darzustellen. Die Nutzung digitaler Medien zur Informationsvermittlung und zur Mobilisierung der Unterstützung ist zeitgemäß und notwendig. Die Herausforderung, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung in einer Zeit der multiplen Krisen zu gewinnen, ist groß, aber nicht unüberwindbar.

Die echte und direkte Ansprache der Bürger durch authentische Berichte von Apothekenmitarbeitern auf der Website der Initiative ist besonders wertvoll. Sie ermöglicht es den Menschen, sich ein Bild von den realen Problemen der Apotheken zu machen und nicht nur von abstrakten Reformplänen zu hören. Es liegt nun an der breiten Öffentlichkeit, den Ernst der Lage zu erkennen und sich aktiv für die Erhaltung der lokalen Apotheken einzusetzen. Nur durch gemeinsames Engagement kann die Zukunft der Apotheken gesichert und die Gesundheitsversorgung vor Ort gewährleistet werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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