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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Die CAR-T-Zell-Therapie hat das Leben vieler schwerkranker Krebspatienten maßgeblich verändert. Eine Fotoausstellung am LMU-Klinikum München-Großhadern bietet Interessierten nun einen tiefen Einblick in diese innovative Behandlungsmethode. Die CAR-T-Zell-Therapie, die die Immuntherapie in der Hämatologie revolutioniert hat, bietet neue Hoffnung für stark vorbehandelte Patienten mit fortgeschrittenen Lymphomen, bestimmten Leukämieformen und multiplem Myelom. Patienten des LMU-Klinikums München-Großhadern und ihre Angehörigen feierten Mitte Juli ihr Überleben bei der Veranstaltung »Celebration of Life«. Die Band »Recovery« der Medizinischen Klinik III sorgte dabei für musikalische Unterhaltung. Seit 50 Jahren wird am LMU-Klinikum Zell-Therapie angewandt: seit 45 Jahren die Stammzelltherapie und seit fünf Jahren die CAR-T-Zelltherapie.
Die ersten Patienten wurden 2012/13 in den USA mit CAR-T-Zellen behandelt. In Europa erhielten 2018 die ersten beiden CAR-T-Zell-Therapien, Tisagenlecleucel (Kymriah®) und Axicabtagen Ciloleucel (Yescarta®), ihre Zulassung. »Bereits 2019 behandelten wir den ersten Patienten am LMU-Klinikum und betreuten ihn umfassend, da es sich um eine völlig neue Therapie handelte«, erinnerte sich Professor Dr. Marion Subklewe, Leiterin des CAR-T-Programms am LMU-Klinikum. »Heute haben wir eines der größten und erfolgreichsten Zelltherapie-Programme in Deutschland.«
Professor Dr. Michael von Bergwelt, Direktor der Medizinischen Klinik III, betonte: »Die Zelltherapie ist Hochleistungsmedizin und wird exponentiell wachsen. Für viele Patienten ist sie ein sehr sicheres Verfahren mit guter Prognose.« Bei der Feier gedachten von Bergwelt und Subklewe auch den Patienten, die ihre Erkrankung nicht überlebt haben.
Eine Fotoausstellung, ermöglicht durch die Gilead Sciences GmbH in Martinsried bei München, zeigt anschaulich die einzelnen Schritte der CAR-T-Patientenreise. Auf neun Postern wird der Prozess vom Erstgespräch mit Professor Subklewe oder ihrem Stellvertreter Dr. Veit Bücklein bis zur Nachsorge verständlich dargestellt. Die Herstellung der CAR-T-Zellen sowie der Umgang mit der wertvollen »lebenden Therapie« werden ebenfalls erklärt. Die Zellrückgabe per Infusion dauert nur 15 bis 30 Minuten, aber die genetisch veränderten Zellen bleiben viele Monate im Körper aktiv und nachweisbar, was eine langfristige Nachsorge erfordert.
Die CAR-T-Zell-Therapie hat sich als »Gamechanger« erwiesen. »Wir arbeiten daran, diese Therapie für noch mehr Patienten erfolgreicher zu gestalten«, sagte Subklewe. Die Erfolge sollen auf andere Krebsarten wie verschiedene Leukämieformen oder solide Tumoren wie Lungen- oder Magenkrebs übertragen werden. 2025 wird eine neue CAR-T-Plattform für die akute myeloische Leukämie (AML) in einer Phase-I-Studie getestet. Die Ausstellung wird zukünftig im LMU-Klinikum verbleiben.
Die CAR-T-Zell-Therapie ist zweifellos eine der bedeutendsten medizinischen Innovationen unserer Zeit. Sie bietet schwerkranken Krebspatienten neue Hoffnung und hat das Potenzial, die Behandlung von Krebs grundlegend zu verändern. Die Erfolge am LMU-Klinikum München-Großhadern zeigen, wie weit diese Therapie bereits gekommen ist und wie viele Leben sie retten kann. Jedoch darf der Enthusiasmus über diese Fortschritte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Herausforderungen gibt. Die Therapie ist komplex, kostspielig und nicht ohne Risiken. Zudem ist sie derzeit nur für bestimmte Krebsarten zugelassen. Die weitere Forschung und Entwicklung sind entscheidend, um die Anwendungsmöglichkeiten zu erweitern und die Therapie für eine breitere Patientengruppe zugänglich zu machen.
Die Feierlichkeiten und die Fotoausstellung im LMU-Klinikum sind nicht nur ein Zeichen des Erfolgs, sondern auch ein Aufruf, die Bemühungen in der Krebsforschung fortzusetzen. Jeder Fortschritt bringt uns näher an das Ziel, Krebs eines Tages vollständig besiegen zu können. Die CAR-T-Zell-Therapie ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg und verdient unsere volle Unterstützung und Anerkennung.Von Oliver Ponleroy, Fachjournalist
Von Engin Günder, Fachjournalist
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