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  • 03.08.2024 – Apotheken-News: Strategien für Vorsorge und Bewältigung von Risiken
    03.08.2024 – Apotheken-News: Strategien für Vorsorge und Bewältigung von Risiken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) gewinnt in Apotheken zunehmend an Bedeutung, da sie eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung finan...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Strategien für Vorsorge und Bewältigung von Risiken

 

Betriebliche Altersvorsorge, Social-Media-Betrug, fortschrittliche HIV-Präventionsmethoden und aktuelle Trends in der Gesundheitsversorgung

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) gewinnt in Apotheken zunehmend an Bedeutung, da sie eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung finanzieller Stabilität im Ruhestand spielt. Angesichts der sinkenden gesetzlichen Renten wird diese Form der Vorsorge zu einem essenziellen Instrument, um die sogenannte "Rentenlücke" zu schließen – die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente. Für viele Arbeitnehmer stellt diese Lücke eine erhebliche Herausforderung dar, weshalb es entscheidend ist, frühzeitig zusätzliche Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.


Eine aktuelle Analyse der Digitalbank Revolut zeigt, dass jüngere Generationen, insbesondere Millennials und die Generation Z, deutlich häufiger Opfer von Social-Media-Betrügereien werden als ältere Generationen. Laut der Untersuchung entfallen 72 Prozent aller in Deutschland registrierten Betrugsfälle im Zusammenhang mit sozialen Medien auf diese beiden Gruppen. Im Gegensatz dazu sind Mitglieder der Generation X und die Baby-Boomer seltener von solchen Betrugsmaschen betroffen.

Bei der Welt-Aids-Konferenz in München wurden vergangene Woche die bahnbrechenden Ergebnisse der Purpose-1-Studie vorgestellt, die das Potenzial von Lenacapavir als Langzeit-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zur HIV-Prävention beleuchten. Die Studie, an der über 5300 Frauen aus Südafrika und Uganda teilnahmen, zeigte beeindruckende Ergebnisse: Keine der Frauen im Lenacapavir-Arm infizierte sich mit HIV, während in den Kontrollgruppen, die eine tägliche orale HIV-PrEP erhielten, weiterhin HIV-Infektionen auftraten. Diese Ergebnisse bieten neue Hoffnung in der HIV-Prävention und könnten die bisherigen Präventionsmethoden revolutionieren.

Im Winter 2024/25 wird der einzige zugelassene attenuierte Lebendimpfstoff (LAIV) Fluenz, der von AstraZeneca AB entwickelt wurde, nur noch als dreifach konzipierter Impfstoff verfügbar sein. Dieser Verzicht auf den B/Yamagata-Stamm spiegelt die aktuellen epidemiologischen Entwicklungen wider. Der nasale Grippeimpfstoff ist ausschließlich für Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 17 Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt jedoch aktuell keine standardmäßige jährliche Grippeimpfung für gesunde Kinder und Jugendliche. Eine Impfung wird nur dann angeraten, wenn bei den jungen Patienten bestimmte Grunderkrankungen vorliegen, die das Risiko für schwere Grippeverläufe erhöhen.

Die junge Apothekerin Lara Post hat in diesem Jahr zwei neue Filialen im Münsterland übernommen. Nach der ersten Übernahme im April folgte bereits im Juli die zweite Filiale. Vor vier Jahren wagte Post den Schritt in die Selbstständigkeit, als sie die Markt-Apotheke ihrer Mutter in Ochtrup übernahm. Sie legt großen Wert auf persönlichen Kontakt und intensive Beratung. Neben einer hohen fachlichen Kompetenz möchte sie durch pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) den Kontakt zu ihren Kunden intensivieren.

In der Limes-Apotheke in Wehrheim ereignete sich kürzlich ein Vorfall, der die zunehmende Problematik von Rezeptfälschungen in den Fokus rückt. Ein junger Mann kontaktierte die Apotheke telefonisch, um sich zu erkundigen, ob das verschreibungspflichtige Schmerzmittel Tilidin vorrätig sei. Da sein Name nicht in der Kundenkartei verzeichnet war, schöpfte die Apothekerin zunächst keinen Verdacht. Wenige Stunden später betrat der Mann die Apotheke mit einem rosafarbenen Rezept in der Hand. Die Wachsamkeit der Apothekerin deckte den Betrugsversuch auf, was die Bedeutung von Aufmerksamkeit und Prävention im Apothekenalltag unterstreicht.

Die 2020 gegründete Firma Bloomwell hat sich auf den Vertrieb von medizinischem Cannabis spezialisiert und verfolgt dabei ein innovatives Konzept, das den traditionellen Weg über Arztbesuche und Apotheken umgeht. Seit Mitte Juni 2023 werden die Dienste „Algea Care“ und „Grüne Brise“ unter dem gemeinsamen Namen Bloomwell angeboten. Über die Website des Unternehmens können Patienten mit Ärzten der Telemedizin-Tochter „Algea Care“ in Kontakt treten, um Rezepte für medizinisches Cannabis zu erhalten. Das Cannabis wird von Partnerapotheken, die mit dem Bloomwell-Großhändler Ilios Santé zusammenarbeiten, direkt an die Patienten geliefert. Dieses Modell trifft jedoch auf Kritik und stößt auf Wachstumsschmerzen.

Die sommerliche Hitze stellt eine ernsthafte Gefahr für die Nieren dar. Schäden, die durch hohe Temperaturen verursacht werden, bleiben oft über Jahre hinweg unbemerkt und sind nicht mehr rückgängig zu machen. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) warnt eindringlich davor, die Nieren während heißer Wetterperioden zu vernachlässigen. Selbst junge, gesunde Menschen sollten die Empfehlungen der DGfN beachten.

Ein neuer Beauty-Trend namens „Slugging“ hat in den sozialen Medien für Furore gesorgt. Ursprünglich aus Südkorea stammend, hat sich diese Hautpflegeroutine auch in westlichen Ländern etabliert. Doch was steckt hinter diesem Trend, und was sollten Verbraucher wissen?

Ein besorgniserregender Trend greift unter Jugendlichen in Deutschland um sich: Nikotinbeutel, auch bekannt als „Nikotin Pouches“, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Diese tabakfreien Beutel, die unter die Oberlippe geklemmt werden, enthalten eine hohe Dosis Nikotin, die schnell vom Körper aufgenommen wird. Der Nikotingehalt eines einzigen Beutels entspricht dem von drei bis sechs Zigaretten und stellt somit ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar. Experten sind alarmiert und warnen vor den potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen dieses Trends.


Kommentar:

Der Gesundheitssektor steht vor vielfältigen Herausforderungen und Chancen. Die zunehmende Bedeutung der betrieblichen Altersvorsorge in Apotheken zeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig Maßnahmen zur finanziellen Absicherung im Alter zu ergreifen. Gleichzeitig illustrieren die alarmierenden Zahlen zu Social-Media-Betrug die Notwendigkeit, digitale Kompetenzen und Sicherheitsbewusstsein zu stärken, insbesondere bei jüngeren Generationen. Die bahnbrechenden Ergebnisse der Lenacapavir-Studie in der HIV-Prävention geben Hoffnung auf eine effektivere Bekämpfung des Virus und könnten die Lebensqualität vieler Betroffener verbessern.

Doch nicht alle Entwicklungen sind positiv: Die steigende Beliebtheit von Nikotinbeuteln unter Jugendlichen und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken rufen Experten auf den Plan. Hier sind präventive Maßnahmen und Aufklärung dringend erforderlich, um langfristige Schäden zu verhindern. Auch die Herausforderungen der Sommerhitze für die Nierengesundheit verdeutlichen, dass Umweltfaktoren ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben können, denen präventiv begegnet werden muss.

Der Innovationsgeist im Bereich der medizinischen Versorgung, wie ihn Bloomwell mit seinem neuen Modell zeigt, ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn er auf Widerstand stößt und Anpassungen erfordert. Die rasche Expansion von Apothekenfilialen, wie sie Lara Post gelungen ist, zeigt, dass persönliche Beratung und pharmazeutische Dienstleistungen weiterhin gefragt sind und einen hohen Stellenwert haben.

Insgesamt zeigt sich, dass der Gesundheitssektor stetig im Wandel ist und sowohl auf neue Bedrohungen als auch auf innovative Lösungen flexibel reagieren muss. Nur so können wir eine sichere und gesunde Zukunft für alle gewährleisten. Der Einsatz und die Wachsamkeit im Alltag, sei es durch die Prävention von Rezeptfälschungen oder durch die Anpassung an neue Gesundheitstrends, sind dabei von zentraler Bedeutung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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