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  • 01.08.2024 – Herausforderungen und Fortschritte im Apothekenwesen
    01.08.2024 – Herausforderungen und Fortschritte im Apothekenwesen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In den letzten Monaten haben sich zahlreiche Herausforderungen und Veränderungen im Apothekenwesen in Deutschland herauskristallisiert. E...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Herausforderungen und Fortschritte im Apothekenwesen

 

Faire Vergütung, Datenschutzprobleme beim E-Rezept und bedeutende medizinische Entwicklungen

In den letzten Monaten haben sich zahlreiche Herausforderungen und Veränderungen im Apothekenwesen in Deutschland herauskristallisiert. Ein zentrales Thema ist die Forderung der Apotheken nach einer fairen Vergütung für das Management von Lieferengpässen. Derzeit erhalten Apotheken eine Pauschale von 50 Cent pro Fall, wie in § 3 Absatz 1a der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) festgelegt. Diese Pauschale wird von den Apotheken jedoch als völlig unzureichend angesehen, da sie den tatsächlichen Mehraufwand und die zusätzlichen Kosten nicht abdeckt. Ursprünglich hatten die Apotheken 21 Euro pro Fall gefordert, basierend auf Berechnungen, die den erheblichen Zeitaufwand und die daraus resultierenden Arbeitskosten berücksichtigen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) schätzt, dass Apotheken bis zu sechs Stunden pro Woche mit dem Management von Lieferengpässen verbringen und dies in rund 20 Millionen Fällen pro Jahr.


Ein weiterer brisanter Punkt sind die Datenschutzprobleme beim neuen E-Rezept-System. Vor Kurzem wurde ein Fall bekannt, bei dem ein Vertretungsapotheker beim Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) einer Patientin plötzlich 14 Rezepte angezeigt bekam, die von mindestens drei verschiedenen Patienten stammten. Dieser Vorfall wirft erhebliche Fragen hinsichtlich des Datenschutzes und der Funktionalität des E-Rezepts auf. Die Einführung des E-Rezepts sollte ursprünglich für mehr Effizienz und Sicherheit im Gesundheitswesen sorgen, doch der jüngste Vorfall zeigt, dass es noch erhebliche Mängel im System gibt, die dringend behoben werden müssen.

Auch die Verhandlungen um Pflegehilfsmittelverträge zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) stehen im Fokus. Diese Verhandlungen sind gescheitert, da beide Seiten keine Einigung erzielen konnten. Die Schiedsstelle wurde eingeschaltet, um eine Lösung zu finden, doch bisher ist keine Einigung in Sicht. Dieser Konflikt gefährdet die Versorgungssicherheit, da Apotheken und Pflegeeinrichtungen auf klare und faire Regelungen angewiesen sind, um die notwendige Versorgung der Patienten sicherzustellen. Trotz der angespannten Situation wird den Apotheken geraten, das Einzelvertragsangebot der Krankenkassen nicht zu unterschreiben.

Parallel dazu gibt es jedoch auch positive Nachrichten aus der medizinischen Forschung. Auf der 25. Welt-AIDS-Konferenz, die vom 22. bis 26. Juli 2024 in München stattfand, wurde ein weiterer bahnbrechender Fall vorgestellt. Ein zweiter Patient an der Charité in Berlin wurde durch eine hämatopoetische Stammzelltransplantation von seiner HIV-Infektion geheilt – zumindest legen dies die präsentierten Daten nahe. Dieser "Berliner Patient" bietet neue Hoffnung in der HIV-Heilung und zeigt, dass medizinische Innovationen weiterhin bedeutende Fortschritte erzielen können.

Insgesamt zeigt sich, dass das Apothekenwesen in Deutschland vor vielfältigen Herausforderungen steht, die sowohl strukturelle als auch technologische und verhandlungstechnische Aspekte betreffen. Während einige Entwicklungen wie die Fortschritte in der HIV-Heilung Hoffnung geben, verdeutlichen andere, wie wichtig es ist, bestehende Probleme und Ungleichgewichte schnell und effektiv zu lösen, um eine stabile und sichere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.


Kommentar:

Die aktuellen Entwicklungen im Apothekenwesen in Deutschland werfen ein scharfes Licht auf die Herausforderungen und Spannungsfelder, die das Gesundheitssystem prägen. Es ist erschreckend zu sehen, wie weit die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Aufwand der Apotheken und der von der Politik festgelegten Vergütung für das Management von Lieferengpässen ist. Eine Pauschale von 50 Cent pro Fall ist nicht nur unzureichend, sondern fast schon eine Missachtung der Arbeit, die in den Apotheken geleistet wird. Die Forderung nach einer fairen Vergütung ist daher mehr als gerechtfertigt und sollte von der Politik ernst genommen werden.

Die Datenschutzprobleme beim neuen E-Rezept-System sind ebenfalls alarmierend. Der jüngste Vorfall zeigt, dass die technischen Systeme noch lange nicht ausgereift sind und gravierende Datenschutzlücken aufweisen. Hier muss schnell gehandelt werden, um das Vertrauen der Patienten in das E-Rezept-System nicht zu gefährden und die Sicherheit ihrer Daten zu gewährleisten.

Der gescheiterte Verhandlungsmarathon um Pflegehilfsmittelverträge verdeutlicht zudem, wie wichtig es ist, dass alle Beteiligten – Krankenkassen, Apotheken und Politik – an einem Strang ziehen, um eine verlässliche und faire Versorgung der Patienten sicherzustellen. Der Weg über die Schiedsstelle ist zwar ein notwendiger Schritt, aber er verzögert die dringend benötigten Lösungen nur weiter.

Doch es gibt auch Lichtblicke: Die Fortschritte in der HIV-Heilung sind ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die medizinische Forschung weiterhin große Erfolge erzielt. Der Fall des neuen "Berliner Patienten" zeigt, dass Heilung möglich ist und gibt Millionen von Betroffenen weltweit neue Hoffnung.

Insgesamt müssen die Verantwortlichen in der Politik, im Gesundheitswesen und in der Forschung enger zusammenarbeiten, um die bestehenden Herausforderungen zu bewältigen und eine sichere, gerechte und innovative Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Die aktuellen Entwicklungen sind ein deutlicher Weckruf – jetzt gilt es, die richtigen Konsequenzen zu ziehen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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