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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Diskussion um höhere Honorare für Apotheken hat sich festgefahren. Selbst stark reduzierte Kompromissvorschläge scheinen bislang schwer umsetzbar zu sein. Dies wirft die Frage auf, wer tatsächlich in der Lage wäre, Apothekendienstleistungen günstiger anzubieten.
Seit Jahren beklagen Apotheken eine mangelnde Anpassung ihrer Honorare an die gestiegenen Betriebskosten. Der aktuelle Forderungswert liegt bei etwa 12,00 € pro Rezept, basierend auf der Inflationsrate. Verbände wie die Freie Apothekerschaft und der Verband der innovativen Apotheken fordern mit 14,14 € bzw. 15,00 € pro Rezept noch höhere Vergütungen. Bisher sind diese Ansätze jedoch erfolglos geblieben.
Der Versandhandel, insbesondere Anbieter wie die börsennotierte Redcare Pharmacy (Shop-Apotheke), gilt als der stärkste Konkurrent der traditionellen Apotheken. Diese Unternehmen erzielen mit 1,8 Milliarden € Umsatz eine Rohertragsmarge von 24,5 %. Der durchschnittliche Umsatz pro Bestellung liegt bei rund 50 € netto, während die operativen Kosten pro Bestellung etwa 13 € betragen. Trotz Skaleneffekten und höherer Bestellvolumina bleibt die Gewinnmarge mit 3 % (EBITDA) knapp. In den DACH-Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist die Situation mit einem EBITDA von 4,5 % leicht besser, aber die Ertragslage bleibt unbefriedigend.
Apotheken vor Ort erzielen im Vergleich höhere Stückerträge bei verschreibungspflichtigen Medikamenten, was sie weiterhin konkurrenzfähig macht. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde beträgt rund 65 €, mit einem Rohertrag von 13 € bis 14 €. Die Gesamtkosten je Kunde belaufen sich auf 10 € bis 11 €. Apotheken bieten zudem den Vorteil einer persönlichen Beratung und einer schnellen Versorgung, was in der Kundenbindung eine entscheidende Rolle spielt.
Drogeriemärkte wie dm und Rossmann könnten theoretisch in den Apothekenmarkt einsteigen, indem sie eine „Prescription corner“ einrichten. Diese Märkte haben eine durchschnittliche Verkaufsfläche von 600 bis 800 qm. Ihre Umsätze pro Kundenbesuch und die Erträge liegen jedoch deutlich unter denen der Apotheken, trotz eines Selbstbedienungsmodells. Die Personalkostenquote in Drogeriemärkten ist ähnlich hoch wie in Apotheken, bedingt durch lange Öffnungszeiten und die Pflege eines umfangreichen Sortiments.
Ein eigenes Betreibermodell für Apotheken in Drogeriemärkten würde hohe zusätzliche Kosten für Fachpersonal und Infrastruktur mit sich bringen. Die Rentabilitätsschwelle würde bei Roherträgen von mindestens 600.000 € bis 700.000 € pro Jahr liegen, was die Rentabilität solcher Modelle infrage stellt. Eine Untervermietung von Flächen an Apotheken könnte eine Alternative sein, würde aber ebenfalls nicht signifikant zur Rentabilität beitragen.
Die Untersuchung zeigt, dass weder der Versandhandel noch Drogeriemärkte Apothekendienstleistungen signifikant günstiger anbieten können. Beide Modelle haben ihre eigenen Kostenstrukturen und Herausforderungen, die eine preisgünstigere Alternative unwahrscheinlich machen. Ein reiner Automatendienst könnte eine mögliche Zukunftslösung darstellen, die jedoch einer gesonderten Betrachtung bedarf.
Insgesamt zeigt sich, dass die Bäume auch in anderen Handelskanälen nicht in den Himmel wachsen. Der Berufsstand der Apotheker sollte diese Tatsachen stärker hervorheben, um die Notwendigkeit einer angemessenen Honoraranpassung zu unterstreichen. Nur durch eine faire Vergütung kann eine flächendeckende, hochwertige Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.
Die langjährige Diskussion um die Anpassung der Apothekenhonorare offenbart tiefgehende strukturelle Probleme im Gesundheitssystem. Seit zwei Jahrzehnten kämpfen Apotheken mit stagnierenden Vergütungen, während ihre Betriebskosten kontinuierlich steigen. Die Forderungen nach höheren Honoraren sind daher mehr als gerechtfertigt und notwendig, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Der Vergleich mit dem Versandhandel und den Drogeriemärkten zeigt, dass auch diese Alternativen nicht in der Lage sind, Apothekendienstleistungen signifikant günstiger anzubieten. Trotz Skaleneffekten und höherer Bestellvolumina bleibt die Gewinnmarge im Versandhandel knapp. Drogeriemärkte stehen vor hohen zusätzlichen Kosten für Fachpersonal und Infrastruktur, was die Rentabilität solcher Modelle infrage stellt.
Die Apotheker sollten die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger verstärkt darauf hinweisen, dass eine angemessene Honoraranpassung im Interesse der gesamten Bevölkerung liegt. Eine faire Vergütung sichert die Qualität der Versorgung und verhindert, dass Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen. Nur so kann eine flächendeckende, qualifizierte Gesundheitsversorgung aufrechterhalten werden.
Es ist an der Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger die Bedeutung der Apotheken für das Gesundheitssystem anerkennen und die notwendigen Schritte zur Anpassung der Honorare einleiten. Dies ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber den Apothekern, sondern auch eine wesentliche Maßnahme zur Sicherstellung einer verlässlichen und hochwertigen Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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