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  • 26.07.2024 – Apotheken im Umbruch: Krisen, Innovationen und Reformen
    26.07.2024 – Apotheken im Umbruch: Krisen, Innovationen und Reformen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Apothekenlandschaft in Deutschland erlebt derzeit einen tiefgreifenden Umbruch, der sowohl Innovationen als auch erhebliche Herausford...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken im Umbruch: Krisen, Innovationen und Reformen

 

Ein detaillierter Überblick über die Herausforderungen, neuen Technologien und politischen Auseinandersetzungen, die die deutsche Apothekenlandschaft prägen

Die Apothekenlandschaft in Deutschland erlebt derzeit einen tiefgreifenden Umbruch, der sowohl Innovationen als auch erhebliche Herausforderungen umfasst. Der Apotheken-Lieferdienst Mayd, der einst als Vorreiter der Branche galt, musste Insolvenz anmelden. Der steile Aufstieg des Start-ups wurde durch verzögerte Einführung des E-Rezepts und ein unerwartetes Konsumverhalten der Zielgruppe jäh gestoppt. Trotz erheblicher Investitionen und einer vielversprechenden Vision konnte Mayd die finanziellen und betrieblichen Herausforderungen nicht meistern.


Parallel dazu bringt Gesund.de ab dem 31. Juli 2024 eine bedeutende Innovation auf den Markt: das digitale CardLink-Verfahren für E-Rezepte. Dieses Verfahren ermöglicht es Apotheken, E-Rezepte vollständig digital vor Ort einzulösen. Gesund.de hat hierfür die Zulassung der Gematik erhalten und setzt damit einen neuen Standard in der digitalen Rezeptabwicklung.

Die Bayerische Apothekerkammer (BLAK) und der Bayerische Apothekerverband (BAV) fordern unterdessen eine stärkere Integration von Gentests in Apotheken, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern. Diese Initiative wurde beim Deutschen Apothekertag (DAT) vorgestellt und zielt darauf ab, die Pharmakogenetik in den Fokus der pharmazeutischen Versorgung zu rücken.

Gleichzeitig kämpfen viele Apotheken mit strukturellen Problemen. In Bremen und Berlin sinkt die Apothekendichte, und einige Stadtteile sehen sich sogar mit noch geringeren Versorgungsraten konfrontiert. Diese Entwicklungen werden durch eine Reihe von Schließungen und der drohenden Schließung einer Filiale der Scharfenberg-Apotheke in Göttingen weiter verschärft, die zuletzt mehrfach Ziel von Einbrüchen wurde.

Die politischen und reformbedingten Spannungen zeigen sich auch in den geplanten Protesten gegen die Apothekenreform. Für den 28. August 2024 sind in Erfurt und Dresden groß angelegte Kundgebungen geplant, die von den Thüringer und Sächsischen Apothekerverbänden organisiert werden. Diese Proteste zielen darauf ab, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken zu stärken und die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zu hinterfragen.

Zusätzlich sorgt die neue Vergütung für Grippeimpfungen in Apotheken für Diskussionen. Ab dem 1. Juli 2024 erhalten Apotheken rückwirkend 10 Euro für jede durchgeführte Grippeimpfung, die ab dem 1. Januar 2025 auf 10,40 Euro erhöht wird. Diese Entscheidung wurde durch eine Schiedsstelle getroffen, nachdem keine Einigung zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband erzielt werden konnte.

In der Forschung deuten neue Beobachtungen darauf hin, dass Erkältungsviren bei Menschen, die sich von Long Covid erholt haben, Rückfälle auslösen könnten. Diese Annahme wird derzeit intensiv diskutiert.

Die Digitalisierung und moderne Kommunikationsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung in Apotheken. WhatsApp wird immer häufiger für Bestellungen genutzt, wie am Beispiel der Lamm-Apotheke in Elmshorn deutlich wird. Hier setzt man auf datenschutzkonforme Lösungen zur Bearbeitung von Anfragen über Messengerdienste.

Inmitten dieser Entwicklungen zeigt sich, dass die Apothekenbranche sowohl vor innovativen Möglichkeiten als auch vor erheblichen Herausforderungen steht, die eine umfassende Neubewertung und Anpassung erfordern.


Kommentar:

Die aktuelle Lage der deutschen Apothekenbranche offenbart ein vielschichtiges Bild von Fortschritt und Krise. Die Insolvenz von Mayd verdeutlicht, wie riskant es sein kann, auf große technologische Durchbrüche zu setzen, wenn der Markt oder regulatorische Rahmenbedingungen nicht wie erwartet reagieren. Trotz der großen Erwartungen an das E-Rezept, scheint die Realität die innovativen Versprechungen vorerst einzuholen.

Auf der anderen Seite markiert die Einführung des CardLink-Verfahrens durch Gesund.de einen bedeutenden Schritt in die Zukunft der digitalen Rezeptabwicklung. Dies könnte nicht nur den Kundenservice verbessern, sondern auch andere Anbieter dazu anregen, ähnliche Technologien zu entwickeln. Dennoch bleibt abzuwarten, wie schnell und flächendeckend diese Innovation in der Praxis umgesetzt wird.

Die strukturellen Probleme, wie die sinkende Apothekendichte in städtischen Gebieten und die wiederholten Einbrüche, werfen ernsthafte Fragen über die Zukunft der physischen Apothekenstandorte auf. Es ist klar, dass die Branche sowohl auf politischer als auch auf praktischer Ebene unterstützt werden muss, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung zu sichern.

Die Proteste gegen die Apothekenreform und die politischen Spannungen unterstreichen, dass Reformen oft nicht die erhofften Lösungen bieten, sondern zusätzlichen Widerstand hervorrufen können. Die hohe Zahl von Protesten und die anhaltenden Diskussionen zeigen, dass die Interessen der Apotheker und die Realität der Reformpläne möglicherweise nicht vollständig übereinstimmen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Apothekenbranche sich in einem spannenden, aber auch unsicheren Wandel befindet. Der Erfolg zukünftiger Innovationen wird davon abhängen, wie gut es der Branche gelingt, auf diese Herausforderungen zu reagieren und die Bedürfnisse der Kunden und Mitarbeiter in Einklang zu bringen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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