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  • 22.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Strafzahlungen, Systemausfälle und Reformbestrebungen
    22.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Strafzahlungen, Systemausfälle und Reformbestrebungen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die niederländische Versandapotheke DocMorris muss ein Ordnungsgeld von 50.000 Euro zahlen, da irreführende Preisangaben auf ihrer Websi...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Strafzahlungen, Systemausfälle und Reformbestrebungen

 

DocMorris zahlt 50.000 Euro Strafe, CGM Lauer sorgt für IT-Chaos, Gehaltsanpassungen und Apothekenreform im politischen Dialog

Die niederländische Versandapotheke DocMorris muss ein Ordnungsgeld von 50.000 Euro zahlen, da irreführende Preisangaben auf ihrer Website erneut beanstandet wurden. Gleichzeitig sorgte ein IT-Ausfall bei CGM Lauer für erhebliche Probleme in Apotheken, da die Software nicht gestartet werden konnte. Apotheken fordern nun bessere Unterstützung und Schadensersatz. Die Barmer Krankenkasse empfiehlt zudem, die Starterpackung Ortoton Forte auf Lager zu halten, um eine effiziente Versorgung bei Muskelverspannungen sicherzustellen. In Westfalen-Lippe finden Regionalkonferenzen zur Apothekenreform statt, und ab Juli 2024 profitieren Apothekenangestellte von kürzeren Arbeitszeiten und höheren Gehältern. Die 25. Internationale AIDS-Konferenz in München diskutiert Fortschritte und Herausforderungen im Kampf gegen HIV/AIDS. Angehörige von Krebspatienten erhalten wertvolle Ratschläge zur Unterstützung ihrer Lieben.

 

DocMorris zu 50.000 Euro Ordnungsgeld verurteilt: Irreführende Preisangaben erneut beanstandet

Die niederländische Versandapotheke DocMorris ist erneut ins Visier der deutschen Justiz geraten und muss nun ein Ordnungsgeld in Höhe von 50.000 Euro zahlen. Dies geht auf eine Klage der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) zurück, die bereits 2020 ein Urteil gegen DocMorris erwirkt hatte. Der Hintergrund des Urteils: DocMorris hatte auf seiner Internetseite Preisangaben gemacht, die den Eindruck erweckten, dass verschreibungspflichtige Medikamente (Rx-Arzneimittel) bei ihnen günstiger erhältlich seien. Das Landgericht Stuttgart stellte nun fest, dass DocMorris gegen dieses Urteil verstoßen hat, indem es weiterhin ähnliche irreführende Preisangaben veröffentlichte.

Das Anerkenntnisurteil vom Dezember 2020 hatte DocMorris verpflichtet, irreführende Preisangaben zu unterlassen. Insbesondere wurde untersagt, neben dem UVP/AVP und dem Eigenanteil einen zusätzlichen „Preis“ auszuweisen, der dem Eigenanteil entspricht. Diese Praxis wurde als irreführend bewertet, da sie den Eindruck erweckte, dass die Preise bei DocMorris besonders günstig seien, obwohl es sich lediglich um den gesetzlichen Zuzahlungsbetrag handelte. Trotz dieser eindeutigen Vorgabe stellte die AKNR fest, dass DocMorris weiterhin mit durchgestrichenen UVP/AVP-Preisen und hervorgehobenen Eigenanteilen wirbt.

Das Landgericht Stuttgart bestätigte den Verstoß und verhängte ein Ordnungsgeld. Das Gericht betonte, dass aufgrund der Schwere der fortgesetzten Zuwiderhandlung und der finanziellen Stärke von DocMorris ein Ordnungsgeld in Höhe von 50.000 Euro angemessen sei, um die Einhaltung des Urteils zu gewährleisten. Das Gericht hob hervor, dass geringfügige Beträge im vierstelligen Bereich nicht ausreichend wären, um DocMorris zur Einhaltung des Verbots zu bewegen. Zudem erfolgte der Verstoß im Internet, was die Reichweite und die potenzielle Gefährlichkeit der irreführenden Angaben erhöhte.

Die Apothekerkammer Nordrhein zeigte sich zufrieden mit dem Urteil und betonte die Wichtigkeit, dass Verbraucher klare und wahrheitsgetreue Informationen erhalten. Sie hofft, dass das Ordnungsgeld DocMorris dazu veranlasst, seinen Internetauftritt zu überarbeiten und sich künftig rechtskonform zu verhalten. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da DocMorris die Möglichkeit hat, Beschwerde einzulegen.

Das Urteil gegen DocMorris ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen irreführende Preisangaben im Apothekenmarkt. Die Entscheidung des Landgerichts Stuttgart zeigt, dass selbst große und finanzstarke Unternehmen nicht über dem Gesetz stehen und dass Verstöße konsequent geahndet werden. Für Verbraucher ist es entscheidend, dass Preisangaben transparent und verständlich sind, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Die Verhängung eines signifikanten Ordnungsgeldes signalisiert deutlich, dass die Justiz bereit ist, harte Maßnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung von Verbraucherrechten sicherzustellen. DocMorris sollte diese Gelegenheit nutzen, um Vertrauen zurückzugewinnen und sich zukünftig an rechtliche Vorgaben zu halten.

 

IT-Ausfall bei CGM Lauer: Apotheken fordern bessere Unterstützung und Schadensersatz

Apotheker Dr. Olaf Krull aus Krefeld konnte erst am Samstagvormittag sein System wieder hochfahren, nachdem er wie viele seiner Kollegen vom IT-Ausfall bei CGM Lauer betroffen war. Dr. Krull kritisiert das Problemmanagement des Softwareanbieters Compugroup Medical (CGM).

Am Freitagmorgen stellte Krull fest, dass die Software CGM Lauer nicht gestartet werden konnte. Trotz verschiedener Anleitungen und Versuche blieb das System unbrauchbar. Erst am Samstag, nachdem er mehr als 45 Minuten in der Warteschleife der CGM-Hotline verbracht hatte, erreichte er den Kundendienst, der schließlich das Problem beheben konnte.

„Am Freitag lief den ganzen Tag nichts“, berichtet Krull. In dieser Zeit konnte er nur wenige Bar- und Privatverkäufe über eine Notkasse abwickeln, da der Großteil des Geschäfts mittlerweile über E-Rezepte läuft. „Wir waren 26 Stunden abgeschnitten.“ Der Umstand, dass in einigen anderen Apotheken keine Ausfälle auftraten, verschärfte die Situation zusätzlich. Auf Nachfrage bei CGM war bisher keine klare Auskunft zur Regelung der Schadensersatzfrage zu erhalten.

Die genauen finanziellen Einbußen seien schwer abzuschätzen, so Krull. An einem gewöhnlichen Freitag liegt der Umsatz im vierstelligen Bereich. Während einige Kunden verständnisvoll reagierten und anboten, an einem anderen Tag wiederzukommen, bleibt die Frage offen, wie Apothekenbetreiber ihre Schadensersatzforderungen gegenüber CGM Lauer geltend machen können.

Dr. Krull bemängelt auch den Umgang von CGM mit dem Vorfall, der nicht auf einen Fehler seiner Apotheke zurückzuführen sei. Er hätte sich mehr Unterstützung und eine frühzeitige Information seitens des Softwareanbieters gewünscht. Schätzungen zufolge waren rund 8,5 Millionen Windows-Geräte betroffen, darunter auch solche in Flughäfen und Kliniken, die ebenfalls ihre Betriebsabläufe einschränken mussten.

Der Vorfall wirft die dringende Frage auf, wie IT-Dienstleister in Zukunft solche Ausfälle besser managen und ihre Kunden rechtzeitig informieren können, um ähnliche Situationen zu vermeiden.

Der Vorfall bei CGM Lauer zeigt deutlich, wie abhängig unser Gesundheitssystem von funktionierenden IT-Systemen ist. Ein umfassendes und zuverlässiges Krisenmanagement seitens der IT-Dienstleister ist unerlässlich, um derartige Ausfälle zu vermeiden und die betroffenen Kunden schnell und effizient zu unterstützen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

 

Effiziente Versorgung: Barmer empfiehlt Starterpackung Ortoton Forte für Apotheken

Die Barmer Krankenkasse hat Apotheken darüber informiert, dass die Packungsgröße Ortoton Forte mit zwölf Filmtabletten eine wirtschaftlich sinnvolle Option für die Akutbehandlung von Muskelverspannungen darstellt. Apotheken wird empfohlen, diese Packungsgröße auf Lager zu halten, um eine sofortige Versorgung der Patienten sicherzustellen. Methocarbamol, der Wirkstoff in Ortoton Forte, ist zur symptomatischen Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen, insbesondere im unteren Rückenbereich, zugelassen.

Interne Verordnungsanalysen der Barmer zeigen, dass eine Methocarbamol-Therapie bei Muskelverspannungen in der Regel weniger als fünf Tage dauert. Nach der Verschreibung der 12er-Packung sind meist keine weiteren Muskelrelaxantien mehr notwendig. Eine Studie belegt, dass bei 68 Prozent der Patienten bereits nach drei Tagen eine Schmerzreduktion von mehr als 50 Prozent gegenüber der Baseline erreicht wird.

Die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit einer 72-stündigen Kurzzeittherapie mit Methocarbamol wurde in einer Studie an 359 Patienten untersucht, von denen 177 Methocarbamol und 182 ein Placebo erhielten. Die Ergebnisse zeigten, dass Methocarbamol signifikant wirksamer war als das Placebo. Besonders hervorzuheben sind die Ergebnisse der intravenösen Gabe des Wirkstoffs, die signifikant höher ausfielen als bei der oralen Verabreichung.

Die Barmer empfiehlt daher die Starterpackung „Ortoton Forte 1500“ mit zwölf Filmtabletten als eine wirtschaftliche therapeutische Option. Diese Packungsgröße reicht bei dreimal täglicher Einnahme von je einer Filmtablette für vier Tage aus.

Zusätzlich hat die Barmer einen Rabattvertrag für die 12er-Packung abgeschlossen und die relevanten Ärzte informiert. Apotheken wird dringend nahegelegt, diese Packungsgröße vorrätig zu halten, um im akuten Versorgungsfall sofort lieferfähig zu sein. Die Packung zu zwölf Stück fällt nicht unter die Normbereiche der Packungsgrößenverordnung für Muskelrelaxantien, die für N1: 16 bis 24 Stück, für N2: 45 bis 55 Stück und für N3: 95 bis 100 Stück vorsehen. Recordati ist der einzige Hersteller, der Methocarbamol in dieser Packungsgröße anbietet, und hat neben der Barmer auch Rabattverträge mit verschiedenen BKKen und IKKen geschlossen.

Methocarbamol ist ein zentral wirksames Myotonologikum mit sedierenden und anxiolytischen Eigenschaften. Es hemmt die polysynaptische Reflexleitung im Rückenmark und den subkortikalen Zentren, ohne die Tonus und Kontraktilität der Skelettmuskulatur sowie die Motilität der glatten Muskulatur bei therapeutischer Dosierung zu beeinträchtigen. Erwachsene sollten die Tageshöchstdosis von 7500 mg nicht überschreiten. Der Wirkstoff wird schnell und vollständig resorbiert und ist bereits nach zehn Minuten im Blut nachweisbar. Nach 30 bis 60 Minuten wird der maximale Wirkstoffspiegel erreicht. Seit Februar 2018 bietet Recordati Ortoton in einer Forte-Formulierung mit 1500 mg Wirkstärke an.

Die Einführung der Ortoton Forte Starterpackung durch die Barmer ist ein Schritt in die richtige Richtung für eine wirtschaftlich effiziente und gleichzeitig wirksame Akutbehandlung von Muskelverspannungen. Die Entscheidung, Apotheken zu ermutigen, diese Packungsgröße vorrätig zu halten, stellt sicher, dass Patienten schnell und effektiv behandelt werden können, ohne unnötige Kosten zu verursachen. Methocarbamol hat sich als wirksames Mittel gegen Muskelverspannungen erwiesen, und die 12er-Packung bietet eine ausreichende Menge für die meisten Akutfälle. Diese Maßnahme fördert eine rationalere und patientenorientierte Versorgung im Gesundheitswesen.

 

Regionalkonferenzen zur Apothekenreform: Westfalen-Lippe folgt Nordrhein im politischen Dialog

Nach dem erfolgreichen Auftakt in Köln setzen auch die Apothekerkammer und der Apothekerverband in Westfalen-Lippe auf Regionalkonferenzen, um die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zu diskutieren. Dieses Format, das dem strategischen Ansatz der ABDA entspricht, soll einen Dialog zwischen Apothekern und politischen Entscheidungsträgern ermöglichen.

Vergangene Woche starteten die Kammer und der Verband Nordrhein ihre Regionalkonferenz in Köln. Hier trafen sich Vertreter der Apothekenbranche mit politischen Entscheidungsträgern, um die Auswirkungen der geplanten Reform zu erörtern. Dr. Georg Kippels (CDU), Berichterstatter für Arzneimittel und Apotheken der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, war einer der prominenten Gäste.

Nun ziehen die Kammer und der Verband in Westfalen-Lippe nach und starten ihre erste Regionalkonferenz am Freitag, den 26. Juli, in Dortmund. In den kommenden Wochen sind fünf weitere Veranstaltungen in Münster (29. Juli), Soest (2. August), Detmold (5. August), Bielefeld (12. August) und Arnsberg (15. August) geplant. Jede Konferenz ist auf 90 Minuten angesetzt, sodass die Reihe rechtzeitig eine Woche vor dem möglichen Kabinettsbeschluss am 21. August abgeschlossen sein wird.

Das Ziel dieser Regionalkonferenzen ist es, den politischen Entscheidungsträgern aus Bundestag, Landtag und den Rathäusern die Bedenken und Alternativen der Apothekenbranche näherzubringen. Insbesondere soll thematisiert werden, welche Auswirkungen die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Reform auf die wohnortnahe Arzneimittelversorgung haben könnte. Die Veranstalter betonen die Notwendigkeit, die politischen Vertreter umfassend zu informieren und gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten.

Welche Politiker bei den Veranstaltungen in Westfalen-Lippe teilnehmen werden, ist derzeit noch nicht bekannt. Im Kammerbezirk Nordrhein sind weitere Termine in Städten wie Aachen, Bonn, Duisburg, Essen, Düsseldorf, Krefeld und Wuppertal in Planung.

Diese Initiative unterstreicht die Bedeutung eines intensiven Austauschs zwischen Apotheken und Politik, um die Herausforderungen und Chancen der geplanten Reform gemeinsam zu bewältigen.

Die Regionalkonferenzen zur Apothekenreform sind ein wichtiger Schritt, um die Stimmen der Apothekenbranche im politischen Diskurs zu stärken. Es ist entscheidend, dass politische Entscheidungsträger die Anliegen der Apotheker verstehen und berücksichtigen. Nur durch einen offenen Dialog können Lösungen gefunden werden, die die wohnortnahe Arzneimittelversorgung sichern und gleichzeitig den Anforderungen der Reform gerecht werden. Die Veranstaltungen in Westfalen-Lippe und Nordrhein zeigen, dass die Apothekenbranche bereit ist, aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken.

 

Apothekenangestellte profitieren von neuen Tarifregelungen: Kürzere Arbeitszeit und höhere Gehälter ab August 2024

Ab dem 1. Juli 2024 erhalten Apothekenangestellte im Tarifgebiet des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA), mit Ausnahme der Kammerbezirke Sachsen und Nordrhein, eine Gehaltserhöhung. Diese Anpassung betrifft alle Berufsgruppen. Mitarbeitende in der ersten Berufsjahresgruppe profitieren von einer Erhöhung um 150 Euro monatlich, während alle anderen Berufsjahresgruppen eine Erhöhung um 100 Euro monatlich erhalten. Darüber hinaus haben die Tarifpartner, die Apothekengewerkschaft Adexa und der ADA, eine weitere Gehaltserhöhung von 3,0 Prozent für den 1. Januar 2026 vereinbart.

Zusätzlich tritt zum 1. August 2024 ein neuer Bundesrahmentarifvertrag in Kraft. Dieser sieht eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte von 40 auf 39 Stunden vor. Ebenso wird der jährliche Urlaubsanspruch von 34 auf 35 Tage erhöht. Diese Maßnahmen sollen die Arbeitsbedingungen in Apotheken weiter verbessern.

Die Umsetzung der Arbeitszeitreduzierung ist jedoch nicht automatisch. Es bleibt bei der im Arbeitsvertrag festgelegten Arbeitszeit, sofern keine Anpassung an den neuen Tarif explizit vorgesehen ist. Somit arbeiten Vollzeitkräfte weiterhin 40 Stunden pro Woche, es sei denn, ihr Vertrag wird entsprechend geändert. Bei einer Reduzierung auf 39 Stunden bleibt das Gehalt unverändert, wodurch sich der Stundenlohn erhöht. Für jene, die weiterhin 40 Stunden arbeiten, erhöht sich das Gehalt um zusätzliche 2,5 Prozent.

Ob die Gehaltserhöhung direkt greift, hängt von der Formulierung des Arbeitsvertrags ab. Ist dort eine konkrete Summe festgelegt, erfolgt keine automatische Erhöhung. Bezieht sich der Vertrag jedoch auf den jeweils gültigen Tarifvertrag und schließt Tariferhöhungen nicht aus, besteht Anspruch auf die neue Gehaltserhöhung.

Diese Anpassungen stellen eine bedeutende Verbesserung für Apothekenangestellte dar, erfordern jedoch eine genaue Überprüfung der individuellen Arbeitsverträge, um die spezifischen Auswirkungen zu verstehen.

Die neuen Tarifvereinbarungen für Apothekenangestellte markieren einen wichtigen Fortschritt in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in diesem Sektor. Die Erhöhung der Gehälter und die Reduzierung der Arbeitszeit sind Schritte, die längst überfällig waren und die Wertschätzung für die Arbeit der Angestellten widerspiegeln. Insbesondere die Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 39 Stunden ist ein bedeutender Schritt, der nicht nur die Arbeitsbelastung verringert, sondern auch die Work-Life-Balance der Beschäftigten verbessert.

Dennoch ist die fehlende automatische Anpassung der Arbeitszeit ein potenzieller Stolperstein. Dass die Reduzierung nur dann greift, wenn es explizit im Arbeitsvertrag vorgesehen ist, könnte zu Verwirrung und Ungerechtigkeiten führen. Es ist zu hoffen, dass die Arbeitgeber proaktiv auf ihre Angestellten zugehen und notwendige Vertragsänderungen vornehmen, um die neuen Regelungen fair umzusetzen.

Die Gehaltserhöhung, die für viele Mitarbeitende spürbare finanzielle Verbesserungen bringt, ist ebenfalls zu begrüßen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die zusätzliche Erhöhung um 3,0 Prozent im Jahr 2026 auswirken wird. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten ist es essenziell, dass diese Erhöhung nicht nur symbolischer Natur ist, sondern tatsächlich die finanzielle Situation der Beschäftigten verbessert.

Insgesamt sind die neuen Regelungen ein positiver Schritt, der hoffentlich als Beispiel für andere Branchen dienen wird. Die Apothekenangestellten verdienen Anerkennung und faire Arbeitsbedingungen, und diese Vereinbarungen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung reibungslos verläuft und die tatsächlichen Verbesserungen den Angestellten zugutekommen, ohne dass sie durch bürokratische Hürden verwässert werden.

 

HIV/AIDS: Weltweite Fortschritte und neue Herausforderungen – 25. Internationale AIDS-Konferenz in München

Die 25. Internationale AIDS-Konferenz in München hat in dieser Woche Experten und Aktivisten aus aller Welt versammelt, um den aktuellen Stand im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit HIV/AIDS zu diskutieren. Trotz großer Fortschritte in der Prävention und Behandlung gibt es weiterhin Regionen, die Anlass zur Besorgnis geben, insbesondere Osteuropa und Zentralasien.

Laut UNAIDS, dem Programm der Vereinten Nationen gegen HIV, steigen die Neuinfektionen in mehreren Regionen, darunter der Nahe Osten, Nordafrika, Osteuropa, Zentralasien und Lateinamerika. Im Jahr 2023 wurden in Osteuropa und Zentralasien 140.000 neue HIV-Infektionen gemeldet, was einem Anstieg von 20 Prozent seit 2010 entspricht. Besonders betroffen sind Russland, die Ukraine, Usbekistan und Kasachstan. Auch die Zahl der AIDS-bedingten Todesfälle in diesen Regionen stieg 2023 auf 44.000, ein Zuwachs von 34 Prozent gegenüber 2010.

Viele Menschen in diesen Regionen, insbesondere die am stärksten betroffenen Gruppen wie Sexarbeitende, Männer, die Sex mit Männern haben, Transgender-Personen und Drogenkonsumenten, haben keinen Zugang zu Test- und Behandlungsprogrammen. Der Krieg in der Ukraine und andere bewaffnete Konflikte sowie politische Unruhen erschweren den Kampf gegen HIV zusätzlich. Trotz dieser Herausforderungen hat die Ukraine es geschafft, ihre HIV-Dienstleistungen aufrechtzuerhalten, insbesondere die Bereitstellung von Therapien.

Die Verwendung von Kondomen bleibt die effektivste und kostengünstigste Methode zur HIV-Prävention, jedoch nimmt ihre Nutzung ab. Der Zugang zu präventiven Arzneimitteln wie der medikamentösen Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) ist in wohlhabenden Ländern besser, in anderen Regionen jedoch weiterhin gering.

Die Vereinten Nationen haben das Ziel, AIDS bis 2030 weitgehend zu besiegen. Trotz großer Erfolge sind sie jedoch noch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen. 2023 starb immer noch jede Minute ein Mensch an AIDS. UNAIDS betont, dass die Ziele erreichbar sind, wenn jetzt mehr Mittel bereitgestellt und die Rechte besonders betroffener Gruppen geschützt werden. In Afrika südlich der Sahara gab es erhebliche Fortschritte. Seit 2010 sind die HIV-Neuinfektionen weltweit um 39 Prozent zurückgegangen, im östlichen und südlichen Afrika sogar um 59 Prozent.

Im Jahr 2023 infizierten sich weltweit rund 1,3 Millionen Menschen neu mit dem Virus. Das Zwischenziel, die jährlichen Neuinfektionen bis 2025 auf unter 370.000 zu senken, wurde damit noch nicht erreicht. Die Zahl der AIDS-bedingten Todesfälle war 2023 mit 630.000 nur noch halb so hoch wie 2010, jedoch liegt die Welt noch nicht auf Kurs, das Zwischenziel für 2025 zu erreichen, die Todesfälle auf unter 250.000 zu reduzieren.

Trotz steigender Zahl der Menschen mit antiviraler Behandlung hat fast jeder vierte Betroffene keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten. Kinder sind besonders benachteiligt: Während 77 Prozent der infizierten Erwachsenen Zugang zu Medikamenten haben, sind es bei den Kindern bis 14 Jahren nur 57 Prozent.

Ein Highlight der Konferenz ist die Vorstellung der Daten zum „zweiten Berliner Patienten“, der als geheilt gilt. Der 60-jährige Mann wurde 2009 positiv auf HIV getestet und 2015 zusätzlich mit akuter myeloischer Leukämie (AML) diagnostiziert. Im Gegensatz zum ersten Berliner Patienten, bei dem ein Spender mit einer immunitätsstiftenden CCR5-Mutation verwendet wurde, hatte die Spenderin des zweiten Patienten nur teilweise diese Mutation. Trotz des Absetzens der antiretroviralen Therapie 2018 zeigt der Patient seitdem keine Hinweise auf eine Virusvermehrung. Die Forscher untersuchen weiterhin, wie dieser Erfolg zu erklären ist.

Der Kampf gegen HIV/AIDS steht weiterhin vor großen Herausforderungen, insbesondere in Krisenregionen. Fortschritte bei der Prävention und Behandlung sind ermutigend, doch es bedarf weiterhin erheblicher Anstrengungen und Ressourcen, um die globalen Ziele zu erreichen und das Leben von Millionen Menschen zu verbessern. Die Internationale AIDS-Konferenz bietet eine wichtige Plattform, um diese Themen zu diskutieren und neue Lösungen zu entwickeln.

Der Kampf gegen HIV/AIDS hat in den letzten Jahrzehnten bemerkenswerte Fortschritte gemacht, doch die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen dürfen. Besonders in Krisenregionen müssen Prävention und Behandlung intensiviert werden. Die Nutzung von Kondomen und der Zugang zu Medikamenten wie PrEP müssen weltweit verbessert werden, um die Verbreitung des Virus effektiv einzudämmen. Die Geschichten der geheilten Patienten geben Hoffnung, doch sie dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch Millionen Menschen auf lebensrettende Behandlungen angewiesen sind. Nur durch globale Zusammenarbeit und entschlossenes Handeln können wir das Ziel erreichen, HIV/AIDS bis 2030 zu besiegen.

 

Apotheken in Not: Fehlerhaftes Update legt Systeme lahm – Hilfe kommt aus dem Netzwerk

Am vergangenen Freitag kam es in vielen Apotheken weltweit zu erheblichen IT-Problemen. Rechner, die mit der Software von CGM Lauer betrieben wurden, ließen sich nicht hochfahren und zeigten lediglich einen blauen Bildschirm mit einer Fehlermeldung an. Ursache war ein fehlerhaftes Update der Antivirensoftware Falcon des US-Sicherheitsunternehmens Crowdstrike. Das Problem betraf weltweit alle Nutzer der Software und legte nicht nur Apotheken lahm, sondern auch Flughäfen, große Konzerne, Krankenhäuser, Supermärkte und Fernsehsender. Insgesamt waren 8,5 Millionen Systeme betroffen.

Ingrid Schierle, die gemeinsam mit ihrem Mann die Storchen-Apotheke im bayerischen Gerzen betreibt, berichtet, dass sie den Ausfall dank Unterstützung aus ihrem Netzwerk beheben konnte. Sie folgte einer Anleitung von Marius Holzwarth, Geschäftsführer von Apotune, die er in einer inoffiziellen Facebook-Gruppe gepostet hatte. Den letzten Schritt konnte sie dank der Hilfe eines Mitarbeiters einer befreundeten Apotheke via WhatsApp-Video-Call durchführen. Schierle betonte, dass sie ohne die Unterstützung durch Facebook und WhatsApp aufgeschmissen gewesen wäre.

Sebastian Lugmair, Inhaber der Isen-Apotheke in Ampfing, fand ebenfalls Hilfe im Netzwerk. Dank der Unterstützung aus der Facebook-Gruppe war seine Apotheke ab Freitagmittag wieder funktionsfähig. Holzwarths Anleitung, die er auch für Laien verständlich formuliert hatte, erwies sich als besonders wertvoll. Viele Apotheken konnten das Problem lösen, bevor CGM Lauer selbst eine Lösung veröffentlichte.

Der Ausfall traf CGM Lauer zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da das betroffene System erst kürzlich ausgerollt wurde. Auch am Montag arbeiteten die Techniker von CGM Lauer noch an den Nachwirkungen. Einige Apotheken konnten erst über das Wochenende hinweg individuellen Support erhalten. Alexander Rackwitz, Kommunikations-Manager der CGM-Gruppe, erklärte, dass das Service-Center personell erweitert wurde, um die Entstörung zu unterstützen.

Die IT-Panne, die am vergangenen Freitag zahlreiche Apotheken lahmlegte, hat einmal mehr gezeigt, wie abhängig unsere Infrastruktur von funktionierender Technologie ist. Besonders gravierend ist die Tatsache, dass viele Apotheken ohne die spontane Hilfe aus sozialen Netzwerken wie Facebook und WhatsApp nahezu handlungsunfähig gewesen wären. Es ist alarmierend, dass professionelle Unterstützung durch den Softwareanbieter CGM Lauer erst Stunden später eintraf, als viele Apotheken das Problem bereits eigenständig gelöst hatten.

Die Situation verdeutlicht auch die herausragende Bedeutung von Solidarität und Eigeninitiative. Dass Apotheker wie Ingrid Schierle und Sebastian Lugmair auf die Hilfe von Kollegen und IT-versierten Apothekern zurückgreifen konnten, ist ein positives Zeichen des Zusammenhalts in der Branche. Marius Holzwarth und seine Anleitung sind hierbei als leuchtendes Beispiel für praktischen, unkomplizierten Beistand zu sehen.

Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Ein Unternehmen wie CGM Lauer, das für die IT-Sicherheit zahlreicher Apotheken verantwortlich ist, muss in der Lage sein, schneller und effektiver zu reagieren. Fehlerhafte Updates und die daraus resultierenden Ausfälle dürfen keine wiederkehrenden Ereignisse werden. Hier ist ein Umdenken und eine Verbesserung der internen Prozesse notwendig, um das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen und zukünftige Katastrophen zu verhindern.

Abschließend lässt sich sagen, dass diese Krise auch Chancen bietet. Sie hat die Stärken und Schwächen des aktuellen Systems schonungslos offengelegt und zeigt, wo Nachholbedarf besteht. Die Apotheken haben bewiesen, dass sie in der Not zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen können – eine Eigenschaft, die in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Vernetzung immer wichtiger wird.

 

Apotheken kämpfen mit IT-Ausfall: „Ohne Facebook und unser Netzwerk wären wir aufgeschmissen gewesen“

Am vergangenen Freitag kam es in vielen Apotheken weltweit zu erheblichen IT-Problemen. Rechner, die mit der Software von CGM Lauer betrieben wurden, ließen sich nicht hochfahren und zeigten lediglich einen blauen Bildschirm mit einer Fehlermeldung an. Ursache war ein fehlerhaftes Update der Antivirensoftware Falcon des US-Sicherheitsunternehmens Crowdstrike. Das Problem betraf weltweit alle Nutzer der Software und legte nicht nur Apotheken lahm, sondern auch Flughäfen, große Konzerne, Krankenhäuser, Supermärkte und Fernsehsender. Insgesamt waren 8,5 Millionen Systeme betroffen.

Ingrid Schierle, die gemeinsam mit ihrem Mann die Storchen-Apotheke im bayerischen Gerzen betreibt, berichtet, dass sie den Ausfall dank Unterstützung aus ihrem Netzwerk beheben konnte. Sie folgte einer Anleitung von Marius Holzwarth, Geschäftsführer von Apotune, die er in einer inoffiziellen Facebook-Gruppe gepostet hatte. Den letzten Schritt konnte sie dank der Hilfe eines Mitarbeiters einer befreundeten Apotheke via WhatsApp-Video-Call durchführen. Schierle betonte, dass sie ohne die Unterstützung durch Facebook und WhatsApp aufgeschmissen gewesen wäre.

Sebastian Lugmair, Inhaber der Isen-Apotheke in Ampfing, fand ebenfalls Hilfe im Netzwerk. Dank der Unterstützung aus der Facebook-Gruppe war seine Apotheke ab Freitagmittag wieder funktionsfähig. Holzwarths Anleitung, die er auch für Laien verständlich formuliert hatte, erwies sich als besonders wertvoll. Viele Apotheken konnten das Problem lösen, bevor CGM Lauer selbst eine Lösung veröffentlichte.

Der Ausfall traf CGM Lauer zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da das betroffene System erst kürzlich ausgerollt wurde. Auch am Montag arbeiteten die Techniker von CGM Lauer noch an den Nachwirkungen. Einige Apotheken konnten erst über das Wochenende hinweg individuellen Support erhalten. Alexander Rackwitz, Kommunikations-Manager der CGM-Gruppe, erklärte, dass das Service-Center personell erweitert wurde, um die Entstörung zu unterstützen.

Die IT-Panne, die am vergangenen Freitag zahlreiche Apotheken lahmlegte, hat einmal mehr gezeigt, wie abhängig unsere Infrastruktur von funktionierender Technologie ist. Besonders gravierend ist die Tatsache, dass viele Apotheken ohne die spontane Hilfe aus sozialen Netzwerken wie Facebook und WhatsApp nahezu handlungsunfähig gewesen wären. Es ist alarmierend, dass professionelle Unterstützung durch den Softwareanbieter CGM Lauer erst Stunden später eintraf, als viele Apotheken das Problem bereits eigenständig gelöst hatten.

Die Situation verdeutlicht auch die herausragende Bedeutung von Solidarität und Eigeninitiative. Dass Apotheker wie Ingrid Schierle und Sebastian Lugmair auf die Hilfe von Kollegen und IT-versierten Apothekern zurückgreifen konnten, ist ein positives Zeichen des Zusammenhalts in der Branche. Marius Holzwarth und seine Anleitung sind hierbei als leuchtendes Beispiel für praktischen, unkomplizierten Beistand zu sehen.

Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Ein Unternehmen wie CGM Lauer, das für die IT-Sicherheit zahlreicher Apotheken verantwortlich ist, muss in der Lage sein, schneller und effektiver zu reagieren. Fehlerhafte Updates und die daraus resultierenden Ausfälle dürfen keine wiederkehrenden Ereignisse werden. Hier ist ein Umdenken und eine Verbesserung der internen Prozesse notwendig, um das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen und zukünftige Katastrophen zu verhindern.

Abschließend lässt sich sagen, dass diese Krise auch Chancen bietet. Sie hat die Stärken und Schwächen des aktuellen Systems schonungslos offengelegt und zeigt, wo Nachholbedarf besteht. Die Apotheken haben bewiesen, dass sie in der Not zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen können – eine Eigenschaft, die in Zeiten zunehmender Digitalisierung und Vernetzung immer wichtiger wird.

 

Ehrlichkeit und Unterstützung: So können Angehörige Krebspatienten helfen

Die Diagnose Krebs stellt nicht nur für die Betroffenen selbst eine enorme Belastung dar, sondern auch für ihre Angehörigen. Oft wissen Freunde und Familienmitglieder nicht, wie sie sinnvoll unterstützen können, ohne dabei die Betroffenen zu überfordern oder unbeabsichtigt zu verletzen. Zwei Krebspatienten berichten von ihren Erfahrungen und geben wertvolle Ratschläge, wie man als Angehöriger bestmöglich Beistand leisten kann.

Patrick Schloss erhielt 2012 die Diagnose Darmkrebs. Seine Frau hatte ihn nach langanhaltenden Verstopfungen zu einer Darmspiegelung gedrängt, die letztlich sein Leben rettete. Der Tumor war so groß, dass Schloss seither einen künstlichen Darmausgang tragen muss. „Die Vorstellung, einen künstlichen Darmausgang zu bekommen, hat mir mehr Angst gemacht als der mögliche Tod“, erinnert sich Schloss. In dieser schwierigen Zeit half ihm vor allem der Zusammenhalt seiner Familie und das ehrliche Interesse seiner Freunde und Kollegen.

Ein besonders prägender Moment war der Besuch seines damaligen Chefs, der ihn nach seiner ersten Operation im Krankenhaus anrief. Schloss erzählte ihm offen von seinem schlechten Zustand, woraufhin der Chef noch am selben Abend zu Besuch kam. Dieses Gespräch gab Schloss das Gefühl von Wertschätzung und Unterstützung, das ihm in dieser schweren Zeit enorm half.

Im Gegensatz dazu erlebte Schloss auch, wie verletzend Schweigen sein kann. Seine Bandkollegen besuchten ihn nicht und gaben später an, nicht gewusst zu haben, was sie sagen sollten. Schloss betont, dass es besser sei, Unsicherheiten offen anzusprechen, anstatt gar nichts zu sagen. „Schweigen ist das Schlimmste“, sagt er.

Ähnlich äußert sich Ulrike Filippig, die 2015 an Brustkrebs erkrankte. Sie betont, wie wichtig es ist, sich zu erkundigen, was angesprochen werden kann. Ihr habe es besonders geholfen, dass ihr Mann sie zu allen Untersuchungsterminen begleitete. Eine Freundin gab ihr Mut, indem sie sie an ihre bisherigen Erfolge im Leben erinnerte.

Manche Menschen versuchen, ihre Unsicherheit zu überspielen, indem sie von anderen Krebspatienten erzählen. Filippig rät davon ab, da jede Erkrankung individuell verläuft. Oft hilft es mehr, einfach zuzuhören.

Direkter Kontakt kann in manchen Situationen schwierig sein, besonders nach Transplantationen. Dennoch sind Rituale und regelmäßiger Austausch wichtig. Telefon- oder Videoanrufe können hier eine gute Alternative sein.

Auch kleine Gesten können viel bewirken. Fotos von gemeinsamen Erlebnissen, virtuelle Blumensträuße oder eine regelmäßig aktualisierte Playlist können Trost spenden. Praktische Hilfe wie Einkaufen oder Kochen entlastet die Betroffenen ebenfalls. Filippig berichtet von einer Freundin, die ihren Sohn während der Herbstferien betreute, was eine große Erleichterung für sie war.

Gegenstände wie Duftöle oder Glücksbringer können ebenfalls Trost spenden und positive Assoziationen wecken. Filippig hatte ein spezielles Öl, dessen Duft sie während der Untersuchungen beruhigte und ihr Kraft gab.

Auch nach Abschluss der Behandlung bleibt die Unterstützung wichtig. Die Angst vor Rückfällen begleitet viele Patienten. Positive Botschaften und Mutmachende Worte können hier sehr hilfreich sein. Filippig hat nach ihrer Erkrankung beschlossen, anderen Betroffenen zu helfen und begleitet heute Krebspatienten und deren Angehörige. Schloss engagiert sich bei der Selbsthilfevereinigung ILCO und betont, dass auch mit einem Stoma viele Aktivitäten möglich sind.

Die Unterstützung von Angehörigen und Freunden ist für Krebspatienten von unschätzbarem Wert. Ehrliches Interesse, offene Kommunikation, kleine Gesten und kontinuierliche Begleitung können den Betroffenen Kraft und Trost spenden und sie auf ihrem Weg unterstützen.

Die Diagnose Krebs ist für jeden Betroffenen ein Schock, der das Leben von einem Moment auf den anderen verändert. Aber auch für die Angehörigen stellt diese Diagnose eine enorme Herausforderung dar. Oftmals sind sie unsicher, wie sie am besten helfen können, ohne dabei die Betroffenen zu überfordern oder unbeabsichtigt zu verletzen.

Die Erfahrungen von Patrick Schloss und Ulrike Filippig zeigen deutlich, dass ehrliches Interesse und authentische Unterstützung viel bewirken können. Es sind nicht die großen Worte oder Gesten, die zählen, sondern die kleinen, alltäglichen Handlungen und die Bereitschaft, zuzuhören und da zu sein. Schweigen ist das Schlimmste, was man tun kann. Offene Kommunikation, auch über Unsicherheiten und Ängste, ist der Schlüssel zu einer unterstützenden Begleitung.

Angehörige sollten sich nicht scheuen, ihre Unsicherheiten offen anzusprechen und nachzufragen, was die Betroffenen brauchen. Rituale und kleine Gesten können in dieser schweren Zeit Halt geben und das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. Es ist wichtig, auch nach Abschluss der Behandlung weiterhin Unterstützung zu bieten, denn die Angst vor Rückfällen begleitet viele Patienten noch lange.

Es liegt an uns allen, für unsere Angehörigen und Freunde da zu sein und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein kämpfen müssen. Ehrlichkeit, Offenheit und kleine Gesten der Zuneigung können den Unterschied machen und den Betroffenen Kraft und Trost spenden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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