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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |
Im Frühjahr 2024 entfachte eine neue Kontroverse über Sonnenschutzmittel, nachdem in Urinproben von Kindern und Erwachsenen erhöhte Werte eines besorgniserregenden Stoffwechselabfallprodukts, Mono-n-hexylphthalat (MnHexP), festgestellt wurden. MnHexP ist ein Metabolit des Di-n-hexylphthalats (DnHexP), eines Weichmachers, der seit Anfang 2023 in der Europäischen Union verboten ist. DnHexP wurde aufgrund seiner fortpflanzungsschädigenden Eigenschaften als besonders gefährlich eingestuft. Die Entdeckung der erhöhten MnHexP-Werte wirft Fragen zur möglichen Quelle dieser Verunreinigungen auf, insbesondere im Zusammenhang mit Sonnenschutzmitteln.
Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Verdacht auf den UV-Filter Diethylamino-Hydroxybenzoyl-Hexyl-Benzoat (DHHB) fällt. Dieser moderne UV-Filter, bekannt für seine hohe Photostabilität und Effizienz im Schutz vor UV-A-Strahlen, wird zunehmend in Sonnenschutzmitteln verwendet. Bei der Herstellung von DHHB kann es zu Verunreinigungen mit DnHexP kommen, welches dann in MnHexP umgewandelt wird. Diese Möglichkeit wurde besonders relevant, da die Urinproben, in denen erhöhte Werte nachgewiesen wurden, überwiegend aus den Sommermonaten stammen, wenn Sonnenschutzmittel intensiver genutzt werden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat erklärt, dass die nachgewiesenen MnHexP-Konzentrationen keine akute Gesundheitsgefahr darstellen und innerhalb der üblichen Überwachungsgrenzen liegen. Dennoch empfiehlt das Institut, die Exposition gegenüber solchen Stoffen zu minimieren. Diese Aussage mildert die unmittelbaren Sorgen, lenkt aber den Fokus auf die Notwendigkeit einer genaueren Überprüfung und möglichen Anpassung der Produktionsstandards für Sonnenschutzmittel.
Zusätzlich zu den Problemen mit DnHexP gibt es weitere Bedenken hinsichtlich anderer UV-Filter. Octocrylen, ein früher häufiger verwendeter UV-Filter, steht in der Kritik, da es bei längerer Lagerung in das krebserregende Benzophenon zerfallen kann. Dies hat zu einer zunehmenden Vermeidung von Octocrylen in Sonnenschutzmitteln geführt. Auch andere UV-Filter wie Octinoxat und Oxybenzon sind umstritten, da sie hormonaktive Eigenschaften haben und umweltschädlich sein können. Sie können in Gewässern verbleiben, das Erbgut von Fischen schädigen und zur Korallenbleiche beitragen, was zu deren Verbot in einigen Regionen geführt hat.
Mineralische UV-Filter wie Titandioxid und Zinkoxid bieten eine alternative Lösung, da sie UV-Strahlung physikalisch reflektieren, anstatt sie chemisch zu absorbieren. Titandioxid, obwohl es in Lebensmitteln seit August 2022 verboten ist, bleibt in kosmetischen Produkten erlaubt und gilt als relativ sicher, da es nicht in nennenswerte Mengen in den Blutkreislauf gelangt. Dennoch gibt es Bedenken bezüglich der genotoxischen Wirkung von Nanopartikeln bei geschädigter Haut. Die Kombination von Zinkoxid mit anderen UV-Filtern kann zudem deren Zerfall beschleunigen und die Wirksamkeit des Sonnenschutzes beeinträchtigen.
Trotz der Bedenken ist der Einsatz von Sonnenschutzmitteln unerlässlich, um Hautschäden und Hautkrebs zu vermeiden. Professor Dr. Eggert Stockfleth von der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum betont die Notwendigkeit, sich kontinuierlich vor UV-Strahlung zu schützen, sowohl bei direkter Sonneneinstrahlung als auch bei alltäglichen Aktivitäten im Freien. Die „Sun Safety Flag“-Initiative der Deutschen Krebshilfe, die den UV-Index anzeigt und Schutzmaßnahmen empfiehlt, ist ein positiver Schritt zur besseren Information der Öffentlichkeit und wird zunehmend in verschiedenen Regionen Deutschlands umgesetzt.
Insgesamt verdeutlicht die aktuelle Diskussion um Sonnenschutzmittel die Komplexität der Thematik. Während der Schutz vor UV-Strahlung von größter Bedeutung bleibt, sind weitere Untersuchungen und Anpassungen erforderlich, um sicherzustellen, dass die verwendeten Produkte sowohl effektiv als auch sicher für die Gesundheit und die Umwelt sind.
Die aktuellen Entwicklungen rund um die Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln unterstreichen die Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung der Produkte, die wir täglich verwenden. Die Entdeckung von MnHexP, einem potenziell schädlichen Metaboliten, zeigt, wie wichtig es ist, auf die Reinheit und Sicherheit von Kosmetika zu achten. Auch wenn die gegenwärtigen Risikobewertungen keine akute Gefahr aufzeigen, sind die Hinweise auf mögliche Verunreinigungen und deren gesundheitliche Auswirkungen alarmierend. Der Fokus auf umweltschädliche UV-Filter wie Octocrylen, Oxybenzon und Octinoxat verstärkt die Notwendigkeit, auf nachhaltigere Alternativen umzusteigen. Mineralische Filter scheinen eine sicherere Option zu sein, doch auch hier sind umfassende Untersuchungen notwendig, um mögliche Risiken auszuschließen. Die „Sun Safety Flag“-Initiative stellt einen wertvollen Schritt in die richtige Richtung dar, indem sie den Menschen hilft, sich besser vor UV-Strahlung zu schützen. Letztlich ist es entscheidend, ein Gleichgewicht zwischen effektivem Sonnenschutz und der Minimierung potenzieller Risiken durch Inhaltsstoffe zu finden, um die Gesundheit der Verbraucher und der Umwelt zu schützen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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