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  • 02.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenreformen, medizinische Innovationen und Ernährungstrends
    02.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenreformen, medizinische Innovationen und Ernährungstrends
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Erkunden Sie die vielschichtige Welt der aktuellen Gesundheitsthemen in Deutschland mit einem Fokus auf die kontroversen Debatten rund um ...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenreformen, medizinische Innovationen und Ernährungstrends

 

Ein detaillierter Überblick über die politischen Entscheidungen, medizinischen Fortschritte und gesundheitlichen Empfehlungen

Erkunden Sie die vielschichtige Welt der aktuellen Gesundheitsthemen in Deutschland mit einem Fokus auf die kontroversen Debatten rund um die Apothekenreform, wegweisende Medikamentenzulassungen und neue Ernährungsempfehlungen. Erfahren Sie, wie geplante Reformen das Gesicht der Apothekenlandschaft verändern könnten, entdecken Sie innovative Behandlungsmethoden für seltene Krankheiten wie PNH und erhalten Sie wertvolle Einblicke in die gesundheitlichen Auswirkungen einer veganen Ernährung. Diese Themen verdeutlichen die aktuellen Herausforderungen und Chancen in unserem Gesundheitssystem und laden zu einer vertieften Auseinandersetzung mit deren Implikationen ein.

 

Christiansens Brief an die Landespolitik: Aufklärung über Risiken der Reformpläne im Apothekenwesen

In einem bedeutungsvollen Schritt zur Aufklärung über potenzielle Risiken und Herausforderungen der geplanten Reformen im deutschen Apothekenwesen hat Kai Christiansen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, einen umfassenden Brief an hochrangige politische Entscheidungsträger des Landes gerichtet. In diesem Schreiben richtet er einen dringenden Appell an den Ministerpräsidenten sowie an lokale und regionale Politiker, die Auswirkungen der Reformpläne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zu berücksichtigen und ernsthaft zu prüfen.

Christiansen warnt eindringlich vor den potenziellen Konsequenzen einer Liberalisierung des Apothekenwesens, insbesondere in Bezug auf die Einführung von Apotheken ohne ständige Anwesenheit von Apothekern. Er argumentiert, dass dies eine Gefährdung der Patientensicherheit darstellen könnte, da wichtige Beratungsleistungen und Qualitätskontrollen gefährdet seien, wenn pharmazeutisch geschultes Personal nicht durchgehend präsent sei. Weiterhin warnt er vor einem Rückgang spezialisierter Dienstleistungen wie Medikationsanalysen und der Herstellung von Rezepturen, wenn Apotheker nur noch stundenweise anwesend sein müssten.

Ein weiterer zentraler Punkt in Christiansens Argumentation ist die Degradierung des Apothekerberufs zu reinen Gewerbetreibenden, was seiner Meinung nach die Qualität und Unabhängigkeit der pharmazeutischen Versorgung beeinträchtigen könnte. Er hebt hervor, dass diese Reformpläne nicht nur die existierende Arbeitsplatzstruktur gefährden, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln haben könnten.

Christiansen illustriert seine Bedenken anhand internationaler Beispiele wie Schweden, Dänemark, Großbritannien und den USA, wo ähnliche Reformen zu einer Konzentration von Apotheken in urbanen Gebieten führten und die Versorgung auf dem Land vernachlässigt wurde. Er betont die Notwendigkeit einer nachhaltigen finanziellen Stabilisierung des Apothekensystems und einer verstärkten Einbindung der Apotheker in die Gesundheitsversorgung, insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und steigender Gesundheitskosten.

Abschließend fordert Christiansen die politischen Entscheidungsträger dazu auf, die geplanten Reformen sorgfältig zu überdenken und alternative Ansätze zu prüfen, die die Stärken des bestehenden Apothekensystems bewahren und weiterentwickeln.

Die umfangreichen Bedenken, die Kai Christiansen in seinem Brief an die Landespolitik äußert, markieren einen kritischen Wendepunkt in der Debatte um die Zukunft des deutschen Apothekenwesens. Seine Analyse der Reformpläne des BMG ist geprägt von einer tiefen Besorgnis über die potenziellen Auswirkungen auf die Patientensicherheit und die soziale Infrastruktur.

Die geplante Liberalisierung, insbesondere die Einführung von Apotheken ohne permanente Apothekerschaft, könnte nach Christiansens Warnung zu erheblichen Defiziten in der Beratung und Qualitätssicherung führen. Dies stellt nicht nur eine direkte Gefahr für die Patienten dar, sondern untergräbt auch die traditionelle Rolle der Apotheker als unabhängige und hochqualifizierte Gesundheitsdienstleister.

Seine Referenz zu internationalen Beispielen wie Schweden und den USA, wo ähnliche Maßnahmen zu einer Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung zwischen Stadt und Land geführt haben, unterstreicht die Bedeutung einer ausgewogenen und flächendeckenden Gesundheitspolitik.

Christiansen fordert daher zu Recht eine eingehende Prüfung der Reformpläne und die Suche nach alternativen Lösungen, die die Stabilität und Resilienz des deutschen Apothekensystems erhalten. Die Sicherstellung einer hochwertigen und zugänglichen Gesundheitsversorgung erfordert nach seinen Worten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine Anerkennung der essenziellen Rolle der Apotheken in der primären Gesundheitsversorgung.

In Anbetracht dieser Argumente sollten politische Entscheidungsträger seine Warnungen ernst nehmen und einen umfassenden Dialog mit allen relevanten Stakeholdern führen, um eine zukunftsfähige Lösung zu gewährleisten, die die Interessen der Patienten und der öffentlichen Gesundheit angemessen berücksichtigt.

 

Lauterbach bei 'Kanzler'-Apotheke: Apothekenreform sorgt für hitzige Diskussionen

In der Sonnen-Apotheke in Teltow, einem beschaulichen Ort in Brandenburg, kam es zu einem bedeutenden Treffen, als Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach persönlich vor Ort erschien. Begleitet wurde er von Gabriele Regina Overwiening, der Präsidentin der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände). Ihr Ziel war es, mit Apothekeninhaber Mike Beyer zu sprechen und die kontrovers diskutierte Apothekenreform zu erörtern, die Lauterbach ins Leben rufen möchte.

Das Treffen fand vor dem Hintergrund statt, dass Lauterbach plant, Apotheken zu reformieren, indem er ermöglicht, dass in Zweifelsfällen Apotheker per Video zugeschaltet werden können, ohne physisch vor Ort zu sein. Dies stößt auf erhebliche Bedenken bei den Apothekern und der ABDA, die befürchten, dass dies die Qualität der Gesundheitsversorgung gefährden könnte, insbesondere in abgelegenen Gebieten wie Teltow.

Mike Beyer, ein erfahrener Apotheker und Inhaber der Sonnen-Apotheke, äußerte sich nach dem Treffen besorgt über die möglichen Auswirkungen der Reformpläne. Er betonte die Wichtigkeit der persönlichen Beratung und der Präsenz eines Apothekers vor Ort für Notfälle und spezialisierte Dienstleistungen wie die Abgabe von Betäubungsmitteln und Medikationsanalysen. Die Reform könnte seiner Ansicht nach die Existenz vieler Apotheken bedrohen und zu einem Verlust von Arbeitsplätzen führen.

Gabriele Regina Overwiening schloss sich diesen Bedenken an und warnte vor den potenziellen Schäden, die durch die Reform für die Apothekenstruktur und die Versorgungsqualität entstehen könnten. Sie hob hervor, dass die geplante Einschränkung der Ausstattung und Öffnungszeiten der Apotheken einen erheblichen verbraucherpolitischen Schaden darstellen würde.

Minister Lauterbach hingegen verteidigte seine Reformpläne energisch und argumentierte, dass eine Modernisierung der Apothekenstrukturen notwendig sei, um ein Sterben der Apotheken auf dem Land zu verhindern und den Versandhandel einzudämmen.

Das Treffen in der Sonnen-Apotheke von Teltow verdeutlicht die tiefgreifenden Kontroversen und die sich abzeichnenden Fronten in der öffentlichen Debatte um die Zukunft der Apotheken in Deutschland.

Die Diskussion um die Apothekenreform, wie sie sich in der Sonnen-Apotheke in Teltow manifestiert hat, ist von höchster Bedeutung für die zukünftige Gesundheitsversorgung in Deutschland. Die Gegensätze zwischen Minister Lauterbachs Vision einer modernisierten, effizienteren Struktur und den Bedenken der Apotheker und der ABDA sind deutlich zu spüren. Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit, die Apothekenlandschaft den modernen Gegebenheiten anzupassen und eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Auf der anderen Seite wird die Befürchtung geäußert, dass die geplanten Maßnahmen die Qualität und persönliche Betreuung gefährden könnten, die Apotheken traditionell bieten.

Mike Beyers Sorgen um die Zukunft seiner Apotheke und die Warnungen von Gabriele Regina Overwiening vor einer irreparablen Zerstörung der Apothekenstrukturen sind ernst zu nehmen. Die Reform darf nicht dazu führen, dass wichtige medizinische Dienstleistungen und die Versorgungssicherheit für Patienten in Gefahr geraten. Es bedarf einer sorgfältigen Abwägung der wirtschaftlichen Interessen und der gesundheitspolitischen Ziele, um eine tragfähige Lösung zu finden, die sowohl den Apothekenbetrieb als auch die Bedürfnisse der Patienten langfristig sichert.

 

Kampf um die Apotheken: Hessischer Verband startet Petition gegen Reformpläne

Der Hessische Apothekerverband hat eine Online-Petition gestartet, um die Apotheken vor den Auswirkungen geplanter Regierungsreformen zu schützen. Diese Initiative folgt auf eine Welle von Protesten innerhalb der Apotheker-Community gegen die vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Petition läuft bis zum 17. Juli und zielt darauf ab, ausreichend Unterstützung zu sammeln, um politische Korrekturen an den Reformplänen zu bewirken. Ein zentraler Streitpunkt ist die Forderung nach dem Erhalt einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung durch wohnortnahe Apotheken.

Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands, kritisiert insbesondere die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, wonach Apotheker künftig nur noch acht Stunden pro Woche in Apotheken anwesend sein müssten. Er warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen für die Versorgungssicherheit, insbesondere in ländlichen Gebieten. Unter dem Motto "Keine Apotheken ohne Apotheker!" betont Seyfarth die Notwendigkeit qualifizierter Betreuung und befürchtet eine potenzielle "Zwei-Klassen-Versorgung".

Der Hessische Apothekerverband hebt vier Hauptpunkte hervor, die aus seiner Sicht die drohenden Auswirkungen der Reformpläne verdeutlichen: eine Reduktion der Präsenzzeit von Apothekern, Einschränkungen bei der Abgabe von Betäubungsmitteln und speziellen Medikamenten, sowie eine mögliche Abwertung von Apotheken zu reinen Abgabestellen ohne umfassende patientenorientierte Dienstleistungen.

Die Online-Petition ist auf der Plattform https://www.openpetition.de öffentlich zugänglich und ruft die Bundesregierung dazu auf, die aktuellen Reformpläne zu überdenken und eine Neuausrichtung anzustreben, die die Bedürfnisse einer flächendeckenden, hochwertigen Patientenversorgung durch Apotheken gewährleistet.

Insgesamt strebt der Hessische Apothekerverband durch die Petition an, Einfluss auf die bevorstehenden politischen Entscheidungen zu nehmen und eine Debatte über die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland anzustoßen.

Die Online-Petition des Hessischen Apothekerverbands ist ein deutliches Signal an die Bundesregierung, die geplanten Reformen im Apothekenwesen kritisch zu überdenken. Die Forderung nach dem Erhalt einer flächendeckenden und hochwertigen Arzneimittelversorgung durch wohnortnahe Apotheken spiegelt die Sorge der Apotheker wider, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen die Versorgungssicherheit gefährden könnten. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf diesen Appell reagieren wird und ob eine Neuausrichtung der Reformpläne im Sinne der Apotheker und Patienten erfolgt.

 

ABDA-Präsidentin Overwiening warnt: Geplante Apothekenreform bedeutet einen klaren Systemwechsel

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat in einem kürzlichen Facebook-Livetalk eindringlich vor den Auswirkungen der geplanten Apothekenreform der Bundesregierung gewarnt. Sie beschrieb die Reform als einen "ganz klaren Systemwechsel", der die Existenzgrundlage der Apotheken bedrohe. Overwiening betonte, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht zur Weiterentwicklung des Arzneimittelversorgungssystems beitrügen, sondern die Arzneimittelversorgung mit normalem Handel gleichsetzten.

Kritik äußerte sie insbesondere am Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dem sie vorwarf, den Alltag in den Apotheken nicht zu kennen und die Tragweite der Reform für den Berufsstand zu unterschätzen. Sie bezeichnete den Gesetzentwurf als "Mogelpackung", die die Patientensicherheit gefährde und den Mittelstand bedrohe.

Trotz dieser düsteren Prognose zeigte sich Overwiening optimistisch hinsichtlich der politischen Landschaft. Sie betonte, dass viele Abgeordnete der Ampel-Koalition und des Bundestags die Pläne des Ministers ablehnten. Die ABDA sei bereits in Gesprächen mit diesen Abgeordneten aktiv und plane, ihre Lobbyarbeit in den kommenden Wochen intensiv zuieren.

Für den Sommer sind intensive Gespräche mit Politikern in den Bundesländern und Wahlkreisen geplant. Zusätzlich werde eine groß angelegte Kampagne in sozialen Medien gestartet. Für die Monate August und September sind Kundgebungen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen geplant, wo die Politik aufgrund bevorstehender Landtagswahlen besonders empfänglich sei.

Overwiening unterstrich jedoch, dass ein konzentriertes und geschlossenes Vorgehen der Apothekerschaft unabdingbar sei. Sie warnte davor, dass Aggression und persönliche Angriffe gegen politische Gegner kontraproduktiv seien und zu einer Polarisierung führen könnten. Stattdessen appellierte sie an die Einheit der Apotheker und betonte die Notwendigkeit, gemeinsam für ihre Anliegen einzutreten.

Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA, vertritt vehement die Interessen der Apothekerschaft gegenüber der geplanten Apothekenreform der Bundesregierung. Ihre Warnung vor einem "ganz klaren Systemwechsel" zeigt die ernsten Bedenken der Branche hinsichtlich der Zukunft der Apotheken. Overwiening kritisiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach scharf und wirft ihm vor, die Realitäten und Herausforderungen des Apothekerberufs nicht angemessen zu berücksichtigen.

Die geplante Reform wird von Overwiening als existenzielle Bedrohung für den Mittelstand und die Patientensicherheit eingestuft. Trotz dieser Bedenken zeigt sich Overwiening optimistisch über die Möglichkeit, die Reformpläne durch intensive Lobbyarbeit und politische Mobilisierung abzuwenden. Sie betont die Wichtigkeit einer geschlossenen und koordinierten Vorgehensweise der Apothekerschaft, um politische Unterstützung zu gewinnen und ihre Anliegen effektiv zu vertreten.

Die geplanten Maßnahmen, darunter intensive Gespräche, eine Social-Media-Kampagne und Kundgebungen in wahlentscheidenden Bundesländern, verdeutlichen das Engagement der ABDA, die drohenden Gesetzesänderungen abzuwehren. Overwienings Aufruf zu einem respektvollen und konstruktiven Dialog in der politischen Auseinandersetzung unterstreicht ihre strategische Herangehensweise und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit verschiedenen politischen Akteuren.

Insgesamt zeigt Overwienings Standpunkt eine entschlossene Führungspersönlichkeit, die sich für die Interessen der Apothekerschaft einsetzt und gleichzeitig die Bedeutung einer sachlichen und fokussierten Herangehensweise betont, um die Herausforderungen der Apothekenreform erfolgreich zu bewältigen.

 

Stellungnahme zur Apothekenreform: Expertengremium um HAV-Chef Seyfarth nimmt klar Position ein

Eine Expertengruppe aus dem Bereich der Apothekenpraxis unter der Leitung von Holger Seyfarth, dem Verbandschef des hessischen Apothekerverbands, hat eine umfassende Stellungnahme zum geplanten Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) vorgelegt. Diese Gruppe, bestehend aus prominenten Persönlichkeiten wie dem Apotheker Reinhard Herzog, den Gesundheitsökonomen David Matusiewicz und Dominik Klahn sowie weiteren Fachleuten, hat intensiv über die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen diskutiert, die potenziell tiefgreifende Auswirkungen auf die deutsche Apothekenlandschaft haben könnten.

Das Reformgesetz, das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingeführt wurde, zielt darauf ab, das Berufsbild der Apotheker zu modernisieren und anzupassen. Zu den kontroversen Punkten gehören die Lockerung von Vorschriften bezüglich der Anwesenheit von Apothekern in Filialen sowie die Neugestaltung der Vergütungsstrukturen, einschließlich der Reduzierung der Apothekenmarge und der Erhöhung des Fixums.

Die Experten äußerten sowohl Zustimmung als auch Bedenken zu verschiedenen Aspekten des Gesetzesentwurfs. Sie unterstützen beispielsweise die Erweiterung der Aufgabenfelder von Apotheken im Bereich der Prävention und Gesundheitsdienstleistungen, unter der Bedingung, dass dem Fachkräftemangel wirksam entgegengewirkt wird und die Vergütung fair und transparent erfolgt. Gleichzeitig warnen sie vor den potenziellen Risiken einer zunehmenden Öffnung für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) ohne direkte Apothekeraufsicht, da dies ihrer Meinung nach die freiberufliche Eigenverantwortlichkeit der Apotheker gefährden könnte.

Ein zentraler Punkt ihrer Kritik betrifft die geplante Senkung der Apothekenvergütung und die vorgesehenen Verhandlungen über diese Vergütung ab dem Jahr 2027. Die Experten argumentieren, dass diese Maßnahmen nicht zu einer gerechteren Einkommensverteilung führen würden und fordern stattdessen eine flexiblere und gerechtere Gestaltung der Vergütungsmodelle, die die spezifischen Bedürfnisse und Risiken der Apothekenbetreiber angemessen berücksichtigt.

Zusätzlich zu ihrer Analyse des Reformgesetzes skizzieren die Autoren zwei grundlegend unterschiedliche Herangehensweisen für die zukünftige Ausrichtung der Apothekenlandschaft: eine Variante, die auf eine strenge Regulierung und die Beibehaltung des bestehenden Kombimodells der Honorierung setzt, und eine liberale Variante, die eine vollständige Freigabe der Preisbildung und mehr unternehmerische Freiheit für die Apotheken vorsieht.

Abschließend betonen die Experten die Notwendigkeit einer ausführlichen und sorgfältigen Diskussion über die vorgeschlagenen Reformen, um deren langfristige Auswirkungen auf die Berufsstandards und die Qualität der Patientenversorgung angemessen bewerten zu können.

Die Stellungnahme des Expertengremiums um Holger Seyfarth zur geplanten Apothekenreform ist ein bedeutender Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft der Apothekenpraxis in Deutschland. Die klare Analyse der vorgeschlagenen Gesetzesänderungen zeigt sowohl Zustimmung zu progressiven Ansätzen als auch berechtigte Bedenken hinsichtlich potenzieller Risiken und Herausforderungen.

Die Experten unterstützen beispielsweise die Ausweitung der Aufgabenfelder von Apotheken im Bereich der Gesundheitsprävention und sehen darin eine Chance für die Weiterentwicklung des Berufsstandes. Allerdings warnen sie vor den Folgen einer zu weitgehenden Liberalisierung, insbesondere bezüglich der Anwesenheitsregelungen für Apotheker und der damit verbundenen Gefahr einer Einschränkung der freiberuflichen Verantwortlichkeit.

Ein weiterer kritischer Punkt ihrer Stellungnahme betrifft die geplante Neugestaltung der Apothekenvergütung, die aus ihrer Sicht nicht nur zu einer Ungleichverteilung der Einkommen führen könnte, sondern auch die finanzielle Stabilität vieler Apothekenbetriebe gefährdet. Sie fordern daher flexible und gerechte Vergütungsmodelle, die die wirtschaftlichen Realitäten der Apothekenbetreiber angemessen berücksichtigen.

Besonders bemerkenswert ist die Darstellung zweier grundsätzlich unterschiedlicher Zukunftsszenarien für die Apothekenlandschaft: Während eine Gruppe für eine strikte Regulierung und die Beibehaltung des aktuellen Honorarmodells plädiert, fordert die andere eine weitreichendere Liberalisierung und mehr unternehmerische Freiheit für die Apotheken. Diese Kontroversen verdeutlichen die Komplexität und die Vielschichtigkeit der anstehenden Entscheidungen.

Insgesamt liefert die Stellungnahme einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion und zeigt auf, dass die Reform der Apothekenpraxis eine ausgewogene Balance zwischen Innovation und Sicherheit finden muss, um die Interessen aller Beteiligten – von den Apothekern über die Patienten bis hin zu den Gesundheitsbehörden – optimal zu berücksichtigen.

 

Urteil gefällt: Bewährungsstrafe für Ärztin wegen gefälschter Impfbescheinigungen

Eine 79-jährige Ärztin aus Berlin-Grunewald wurde von einem Gericht wegen ihrer Beteiligung an einem Fall von gefälschten Corona-Impfbescheinigungen verurteilt. Das Amtsgericht Tiergarten verhängte eine Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung gegen die Medizinerin. Sie wurde für schuldig befunden, in insgesamt 45 Fällen falsche Impfungen gegen das SARS-CoV-2-Virus dokumentiert zu haben, obwohl diese nie durchgeführt wurden. Zusätzlich wurde sie in 15 Fällen des gewerbsmäßigen Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse für schuldig befunden.

Die strafbaren Handlungen, die zwischen Juni 2021 und November 2022 begangen wurden, kamen durch Ermittlungen wegen gefälschter Impfpässe ans Licht. Bei einer Durchsuchung ihrer Praxis wurden 16 bereits ausgefüllte Impfausweise gefunden, die zur Weitergabe vorgesehen waren. Die Ärztin gestand die Taten ein, betonte jedoch während des Prozesses, dass sie nur auf ausdrücklichen Wunsch der Patienten Impfungen attestiert habe. Finanzielle Zuwendungen in Höhe von mindestens 150 Euro pro gefälschtem Attest räumte sie ein, bestritt jedoch, dass Geld ihr Hauptmotiv gewesen sei.

Das Gericht ordnete zudem die Einziehung von 4550 Euro an und verfügte überdies, dass die Ärztin für die nächsten zwei Jahre keine ärztlichen Atteste oder Bescheinigungen über Arbeitsunfähigkeit ausstellen und auch keine Impfungen durchführen darf. Diese Maßnahmen sollen die Schwere der Verfehlungen unterstreichen und künftige ähnliche Taten verhindern.

Während des Prozesses wurde eine Verständigung aller Prozessbeteiligten erzielt, bei der die Staatsanwaltschaft eine etwas höhere Strafe beantragt hatte als die letztlich verhängte. Der Verteidiger der Ärztin argumentierte, dass seine Mandantin aus altruistischen Motiven gehandelt habe, ohne finanzielle Gewinnabsichten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und könnte bei einer möglichen Berufung überprüft werden.

Das Urteil gegen die 79-jährige Ärztin wegen gefälschter Impfbescheinigungen unterstreicht die Ernsthaftigkeit und potenziellen Auswirkungen von Missbrauch im Gesundheitswesen. Es ist wichtig, dass solche Verstöße gegen das Vertrauen der Öffentlichkeit in ärztliche Integrität angemessen geahndet werden, um die Glaubwürdigkeit und Sicherheit medizinischer Dokumentationen zu wahren.

 

Langjährige Arbeitskraft: Jeder sechste Pharmazie-Beschäftigte arbeitet noch mit 67

Der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) hat umfassende Einblicke in die Arbeitsbedingungen und die Motivation älterer Arbeitnehmer in Deutschland geliefert. Besonders hervorgehoben wird dabei, dass ein signifikanter Anteil der Beschäftigten im Bereich Pharmazie auch im fortgeschrittenen Alter berufstätig bleibt. Laut der Studie arbeiten 18,7 Prozent der Pharmazie-Beschäftigten noch im Alter von 67 Jahren, im Vergleich zu einem Durchschnitt von 11,6 Prozent aller Berufstätigen.

Die Analyse verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Deutschland gegenübersehen, da ein erheblicher Teil der Belegschaft, die zur "Babyboomer"-Generation gehört, in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen wird. Dies könnte den Fachkräftemangel weiter verschärfen, insbesondere in Branchen wie der Pharmazie, wo das Erfahrungswissen und die Kontinuität der Arbeitskräfte von großer Bedeutung sind.

Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, unterstreicht die Notwendigkeit, ältere Arbeitnehmer verstärkt zu fördern und im Arbeitsmarkt zu halten. Er betont, dass ältere Arbeitnehmer eine wertvolle Ressource darstellen, die über jahrelange Erfahrung und ein breites Netzwerk verfügen. Die Ergebnisse der TK-Studie wurden bei einer Präsentation in Berlin vorgestellt, wo Experten die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt diskutierten.

Eine weitere Studie, durchgeführt vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG), zeigt, dass ältere Arbeitnehmer vor allem Wert auf flexible Arbeitszeiten (73,7 Prozent) und individuelle Regelungen für den Rentenübergang (70 Prozent) legen. Trotz dieser Bedürfnisse bieten jedoch weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen entsprechende Maßnahmen an, was einen Bedarf für eine bessere Anpassung der Arbeitsplatzbedingungen an die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer aufzeigt.

Fabian Krapf, Geschäftsführer des IFBG, hebt hervor, dass eine positive Unternehmenskultur entscheidend ist, um ältere Mitarbeiter langfristig zu binden. Eine Kultur der Wertschätzung, Selbstbestimmung und Flexibilität am Arbeitsplatz trägt maßgeblich dazu bei, dass ältere Arbeitnehmer bereit sind, länger im Berufsleben zu bleiben. Dies wird durch die Ergebnisse der Studie unterstützt, die einen klaren Zusammenhang zwischen Arbeitsumfeld und dem Wunsch älterer Arbeitnehmer, später in den Ruhestand zu gehen, zeigen.

Des Weiteren zeigt die Analyse des aQua-Instituts, dass kleinere Unternehmen im Durchschnitt erfolgreicher sind, ältere Arbeitnehmer bis zum Rentenalter zu halten als größere Firmen. Faktoren wie die Betriebsgröße, die Branche und die individuelle Gesundheit spielen dabei eine wesentliche Rolle. Unternehmen, die gezielt auf die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer eingehen und flexible Arbeitsmodelle sowie Gesundheitsförderungsmaßnahmen anbieten, sind besser gerüstet, um dem demografischen Wandel zu begegnen und Fachkräfte langfristig zu binden.

Die Ergebnisse des Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse bieten einen tiefgehenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Chancen, denen sich ältere Arbeitnehmer und Unternehmen in Deutschland gegenübersehen. Die Tatsache, dass fast ein Fünftel der Beschäftigten im Pharmaziebereich bis zum Alter von 67 Jahren im Berufsleben bleibt, verdeutlicht die Bedeutung einer gezielten Unterstützung und Förderung älterer Arbeitskräfte.

Die Studie des IFBG hebt hervor, dass ältere Arbeitnehmer vor allem Flexibilität und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten in der Arbeitszeitregelung schätzen. Trotz dieser Präferenzen besteht ein erheblicher Unterschied zwischen den Erwartungen der Arbeitnehmer und den angebotenen Arbeitsbedingungen vieler Unternehmen. Eine erfolgreiche Bindung älterer Mitarbeiter erfordert daher eine Anpassung der Unternehmenskultur, um Wertschätzung und Flexibilität zu fördern, was wiederum die Motivation und Loyalität älterer Arbeitnehmer stärken könnte.

Die Analyse des aQua-Instituts unterstreicht zusätzlich die Rolle der Betriebsgröße und der Gesundheit als entscheidende Faktoren, die beeinflussen, wie lange ältere Arbeitnehmer im Berufsleben bleiben. Kleine Unternehmen scheinen besser in der Lage zu sein, ältere Arbeitnehmer bis zum Rentenalter zu halten, möglicherweise aufgrund einer stärkeren persönlichen Bindung und Verantwortlichkeit der Mitarbeiter.

Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse die Dringlichkeit für Unternehmen, ihre Strategien anzupassen und gezielt auf die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer einzugehen. Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeitszeitgestaltung, zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz und zur Schaffung einer positiven Unternehmenskultur könnten nicht nur helfen, den Fachkräftemangel zu mildern, sondern auch die Produktivität und das Engagement älterer Arbeitskräfte zu steigern.

 

EU-Emissionshandelssystem: Gesundheitsgewinne durch Luftqualitätsverbesserung

Das EU-Emissionshandelssystem steht im Fokus einer neuen Studie der Universität Hamburg, die positive Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt dokumentiert. Laut Forschern des Exzellenzclusters "Climate, Climatic Change, and Society" (CLICCS) hat das System seit seiner Einführung im Jahr 2005 nicht nur zu erheblichen Reduktionen klimaschädlicher CO2-Emissionen geführt, sondern auch maßgeblich zur Verbesserung der Luftqualität beigetragen. Schwefeldioxidemissionen konnten um beeindruckende 15 Millionen Tonnen gesenkt werden, während Stickoxide um fünf Millionen Tonnen und Feinstaub um eine Million Tonnen abnahmen.

Die Studie untersuchte die Entwicklung von Luftschadstoffmengen in regulierten Sektoren wie dem Stromsektor im Vergleich zu unregulierten Bereichen innerhalb der EU. Zusätzlich zu den direkten Auswirkungen des Emissionshandels schreiben die Forscher verschärften europäischen Emissionsstandards eine Mitverantwortung für diese Erfolge zu.

Prof. Moritz Drupp, Nachhaltigkeitsökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, betonte die wirtschaftlichen Vorteile dieser Umweltschutzmaßnahmen. Nach Berechnungen auf Basis der offiziellen Kostensätze des Umweltbundesamts ergaben sich vermiedene Gesundheitsschäden in Höhe von über hundert Milliarden Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die bedeutenden gesundheitlichen und ökonomischen Effekte eines effektiven Emissionshandelssystems.

Drupp hob hervor, dass neben den ökologischen Fortschritten auch die gesundheitlichen Aspekte des Emissionshandels von entscheidender Bedeutung sind. Er betonte, dass diese Erkenntnisse als starkes Argument dienen können, um die Unterstützung für eine ambitionierte Klimapolitik weiter zu stärken.

Das EU-Emissionshandelssystem, das häufig mit Skepsis betrachtet wird, zeigt sich laut dieser Forschung als bedeutender Mechanismus nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch im Schutz der menschlichen Gesundheit vor den Gefahren der Luftverschmutzung.

Die Ergebnisse der Universität Hamburg unterstreichen eindrucksvoll die positiven Auswirkungen des EU-Emissionshandelssystems auf die Luftqualität und die Gesundheit. Diese Studie liefert klare Beweise dafür, dass regulierte Umweltschutzmaßnahmen nicht nur das Klima schützen, sondern auch erhebliche gesundheitliche Vorteile für die Bevölkerung mit sich bringen können. Angesichts dieser Resultate sollten solche Mechanismen verstärkt unterstützt und ausgebaut werden, um weiterhin positive Veränderungen sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit zu fördern.

 

PNH-Behandlung erweitert: Crovalimab als erster subkutaner Antikörper zugelassen

In der Behandlung der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH) bahnt sich eine bedeutende Entwicklung an, da die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung von Crovalimab als neue Monotherapie für Patienten ab zwölf Jahren empfohlen hat. PNH ist eine seltene Erkrankung, bei der eine Mutation zu einer übermäßigen Zerstörung roter Blutzellen durch das eigene Immunsystem führt, was zu schweren Komplikationen wie Anämie, Fatigue und erhöhter Thromboseneigung führen kann.

Crovalimab, ein C5-Inhibitor, zielt darauf ab, das Komplementsystem des Immunsystems zu hemmen, das bei PNH-Patienten pathologisch aktiv ist. Die Zulassung basiert auf umfangreichen Daten aus Phase-III-Studien, insbesondere den Studien COMMODORE-1 und -2. Diese Studien haben gezeigt, dass Crovalimab effektiv die Hämolyse kontrolliert und dabei eine vergleichbare Sicherheit wie Eculizumab, ein bereits etablierter C5-Inhibitor, aufweist.

In COMMODORE-2 erreichten 79,3 Prozent der Patienten unter Crovalimab eine erfolgreiche Hämolysekontrolle im Vergleich zu 79,0 Prozent unter Eculizumab. Darüber hinaus konnte Crovalimab Transfusionen bei einem signifikanten Anteil der Patienten vermeiden. Das Medikament wird subkutan alle vier Wochen verabreicht, was im Vergleich zu intravenös zu verabreichenden Therapien wie Eculizumab eine einfachere Handhabung für die Patienten verspricht.

Das Sicherheitsprofil von Crovalimab war insgesamt gut, mit den häufigsten Nebenwirkungen wie Typ-III-Allergien, Infektionen der oberen Atemwege und infusionsbedingten Reaktionen. Besonders wichtig ist, dass in den Studien keine Meningokokken-Infektionen auftraten, was ein potenzielles Risiko bei der Anwendung von C5-Inhibitoren darstellt.

Die Entscheidung der EMA zur Zulassung von Crovalimab markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von PNH und bietet den betroffenen Patienten eine neue Therapieoption mit potenziell verbesserten Behandlungsergebnissen und Lebensqualität.

Die Empfehlung der EMA zur Zulassung von Crovalimab stellt einen Meilenstein in der Therapie der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie dar. Diese seltene Erkrankung war bisher mit erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen verbunden, insbesondere durch die hohe Anämiebelastung und das Risiko von Thrombosen. Crovalimab, ein neuer C5-Inhibitor, zeigt vielversprechende Ergebnisse in der Hämolysekontrolle und könnte damit wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten beitragen.

Die positiven Resultate aus den Phase-III-Studien COMMODORE-1 und -2, die eine vergleichbare Wirksamkeit wie Eculizumab und ein akzeptables Sicherheitsprofil demonstrierten, unterstreichen die Relevanz dieser neuen Therapieoption. Insbesondere die einfache subkutane Verabreichung alle vier Wochen dürfte die Therapieadhärenz verbessern und den Patienten eine größere Autonomie bieten.

Es bleibt jedoch wichtig, die Langzeitwirkungen von Crovalimab sowie spezifische Langzeitdaten zur Sicherheit und Wirksamkeit in der Praxis zu beobachten. Auch die Verfügbarkeit und der Zugang zu dieser neu zugelassenen Therapie werden eine entscheidende Rolle für die Versorgung der PNH-Patienten spielen. Insgesamt stellt Crovalimab einen vielversprechenden Fortschritt in der PNH-Therapie dar und könnte eine bedeutende Verbesserung für die Betroffenen weltweit bedeuten.

 

EMA-Empfehlung für Odronextamab: Neue Hoffnung für die Behandlung von Lymphomen

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat kürzlich eine wegweisende Empfehlung ausgesprochen, die potenziell die Behandlungsoptionen für Patienten mit bestimmten Arten von Lymphomen revolutionieren könnte. Die Empfehlung betrifft Odronextamab, einen bispezifischen Antikörper, der sowohl an CD20 auf B-Zellen als auch an CD3 auf T-Zellen bindet. Diese Doppelfunktion ermöglicht es Odronextamab, das Immunsystem gezielt zu aktivieren, indem es T-Zellen in die unmittelbare Nähe von B-Zellen bringt und dadurch die Abwehrreaktion gegen Krebszellen verstärkt.

Bislang sind ähnliche bispezifische Antikörper wie Mosunetuzumab, Glofitamab und Epcoritamab bereits in der Therapie des follikulären Lymphoms (FL) und des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) zugelassen, jedoch erst ab der Drittlinien-Therapie. Was Odronextamab potenziell einzigartig macht, ist die Aussicht auf eine Erstzulassung für beide Indikationen ab der Drittlinie.

Odronextamab wird voraussichtlich unter dem Markennamen Ordspono® auf den Markt kommen und in unterschiedlichen Konzentrationsstärken (2 mg, 80 mg und 320 mg) als Infusionslösung zur Verfügung stehen. Die Entscheidung des EMA-Ausschusses stützt sich auf vielversprechende Ergebnisse einer Phase-II-Studie, die bei Patienten mit DLBCL oder FL durchgeführt wurde, die auf frühere Therapien nicht mehr angesprochen hatten. Dabei zeigte Odronextamab signifikante Verbesserungen in der Rate vollständiger und Gesamtansprechen im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungen.

Neben den positiven Studienergebnissen wurden auch die häufigsten Nebenwirkungen identifiziert, darunter das Zytokin-Freisetzungs-Syndrom, Infektionen sowie hämatologische Effekte wie Neutropenie und Thrombozytopenie. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die bevorstehende Entscheidung der Europäischen Kommission über die endgültige Zulassung von Odronextamab.

Die Zustimmung der Kommission gilt als Formalität, da sie üblicherweise den Empfehlungen der EMA folgt. Sobald die Zulassung erteilt ist, könnte Odronextamab eine wichtige Rolle im Arsenal der Behandlungsoptionen für Patienten mit rezidivierenden oder refraktären Formen von FL und DLBCL spielen, indem es neue Hoffnung auf verbesserte Behandlungsergebnisse und Lebensqualität bringt.

Die Empfehlung zur Zulassung von Odronextamab durch die EMA ist ein bedeutender Schritt vorwärts für die Behandlung von Lymphomen. Die Potenziale, die dieser bispezifische Antikörper bietet, könnten die Therapielandschaft nachhaltig verändern, insbesondere für Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem Verlauf. Die Entscheidung der Europäischen Kommission wird nun mit Spannung erwartet, da sie das grüne Licht für eine innovative Therapieoption bedeuten würde, die dringend benötigte Fortschritte in der Onkologie bringen könnte.

 

Vegane Ernährung im Fokus: Aktuelle Einsichten und Empfehlungen der DGE

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat kürzlich ihre Position zur veganen Ernährung in einem aktualisierten Positionspapier präsentiert. Diese Überarbeitung basiert auf neuen Erkenntnissen sowohl zur gesundheitlichen als auch zur Umweltverträglichkeit dieser Ernährungsweise. Laut dem Papier kann eine sorgfältig geplante vegane Ernährung für gesunde Erwachsene eine gesundheitsfördernde Alternative darstellen. Bedingung hierfür ist jedoch eine ausgewogene Lebensmittelauswahl und die gezielte Supplementierung kritischer Nährstoffe wie Vitamin B12, Jod, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und anderen, um mögliche Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Die DGE betont, dass Veganer tendenziell verbesserte kardiometabolische Gesundheitsparameter aufweisen, darunter niedrigere Blutfettwerte und einen geringeren BMI im Vergleich zu nicht-veganen Ernährungsformen. Diese Vorteile stehen jedoch einer insgesamt niedrigen Evidenzqualität gegenüber, weshalb die Fachgesellschaft eine differenzierte Betrachtung der gesundheitlichen Auswirkungen anmahnt. Zudem gibt es Hinweise auf reduzierte Gesamtsterblichkeit und eine geringere Krebshäufigkeit bei veganer Ernährung, während klare Zusammenhänge zu Schlaganfällen und Diabetes fehlen.

Besondere Aufmerksamkeit widmet die DGE den vulnerablen Gruppen wie Kindern, Jugendlichen, Schwangeren, Stillenden und Senioren. Aufgrund der begrenzten Datenlage wird weder eine generelle Empfehlung für noch gegen eine gut geplante vegane Ernährung ausgesprochen. Stattdessen wird eine fundierte Ernährungsberatung durch qualifizierte Fachkräfte empfohlen, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Umweltbezogen präsentiert sich die vegane Ernährung als vorteilhaft. Studien zeigen deutliche Einsparungen bei Treibhausgasemissionen, eine geringere Landnutzung und weniger Biodiversitätsverlust im Vergleich zu omnivoren Ernährungsweisen. Die DGE sieht daher die vegane Ernährung als eine umweltfreundliche Option an, um die Belastungen des Ernährungssystems zu reduzieren.

Die Handlungsempfehlungen der DGE für eine gesunde vegane Ernährung umfassen neben der regelmäßigen Vitamin B12-Supplementierung auch eine ausreichende Jodversorgung. Es wird empfohlen, jodiertes Speisesalz oder jodangereicherte Lebensmittel zu konsumieren. Bei Unsicherheit bezüglich der Jodzufuhr sollten Erwachsene ärztlichen Rat einholen und gegebenenfalls Jodpräparate verwenden.

Zusammenfassend empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine gut geplante vegane Ernährung als gesundheitsfördernde und umweltfreundliche Alternative, die jedoch bei vulnerablen Gruppen besondere Aufmerksamkeit erfordert.

Die aktualisierte Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur veganen Ernährung reflektiert eine differenzierte Betrachtung der Vor- und Nachteile dieser Ernährungsweise. Die Anerkennung der potenziellen gesundheitlichen Vorteile wie verbesserte kardiometabolische Gesundheitsparameter und reduzierte Belastungen des Ernährungssystems durch eine vegane Ernährung wird durch die Herausforderungen bei der Sicherstellung einer ausgewogenen Nährstoffversorgung ergänzt. Besonders hervorzuheben ist die Empfehlung, vulnerable Gruppen wie Kinder, Schwangere und Senioren intensiv zu beraten, da eine unzureichend geplante vegane Ernährung schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben kann.

Die Betonung auf die Umweltverträglichkeit der veganen Ernährung unterstreicht deren potenzielle Rolle bei der Reduzierung der Umweltbelastungen durch das Ernährungssystem. Dennoch ist eine kritische Überprüfung der individuellen Bedürfnisse und gegebenenfalls eine Supplementierung bestimmter Nährstoffe unerlässlich, um die Gesundheit zu erhalten. Insgesamt bietet die DGE eine fundierte Basis für Entscheidungen bezüglich einer veganen Ernährung, die sowohl gesundheitliche als auch umweltbezogene Aspekte umfassend berücksichtigt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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