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ApoRisk® Nachrichten - Legislative:

Steuer & Recht |

Bürokratie treibt Selbstständige weg

Hoher Aufwand bedroht Innovationskraft und Fachkräfte in Deutschland

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) legt alarmierende Trends unter Solo-Selbstständigen in Deutschland offen. Laut den Ergebnissen erwägt mehr als ein Drittel dieser Gruppe, das Land zu verlassen, während fast 30 Prozent erwägen, ihre Selbstständigkeit aufzugeben. Die Befragung von 6.300 Selbstständigen und Freiberuflern zeigt besonders hohe Unzufriedenheit unter hoch qualifizierten IT-Spezialisten, die durch übermäßige Bürokratie belastet werden.

Ein zentraler Anlass für diesen Unmut ist das Statusfeststellungsverfahren, das überprüft, ob Selbstständige als scheinselbstständig gelten. Dies führt zu erheblicher Rechtsunsicherheit und administrativem Mehraufwand bei der Akquise neuer Aufträge. Fast 60 Prozent der Betroffenen geben an, dass sie deutlich mehr Zeit und Ressourcen für die Geschäftsentwicklung aufwenden müssen, während ein beträchtlicher Teil sogar Aufträge verliert. Besonders bedroht sind junge IT-Freiberufler, deren hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt durch diese Hindernisse gefährdet wird.

IW-Direktor Michael Hüther warnt vor den langfristigen Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit Deutschlands, insbesondere in Schlüsselbereichen wie der IT-Branche. Er fordert dringend den Abbau bürokratischer Barrieren, um das Land als attraktiven Standort für hoch qualifizierte Fachkräfte zu erhalten und die Selbstständigkeit zu fördern.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für Solo-Selbstständige zu verbessern, um ihre Flexibilität, Spezialisierung und Innovationsfähigkeit zu stärken. Nur so kann Deutschland im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte und innovative Geschäftsmodelle bestehen.

Kommentar:

Die Ergebnisse der IW-Studie werfen ein bedenkliches Licht auf die Situation der Solo-Selbstständigen in Deutschland. Es ist alarmierend zu sehen, dass ein erheblicher Teil dieser hoch spezialisierten Gruppe ernsthaft in Betracht zieht, das Land zu verlassen oder ihre Selbstständigkeit aufzugeben. Insbesondere die bürokratischen Hürden, allen voran das Statusfeststellungsverfahren, stellen eine massive Belastung dar. Dieses Verfahren führt nicht nur zu einem erhöhten administrativen Aufwand, sondern schafft auch eine unsichere Geschäftsumgebung, die die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bedroht.

Die Situation ist besonders prekär für junge IT-Spezialisten, deren Expertise für die Digitalisierung und technologische Weiterentwicklung von Unternehmen unverzichtbar ist. Wenn Deutschland es nicht schafft, attraktive Bedingungen für diese hoch qualifizierten Fachkräfte zu schaffen, riskieren wir nicht nur den Verlust talentierter Individuen, sondern auch eine Schwächung unserer Position im globalen Markt für Technologie und Innovation.

IW-Direktor Michael Hüther spricht einen zentralen Punkt an, wenn er den dringenden Abbau der Bürokratie fordert. Dies ist keine bloße Forderung nach Vereinfachung, sondern eine strategische Notwendigkeit, um Deutschlands Position als führenden Standort für technologische Innovationen zu sichern. Die Politik muss nun handeln, um die Rahmenbedingungen für Selbstständige und Freiberufler deutlich zu verbessern und so eine dynamische und wettbewerbsfähige Wirtschaft zu fördern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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