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  • 12.06.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Reformplänen und Retaxationen
    12.06.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Reformplänen und Retaxationen
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Reformplänen und Retaxationen

 

Eine eingehende Betrachtung der aktuellen Herausforderungen, Innovationsansätze und Zukunftsaussichten im deutschen Gesundheitswesen

Erleben Sie hautnah die faszinierende Dynamik der aktuellen Debatte um Deutschlands Apothekenreform. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach steht im Mittelpunkt dieses Sturms aus kontroversen Meinungen und leidenschaftlichen Diskussionen, während er mit unerschütterlichem Eifer seine Reformpläne vorantreibt. Tauchen Sie ein in eine Welt voller politischer Intrigen, wirtschaftlicher Herausforderungen und technologischer Innovationen, die die Grundlagen des deutschen Gesundheitssystems erschüttern könnten. Von der Liberalisierung des Apothekenmarktes bis hin zu bahnbrechenden Lösungen für die digitale Gesundheitsversorgung - dieser Einblick bietet eine faszinierende Darstellung der Komplexität und der potenziellen Auswirkungen dieser epochalen Veränderungen auf das tägliche Leben der Menschen in Deutschland.

 

Sturheit oder Vision? Lauterbachs Apothekenreform polarisiert

Die Beharrlichkeit von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an seinen umstrittenen Liberalisierungsplänen für den Apothekenmarkt sorgt weiterhin für hitzige Diskussionen und Kritik. Trotz vehementer Opposition aus der Apothekerschaft und anderen Interessengruppen hält Lauterbach unbeirrbar an seinen Vorschlägen fest, was zunehmend Fragen nach den Motiven und der Rationalität seiner Entscheidungen aufwirft.

Die kontroversen Maßnahmen, darunter die Öffnung von Filialen ohne Approbierte und die Einrichtung von Zweigapotheken ohne Rezeptur, werden von vielen Experten und Praktizierenden als gefährlicher Schritt wahrgenommen, der die Qualität der Arzneimittelversorgung gefährden könnte. Die Befürchtungen vor Marktverwerfungen und einem Qualitätsverlust in der Patientenversorgung werden nicht nur von der Apothekerschaft, sondern auch von Gesundheitsexperten und Verbraucherschutzorganisationen geteilt.

Besonders kritikwürdig erscheint die Art und Weise, wie Lauterbach seine Pläne vorantreibt. Die erneute Veröffentlichung der Entwurfsdokumente über eine Tageszeitung, ohne eine angemessene Einbindung der betroffenen Interessengruppen, wirft Fragen nach Transparenz und demokratischer Entscheidungsfindung auf. Diese Vorgehensweise stößt auf Unverständnis und verstärkt den Eindruck eines autoritären Führungsstils, der wenig Raum für konstruktiven Dialog lässt.

Angesichts des deutlichen Widerstands und der zahlreichen sachlichen Einwände bleibt die Frage, warum Minister Lauterbach trotzdem unbeirrt an seinen Plänen festhält. Sind es tatsächlich die Interessen der Bevölkerung und eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung, die ihn antreiben, oder gibt es andere, möglicherweise politische oder wirtschaftliche, Motive?

Die Starrköpfigkeit von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Bezug auf seine umstrittenen Pläne zur Liberalisierung des Apothekenmarktes wirft ernsthafte Zweifel an seiner Fähigkeit zur demokratischen Entscheidungsfindung und zur Berücksichtigung von Expertenmeinungen auf. Die Art und Weise, wie diese Pläne vorangetrieben werden, wirft Fragen nach Transparenz und demokratischer Legitimität auf und nährt Misstrauen gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Angesichts der potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und die Sicherheit der Patienten ist es unerlässlich, dass politische Entscheidungen auf einer soliden Grundlage und unter Einbeziehung der betroffenen Interessengruppen getroffen werden.

 

Light-Filialen und das Stundenpensum für Approbierte im Zentrum der Reformpläne

Der Referentenentwurf für eine umfassende Apothekenreform wurde offiziell vorgestellt und verspricht tiefgreifende Änderungen im deutschen Gesundheitswesen. Gemäß den Angaben aus dem Referentenentwurf, der von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) aufgedeckt wurde, könnten bedeutende Veränderungen im Betrieb von Apotheken bevorstehen.

Eine der kontroversesten Vorschläge betrifft die Einführung von sogenannten Light-Filialen, die es Apothekeninhabern erlauben würden, Zweigapotheken ohne ständige Anwesenheit von approbiertem Personal zu betreiben. Stattdessen müsste der Inhaber oder die Inhaberin mindestens acht Stunden pro Woche persönlich in der Filiale präsent sein. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Flexibilität im Apothekenbetrieb zu erhöhen und die Apothekendichte zu steigern.

Eine weitere wesentliche Änderung betrifft die Öffnungszeiten von Apotheken. Der Entwurf sieht vor, dass Apotheken kürzere Öffnungszeiten haben dürfen, mit nur sieben Stunden pro Woche und vier Stunden am Samstag. Dies könnte beträchtliche Einsparungen in den Betriebskosten ermöglichen, während gleichzeitig eine angemessene Versorgung der Bevölkerung gewährleistet wird.

Des Weiteren sollen Apotheken gemäß dem Entwurf eine erweiterte Palette von Dienstleistungen anbieten dürfen, darunter Impfungen gegen Tetanus, FSME, Polio und Diphtherie sowie die Durchführung von Schnelltests. Dieser Schritt könnte dazu beitragen, die Rolle von Apotheken im Gesundheitssystem zu stärken und den Zugang zu wichtigen Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern.

In Bezug auf die Vergütung von Apothekenleistungen schlägt der Entwurf eine Anpassung des Fixums vor, das zum 1. Januar 2025 von 8,35 Euro auf 8,66 Euro angehoben werden soll. Dies könnte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation von Apotheken haben und ihre Rentabilität verbessern.

Zusätzlich sieht der Entwurf Maßnahmen vor, um dem Fachkräftemangel in Apotheken entgegenzuwirken, wie die Flexibilisierung des Personaleinsatzes und die Möglichkeit für ausländische Fachkräfte, in Apotheken zu arbeiten.

Insgesamt spiegelt der Referentenentwurf eine umfassende Reformagenda wider, die darauf abzielt, die Effizienz, Flexibilität und Leistungsfähigkeit des deutschen Apothekenwesens zu verbessern, während gleichzeitig die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung gewährleistet wird.

Die vorgeschlagenen Änderungen im deutschen Apothekenwesen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Branche haben. Die Einführung von Light-Filialen und die Flexibilisierung der Öffnungszeiten könnten die Betriebskosten senken und die Versorgungsdichte erhöhen, während die Erweiterung der Dienstleistungen das Potenzial hat, den Zugang zu wichtigen Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern. Die Anpassung der Vergütung könnte die Rentabilität von Apotheken steigern, während Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels die Qualität der Patientenversorgung sicherstellen könnten. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie diese Vorschläge von den Beteiligten aufgenommen werden und ob sie letztendlich dazu beitragen werden, die Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen zu bewältigen.

 

Finanzieller Schutz in Apotheken: Die Rolle der Retax-Versicherung

Die Bedeutung einer Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken rückt zunehmend in den Fokus, da die Pharmabranche mit einer Vielzahl von Risiken und Herausforderungen konfrontiert ist. Insbesondere in Anbetracht der aktuellen rechtlichen und regulatorischen Landschaft ist es für Apothekeninhaber von entscheidender Bedeutung, sich angemessen gegen potenzielle finanzielle Risiken abzusichern.

Eine zentrale Komponente der Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken ist der Schutz vor Retaxationen durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Retaxationen treten auf, wenn die GKV eine bereits abgerechnete Leistung oder Ware zurückweist und eine Rückzahlung oder Korrektur verlangt. Dies kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, darunter Fehler bei der Dokumentation, fehlerhafte Abrechnungen oder Qualitätsprobleme bei den gelieferten Produkten.

Durch eine Berufshaftpflichtversicherung sind Apothekeninhaber gegen die finanziellen Folgen solcher Retaxationen geschützt. Im Falle einer Rückforderung durch die GKV übernimmt die Versicherung die Kosten für die Nachzahlung oder eventuelle Strafzahlungen. Darüber hinaus deckt die Versicherung auch die Kosten für rechtliche Beratung und mögliche Gerichtsverfahren, die aus Retaxationen resultieren können.

Neben dem Schutz vor Retaxationen bietet eine Berufshaftpflichtversicherung auch Sicherheit vor einer Vielzahl anderer Risiken im Zusammenhang mit der Berufsausübung in der Pharmabranche. Dazu gehören Haftungsansprüche von Kunden aufgrund fehlerhafter Produkte oder Beratungsfehler, Schadenersatzforderungen aufgrund von Personenschäden durch Medikamente oder andere Produkte sowie rechtliche Auseinandersetzungen mit anderen Unternehmen oder Behörden.

Insgesamt ist eine Berufshaftpflichtversicherung ein unverzichtbarer Bestandteil der Risikomanagementstrategie für Apotheker. Sie bietet nicht nur finanziellen Schutz vor den potenziellen Folgen beruflicher Fehler oder Unfälle, sondern ermöglicht es Apothekern auch, sich auf ihre eigentliche Arbeit zu konzentrieren, ohne ständig die Angst vor finanziellen Verlusten im Hinterkopf haben zu müssen.

Die Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken spielt eine entscheidende Rolle im Schutz von Apothekeninhabern vor den finanziellen Risiken und rechtlichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Insbesondere die Absicherung gegen Retaxationen durch die GKV ist von großer Bedeutung, da diese Rückforderungen erhebliche finanzielle Belastungen für Apotheken verursachen können.

Eine umfassende Berufshaftpflichtversicherung bietet nicht nur Schutz vor Retaxationen, sondern auch vor einer Vielzahl anderer Risiken, die mit der Berufsausübung in der Pharmabranche einhergehen. Von Haftungsansprüchen von Kunden bis hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit Behörden ist die richtige Versicherungspolice ein wesentlicher Bestandteil einer verantwortungsvollen Geschäftspraxis für Apotheker.

Es ist daher von großer Bedeutung, dass Apothekeninhaber die Bedeutung einer angemessenen Berufshaftpflichtversicherung erkennen und sich für eine Versicherung entscheiden, die ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht wird. Eine solide Versicherungspolice bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch den nötigen Schutz, um sich auf das Wohl ihrer Patienten zu konzentrieren und ihre berufliche Tätigkeit erfolgreich auszuüben.

 

Neues CardLink-Verfahren revolutioniert E-Rezept-Übertragung in deutschen Versandapotheken

Die Einführung des CardLink-Verfahrens verspricht eine bahnbrechende Entwicklung für die digitale Gesundheitsversorgung in Deutschland. Nach erfolgreichen Testläufen bei führenden niederländischen Versandapotheken wie DocMorris und Shop Apotheke steht das innovative System nun auch deutschen Versandapotheken zur Verfügung. Die Gematik hat grünes Licht für die CardLink-Lösung von Service Health ERx erteilt, was bedeutet, dass deutsche Online-Apotheken nun E-Rezepte effizient und sicher in ihre Systeme integrieren können.

Die Genehmigung durch die Gematik markiert einen Meilenstein in der Zusammenführung von digitaler Technologie und Gesundheitswesen. Manuel Blechschmidt, Gründer von Service Health ERx, äußerte sich zuversichtlich über die Auswirkungen dieser Entscheidung und betonte die Bedeutung der CardLink-Lösung für die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung in Deutschland. Die Zusammenarbeit mit Technologiepartnern wie Akquinet und Arvato unterstreicht die branchenweite Unterstützung für diese wegweisende Initiative.

Das CardLink-Verfahren ermöglicht es deutschen Versandapotheken, E-Rezepte nahtlos und sicher in ihre Anwendungen zu integrieren, was einen erheblichen Fortschritt in Bezug auf Komfort und Effizienz für die Patient darstellt. Seit der Einführung des Einlösewegs per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) im Jahr 2023 ist die Forderung nach einer gleichberechtigten Behandlung von Online- und Vor-Ort-Apotheken stetig gewachsen. Das CardLink-Verfahren trägt dazu bei, diese Diskrepanz zu überwinden und eine flächendeckende pharmazeutische Versorgung sicherzustellen.

Die Rahmenvereinbarung zwischen dem Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) und den Technologiepartnern Akquinet und Service Health ERx wird als wegweisender Schritt für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung in Deutschland angesehen. Dirk Düvel, stellvertretender Vorsitzender des BVDVA, lobte die Entscheidung der Gematik und betonte die positiven Auswirkungen auf den E-Rezept-Markt.

Die Einbindung von Kooperationspartnern wie Red Medical verdeutlicht die breite Unterstützung für das CardLink-Verfahren innerhalb der Branche. Insgesamt bietet diese Innovation eine vielversprechende Perspektive für eine effiziente, sichere und patientenzentrierte Versorgung im deutschen Gesundheitswesen.

Die Genehmigung des CardLink-Verfahrens für deutsche Versandapotheken ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer modernen und effizienten Gesundheitsversorgung. Diese Innovation wird nicht nur die Flexibilität und den Komfort für die Patient verbessern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Online-Apotheken stärken. Es ist ermutigend zu sehen, wie die Branche gemeinsam an innovativen Lösungen arbeitet, um die Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern.

 

Abda gegen Notfallapotheken: Fokus auf Notfallzentren und Apotheken

Die Diskussion um die Reform der Notfallversorgung im deutschen Gesundheitswesen hat eine neue Wendung genommen, da die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) die geplante Einführung von Notfallapotheken kritisiert und stattdessen auf ihre langjährige Erfahrung in der Notfallversorgung verweist. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) plant, den Zugang zu Arzneimitteln in Notfallsituationen zu verbessern, indem der Weg von der Notfallpraxis zur Apotheke verkürzt wird. Diese Maßnahme könnte durch die Einrichtung von Zweitoffizinen auf dem Gelände von Notfallzentren oder durch die Versorgung durch nahegelegene Apotheken realisiert werden, sofern entsprechende Verträge vorliegen.

Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening betont die Bereitschaft der Apothekerschaft, innovative Lösungen einzubringen, um die Notfallversorgung zu optimieren. Sie schlägt vor, den Kontakt zwischen Notfallzentren und Notdienstapotheken durch digitale Kommunikationswege zu vereinfachen, um frühzeitig festzustellen, welche Apotheke die benötigten Medikamente vorrätig hat. Pilotprojekte in diese Richtung wurden bereits durchgeführt, jedoch bemängelt die Abda, dass sie zu diesen Themen vorher nicht vom BMG konsultiert wurde.

Overwiening kritisiert weiterhin, dass die Apothekerschaft in den Diskussionen um das Notfallgesetz nicht angemessen berücksichtigt wurde und eine praxisferne Planung stattgefunden habe. Sie plädiert dafür, dass Apotheken eine stärkere Rolle bei der Triage in Notfallsituationen einnehmen könnten, ähnlich wie sie es bereits im täglichen Geschäft tun, um zu entscheiden, ob Patienten einen Arzt aufsuchen müssen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) bei der Einteilung der Notdienste und Apotheken. Overwiening stellt die Frage nach der Definition von unmittelbarer Nähe und fordert eine klare Regelung für die Entfernungsbestimmung zwischen Notfallpraxen und Apotheken. Die Apothekerkammern stehen bereit, als Partner in diesen Prozess einzutreten und eine effektive Zusammenarbeit sicherzustellen.

Insgesamt betont die Abda ihre Expertise und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit, um eine effiziente und hochwertige Notfallversorgung sicherzustellen, fordert jedoch eine stärkere Einbeziehung ihrer Interessen und Vorschläge in die politischen Entscheidungsprozesse.

Die Debatte um die Reform der Notfallversorgung zeigt deutlich, dass eine ausgewogene Berücksichtigung aller beteiligten Parteien von entscheidender Bedeutung ist. Während das Ziel der Bundesregierung, den Zugang zu Arzneimitteln in Notfallsituationen zu verbessern, lobenswert ist, müssen auch die langjährige Erfahrung und die innovativen Vorschläge der Apothekerschaft ernsthaft in Betracht gezogen werden. Eine effektive Notfallversorgung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren im Gesundheitswesen, um die bestmögliche Versorgung für die Bevölkerung sicherzustellen.

 

Politiker im Dialog: Phoenix klärt über Probleme des Großhandels auf - Robert-Martin Montag erkundet die Herausforderungen der Arzneimittelversorgung

Im Bemühen, die Herausforderungen und Bedürfnisse des Gesundheitswesens umfassend zu erfassen, stattete der FDP-Landtagsabgeordnete Robert-Martin Montag aus Thüringen kürzlich der Phoenix-Niederlassung im Kreis Gotha einen Besuch ab. Begleitet von Kerstin Gleichmar, der Leiterin der örtlichen Niederlassung, und Thomas Porstner, Geschäftsführer von Phagro, legte Montag ein Augenmerk auf die vielschichtige Dynamik der Arzneimittelversorgungskette.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war Montags Vorschlag zur Anpassung der Vergütung von Apothekern. Sein Konzeptpapier sieht eine Vielzahl von Maßnahmen vor, darunter eine Erhöhung und Dynamisierung des Fixums, eine Erhöhung der Notdienstgebühr und das Ermöglichen von Skonti über dem aktuellen gesetzlichen Rahmen. Durch vorangegangene Gespräche in Apotheken war Montag bereits mit den Anliegen der Apotheker vertraut, doch der Besuch bei Phoenix ermöglichte ihm, die Perspektive des Großhandels kennenzulernen.

Montag zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten in der Logistik, insbesondere im Hinblick auf Digitalisierung und Automatisierung, die dazu beitragen, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Gleichzeitig wurden jedoch die wachsenden Herausforderungen für den Großhandel diskutiert, darunter steigende Kosten und ein zunehmender Preisdruck. Montag erkannte an, dass diese Probleme sowohl Apotheken als auch Großhändler gleichermaßen betreffen und dass eine ganzheitliche Lösung erforderlich ist, um die Arzneimittelversorgung zu gewährleisten.

Phagro, als Vertreter des Pharmagroßhandels, betonte ebenfalls die steigenden Aufwände, die nicht angemessen vergütet werden. Sie sehen sich als wichtigen Partner für die Politik, um eine leistungsgerechte Entlohnung aller Beteiligten an der Arzneimittelversorgung sicherzustellen.

Der Besuch von Robert-Martin Montag bei Phoenix verdeutlicht die Komplexität und die Herausforderungen des Gesundheitswesens sowie die Notwendigkeit eines umfassenden Dialogs zwischen allen beteiligten Akteuren, um tragfähige Lösungen zu finden.

Der Besuch von Robert-Martin Montag bei Phoenix zeigt ein lobenswertes Engagement, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen zu verstehen und mögliche Lösungen zu diskutieren. Seine Bereitschaft, sowohl die Perspektive der Apotheken als auch des Großhandels anzuerkennen, unterstreicht die Komplexität dieser Problematik. Es ist zu hoffen, dass solche Gespräche zu konkreten Maßnahmen führen, die eine gerechtere Vergütung und eine verbesserte Arzneimittelversorgung für alle ermöglichen.

 

Störungen beim Abruf von E-Rezepten in der Telematikinfrastruktur sorgen für Unmut

In jüngster Zeit haben sich Berichte über Schwierigkeiten beim Abrufen von E-Rezepten aus der Telematikinfrastruktur gehäuft, was Apotheken und Patienten gleichermaßen betrifft. Ein Softwareanbieter meldete, dass es vermehrt zu Verzögerungen oder gar Ausfällen beim Abrufen der elektronischen Rezepte kommt. Als vorläufige Lösung empfiehlt das Unternehmen, nach dem Abrufen in der entsprechenden TI-App etwa 10 Sekunden zu warten, bevor das Rezept in das Kassenprogramm übertragen wird, um mögliche Datenverluste zu vermeiden.

Für den Fall, dass ein E-Rezept trotz dieser Maßnahmen nicht abgerufen werden kann, wird darauf hingewiesen, dass eine erneute Anforderung in der Praxis erforderlich ist. Die Apotheken-Dienstleistungsgesellschaft mbH (ADG) erklärt, dass sie nicht in der Lage ist, verlorene Rezepte wiederherzustellen.

Gerhard Haas, ein Mitglied des ADG-Projektmanagements, betont, dass es sich bei diesen Störungen um ein wiederkehrendes Problem handelt, das verschiedene Akteure in der Telematikinfrastruktur gleichermaßen betrifft. Insbesondere die letzten Monate haben gezeigt, dass solche Probleme sowohl für Apotheken als auch für Patienten erhebliche Herausforderungen darstellen können. Die Einführung des E-Rezepts zum Jahreswechsel wurde als "Big Bang" beschrieben, der in der Praxis zu erheblichen Schwierigkeiten und Belastungen führte.

Allerdings gab es später am Nachmittag eine Aktualisierung seitens des Softwareanbieters. Nach einer eingehenden Prüfung wurde festgestellt, dass eine Wiederherstellung verlorener E-Rezepte durch die ADG in einigen Fällen doch möglich ist. Apotheken, die noch auf diese Rezepte angewiesen sind und die nicht bereits vom Arzt neu ausgestellt wurden, werden gebeten, sich über den ADG Service Online an die ADG-Hotline zu wenden.

Insgesamt wird betont, dass die Systeme trotz dieser Schwierigkeiten im Großen und Ganzen stabil laufen und sich die Gesamtsituation im Vergleich zum Januar bereits deutlich verbessert hat.

Die aktuellen Störungen beim Abrufen von E-Rezepten verdeutlichen die Herausforderungen, die mit der Einführung neuer Technologien im Gesundheitswesen einhergehen. Es ist ermutigend zu sehen, dass die Anbieter schnell auf diese Probleme reagieren und Lösungen suchen. Dennoch müssen die Bemühungen verstärkt werden, um eine zuverlässige und effiziente Nutzung der Telematikinfrastruktur sicherzustellen, damit Apotheken und Patienten nicht unnötig beeinträchtigt werden.

 

Sanacorp: Gerlach lobt Krisen- und Regelversorger zum 100-jährigen Jubiläum

In einer bewegenden Feierlichkeit, die das hundertjährige Bestehen der Sanacorp, einem bedeutenden Akteur im pharmazeutischen Großhandel, zelebrierte, wurde die herausragende Leistung des Unternehmens gewürdigt. Unter den Gästen befand sich auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU), die die unermüdliche Arbeit und die wichtige Rolle der Sanacorp lobte.

Die Sanacorp, deren Ursprung auf die Gründung der "Einkaufsvereinigung Württembergischer Apotheker" (Egwa) im Jahr 1924 zurückgeht, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Eckpfeiler in der Arzneimittelversorgung entwickelt. Durch strategische Fusionen, wie beispielsweise mit Wiveda im Jahr 1988, und die Einführung innovativer Programme wie "Mea – meine Apotheke" hat die Sanacorp ihre Position im Markt gefestigt.

Während der Jubiläumsfeierlichkeiten betonte Ministerin Gerlach die entscheidende Bedeutung des pharmazeutischen Großhandels für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten. Insbesondere während der COVID-19-Pandemie erwies sich die Zusammenarbeit zwischen dem Großhandel und dem bayerischen Gesundheitsministerium als unverzichtbar.

Dr. Herbert Lang, der scheidende Vorsitzende der Sanacorp, würdigte in seiner Abschiedsrede das außergewöhnliche Engagement der Mitglieder der Genossenschaft und den kooperativen Geist, der die Zusammenarbeit prägt.

Ministerin Gerlach betonte ebenfalls die wertvolle Zusammenarbeit mit dem pharmazeutischen Großhandel im Rahmen der Task Force Arzneimittelversorgung. Diese Task Force arbeitet daran, mögliche Engpässe in der Medikamentenversorgung zu identifizieren und zu bewältigen.

Die Jubiläumsfeier der Sanacorp war somit nicht nur ein Moment des Rückblicks auf eine erfolgreiche Geschichte, sondern auch eine Gelegenheit, die Bedeutung des pharmazeutischen Großhandels für das Gesundheitswesen zu betonen und die Zukunft der Arzneimittelversorgung zu gestalten.

Die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Sanacorp unterstreichen nicht nur die Erfolgsgeschichte des Unternehmens, sondern auch die wichtige Rolle des pharmazeutischen Großhandels für die Gesundheitsversorgung. Die lobenden Worte von Ministerin Gerlach und die Anerkennung für die gemeinsame Arbeit während der Pandemie zeigen, wie entscheidend diese Branche für die Bewältigung von Krisen und die Sicherstellung der Medikamentenversorgung ist.

 

Rückkehr der Gesundheitskioske: Werden die Pläne von Bremen und Thüringen zur Realität?

In einem bemerkenswerten Schritt haben die Bundesländer Bremen und Thüringen die Debatte über Gesundheitskioske wieder auf die politische Agenda gebracht, indem sie einen Vorstoß unternommen haben, um diese niedrigschwelligen Anlaufstellen in sozial benachteiligten Gebieten einzurichten. Diese Initiative, die dem Gesundheitsausschuss des Bundesrats zur Abstimmung vorgelegt wurde, markiert eine potenzielle Wiederaufnahme eines Projekts, das ursprünglich als zentraler Bestandteil des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) gedacht war.

Die Gesundheitskioske, ein Lieblingsprojekt von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, wurden zunächst aus dem Entwurf des GVSG gestrichen, nachdem Bedenken hinsichtlich möglicher Kosten und Doppelstrukturen im Gesundheitssystem aufgekommen waren. Dennoch haben Befürworter argumentiert, dass diese Kioske einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in benachteiligten Gemeinden leisten könnten.

Die vorgeschlagenen Gesundheitskioske sollen als niedrigschwellige Anlaufstellen fungieren, die den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, Präventionsmaßnahmen und sozialen Versorgungsangeboten erleichtern sollen. Sie sollen eng mit bestehenden Beratungsstellen und Gesundheitseinrichtungen verbunden sein und neben persönlichen auch digitale und telefonische Beratungsmöglichkeiten bieten.

Die Kosten für den Betrieb der Gesundheitskioske und die erbrachten Leistungen sollen zwischen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), den beteiligten Kommunen und der Privaten Krankenversicherung (PKV) aufgeteilt werden. Dabei soll die GKV 50 Prozent der Kosten tragen, die beteiligten Kommunen 44,5 Prozent und die PKV 5,5 Prozent.

Zusätzlich zu den Gesundheitskiosken wird auch der Aufbau von Primärversorgungszentren vorgeschlagen, die eine erweiterte medizinische Grundversorgung bieten sollen. Diese Zentren sollen neben hausärztlicher Versorgung auch weitere medizinische Dienstleistungen je nach Bedarf der Region anbieten.

Die Entscheidung über die Umsetzung dieser Vorschläge liegt nun in den Händen des Gesundheitsausschusses des Bundesrats, der am kommenden Freitag darüber abstimmen wird.

Die Wiederaufnahme der Diskussion über Gesundheitskioske durch die Bundesländer Bremen und Thüringen ist ein bemerkenswerter Schritt, der zeigt, dass das Thema nach wie vor auf politischem Interesse stößt. Während die Kostenfrage weiterhin ein zentrales Anliegen bleibt, könnte die Einrichtung dieser niedrigschwelligen Anlaufstellen einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in benachteiligten Gemeinden leisten. Die Entscheidung des Gesundheitsausschusses des Bundesrats am kommenden Freitag wird zeigen, ob dieses Projekt wieder auf Kurs gebracht wird.

 

Engpass und Ausnahme: Die Rolle von Jumbopackungen in der Arzneimittelversorgung

Inmitten der anhaltenden Diskussionen über Arzneimittelversorgung und Kosteneffizienz im Gesundheitswesen hat die Debatte über die Abgabe von Jumbopackungen in Apotheken erneut an Fahrt aufgenommen. Jumbopackungen, definiert als Arzneimittelpackungen mit einer Stückzahl oberhalb des üblichen Normbereichs, stehen im Fokus einer Kontroverse darüber, ob sie zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgegeben werden sollten.

Gemäß geltendem Recht werden Jumbopackungen in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen, es sei denn, bestimmte Ausnahmen sind gegeben. Die Packungsgrößenverordnung und der Rahmenvertrag schließen die Erstattung von Jumbopackungen aus, es sei denn, es liegen besondere Umstände vor, wie etwa im Falle des Sprechstundenbedarfs.

Das Lieferengpassgesetz (Arzneimittel-Lieferungsverordnung - ALBVVG) bietet eine weitere Ausnahme von der Regel: Wenn mehrere Packungen verordnet, aber nicht lieferbar sind und auch keine alternativen Präparate beschafft werden können, darf eine Jumbopackung ausnahmsweise zu Lasten der Krankenkasse abgerechnet werden.

Allerdings müssen hierbei bestimmte Kriterien erfüllt sein, einschließlich der Nichtverfügbarkeit des verordneten Arzneimittels trotz Anfragen beim Großhandel und der Sicherstellung, dass die verordnete Gesamtmenge des Wirkstoffs nicht überschritten wird.

Im Falle eines dringenden Bedarfs ermöglicht der Rahmenvertrag den Apotheken, auf Grundlage der vorliegenden Verordnung dennoch zu Lasten der Krankenkasse zu versorgen. Dabei dürfen die nach Stückzahl verordnete Menge die größte festgelegte Messzahl nicht überschreiten, und es ist nur die größte Packung, ein Vielfaches dieser Packung oder eine der verordneten Menge nächstliegende kleinere vorrätige Packungsgröße abzugeben.

Die Diskussion um die Abgabe von Jumbopackungen verdeutlicht die komplexen Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf die Balance zwischen Patientenversorgung und Kosteneffizienz. Während die Regulierung der Jumbopackungen eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung einer angemessenen Arzneimittelversorgung spielt, müssen gleichzeitig Mechanismen existieren, um im Notfall eine adäquate und zeitnahe Versorgung zu gewährleisten. Die aktuellen gesetzlichen Regelungen bieten hierbei einen Rahmen, der sowohl die Bedürfnisse der Patienten als auch die finanziellen Interessen des Gesundheitssystems berücksichtigt. Es bleibt jedoch entscheidend, dass diese Regelungen transparent und einheitlich angewendet werden, um eine gerechte und effektive Arzneimittelversorgung für alle Patienten sicherzustellen.

 

Mutige Apothekerin klammert sich an Fluchtfahrzeug: Dorstenerin verfolgt Trickbetrüger in actionreifer Verfolgungsjagd

Die ruhigen Straßen von Dorsten wurden am Dienstagnachmittag Zeuge eines dramatischen Vorfalls, der sich wie eine Szene aus einem Hollywood-Actionfilm entfaltete. Anke Murlat, die erfahrene Inhaberin der Alten Markt Apotheke, wurde Opfer eines gewagten Trickbetrugs, der zu einer mutigen Verfolgungsjagd führte.

Die Ereignisse begannen, als ein raffinierter Betrüger Murlat mit einer einfachen Ablenkungstaktik hereinlegte, indem er nach einem Glas Wasser fragte. In dem Moment, als sie ihm behilflich war, nutzte der Dieb die Gelegenheit, um das Wechselgeld zu stehlen und sich aus dem Staub zu machen. Doch Murlat, erfüllt von Wut und Entschlossenheit, entschied sich, nicht tatenlos zuzusehen.

Mit einem Aufschrei der Empörung verfolgte sie den Dieb und stellte sich ihm sogar körperlich in den Weg, als er versuchte, in seinem Auto zu fliehen. Unerschrocken klammerte sie sich an die Motorhaube seines Wagens, als dieser ruckartig losfuhr und sie gegen ihren Willen mit sich zog. Eine gefährliche Fahrt durch die Straßen von Dorsten begann, während Murlat tapfer an der Motorhaube festhielt.

Nach etwa 500 Metern endete die Fahrt abrupt, als der Dieb von einer Begleiterin zur Vernunft gebracht wurde und zum Halten gezwungen wurde. Doch selbst in dieser kritischen Situation beharrte Murlat darauf, dem Dieb sein Unrecht klarzumachen, was schließlich dazu führte, dass er das gestohlene Geld zurückgab.

Trotz ihres Heldentums betont die Polizei die Gefahren, denen Murlat ausgesetzt war, und warnt davor, sich selbst in solch gefährliche Situationen zu begeben, um Diebe zu stellen. Die Fahndung nach dem Betrüger läuft derweil auf Hochtouren, und die Behörden hoffen darauf, den Täter bald dingfest zu machen.

Anke Murlats unerschrockenes Handeln inmitten des dramatischen Vorfalls verdient höchste Anerkennung. Ihre Entschlossenheit und Tapferkeit sind ein Beweis für den Mut und die Standhaftigkeit, die viele von uns in ähnlichen Situationen zeigen würden. Dennoch ist es wichtig, die Warnungen der Polizei ernst zu nehmen und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen, um Diebe zu stellen. Murlats mutige Tat zeigt, dass wir alle eine Rolle dabei spielen können, Kriminalität zu bekämpfen, aber es ist ebenso wichtig, unsere Sicherheit nicht zu gefährden.

 

Europas Drogenkrise: Steigender Konsum, steigende Todesfälle

In Europa eskaliert die Drogenkrise weiter, wie der jüngste Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) alarmierend verdeutlicht. Trotz jahrelanger Bemühungen und verstärkter Maßnahmen seitens der EU verzeichnet der Kontinent einen besorgniserregenden Anstieg neuer Drogenarten und damit verbundener Todesfälle. Die EMCDDA spricht von einer "wachsenden Bedrohung", die nicht nur das Gesundheitswesen, sondern auch die Sicherheit und Stabilität der Gesellschaft beeinträchtigt.

Ein zentrales Anliegen des Berichts ist die Verbreitung hochwirksamer synthetischer Substanzen und neuartiger Drogenmischungen, die eine erhebliche Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Insbesondere der Konsum von synthetischen Opioiden wie Fentanyl und Nitazen, die bereits in den USA eine verheerende Gesundheitskrise ausgelöst haben, gewinnt in Europa an Bedeutung. Diese Substanzen sind oft Bestandteil von tödlichen Cocktails, deren Konsum für viele Menschen unberechenbare und potenziell lebensgefährliche Folgen hat.

Neben den synthetischen Opioiden bereitet auch der wachsende Kokainkonsum den Behörden Sorgen. Kokain, das bereits seit Jahren ein Comeback erlebt, ist mittlerweile in etwa 20 Prozent aller Drogentodesfälle in Europa verwickelt. Die Beschlagnahmung von Rekordmengen an Kokain in der EU verdeutlicht die Ausmaße des Problems und unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Eindämmung des Drogenhandels und des Konsums.

Ein weiteres besorgniserregendes Phänomen ist der gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Konsum verschiedener Drogen, der weit verbreitet ist und die Gesundheitsrisiken für die Konsumenten erhöht. Oftmals werden dabei hochwirksame synthetische Opioide konsumiert, die falsch deklariert oder mit anderen Substanzen versetzt sind, was die Behandlung von Überdosierungen erschwert und die Gefahren für die öffentliche Gesundheit erhöht.

Als Reaktion auf die eskalierende Drogenkrise plant die EU die Gründung einer neuen Drogenagentur, die mit erweiterten Befugnissen und einem größeren Handlungsspielraum ausgestattet sein wird. Diese Behörde wird eng mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, um Frühwarnungen auszusprechen und Gesundheits- und Sicherheitsbedrohungen zu bewerten. Die Hoffnungen ruhen auf dieser neuen Agentur, doch angesichts der schnellen Entwicklungen auf dem Drogenmarkt bleibt die Situation besorgniserregend.

Die alarmierenden Zahlen und Entwicklungen im Bereich des Drogenkonsums und der damit verbundenen Todesfälle in Europa verdeutlichen die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen seitens der Behörden. Die geplante Gründung einer neuen Drogenagentur durch die EU ist ein wichtiger Schritt, um den Herausforderungen des Drogenhandels und des Konsums wirksam zu begegnen. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass diese Maßnahmen ausreichen, um die eskalierende Krise einzudämmen und die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

 

Medikamentöse Therapie bei Depression: Neueste Erkenntnisse und Fallstudien

In einem kürzlich abgehaltenen Webinar von Pharma4u mit dem Titel "100 Medikationsanalysen später" stand das Thema unipolare Depression im Mittelpunkt. Dr. Alexander Ravati eröffnete das Webinar, indem er die neuesten Erkenntnisse aus der nationalen Versorgungsleitlinie von September 2022 zusammenfasste.

Die unipolare Depression betrifft eine beträchtliche Anzahl von Menschen in Deutschland, mit einer steigenden Tendenz. Die Therapie dieser Erkrankung erfordert eine präzise Differenzierung zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Depression, da die Behandlung entsprechend angepasst wird. Die Schweregrade werden gemäß ICD-10 anhand von Haupt- und Zusatzsymptomen bestimmt, wie etwa depressive Stimmung, Interessenverlust und verminderte Antriebsstärke.

Depressionen verlaufen oft episodisch und können verschiedene Phasen durchlaufen, von remittierend bis chronisch. Die Wahl der medikamentösen Therapie hängt vom Schweregrad der Depression ab. Während bei leichteren und erstmaligen Episoden zunächst niedrigintensive Interventionen bevorzugt werden, wird bei mittelgradigen und schweren Depressionen eine sofortige medikamentöse Therapie in Kombination mit Psychotherapie empfohlen.

Die Auswahl des richtigen Antidepressivums sollte individuell erfolgen und die Präferenzen des Patienten berücksichtigen. Bei der Therapieüberwachung ist besonders auf das Auftreten von Suizidgedanken und mögliche Nebenwirkungen zu achten.

Im Falle eines Therapieversagens müssen verschiedene Ursachen wie mangelnde Adhärenz oder unzureichende Wirkung des Antidepressivums evaluiert werden. Eine Anpassung der Therapie kann eine Kombination aus Psychotherapie, Änderung der Medikation oder Erhöhung der Dosis umfassen. Der Wechsel zu einem anderen Antidepressivum ist oft als letzte Maßnahme und nur unter bestimmten Bedingungen empfohlen.

Ein Fallbeispiel wurde präsentiert, bei dem die Optimierung der Medikation im Fokus stand. Die Teilnehmer des Seminars diskutierten potenzielle Anpassungen basierend auf den aktuellen Symptomen und der Medikation der Patientin.

Die ärztliche Perspektive betonte die Bedeutung einer umfassenden Therapie, insbesondere bei komplexen Fällen wie posttraumatischen Depressionen. Die Allgemeinärztin betonte die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überprüfung und Anpassung der Medikation, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die Wirksamkeit der Behandlung zu optimieren.

Abschließend wurde die Bedeutung einer ganzheitlichen Behandlung und individuellen Betreuung betont, um den Therapieerfolg zu maximieren und den Patienten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.

Dieser journalistische Bericht bietet eine umfassende Zusammenfassung der aktuellen Erkenntnisse und Empfehlungen im Bereich der medikamentösen Therapie bei unipolarer Depression. Er verdeutlicht die Komplexität der Behandlung und betont die Bedeutung einer individualisierten Herangehensweise sowie einer sorgfältigen Überwachung der Patienten. Die journalistische Darstellung ermöglicht es Lesern, sich ein fundiertes Bild von den Herausforderungen und Möglichkeiten in der Behandlung dieser weit verbreiteten Erkrankung zu machen.

 

Keuchhusten-Epidemie erschüttert Europa: Alarmierender Anstieg von Fällen in mehreren Ländern

Der dramatische Anstieg der Keuchhustenfälle in Europa hat die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Impfungen und präventiven Maßnahmen gelenkt. Trotz der Verfügbarkeit von Impfstoffen bleibt Keuchhusten eine Herausforderung, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Säuglinge und Kleinkinder.

Seit Juni 2023 verzeichneten die Niederlande einen alarmierenden Anstieg der Keuchhustenfälle, wobei besonders Babys betroffen waren. Das niederländische Gesundheitsinstitut RIVM warnte vor der zunehmenden Verbreitung der Krankheit und betonte die Notwendigkeit einer verbesserten Impfrate, insbesondere in Gebieten mit niedrigem Impfschutz.

Ähnliche Trends wurden auch in anderen europäischen Ländern wie Dänemark, Großbritannien, Kroatien und der Schweiz beobachtet. Einige Länder haben Epidemien ausgerufen, um den Ernst der Situation hervorzuheben und Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit zu ergreifen.

Experten weisen darauf hin, dass neben sinkenden Impfraten auch strukturelle Veränderungen der Keuchhustenbakterien zu einem erhöhten Infektionsrisiko beitragen könnten. Die vorübergehende Abnahme von Keuchhustenfällen während der COVID-19-Pandemie könnte ebenfalls zur aktuellen Zunahme beigetragen haben, da weniger Menschen natürliche Immunität aufbauen konnten.

Die Prävention von Keuchhusten bleibt eine Herausforderung, aber die Impfung von Schwangeren und engeren Kontaktpersonen von Neugeborenen ist ein wichtiger Schritt zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe bei Säuglingen. Eine verbesserte Aufklärung über die Krankheit und die Bedeutung der Impfung ist entscheidend, um die Ausbreitung von Keuchhusten einzudämmen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

Der Anstieg der Keuchhustenfälle in Europa verdeutlicht die dringende Notwendigkeit einer konsequenten Impfstrategie und verbesserten Aufklärung. Es ist entscheidend, dass Regierungen und Gesundheitsbehörden Maßnahmen ergreifen, um die Impfraten zu steigern und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen. Die Bekämpfung von Keuchhusten erfordert eine koordinierte und umfassende Herangehensweise, um Ausbrüche einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu erhalten.

 

Vogelgrippe-Alarm: Kind in Indien schwer erkrankt

Ein alarmierender Fall von Vogelgrippe hat die Gesundheitsbehörden in Indien aufgeschreckt, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Infektion eines vierjährigen Kindes gemeldet hat. Das Kind, das engen Kontakt zu Hühnern hatte, musste aufgrund der Schwere seiner Symptome intubiert werden.

Nach Angaben der WHO handelt es sich bei dem gemeldeten Fall um den Subtypen Influenza A(H9N2), der zum zweiten Mal in Indien dokumentiert wurde, nachdem der erste Fall im Jahr 2019 verzeichnet wurde.

Der Krankheitsverlauf begann Ende Januar, als das Kind mit Symptomen wie Fieber, Atembeschwerden und Bauchschmerzen zum Kinderarzt gebracht wurde. Aufgrund der Ernsthaftigkeit seiner Erkrankung wurde das Kind in ein Krankenhaus eingeliefert und auf die Intensivstation verlegt. Nach einer vierwöchigen Behandlung wurde das Kind entlassen, jedoch musste es kurz darauf erneut hospitalisiert werden, diesmal in einem anderen Krankenhaus, wo es aufgrund seiner Atemnot intubiert werden musste. Ein Abstrich wurde genommen und die Anwesenheit von Influenza A (H9N2) bestätigt. Das Kind wurde schließlich am 1. Mai unter Sauerstoffzufuhr aus der Klinik entlassen.

Vogelgrippeviren werden hauptsächlich von infizierten Vögeln auf den Menschen übertragen, wobei eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch äußerst selten ist. Es wurde festgestellt, dass andere Personen im Umfeld des erkrankten Kindes keine Anzeichen einer Infektion aufweisen, was auf eine begrenzte Übertragung hindeutet.

Obwohl Vogelgrippe in den meisten Fällen mild verläuft, besteht die Besorgnis, dass sich die Viren mutieren und eine leichtere Übertragung von Mensch zu Mensch ermöglichen könnten. In Anbetracht dieser Möglichkeit wurden Impfstoffkandidaten entwickelt, um im Falle einer Pandemie schnell verfügbar zu sein.

Die WHO betont die Bedeutung der Überwachung und Untersuchung von Krankheitsausbrüchen und fordert Länder auf, wachsam zu sein. Bisher schätzt die WHO das Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem spezifischen Virus ausgeht, als gering ein.

Der jüngste Fall von Vogelgrippe bei einem Kind in Indien verdeutlicht die bestehende Bedrohung durch zoonotische Krankheiten und unterstreicht die Notwendigkeit einer ständigen Überwachung und Vigilanz seitens der Gesundheitsbehörden. Dieser Fall sollte als Weckruf dienen, um die Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle von Infektionskrankheiten zu verstärken und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene zu intensivieren.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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