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  • 30.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Wandel und Wagnis
    30.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Wandel und Wagnis
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein Treuhand-Bericht offenbart die prekäre Lage von 1750 Apothekenstandorten in Deutschland, während nur jede dritte Filiale finanziell ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Wandel und Wagnis

 

Eine umfassende Analyse von ökonomischen Herausforderungen, rechtlichen Entscheidungen, innovativen Lösungen und zukunftsweisenden Entwicklungen im Gesundheitswesen

Ein Treuhand-Bericht offenbart die prekäre Lage von 1750 Apothekenstandorten in Deutschland, während nur jede dritte Filiale finanziell stabil ist. Gleichzeitig erreicht die Freie Apothekerschaft einen Meilenstein mit ihrem 1000. Mitglied und strebt Vertragsverhandlungen an. Doch rechtliche Entscheidungen wie das jüngste Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe zur Unfallversicherung zeigen potenzielle Auswirkungen auf Apothekenbetreiber. Währenddessen werden auf dem Gebiet der Gesundheitsversorgung innovative Wege beschritten, wie das 4D-Konzept des Fraunhofer ITMP, das die Grenzen zwischen Forschung und Versorgung verschwimmen lässt. Mit dem Apostart-Award und der Integration des E-Rezepts in die TK-App markieren weitere Entwicklungen wichtige Schritte in Richtung digitaler Transformation. Doch die Branche steht auch vor Herausforderungen wie dem Apothekensterben in Bremen und Lieferengpässen bei Verbandmitteln. Während das Thema Lachgas-Konsum auf Alarmglocken stößt, bieten neue Hoffnungen im Kampf gegen Adipositas und innovative Ansätze in der Gesundheitsversorgung auf dem Land Lichtblicke. Diese vielfältige Palette an Entwicklungen spiegelt die Dynamik und die Herausforderungen wider, denen sich die deutsche Apothekenbranche gegenüber sieht.

 

Filialapotheken in Deutschland: Treuhand-Bericht enthüllt, dass 1750 Standorte in prekärer Lage sind, während nur jeder dritten Filiale gut geht

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen, wie aus den neuesten Zahlen der Treuhand Hannover hervorgeht. Im vergangenen Jahr wurden 92 Filialen geschlossen, während nur 27 Neugründungen und 124 Übernahmen verzeichnet wurden. Dieser Trend spiegelt einen Rückgang der Apothekenverbünde wider, was auf finanzielle Belastungen für viele Inhaber hinweist.

Die Treuhand betont die Bedeutung der Nutzung von Synergien, um das Filialgeschäft rentabel zu machen. Entscheidungen zur Filialisierung sollten nicht leichtfertig getroffen werden, da die Anforderungen und Erwartungen gestiegen sind. Laut einer aktuellen Analyse verzeichnen Filialen im Durchschnitt weniger Kunden und Umsatz im Vergleich zu Einzelapotheken, erzielen jedoch einen höheren Rohgewinn, hauptsächlich aufgrund günstigerer Einkaufskonditionen.

Trotz eines durchschnittlichen Betriebsergebnisses von 2,9 Prozent des Umsatzes vor Steuern schreiben 20 Prozent der Filialen Verluste, und fast ein weiteres Fünftel erreicht nicht einmal die Hälfte des durchschnittlichen Gewinns. Dies deutet darauf hin, dass eine beträchtliche Anzahl von Filialen in einer finanziell prekären Lage ist. Auf der anderen Seite sind etwa ein Drittel aller Filialen genauso rentabel oder sogar rentabler als Einzelapotheken.

Die Auswahl des richtigen Standorts und eine gründliche Prüfung der finanziellen Lage sind entscheidend, insbesondere bei Übernahmen. Zukünftige Personalkosten, insbesondere für Filialleitungen, müssen sorgfältig kalkuliert werden. Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Gewinn einer Filiale zum Einkommen des Inhabers hinzugefügt wird, was sich auf Steuern und Tilgungen auswirkt.

Managementqualitäten sind ebenso wichtig wie pharmazeutische Fähigkeiten, da der Erfolg einer Filiale stark von der Filialleitung abhängt. Die Einführung neuer Strukturen und die Delegation von Aufgaben können dazu beitragen, den Erfolg zu steigern. Bonussysteme, die die Leistung der Leitung am wirtschaftlichen Ergebnis beteiligen, können ebenfalls wirksam sein.

Obwohl Synergien aufgrund der Apothekenbetriebsordnung begrenzt sind, können Einsparungen bei der Warenwirtschaft, Einkaufsstrategie, Personalplanung und Marketing erzielt werden. Eine klare Strategie, gute Führungs- und Delegationsfähigkeiten des Inhabers sowie ein motivierter Filialleiter sind entscheidend für den Erfolg. Trotz der Herausforderungen bleibt die Filialisierung eine der wenigen Expansionsmöglichkeiten für Apotheken.

Die aktuellen Zahlen und Analysen der Treuhand Hannover zeigen deutlich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen viele Filialapotheken in Deutschland konfrontiert sind. Der Rückgang der Apothekenverbünde und die steigende Anzahl von Schließungen verdeutlichen die Dringlichkeit für Inhaber, ihre Geschäftsmodelle zu überprüfen und anzupassen. Die Betonung der Synergienutzung und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Standortauswahl und Finanzplanung sind zentrale Lehren aus diesen Erkenntnissen. Die Apothekenbranche steht vor großen Herausforderungen, aber mit der richtigen Strategie und Führung sind Chancen auf Erfolg weiterhin vorhanden.

 

Freie Apothekerschaft erreicht 1000. Mitglied und strebt Verhandlung von Verträgen an

Die Freie Apothekerschaft (FA) verzeichnet einen bedeutsamen Meilenstein in ihrer Entwicklung, indem sie ihr 1000. Mitglied begrüßt. Lange Zeit galt die FA als ein kleiner Verein mit begrenzter Mitgliederzahl, doch ihr konsequentes Engagement und ihre fokussierte Arbeit haben zu diesem Erfolg geführt. Am 21. Mai wurde Dr. Elisabeth Quick von der Rats Apotheke in Einbeck, Niedersachsen, als das 1000. Mitglied offiziell aufgenommen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, die Arbeit des Vereins finanziell zu unterstützen und betont die Bedeutung der FA bei der Einklagung von Honoraranpassungen sowie der Bekämpfung rechtswidriger Werbung ausländischer Arzneimittellogistiker.

Reinhard Rokitta, einer der Gründer der FA, äußert sich erfreut über den Mitgliederzuwachs und hebt die symbolische Bedeutung dieses Meilensteins hervor. Besonders bemerkenswert sei der Beitritt von Dr. Quick, einer Apothekerin mit einer nahezu 500-jährigen Geschichte in der Tradition ihrer Apotheke.

Die 1. Vorsitzende Daniela Hänel zeigt sich ebenso erfreut über den Zuwachs an Mitgliedern und betrachtet diesen als Anerkennung ihrer berufspolitischen Arbeit. Sie äußert ihre Zuversicht in Bezug auf die Zukunft und strebt weitere Mitgliederzugänge an, um die Ziele der FA voranzutreiben.

Trotz des Erfolgs ist sich die Führungsebene der FA bewusst, dass noch viel Arbeit vor ihnen liegt. Sollte die Berufsvertretung nicht ausreichend handeln, erwägt die FA die Möglichkeit, einen professionellen Verhandler zu engagieren, um ihre Interessen gegenüber der Politik und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung zu vertreten.

Der Beitritt des 1000. Mitglieds zur Freien Apothekerschaft markiert einen bedeutenden Moment in der Geschichte des Vereins. Dieser Erfolg verdeutlicht nicht nur die wachsende Unterstützung für die Arbeit der FA, sondern unterstreicht auch die Bedeutung der Berufspolitik für lokale Apotheken. Die Entscheidung, einen professionellen Verhandler zu engagieren, falls nötig, zeigt das Engagement der FA, die Interessen ihrer Mitglieder entschlossen zu vertreten und sich für eine verbesserte Arbeitsumgebung einzusetzen.

 

Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe: Ausschlussklausel in Unfallversicherung greift auch bei Depression – Apothekenbetreiber könnten ebenfalls betroffen sein

Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat kürzlich ein wegweisendes Urteil gefällt, das die Reichweite von Ausschlussklauseln in privaten Unfallversicherungen betrifft. In dem Fall (Aktenzeichen: 12 U 175/23) entschied das Gericht, dass ein Leistungsausschluss für Unfälle aufgrund von Geistes- oder Bewusstseinsstörungen auch dann gilt, wenn die versicherte Person infolge einer solchen Störung nicht in der Lage ist, ihre Handlungen rational zu steuern.

Die Klage wurde von einer Mutter eingereicht, die vor Jahren eine private Unfallversicherung für ihren heute 21-jährigen Sohn abgeschlossen hatte. Die Versicherungsbedingungen sahen unter anderem vor, dass Unfälle aufgrund von Geistes- oder Bewusstseinsstörungen von der Leistungspflicht ausgeschlossen waren.

Der Sohn litt an einer generalisierten Angststörung mit depressiven Phasen. Im Januar 2019 sprang er in einem Suizidversuch aus dem Fenster seines Zimmers und zog sich dabei schwere Verletzungen zu.

Die Forderung der Mutter auf Leistungen seitens des Versicherers wurde abgelehnt, mit der Begründung, dass es an einer Unfreiwilligkeit des Unfallereignisses mangele. Das Landgericht Baden-Baden und später auch das Oberlandesgericht Karlsruhe bestätigten diese Entscheidung.

Das Karlsruher Gericht betonte, dass ein Anspruch auf Leistungen durch einen privaten Unfallversicherer voraussetzt, dass die versicherte Person durch ein plötzlich von außen auf ihren Körper einwirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erlitten hat. Selbst wenn die versicherte Person zum Zeitpunkt des Suizidversuchs nicht in der Lage war, frei zu handeln, griff der Ausschlusstatbestand für Unfälle durch eine Geistes- oder Bewusstseinsstörung.

Eine Geistesstörung wurde vom Gericht definiert als eine ernsthafte Beeinträchtigung der Fähigkeit, Sinneseindrücke schnell und genau zu erfassen, sie geistig zu verarbeiten und angemessen darauf zu reagieren. Diese Definition umfasst auch Fälle, in denen die versicherte Person nicht in der Lage ist, ihre Handlungen rational zu steuern, selbst wenn ihre Aufnahme- oder Reaktionsfähigkeit nicht beeinträchtigt ist.

Das Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe könnte weitreichende Folgen für Versicherungsnehmer haben, die an psychischen Erkrankungen leiden. Es unterstreicht die Bedeutung einer klaren Formulierung von Versicherungsbedingungen und stellt sicher, dass Versicherungsunternehmen nicht zur Leistung verpflichtet sind, wenn Unfälle aufgrund von Geistes- oder Bewusstseinsstörungen eintreten. Apothekenbetreiber könnten ebenfalls betroffen sein, da sie oft aufgrund des hohen Stressniveaus und der langen Arbeitszeiten einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme ausgesetzt sind.

Das Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe setzt einen wichtigen Präzedenzfall für die Auslegung von Ausschlussklauseln in privaten Unfallversicherungen. Es verdeutlicht die Bedeutung einer klaren Formulierung von Versicherungsbedingungen und stellt sicher, dass Versicherungsunternehmen nicht zur Leistung verpflichtet sind, wenn Unfälle aufgrund von Geistes- oder Bewusstseinsstörungen eintreten. Dieses Urteil könnte dazu führen, dass Versicherungsnehmer ihre Policen genauer überprüfen und sich bewusst werden, dass auch psychische Erkrankungen in den Deckungsumfang ihrer Versicherung einbezogen werden müssen.

 

Kammergericht Berlin weist Berufung eines Verkehrssünders zurück

Das Kammergericht Berlin hat kürzlich eine Rechtsbeschwerde eines Autofahrers abgelehnt, der im Bereich einer innerörtlich gelegenen Schule geblitzt wurde, weil er die zulässige Höchstgeschwindigkeit erheblich überschritten hatte. In dem Beschluss vom 27. Februar 2023 (Aktenzeichen: 3 ORbs 22/23) wurde festgestellt, dass der Autofahrer nicht erfolgreich ein Augenblicksversagen geltend machen konnte, um sich gegen die auferlegten Strafen zu verteidigen.

Der Autofahrer war nach Abzug eines Toleranzwerts mit 62 Kilometern pro Stunde statt der erlaubten 30 Kilometer pro Stunde unterwegs. Neben einer Geldbuße sollte er auch für einen Monat auf seine Fahrerlaubnis verzichten. Der Autofahrer argumentierte, dass er das Geschwindigkeitsbegrenzungsschild übersehen habe und daher die Verhängung eines vorübergehenden Fahrverbots nicht gerechtfertigt sei.

Das Kammergericht Berlin wies jedoch die Argumentation des Autofahrers zurück. Es wurde festgestellt, dass der Autofahrer sich bewusst war, dass er sich im Bereich einer Schule befand, was gegen ein Augenblicksversagen spricht. In Schulbereichen müsse ein Fahrer damit rechnen, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten. Die Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung wurde als zusätzlicher Faktor berücksichtigt.

Diese Entscheidung des Kammergerichts Berlin wirft ein Licht auf die rechtliche Behandlung von Verkehrssündern, insbesondere im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit von Behauptungen über ein angebliches Augenblicksversagen. Es unterstreicht die Verantwortung von Fahrern, sich bewusst zu sein und die geltenden Verkehrsvorschriften einzuhalten, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Schulen.

Die Entscheidung des Kammergerichts Berlin ist eine klare Botschaft an Verkehrsteilnehmer, dass Unkenntnis oder das Übersehen von Verkehrsschildern keine Entschuldigung für Geschwindigkeitsübertretungen sind. Die Verantwortung liegt bei jedem Fahrer, sich der Verkehrsvorschriften bewusst zu sein und diese einzuhalten, insbesondere in Bereichen wie Schulen, wo die Sicherheit von Kindern oberste Priorität hat. Dieser Beschluss dient als Mahnung an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Aufmerksamkeit und Vorsicht im Straßenverkehr zu erhöhen.

 

Zeitenwende in der Gesundheitspolitik gefordert

In einem kürzlich gehaltenen Vortrag forderte der CEO der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK), Herr Müller Storm, eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Gesundheitspolitik. Storm betonte, dass das bestehende Gesundheitssystem vor zahlreichen Herausforderungen stehe, die nicht mehr allein durch traditionelle Ansätze bewältigt werden könnten.

Das deutsche Gesundheitswesen sieht sich mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert, darunter steigende Gesundheitskosten, ungleiche Versorgungsmöglichkeiten in verschiedenen Regionen, Mangel an Fachkräften und ineffiziente bürokratische Strukturen. Infolgedessen sei eine umfassende Reform dringend erforderlich, um das System zukunftsfähig zu machen.

Eine potenzielle Zeitenwende könnte verschiedene Maßnahmen umfassen, darunter die Förderung von Innovationen im Gesundheitsbereich, die Stärkung präventiver Gesundheitsmaßnahmen, eine gerechtere Finanzierung des Gesundheitssystems und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen.

Storms Appell stößt auf geteilte Reaktionen. Einige Gesundheitspolitiker und Experten unterstützen die Forderung nach grundlegenden Veränderungen im Gesundheitswesen und sehen darin eine Chance, langjährige Probleme anzugehen. Andere sind skeptisch und betonen die Komplexität der Herausforderungen sowie die Schwierigkeit, einen Konsens über die notwendigen Reformen zu erzielen.

Insgesamt signalisiert Storms Forderung nach einer Zeitenwende in der Gesundheitspolitik eine wachsende Erkenntnis innerhalb der Branche, dass traditionelle Ansätze nicht mehr ausreichen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie diese Forderung in konkrete politische Maßnahmen umgesetzt werden wird.

Storms Forderung nach einer Zeitenwende in der Gesundheitspolitik markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer dringend benötigten Reform des deutschen Gesundheitssystems. Angesichts der vielfältigen Probleme, denen das Gesundheitswesen gegenübersteht, ist es unerlässlich, dass politische Entscheidungsträger und Stakeholder gemeinsam daran arbeiten, nachhaltige Lösungen zu finden. Obwohl die Umsetzung solcher Veränderungen herausfordernd sein wird, bietet sie die Möglichkeit, das Gesundheitssystem für zukünftige Generationen zu verbessern und sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger angemessen versorgt werden.

 

Fraunhofer ITMP präsentiert wegweisendes 4D-Konzept zur Verknüpfung von Forschung und Versorgung im Gesundheitswesen

Das Fraunhofer-Institut für translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP) hat ein wegweisendes Konzept vorgestellt, das die Grenzen zwischen Forschung und medizinischer Versorgung auf innovative Weise verschwimmen lässt. Unter dem Namen "4D-Konzept" vereint es die bislang separaten Bereiche der Arzneimittelentwicklung, medizinischen Gerätetechnik, Diagnostik und Datenanalyse. Diese integrierte Herangehensweise wurde von Professor Dr. Gerd Geißlinger während des Fortbildungskongresses Pharmacon in Meran präsentiert.

Geißlinger, Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie am Klinikum der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und Leiter des Fraunhofer ITMP, betonte die Notwendigkeit einer transdisziplinären Ausrichtung der Arzneimittelforschung. Er erklärte, dass herkömmliche Innovationen im Bereich der Arzneimittelentwicklung nicht mehr ausreichen und ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist, um die Bedürfnisse verschiedener Patientengruppen zu erfüllen.

Das Herzstück des 4D-Konzepts liegt in der individuellen Anpassung der Therapie an die Bedürfnisse der Patienten. Dies erfordert eine präzise Diagnostik und Analyse von Biomarkern, um das richtige Medikament in der richtigen Dosierung zu verabreichen. Zudem wird betont, dass zukünftige Therapien möglicherweise auf neuartigen Technologien basieren könnten, wie zum Beispiel zellbasierte Therapien, was die Entwicklung entsprechender medizinischer Geräte erfordern würde.

Das 4D-Konzept spiegelt die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen wider, darunter Ärzte, Naturwissenschaftler, Informatiker und Ingenieure. Diese arbeiten eng zusammen, um innovative Ideen und Technologien aus der Forschung in die klinische Praxis zu überführen und so einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu leisten.

Ein konkretes Beispiel für die Umsetzung des 4D-Konzepts ist die "4D-Entzündungsklinik", in der Patienten mit Immunerkrankungen ganzheitlich betreut werden. Durch die Einbindung verschiedener Fachärzte sowie Experten aus den Bereichen Forschung und Technologie wird eine optimale Versorgung gewährleistet, die nicht nur den Patienten zugutekommt, sondern auch zu einer effizienteren Nutzung von Ressourcen in der Gesundheitsversorgung beiträgt.

Das 4D-Konzept des Fraunhofer ITMP ist ein wegweisender Ansatz, der die Trennung zwischen Forschung und Versorgung im Gesundheitswesen überwindet. Durch die Integration verschiedener Disziplinen und die Fokussierung auf individualisierte Therapien könnte es einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Behandlung ermöglichen. Die vorgestellten Konzepte wie die "4D-Entzündungsklinik" zeigen, dass eine ganzheitliche Betrachtung der Patientenbedürfnisse zu effektiveren Behandlungsmethoden führen kann.

 

Apostart-Award 2024: Innovationen für die Zukunft der Apothekenbranche

Der diesjährige Apostart-Award auf der Expopharm verspricht eine bahnbrechende Plattform für aufstrebende Unternehmen sowie erstmalig auch für Apothekenteams, um ihre wegweisenden Innovationen und kreativen Ideen für die zukünftige Entwicklung der Apotheken- und Gesundheitsbranche zu präsentieren. Bis zum 5. Juli haben Interessenten die Möglichkeit, sich in drei Kategorien für diese renommierte Auszeichnung zu bewerben, die am 9. Oktober auf der Expopharm in München verliehen wird.

Die Erweiterung des Apostart-Awards, um Apothekenteams einzubeziehen, unterstreicht das wachsende Interesse und die Notwendigkeit, die Apothekenlandschaft durch gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen und Fachkräften zu transformieren. In drei verschiedenen Kategorien haben Teilnehmer die Chance, ihre innovativen Konzepte und Produkte einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und wertvolle Anerkennung sowie finanzielle Unterstützung zu gewinnen.

Die erste Kategorie, "Von Apotheken für Apotheken: Neue innovative Prozesse", würdigt bereits implementierte Prozessoptimierungen in Apotheken, die direkt zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit beitragen. Apothekenteams sind aufgefordert, ihre Erfolge und Best Practices vorzustellen, um die Branche insgesamt voranzubringen.

Die zweite Kategorie, "Für die Apotheke: Neue innovative Dienstleistungen und Produkte", konzentriert sich auf wegweisende Produkte und Dienstleistungen, die den Apothekenbetrieb optimieren und eine nahtlose Patientenversorgung ermöglichen. Teilnahmebedingungen betonen die Offenheit für junge Unternehmen und Start-ups, die mit ihren Ideen den Markt revolutionieren wollen.

In der dritten Kategorie, "Für die Patient:innen: Neue innovative Dienstleistungen und Produkte", liegt der Fokus auf Innovationen, die die Patientenerfahrung in Apotheken verbessern und die Qualität der Versorgung erhöhen. Diese Kategorie hebt die Bedeutung des direkten Mehrwerts für die Endnutzer hervor und fordert Unternehmen auf, ihre Lösungen entsprechend zu präsentieren.

Die Gewinner jeder Kategorie werden nicht nur mit einem Preisgeld von jeweils 2000 Euro belohnt, sondern erhalten auch zusätzliche Vergünstigungen wie Awards, Tickets für Branchenveranstaltungen und kostenfreie Messebeteiligungen, um ihre Innovationen weiter zu fördern. Der Apostart-Award wird durch die Avoxa Mediengruppe unterstützt, und das Pitch-Finale wird am 9. Oktober 2024 vor einer Fachjury und einem Publikum von Branchenexperten stattfinden.

Die Bewerbung für den Apostart-Award bietet eine einzigartige Gelegenheit für Unternehmen und Apothekenteams, ihre Führungsposition in der Apothekenbranche zu festigen und ihre Innovationskraft zu demonstrieren. Die öffentliche Anerkennung durch diesen angesehenen Award kann nicht nur die Bekanntheit steigern, sondern auch neue Möglichkeiten für Wachstum und Zusammenarbeit eröffnen.

Der Apostart-Award auf der Expopharm bietet eine erstklassige Plattform für die Förderung von Innovationen und Kreativität in der Apothekenbranche. Durch die Einbindung von Apothekenteams wird nicht nur die Vielfalt der Teilnehmer erweitert, sondern auch das gemeinsame Streben nach einer zukunftsorientierten Entwicklung des Sektors betont. Diese Initiative stärkt nicht nur die Apothekenlandschaft, sondern trägt auch zur Verbesserung der Patientenversorgung und zur Bekämpfung des Fachkräftemangels bei.

 

Techniker Krankenkasse erhält Zulassung für E-Rezept Integration in TK-App

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat als erste Krankenkasse die Zulassung der Gematik erhalten, um das E-Rezept nahtlos in ihre TK-App zu integrieren. Diese bedeutende Entwicklung markiert einen Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Die Integration des E-Rezepts wird den Versicherten der TK eine innovative und zeitgemäße Möglichkeit bieten, ihre ärztlichen Verordnungen elektronisch zu verwalten und einzulösen.

Die Zulassung durch die Gematik ermöglicht es der TK, die E-Rezept-Funktion schnellstmöglich in ihre App zu integrieren, wodurch den Versicherten ein weiterer vollständig digitaler Einlöseweg für ihre Rezepte zur Verfügung steht. Geplant ist die Einführung dieser Funktion bereits im kommenden Juni, was die TK zu einer Vorreiterin in der Nutzung digitaler Gesundheitsdienste macht.

Die Grundlage für den Zulassungsantrag der TK bildet das im März in Kraft getretene Digitalgesetz, das den Krankenkassen die Befugnis gibt, die E-Rezept-Funktion in ihre Apps zu integrieren. Diese legislative Maßnahme reflektiert das Bestreben, das Gesundheitswesen durch innovative Technologien und digitale Lösungen effizienter und benutzerfreundlicher zu gestalten.

Im Vergleich zum herkömmlichen Einlösen von E-Rezepten mittels Gesundheitskarte oder Papierausdruck bietet die Integration des E-Rezepts in die TK-App den Vorteil, dass die Versicherten ihre Verordnungen jederzeit und überall einsehen und verwalten können. Diese digitale Verwaltung der ärztlichen Verordnungen ermöglicht es den Versicherten, einen besseren Überblick über ihre Medikation und ihre Gesundheitsversorgung zu behalten.

Bisher haben nur wenige Patientinnen und Patienten den digitalen Einlöseweg über die App der Gematik genutzt, wie von der TK festgestellt wurde. Die Integration des E-Rezepts in die TK-App bietet daher eine zusätzliche Option für die Versicherten, ihre ärztlichen Verordnungen auf moderne und benutzerfreundliche Weise zu verwalten und einzulösen.

Die Zulassung der Techniker Krankenkasse für die Integration des E-Rezepts in ihre TK-App ist ein bedeutsamer Schritt in Richtung einer digitalisierten Gesundheitsversorgung. Diese Innovation wird den Versicherten eine praktische und effiziente Möglichkeit bieten, ihre ärztlichen Verordnungen zu verwalten und einzulösen. Die Nutzung digitaler Gesundheitsdienste wird dadurch weiter vorangetrieben und trägt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Deutschland bei.

 

PTA-Ausbildung und Apothekenführung: Wege zur Zukunftsgestaltung

Die Diskussion um die Finanzierung der PTA-Ausbildung durch Apothekenleiter und die potenzielle alleinige Führung von Apotheken durch PTA hat an Fahrt aufgenommen. Die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sehen vor, dass Apotheken auch von PTA alleine geführt werden können sollten, was zu einer Debatte über die Sinnhaftigkeit und die Fundierung dieser Entscheidung geführt hat.

Thomas Müller, Abteilungsleiter im BMG, argumentiert, dass die PTA-Ausbildung leichter skalierbar sei als das Pharmaziestudium. Dies basiert auf der Annahme, dass die PTA-Ausbildung eine kürzere Dauer hat und somit schneller auf die steigende Nachfrage reagieren kann. Allerdings fehlen in der aktuellen Apothekenreform Regelungen zu diesem Thema, was die Debatte über die Umsetzbarkeit der Pläne weiter befeuert.

Statistiken des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Anzahl der Auszubildenden in der PTA-Ausbildung im Vergleich zu den Pharmaziestudierenden rückläufig ist. Dennoch beginnen mehr Auszubildende ihr erstes Ausbildungsjahr als Pharmaziestudierende, was auf eine höhere Nachfrage nach Pharmaziestudienplätzen hinweisen könnte. Diese Diskrepanz verdeutlicht, dass die Skalierung der PTA-Ausbildung nicht nur von der Verfügbarkeit von Kapazitäten, sondern auch von der Nachfrage nach der Ausbildung abhängt.

Burkhard Pölzing, Schulleiter und Vorstandsvorsitzender der Völker-Schule in Osnabrück, äußert Bedenken und fordert Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der PTA-Ausbildung. Er schlägt vor, einen Ausbildungsfonds einzurichten, der eine gerechte Ausbildungsvergütung sicherstellt und aus Mitteln von Bund und Gesetzlicher Krankenversicherung finanziert wird. Zudem fordert er eine Überarbeitung der Regelungen bezüglich des BAföG-Anspruchs für Auszubildende in Teilzeit.

Eine weitere Säule seiner Argumentation ist die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit, um das Image und die Attraktivität des Berufs des PTA zu steigern. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Schulen sowie eine aktive Rolle der Apothekenverbände könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für den Beruf zu fördern.

Pölzing betont auch die Wichtigkeit, PTA nicht als Ersatz für Apotheker, sondern als eigenständiges Berufsbild anzuerkennen. Er plädiert für optionale Zusatzausbildungen, um den Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Berufsfeldes zu fördern und fordert eine Unterstützung des BMG in diesem Bereich.

Insgesamt verdeutlicht die Debatte um die Finanzierung der PTA-Ausbildung und die mögliche alleinige Führung von Apotheken durch PTA die Komplexität und die Vielschichtigkeit der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Die Diskussion um die Finanzierung der PTA-Ausbildung und die potenzielle eigenständige Führung von Apotheken durch PTA ist von großer Bedeutung für die Zukunft des Gesundheitswesens. Es ist entscheidend, dass alle relevanten Interessengruppen, einschließlich des Bundesgesundheitsministeriums, der Apothekenleiter, der Schulen und der Auszubildenden, an einem Tisch sitzen und gemeinsam tragfähige Lösungen erarbeiten. Die Vorschläge von Burkhard Pölzing zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen und zur Steigerung der Attraktivität des PTA-Berufs sollten ernsthaft in Betracht gezogen werden, um die Qualität der Ausbildung und die Zukunftsfähigkeit des Berufsstandes zu gewährleisten.

 

Biosimilar-Substitution in Deutschland: Hoffnungen und Bedenken

Die Umsetzung der Biosimilar-Substitution in Deutschland hat eine neue Phase erreicht, mit weitreichenden Vereinbarungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband, dem GKV-Spitzenverband und der AG Pro Biosimilars. Die jüngsten Entwicklungen wurden in der 32. Ergänzungsvereinbarung zur Hilfstaxe festgelegt, die ab dem 1. Juni in Kraft tritt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Kosteneinsparungen im Arzneimittelbereich weiter zu maximieren, wie es vom Gesetzgeber vorgegeben wurde.

Ursprünglich wurde geplant, die Biosimilar-Substitution umfassend einzuführen, ähnlich wie bei Generika. Doch nach heftigen Diskussionen wurde der Anwendungsbereich vorerst auf Biologika für parenterale Zubereitungen eingeschränkt. Der Gemeinsame Bundesausschuss legte im letzten Jahr die Kriterien für den Austausch fest, wobei einige Details noch zu klären waren.

Die aktuellen Vereinbarungen betreffen sechs Wirkstoffgruppen: Bevacizumab, Eculizumab, Infliximab, Rituximab, Tocilizumab und Trastuzumab. Apotheken müssen bei der Verordnung dieser Wirkstoffe vorrangig Rabattverträge beachten. Falls kein solcher Vertrag besteht, müssen sie ein "preisgünstiges" Präparat abgeben, wobei der von DAV und GKV-Spitzenverband festgelegte fixe Milligramm-Preis maßgeblich ist. Dieser variiert je nach Wirkstoff und liegt zwischen 1,215 Euro für Rituximab und 15,165 Euro für Eculizumab pro Milligramm.

Trotz der klaren Regelungen und der Hoffnung auf weitere Kosteneinsparungen zeigt sich die AG Pro Biosimilars besorgt über mögliche negative Auswirkungen. Sie warnt vor einer "unfairen Doppelrabattierung" und betont die Gefahren für den Standort und die Vielfalt der Biosimilar-Unternehmen. Die Befürchtung besteht darin, dass der Druck auf die Unternehmen durch die Kombination von Preisnachlässen über die Hilfstaxe und Rabattverträge zu hoch wird, was letztendlich die Vielfalt und die Versorgungssicherheit beeinträchtigen könnte.

Walter Röhrer, Vorsitzender der AG Pro Biosimilars, warnt vor den Risiken des Experiments der automatischen Substitution und betont, dass Wirtschaftlichkeit um jeden Preis letztendlich die Vielfalt bei den Biosimilar-Unternehmen gefährdet. Trotz der bereits erzielten Einsparungen durch Biosimilars und bestehender Rabattverträge wird befürchtet, dass zusätzlicher Druck den Markt und die Versorgung gefährden könnte.

Die Vereinbarungen zur Biosimilar-Substitution markieren einen wichtigen Schritt in der deutschen Gesundheitspolitik, doch die Bedenken der AG Pro Biosimilars sind nicht zu vernachlässigen. Die Gefahr einer "unfairen Doppelrabattierung" könnte langfristige Auswirkungen auf die Vielfalt und die Versorgungssicherheit haben. Es ist entscheidend, einen Ausgleich zwischen Kosteneinsparungen und der Sicherstellung einer robusten und vielfältigen Arzneimittelversorgung zu finden, um die langfristige Gesundheit des Systems zu gewährleisten.

 

Bremen: Apothekensterben erreicht alarmierende Dimension - Schließungen auf Niveau von 2023 bereits im ersten Halbjahr erreicht

Die Apothekenlandschaft in Bremen erlebt einen beunruhigenden Rückgang, wie neueste Zahlen der Apothekerkammer verdeutlichen. Bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden fünf Apotheken geschlossen, was die Gesamtzahl der Schließungen im gesamten Vorjahr erreicht. Diese alarmierende Entwicklung spiegelt sich auch in anderen Bundesländern wider und wirft ernsthafte Fragen zur Zukunft der Apothekenversorgung auf.

Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht den kontinuierlichen Rückgang der Apotheken in Bremen. Innerhalb eines Jahrzehnts sank die Anzahl von 174 Apotheken Ende 2010 auf nur noch 125 bis Ende Juni dieses Jahres. Diese drastische Abnahme stellt eine erhebliche Herausforderung für die Gesundheitsversorgung in der Region dar und wirft die Frage auf, wie die Lücken in der Versorgung geschlossen werden können.

Neben den direkten Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Medikamenten für die Bevölkerung führen die Schließungen auch zu einer Umstrukturierung der Notdienste. Durch die Reduzierung der Anzahl von Notdienstapotheken stehen Kunden vor längeren Wartezeiten und längeren Wegen, um dringend benötigte Medikamente zu erhalten.

In Anbetracht dieser besorgniserregenden Entwicklungen haben Vertreter der Apothekerkammer Bremen politische Maßnahmen gefordert, um das Apothekensterben zu stoppen. Trotz früherer Proteste betrachten sie die Zusammenarbeit mit den Landespolitikern als entscheidenden Hebel, um die Situation zu verbessern und die Interessen der Apotheken zu vertreten.

Ein aktueller Bericht des "Weser Kurier" hebt die zunehmende Dringlichkeit dieser Angelegenheit hervor und unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Lösung auf politischer Ebene. Die Apothekenkammer betont die Bedeutung eines koordinierten Vorgehens auf Landesebene, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Gesetzesvorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Das Apothekensterben in Bremen ist nicht nur ein lokales, sondern ein nationales Problem, das dringend politische Maßnahmen erfordert. Die kontinuierliche Abnahme der Apotheken stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung dar und erfordert eine koordinierte und entschlossene Reaktion von politischer Seite. Es ist unerlässlich, dass die Landespolitiker ihre Verantwortung wahrnehmen und die Interessen der Apotheken und ihrer Kunden vertreten, um die Versorgungssituation zu verbessern und die Gesundheit der Bürger zu schützen.

 

Innovative Gesundheitsversorgung auf dem Land: Neue Wege zur Stärkung der Medizin in ländlichen Regionen

In ländlichen Gebieten Deutschlands werden innovative Wege beschritten, um die Gesundheitsversorgung zu stärken. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat kürzlich die Einführung von Versorgungsprojekten angekündigt, die darauf abzielen, neue Ansätze zur Gesundheitsversorgung zu testen und umzusetzen. Diese Projekte werden als Regionale Gesundheitszentren (RGZ) bezeichnet und sollen dazu beitragen, den Herausforderungen des Fachkräftemangels sowie den spezifischen Bedürfnissen ländlicher Gemeinden gerecht zu werden.

Ein solches Beispiel ist das Regionale Versorgungszentrum (RVZ) Wurster Nordseeküste in Niedersachsen sowie die Gemeinschaftspraxis Gesenhues & Partner in Nordrhein-Westfalen. Diese Zentren sollen in den nächsten drei Jahren neue Versorgungsansätze in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern erproben. Dabei liegt der Fokus darauf, ärztliche Leistungen zu delegieren, die Koordinierung und Beratung für Versicherte zu verbessern sowie die Möglichkeiten der Telemedizin zu stärken.

Ein zentraler Bestandteil dieser neuen Versorgungsmodelle sind die neu eingeführten Gesundheitsberufe wie die Physician Assistants, die Ärzte und Ärztinnen bei der Behandlung chronisch Kranker und in Akutsprechstunden unterstützen. Diese Assistenten übernehmen delegierbare medizinische Tätigkeiten unter ärztlicher Aufsicht, was dazu beitragen soll, die Arbeitslast der Ärzte zu verringern und die Effizienz der Versorgung zu steigern.

Des Weiteren wird eine Nichtärztliche Praxisassistenz (NäPa) eingeführt, die Hausbesuche bei Patienten und in Pflegeheimen durchführt. Mit Hilfe eines Telemedizin-Rucksacks, ausgestattet mit digitalen Geräten wie einem mobilen EKG, können medizinische Daten übertragen und bei Bedarf Ärzte hinzugezogen werden. Dies ermöglicht eine schnellere und effektivere Versorgung insbesondere für ältere oder immobile Patienten.

Ein wichtiger Aspekt dieser neuen Modelle ist die umfassende Betreuung für Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf, wie ältere Patienten oder solche mit Demenz. Care- und Case-Manager arbeiten eng mit den Patienten zusammen, um individuelle Versorgungsziele festzulegen und die Behandlung zu koordinieren. Dies soll sicherstellen, dass auch in ländlichen Regionen eine bedarfsgerechte und ganzheitliche Versorgung gewährleistet wird.

Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek, betont die Bedeutung dieser neuen Versorgungsansätze für die ländliche Gesundheitsversorgung. Sie erklärt: "Gerade im ländlichen Raum kann es schwierig sein, passende Versorgungsangebote zu finden. Mit diesen neuen Angeboten möchten wir sicherstellen, dass auch dort eine hochwertige und bedarfsgerechte medizinische Versorgung gewährleistet wird."

Die Einführung von Regionale Gesundheitszentren (RGZ) in ländlichen Gebieten Deutschlands markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung. Die Implementierung neuer Gesundheitsberufe wie Physician Assistants und Nichtärztliche Praxisassistenz ermöglicht eine effizientere Nutzung medizinischer Ressourcen und eine bessere Versorgung für Patienten, insbesondere in abgelegenen Gebieten. Diese innovativen Modelle sollten weiterhin unterstützt und evaluiert werden, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden und als Blaupause für zukünftige Versorgungsprojekte dienen können.

 

Lachgas-Konsum in Deutschland: Warnungen vor den unterschätzten Risiken

Der Konsum von Lachgas in Deutschland hat in den letzten Monaten erheblich zugenommen und sich als populäre legale Partydroge vor allem unter Jugendlichen etabliert. Trotz der Warnungen von Fachgesellschaften und Gesundheitsbehörden bleibt das farb- und geruchlose Gas leicht zugänglich, sogar durch den Verkauf in Snack-Automaten. Diese Entwicklungen werfen ein ernsthaftes Licht auf die potenziell verheerenden Folgen des Lachgaskonsums, die oft von den kurzfristigen euphorischen Effekten überdeckt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und andere Experten warnen vor einer unterschätzten Gefahr und betonen, dass die Annahme, Lachgas sei risikoarm, ein gefährlicher Irrtum ist. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schließt sich diesen Warnungen an und hat öffentlich erklärt, dass Lachgas gefährlich sei und der freie Verkauf an Jugendliche unterbunden werden müsse, eine Forderung, die von besorgten Eltern unterstützt wird.

Physikalische Risiken stehen im Vordergrund der Bedenken. Durch die Ausdehnung des komprimierten Gases können die Kartuschen, die zur Verwendung von Lachgas verwendet werden, extrem kalt werden, was zu schweren Verletzungen an Fingern oder Lippen führen kann. Zusätzlich besteht die ernsthafte Gefahr von Lungenrissen aufgrund des hohen Drucks des Gases.

Neurologische Folgen sind ebenfalls besorgniserregend. Die Inhalation von Lachgas verdrängt Sauerstoff in der Lunge, was Bewusstlosigkeit, Lähmungserscheinungen und hypoxische Hirnschäden verursachen kann. Ein langfristiger Konsum kann zu Störungen im Zellstoffwechsel und einem Mangel an Vitamin B12 führen, was wiederum zu schwerwiegenden Folgeschäden wie einer Reduktion der weißen Blutkörperchen führen kann.

Die Berichte über die gesundheitlichen Risiken des Lachgaskonsums verdeutlichen die Dringlichkeit einer umfassenden Aufklärung und Prävention, insbesondere unter Jugendlichen. Es besteht ein dringender Bedarf an Maßnahmen, um den Zugang zu Lachgas einzuschränken und das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren zu schärfen.

Der steigende Konsum von Lachgas in Deutschland ist alarmierend und erfordert eine umgehende Reaktion von Regierungsbehörden, Gesundheitsexperten und der Gesellschaft als Ganzes. Die physikalischen und neurologischen Risiken, die mit dem Lachgaskonsum verbunden sind, dürfen nicht unterschätzt werden. Es ist unerlässlich, den Zugang zu Lachgas einzuschränken und gleichzeitig umfassende Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen, um insbesondere Jugendliche über die potenziellen Gefahren aufzuklären. Nur durch eine koordinierte und entschlossene Reaktion können wir die Gesundheit und Sicherheit unserer Gemeinschaft gewährleisten.

 

Neue Hoffnung im Kampf gegen Adipositas: Orforglipron als vielversprechende Alternative zu Semaglutid

In der stetigen Suche nach effektiven Behandlungsmöglichkeiten für Adipositas hat ein Team von Forschern einen vielversprechenden Durchbruch erzielt. In einer bahnbrechenden Präsentation beim Pharmacon in Meran enthüllte Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Goethe-Universität Frankfurt am Main eine neue, potenziell transformative Entwicklung: Orforglipron, ein Small-Molecule-Wirkstoff, der als vielversprechende Alternative zu etablierten GLP-1-Agonisten wie Semaglutid fungieren könnte.

GLP-1-Agonisten wurden von der Fachzeitschrift Science bereits als "Breakthrough of the Year 2023" gefeiert. Diese Medikamente, die traditionell in der oralen Diabetes-Therapie eingesetzt wurden, haben in jüngster Zeit erhebliches Interesse als potenzielle Therapieoptionen für Adipositas geweckt. Semaglutid, ein GLP-1-Agonist, der zunächst in Form von Pens verfügbar war, hat kürzlich auch die Zulassung als Tablette erhalten. Trotzdem warnt Professor Schubert-Zsilavecz vor den Herausforderungen, die mit der oralen Verabreichung von Semaglutid einhergehen, und präsentiert stattdessen Orforglipron als vielversprechende Alternative.

Orforglipron unterscheidet sich von traditionellen Peptid-Wirkstoffen wie Semaglutid durch seine Struktur als niedermolekulares Molekül. Diese Unterschiede könnten dazu beitragen, die Herausforderungen der schlechten Bioverfügbarkeit von Peptiden zu überwinden, die oft die orale Verabreichung behindern. In Phase-II-Studien zeigte Orforglipron vielversprechende Ergebnisse: Zwischen 46 und 75 Prozent der teilnehmenden Patienten erreichten nach 36 Wochen Behandlung einen signifikanten Gewichtsverlust von mindestens 10 Prozent. Dieser Wirkstoff könnte somit eine dringend benötigte Lösung für die Herausforderungen bei der Behandlung von Adipositas darstellen.

Die Entwicklung von Orforglipron markiert einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der medizinischen Forschung und bietet neue Hoffnung für Millionen von Menschen, die mit Adipositas kämpfen. Mit weiteren klinischen Studien und potenziellen Zulassungsverfahren könnte dieser Wirkstoff bald zu einem wichtigen Bestandteil der Behandlung von Adipositas werden, und damit die Lebensqualität und Gesundheit von Patienten weltweit verbessern.

Die Entwicklung von Orforglipron als Small-Molecule-Wirkstoff ist ein vielversprechender Schritt im Kampf gegen Adipositas. Mit seiner potenziell verbesserten Bioverfügbarkeit und den vielversprechenden Ergebnissen aus Phase-II-Studien könnte dieser Wirkstoff eine wichtige Rolle in der zukünftigen Behandlung dieser weit verbreiteten Erkrankung spielen. Es ist entscheidend, dass weitere klinische Studien durchgeführt werden, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Orforglipron zu bestätigen und sicherzustellen, dass es eine sichere und wirksame Option für Patienten mit Adipositas ist.

 

Neues Nahrungsergänzungsmittel Femibion® für die Menopause setzt auf Hopfenextrakt

Die Pharmafirma P&G Wick bringt ab Juni eine neue Linie von Nahrungsergänzungsmitteln für die Menopause auf den Markt. Die Produkte, unter der Marke Femibion®, sollen Frauen in der Peri- und Postmenopause unterstützen und setzen dabei auf den Hauptbestandteil Hopfenextrakt.

Bisher spielte Hopfenextrakt in der deutschen Leitlinie zur Menopause kaum eine Rolle, doch die aktuelle Überarbeitung der Leitlinie könnte dies ändern. Phytoöstrogene, wie Isoflavone und Lignane, stehen bereits im Fokus der Leitlinie als mögliche Behandlungsoptionen für Menopause-Symptome. Isoflavone, insbesondere in Soja und Rotklee, werden als vielversprechend betrachtet, um Hitzewallungen zu reduzieren, jedoch ist der Nutzen dieser Phytoöstrogene noch nicht endgültig nachgewiesen.

Die Femibion®-Linie besteht zunächst aus zwei Produkten: Femibion® Menopause Hitzewallungen und Femibion® Menopause Plus. Beide enthalten Hopfenextrakt als Hauptbestandteil. Der Hersteller behauptet, dass das enthaltene Phytoöstrogen 8-Prenylnaringenin (8-PN) nach vier Wochen Einnahme die Häufigkeit von Hitzewallungen verringern könne, eine Behauptung, die jedoch noch weiterer klinischer Studien bedarf.

Femibion® Menopause Plus bietet zusätzlich zu Hopfenextrakt eine Vitamin-Mineralstoff-Tablette mit einer Vielzahl von Vitaminen (A, C, D, E, K, B-Vitamine) und Mineralstoffen (Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer, Selen).

Diese neuen Produkte stehen nicht allein auf dem Markt. Andere Unternehmen bieten bereits ähnliche Nahrungsergänzungsmittel für die Menopause an, wie etwa die Meno Formel von Pure Encapsulations®, die neben Hopfenextrakt auch B-Vitamine, das Isoflavon Genistein und Lignane enthält.

Hopfenextrakt ist bisher vor allem als Bestandteil von pflanzlichen Schlafmitteln bekannt. Femibion® für die Menopause wird von P&G Wick Pharma auch als potenzielle Einschlafhilfe beworben, wobei darauf hingewiesen wird, dass das Produkt Schläfrigkeit verursachen kann.

Die Einführung von Femibion® für die Menopause markiert einen neuen Schritt auf dem Markt der Nahrungsergänzungsmittel für Frauen in der Menopause. Die genaue Wirksamkeit dieser Produkte und insbesondere des Hopfenextrakts bleibt jedoch Gegenstand weiterer Forschung und Diskussion.

Die Einführung von Femibion® für die Menopause zeigt, dass der Markt für Nahrungsergänzungsmittel für Frauen in der Menopause wächst. Während Hopfenextrakt bisher hauptsächlich in pflanzlichen Schlafmitteln verwendet wurde, könnte seine potenzielle Rolle bei der Linderung von Menopause-Symptomen nun im Fokus stehen. Es ist jedoch wichtig, dass die Wirksamkeit dieser Produkte durch weitere klinische Studien bestätigt wird, bevor sie als zuverlässige Behandlungsoptionen angesehen werden können.

 

Verbandmittel-Lieferengpässe: Retaxfall des Monats wirft Licht auf Apothekenpraxis

In der Pharmabranche stehen Apotheken vor einer zunehmenden Herausforderung: Lieferengpässe bei Verbandmitteln. Diese Engpässe haben Auswirkungen auf die kontinuierliche Versorgung von Patienten und erfordern von den Apothekern eine sorgfältige Entscheidungsfindung, um Retaxationen zu vermeiden.

Die Situation ist komplex: Wenn ein verordnetes Präparat nicht verfügbar ist, müssen Apotheken eine alternative, lieferfähige Option wählen, die gemäß den geltenden Verträgen abrechnungsfähig ist. Dabei spielt der auf dem Rezept festgelegte Preis eine entscheidende Rolle, da eine Überschreitung ohne angemessene Dokumentation zu Retaxationen führen kann.

Besonders bei Verbandmitteln gestaltet sich die Lage schwierig, da Lieferengpässe die Auswahl einschränken und die Verfügbarkeit von Alternativen beeinträchtigen. Der Rahmenvertrag, der den Original-Import-Vergleich regelt, gilt nur für Arzneimittel und bietet keine klaren Richtlinien für Verbandmittel.

Kürzlich wurde eine Apotheke mit dieser Problematik konfrontiert: Ein verordnetes Importprodukt war nicht verfügbar, und die Apotheke musste eine alternative Option abgeben, die jedoch teurer war als das verordnete Produkt. Obwohl die Apotheke alle Schritte zur Dokumentation und Begründung unternahm, konnte sie eine Retaxation nicht verhindern, da die aktuellen Lieferverträge keine expliziten Korrekturmöglichkeiten vorsehen.

Dies wirft wichtige Fragen auf: Wie können Apotheken die Versorgung der Patienten sicherstellen, wenn Lieferengpässe die Auswahl einschränken? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Abgabe von Alternativen zu erleichtern und Retaxationen zu vermeiden?

Experten plädieren für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Arztpraxen, um frühzeitig auf Lieferengpässe hinzuweisen und alternative Optionen zu besprechen. Eine bessere Dokumentation und Transparenz in den Lieferverträgen könnten ebenfalls dazu beitragen, die Situation zu verbessern und die Versorgung der Patienten sicherzustellen.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die aktuellen Herausforderungen bei Lieferengpässen von Verbandmitteln eine gründliche Prüfung der Prozesse und eine enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren erfordern, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

Die aktuellen Lieferengpässe bei Verbandmitteln stellen eine ernste Herausforderung für Apotheken dar und zeigen die Notwendigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen. Um die kontinuierliche Versorgung der Patienten sicherzustellen und Retaxationen zu vermeiden, müssen transparentere Richtlinien und effektivere Kommunikationswege etabliert werden. Es ist entscheidend, dass Apotheken, Arztpraxen und Krankenkassen zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die eine schnelle und effiziente Versorgung ermöglichen.

 

Münchner Polizei deckt illegalen Cannabis-Handel in Apotheke auf: Verdächtiger festgenommen

In München wurde ein 53-jähriger Mann aufgrund des Verdachts des illegalen Handels mit Cannabis und des Anbaus von Cannabispflanzen in seinem Garten festgenommen. Dieser Vorfall wirft ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich Deutschland mit der Teillegalisierung von Cannabis gegenübersieht.

Das Cannabisgesetz (CanG), das seit dem 1. April in Kraft ist, erlaubt es Erwachsenen, bis zu 50 Gramm Marihuana für den Eigenkonsum zu lagern und den privaten Eigenanbau von Cannabis zu betreiben. Die Teillegalisierung zielt darauf ab, den Zugang zu Cannabis für medizinische und persönliche Zwecke zu erleichtern und gleichzeitig den illegalen Markt einzudämmen.

Die Entdeckung des illegalen Handels mit Cannabis erfolgte, als das Kommissariat für Rauschgiftkriminalität in München Hinweise darauf erhielt, dass in einer örtlichen Apotheke nicht-medizinisches Cannabis verkauft wurde. Bei einer Durchsuchung der Apotheke wurden Beweise für den illegalen Handel gefunden, was zu weiteren Ermittlungen führte.

Es ist noch unklar, ob der Verdächtige ein Angestellter oder der Inhaber der Apotheke ist und wie lange er bereits Cannabis verkauft hat. Die Polizei betont jedoch, dass es sich um eine Person handelt, die zur Abgabe von Medikamenten berechtigt ist.

Bei der Durchsuchung des Hauses des Verdächtigen wurden 15 Cannabispflanzen gefunden, obwohl die erlaubte Anzahl für einen Haushalt nur drei beträgt. Zusätzlich wurden über 1000 Schuss Munition gefunden, die einem anderen 56-jährigen Mann zugeordnet werden konnten, gegen den ebenfalls ermittelt wird.

Die Behörden setzen ihre Ermittlungen fort, um das volle Ausmaß des illegalen Handels mit Cannabis aufzudecken und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

Dieser Vorfall zeigt deutlich die Herausforderungen, die mit der Teillegalisierung von Cannabis einhergehen. Während die Gesetzgebung darauf abzielt, den Zugang zu Cannabis für medizinische und persönliche Zwecke zu erleichtern, besteht weiterhin die Notwendigkeit, den illegalen Handel einzudämmen und sicherzustellen, dass Cannabis verantwortungsbewusst und legal genutzt wird. Die Behörden müssen weiterhin wachsam sein und die Umsetzung der Cannabisgesetze überwachen, um die öffentliche Gesundheit und Sicherheit zu schützen.

 

Neue Erkenntnisse zur Diagnose und Behandlung von Schwindel

In einer aktuellen Analyse von Cochrane-Reviews wurden die neuesten Erkenntnisse zu verschiedenen Interventionen bei Krankheitsbildern, die mit Schwindelsymptomen einhergehen, zusammengefasst. Die Analyse liefert wichtige Einblicke in die Diagnose und Behandlung von Schwindel, einem häufigen neurologischen Symptom, das die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigt.

Die Untersuchung zeigt, dass eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung in 80 % der Fälle zu einer Diagnose führen. Dabei spielen gezielte Fragen zur Art und Dauer des Schwindels, zu auslösenden Faktoren und Begleitsymptomen eine entscheidende Rolle. Zusätzlich kommen deutsche Adaptierungen von Fragebögen wie dem Dizziness Handicap Inventory (DHI) oder dem Vertigo Symptom Scale (VSS) zum Einsatz.

Um die Ursache des Schwindels zu bestimmen, werden verschiedene klinische Tests durchgeführt, darunter der Kopfimpulstest, die Nystagmus-Untersuchung und der alternierende Abdecktest. Bildgebende Untersuchungen wie CT oder MRT können bei Verdacht auf zentral-vestibuläre Störungen erforderlich sein.

Die Behandlung von Schwindel richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Medikamentöse Therapien wie Calciumkanal-Blocker, H1-Antihistaminika und Dopaminrezeptor-Antagonisten können zur Linderung der Symptome eingesetzt werden. Physikalische Therapien wie Gleichgewichtstraining und Lagerungsmanöver zeigen ebenfalls positive Effekte, insbesondere bei älteren Menschen mit chronischem Schwindel.

Eine psychotherapeutische Behandlung kann bei Patienten mit ausgeprägtem chronischem Schwindel sinnvoll sein, um den Leidensdruck zu reduzieren. Dabei können Verhaltenstherapien zur Angstbewältigung helfen, die Schwindelsymptome zu lindern.

Die Analyse betont die Bedeutung einer differenzierten Diagnostik und individuell angepassten Therapie für Patienten mit Schwindel. Neue Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten tragen dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen eine effektive Behandlung anzubieten.

Die aktuelle Analyse von Cochrane-Reviews liefert wertvolle Erkenntnisse zur Diagnose und Behandlung von Schwindel, einem weit verbreiteten Symptom, das oft eine Herausforderung für Patienten und Ärzte darstellt. Die Betonung einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung unterstreicht die Bedeutung einer ganzheitlichen Herangehensweise an dieses komplexe Symptom. Darüber hinaus verdeutlicht die Vielfalt der therapeutischen Ansätze, von medikamentösen Therapien bis hin zu physikalischen und psychotherapeutischen Interventionen, die Notwendigkeit einer individuellen und umfassenden Behandlung. Die Analyse legt nahe, dass eine differenzierte Diagnostik und maßgeschneiderte Therapie entscheidend sind, um den Betroffenen eine effektive Hilfe zu bieten und ihre Lebensqualität zu verbessern.

 

Neue Hoffnungen für MS-Patienten: Die jüngsten Durchbrüche in der MS-Forschung

Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Multiplen Sklerose (MS) haben neue Hoffnungen auf eine verbesserte Behandlung und ein tieferes Verständnis dieser komplexen Erkrankung geweckt. Anlässlich des Welt-MS-Tags am 30. Mai hat Professor Dr. Sven Meuth, renommierter MS-Experte und Leiter der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, die fünf bedeutendsten Fortschritte des vergangenen Jahres zusammengefasst.

Ein wesentlicher Schritt in der Langzeitbehandlung von MS ist die Anwendung des B-Zell-Antikörpers Ocrelizumab. Studienergebnisse zeigen, dass eine frühzeitige Therapie mit diesem Medikament zu besseren Langzeitergebnissen führt, einschließlich einer Reduzierung der Schubraten und einer Verlangsamung des Fortschreitens von Behinderungen.

Darüber hinaus geben neue Erkenntnisse zu Bruton-Tyrosinkinas-Inhibitoren (BTKI) Hoffnung auf eine effektivere Unterdrückung der ZNS-Entzündung bei MS-Patienten. Obwohl einige Kandidaten in Phase-3-Studien den primären Endpunkt nicht erreichten, zeigen sie das Potenzial für neue Ansätze in der MS-Therapie.

Ein weiteres vielversprechendes Gebiet ist die Erforschung von CAR-T-Zelltherapien bei MS. Erste Versuche zeigten vielversprechende Ergebnisse, obwohl das Risiko von Nebenwirkungen wie dem Zytokin-Release-Syndrom beachtet werden muss.

Die Identifizierung von Risiko-Genen für MS durch die Analyse prähistorischer menschlicher Knochenproben könnte zu Fortschritten in der Prävention führen. Diese Erkenntnisse bieten möglicherweise neue Ansätze für die personalisierte Behandlung von MS-Patienten.

Insgesamt markieren diese Entwicklungen bedeutende Fortschritte im Verständnis und in der Behandlung von MS. Sie bieten Hoffnung auf eine bessere Lebensqualität für Millionen von Menschen, die von dieser Erkrankung betroffen sind.

Die Fortschritte im Bereich der Multiplen Sklerose-Therapie sind ermutigend und bieten Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Patienten weltweit. Die neuen Erkenntnisse zu Ocrelizumab, BTK-Inhibitoren, CAR-T-Zelltherapien, Risiko-Genen und personalisierter Medizin zeigen das Potenzial für maßgeschneiderte Behandlungen und einen tieferen Einblick in die Krankheit. Es ist wichtig, dass diese Forschungsbemühungen fortgesetzt werden, um die Lebensqualität von MS-Patienten weiter zu verbessern und möglicherweise eines Tages Heilungsmöglichkeiten zu finden.

 

Perfekt ausgestattet: Die ultimative Hausapotheke für Babys

In einer Welt, in der Eltern mit Neugeborenen ständig auf der Hut sein müssen, um die Gesundheit ihrer Kleinen zu schützen, spielt die Hausapotheke eine entscheidende Rolle. Insbesondere während der Nacht- und Wochenendstunden, wenn Arztpraxen geschlossen sind, kann eine gut ausgestattete Hausapotheke den entscheidenden Unterschied zwischen Komfort und Sorge bedeuten.

Experten sind sich einig: Die richtige Ausstattung kann Eltern dabei unterstützen, die häufigsten Beschwerden ihrer Babys zu lindern und im Falle von Notfällen angemessen zu reagieren. Von Zahnungsbeschwerden über Koliken bis hin zu Erkältungen und Hautproblemen - eine umfassende Hausapotheke sollte eine Vielzahl von Medikamenten und Pflegeprodukten enthalten, um den Bedürfnissen der kleinen Patienten gerecht zu werden.

Zu den unverzichtbaren Elementen gehören Zahnungsgel mit Kamilleextrakt und Lidocain, Globuli mit homöopathischen Inhaltsstoffen wie Calcium carbonicum, Chamomilla oder Belladonna sowie Fieber- und Zahnungszäpfchen. Für Koliken empfehlen Experten Carum Carvi Zäpfchen, Windsalbe, geeignete Öle zur Bäuchlein-Massage und Probiotika. Erkältungsbeschwerden können mit Eucalyptus- oder Fichtennadelöl, Nasentropfen für Babys und Paracetamol- oder Ibuprofenzäpfchen gelindert werden. Zur Wundpflege sollten Eltern Wunddesinfektionsspray, Windelcreme, Wund- und Heilsalbe sowie Verbandmaterial bereithalten.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Hausapotheke nur als temporäre Maßnahme dienen sollte. Bei schwerwiegenden oder anhaltenden Symptomen ist immer ärztlicher Rat einzuholen.

Eltern sollten daher darauf achten, ihre Hausapotheke regelmäßig zu überprüfen und aufzufüllen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Denn in der Welt der Neugeborenen ist Vorsorge der Schlüssel zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Kleinsten.

Eine gut ausgestattete Hausapotheke ist für Eltern von Neugeborenen von unschätzbarem Wert. Sie bietet nicht nur einen beruhigenden Gedanken in Momenten der Not, sondern kann auch dazu beitragen, die kleinen Patienten schnell und effektiv zu behandeln. Von Zahnungsbeschwerden bis hin zu Erkältungen - die richtige Auswahl an Medikamenten und Pflegeprodukten kann den Unterschied zwischen Sorgen und Erleichterung ausmachen. Es ist daher entscheidend, dass Eltern sich darüber informieren, welche Mittel in ihrer Hausapotheke nicht fehlen sollten und diese regelmäßig überprüfen und auffüllen. Denn in der Welt der Neugeborenen ist Vorsorge der Schlüssel zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Kleinsten.

 

Die Psychologie der Selbstüberschätzung: Der Dunning-Kruger-Effekt im Fokus

In der Welt der Psychologie gibt es Phänomene, die das menschliche Verhalten auf faszinierende Weise erklären können. Eines davon ist der Dunning-Kruger-Effekt, benannt nach den Psychologen Professor Dr. David Dunning und Professor Dr. Justin Kruger, die ihre Theorie erstmals im Jahr 1999 vorstellten.

Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt das interessante Phänomen, dass Menschen mit geringer Kompetenz in einem bestimmten Bereich dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Dies geschieht aufgrund einer Unfähigkeit, die eigene Inkompetenz zu erkennen. Die Ursachen für dieses Phänomen liegen laut Dunning und Kruger in der Schwierigkeit, das eigene Wissen und die eigenen Fähigkeiten objektiv einzuschätzen.

Die Auswirkungen des Dunning-Kruger-Effekts können sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene weitreichend sein. Auf individueller Ebene kann die Selbstüberschätzung zu falschen Annahmen und Handlungen führen, wie zum Beispiel das Stellen einer eigenen medizinischen Diagnose nach einer Internetrecherche. Auf gesellschaftlicher Ebene kann sie zu Problemen führen, wenn Personen mit geringer Kompetenz Entscheidungen treffen, die weitreichende Auswirkungen haben.

Der Dunning-Kruger-Effekt wurde erstmals bei Studierenden entdeckt, die ihre Leistung in Fragebögen bewerten sollten. Selbst diejenigen, die am schlechtesten abschnitten, neigten dazu, ihr eigenes Können überzubewerten, selbst wenn sie die Leistungen anderer Teilnehmer kannten. Sie waren nicht in der Lage, ihre eigenen Defizite zu erkennen, noch die Kompetenz anderer angemessen einzuschätzen.

Trotz seiner Bedeutung und seiner weitreichenden Auswirkungen hat der Dunning-Kruger-Effekt in der Fachliteratur nicht die gleiche Beachtung gefunden wie in der Öffentlichkeit. Einige Forscher kritisieren die methodischen Ansätze der ursprünglichen Studie und zweifeln an der Gültigkeit des Effekts. Dennoch halten viele Experten am Konzept des Dunning-Kruger-Effekts fest und sehen darin eine wichtige Erklärung für bestimmte Verhaltensweisen und Entscheidungen von Menschen.

Der Dunning-Kruger-Effekt wirft ein faszinierendes Licht auf die menschliche Psyche und erklärt auf anschauliche Weise, warum Menschen mit geringer Kompetenz dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. Trotz einiger methodischer Kritikpunkte bleibt der Effekt ein wichtiges Konzept in der Psychologie, das uns dabei hilft, das Verhalten und die Entscheidungen von Menschen besser zu verstehen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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