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  • 24.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Gesundheit, Sicherheit und Recht im Fokus
    24.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Gesundheit, Sicherheit und Recht im Fokus
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Entdecken Sie die faszinierende Welt der deutschen Gesundheits- und Versicherungslandschaft! Erfahren Sie alles über die zunehmende Bedeu...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Gesundheit, Sicherheit und Recht im Fokus

 

Von der Bewältigung von Naturkatastrophen bis zur Gestaltung von Gesetzen: Aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen auf dem Weg zu einer sichereren und gesünderen Zukunft

Entdecken Sie die faszinierende Welt der deutschen Gesundheits- und Versicherungslandschaft! Erfahren Sie alles über die zunehmende Bedeutung der Absicherung angesichts der wachsenden Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen durch den Klimawandel. Tauchen Sie ein in die Diskussionen über angemessene Versicherungsdeckung und Risikobewertung nach den verheerenden Hochwasserereignissen im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Entdecken Sie die hitzige Debatte um eine mögliche Apothekenreform in Deutschland, die unterschiedliche Interessen innerhalb der Apothekerschaft und der politischen Arena aufzeigt. Erfahren Sie mehr über die Vision von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Neuausrichtung des Apothekennotdienstes durch die Einführung von Integrierten Notfallzentren, um eine effizientere Notfallversorgung zu gewährleisten. Verfolgen Sie wegweisende Gerichtsurteile, die die Haftung von Fahrzeughaltern für behördlich angeordnete Abschleppmaßnahmen präzisieren, sowie aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswesen, von der Digitalisierung bis zur Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente. Bleiben Sie mit unserem umfassenden Teaser auf dem neuesten Stand der aktuellen Gesundheits- und Versicherungsthemen in Deutschland und entdecken Sie die Trends, Herausforderungen und Innovationen, die die Branche prägen.

 

Die Wichtigkeit der Absicherung: Naturkatastrophen und Apotheken in der Versicherungslandschaft

Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen infolge des Klimawandels stellen die Versicherungsbranche vor immense Herausforderungen. Angesichts der jüngsten verheerenden Hochwasserereignisse im Saarland und in Rheinland-Pfalz rücken die Fragen nach angemessener Versicherungsdeckung und Risikobewertung verstärkt in den Fokus.

Die traditionellen Versicherungsmodelle stehen vor einer Kluft zwischen den tatsächlichen Schäden und dem verfügbaren Versicherungsschutz. Während Haushalte und Unternehmen gegen Feuer, Diebstahl und Unfälle versichert sind, bleiben Naturkatastrophen wie Hochwasser oft unzureichend abgedeckt. Dies wirft die dringende Frage auf, welche Policen in Anbetracht der sich verändernden Naturkatastrophenlandschaft die richtige Wahl darstellen.

Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, passen Versicherungsunternehmen ihre Policen an die neuen Realitäten des Klimawandels an. Spezialisierte Naturkatastrophenversicherungen, die Schutz vor Hochwasser, Erdbeben und anderen extremen Wetterereignissen bieten, sind im Aufwind. Doch diese Angebote können teurer sein und erfordern eine detaillierte Risikobewertung.

Die steigenden Schäden durch Naturkatastrophen haben auch Auswirkungen auf die Versicherungsprämien. In besonders betroffenen Gebieten könnten die Kosten für Versicherungen deutlich steigen, um das Risiko angemessen zu bewerten. Dies könnte eine finanzielle Belastung für Haushalte und Unternehmen darstellen, die bereits mit den Folgen von Naturkatastrophen zu kämpfen haben.

Auch Apotheken könnten als Betroffene von Naturkatastrophen Auswirkungen zu spüren bekommen. Neben den direkten Schäden an ihren Standorten könnten Lieferketten unterbrochen werden und eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Medikamenten könnte die Versorgung beeinträchtigen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden Vorbereitung und Absicherung für alle Branchen.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist eine breitere Diskussion erforderlich, wie Versicherungsunternehmen, Regierungen und die Gesellschaft insgesamt auf die zunehmende Bedrohung durch Naturkatastrophen reagieren können. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die präventive Maßnahmen zur Risikominderung und angemessene Versicherungsdeckung umfasst, ist unerlässlich.

Die aktuellen Hochwasserereignisse im Saarland und in Rheinland-Pfalz verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die Versicherungsbranche an die neuen Realitäten des Klimawandels anzupassen. Eine angemessene Versicherungsdeckung gegen Naturkatastrophen ist unerlässlich, um Haushalte und Unternehmen vor den finanziellen Auswirkungen solcher Ereignisse zu schützen.

Es ist entscheidend, dass Versicherungsunternehmen ihre Policen überdenken und an die steigenden Risiken anpassen. Dies erfordert nicht nur spezialisierte Naturkatastrophenversicherungen, sondern auch eine transparente Risikobewertung und faire Preisgestaltung. Gleichzeitig müssen Regierungen Maßnahmen ergreifen, um präventive Maßnahmen zu fördern und finanzielle Unterstützung für diejenigen bereitzustellen, die von Naturkatastrophen betroffen sind.

Eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Versicherungsunternehmen, Regierungen und der Gesellschaft ist von entscheidender Bedeutung, um die steigenden Herausforderungen im Zusammenhang mit Naturkatastrophen zu bewältigen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir sicherstellen, dass wir besser auf die zunehmende Bedrohung durch Naturkatastrophen vorbereitet sind und diejenigen unterstützen, die von solchen Ereignissen betroffen sind.

 

Apothekenreform: Zwischen Verbesserung und Widerstand

Die Diskussion um eine mögliche Apothekenreform in Deutschland hat in den letzten Monaten eine Fülle von Debatten und Kontroversen ausgelöst, die die verschiedenen Interessen innerhalb der Apothekerschaft und in der politischen Arena deutlich werden lassen.

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im September vorgestellten Eckpunkte für potenzielle Reformen haben gemischte Reaktionen hervorgerufen und werfen zahlreiche Fragen auf. Insbesondere die Idee einer Liberalisierung und einer möglichen Erhöhung der Anzahl von Filialapotheken stößt auf erheblichen Widerstand. Die Befürchtungen, dass dies zu einer Ausweitung des Mehrbesitzes und zu einem verstärkten Einfluss von Investoren führen könnte, sind nicht unbegründet.

Auch die vorgeschlagene Erweiterung der Vertretungsmöglichkeiten für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) durch den Einsatz von Telepharmazie in Filial- und Zweigapotheken wirft kritische Fragen auf. Während einige dies als Möglichkeit zur Verbesserung der Versorgung in unterversorgten Gebieten sehen, gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der pharmazeutischen Qualität und der Sicherheit der Patienten, insbesondere wenn Approbierte zeitweise nicht vor Ort sind.

In jüngsten Entwicklungen scheint das Bundesgesundheitsministerium möglicherweise von einigen der ursprünglichen Pläne abzurücken, insbesondere in Bezug auf die Ausweitung des Mehrbesitzes. Diese Verschiebungen werfen jedoch die Frage auf, ob die vorgeschlagenen Reformen tatsächlich den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Apotheken entsprechen oder ob sie eher den Interessen bestimmter Interessengruppen dienen.

Die Reaktionen innerhalb der Apothekerschaft sind gemischt, wobei einige die Reformvorschläge als Chance sehen, die Apothekenlandschaft an die sich verändernden Bedürfnisse anzupassen, während andere Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Qualität der Versorgung äußern.

Insgesamt bleibt die Debatte um die Apothekenreform ein dynamischer und kontroverser Prozess, der weiterhin kritisch hinterfragt und analysiert werden muss, um sicherzustellen, dass etwaige Reformen tatsächlich im besten Interesse der Öffentlichkeit liegen.

Die Diskussion um eine mögliche Apothekenreform wirft zahlreiche kritische Fragen auf, die sorgfältig analysiert und hinterfragt werden müssen. Insbesondere die potenzielle Ausweitung des Mehrbesitzes und die Erweiterung der Vertretungsmöglichkeiten für pharmazeutisch-technische Assistenten werfen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Versorgungsqualität und die Unabhängigkeit der Apotheken auf. Es ist unerlässlich, dass politische Entscheidungsträger und die Apothekerschaft gemeinsam Lösungen finden, die die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Qualität der Versorgung sicherstellen, ohne dabei den kommerziellen Interessen einzelner Gruppen nachzugeben.

 

Lauterbachs Vorhaben: Zentralisierung des Apothekennotdienstes im Reformgespräch

Die bevorstehende Apothekenreform, initiiert vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), verspricht eine grundlegende Neuausrichtung des Apothekennotdienstes in Deutschland. Ein zentraler Bestandteil dieses Reformvorschlags ist die Einführung von Integrierten Notfallzentren (INZ) und Integrierten Kindernotfallzentren (KINZ), die als Schnittstellen zwischen Krankenhausnotaufnahmen, KV-Notdienstpraxen und Ersteinschätzungsstellen dienen sollen. Diese Zentren sollen flächendeckend etabliert werden, um eine verbesserte und effizientere Notfallversorgung für Patienten sicherzustellen.

Ein wesentliches Ziel der Reform ist es, die Erreichbarkeit von Notdienstapotheken zu optimieren und Patienten lange Wege zu ersparen. Zu diesem Zweck sollen Apothekenleistungen direkt in den Notfallzentren angeboten werden, entweder durch anwesende Apotheker oder durch Ärzte. Die Öffnungszeiten der Notdienstpraxen werden an die Bedürfnisse der Patienten angepasst, wobei eine Flexibilisierung der Besetzungszeiten je nach Nachfrage möglich ist.

Ein weiterer Schwerpunkt der Reform liegt auf der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Notfallzentren und den Apotheken. Es wird die Möglichkeit geschaffen, Kooperationsvereinbarungen zwischen den INZ/KINZ und den Apotheken zu treffen, um eine reibungslose Arzneimittelversorgung für Notfallpatienten zu gewährleisten. Für den Fall, dass keine Kooperation möglich ist, sollen Arzneimittel in begrenzter Menge direkt aus den Notfallpraxen abgegeben werden können.

Neben diesen strukturellen Veränderungen sieht die Reform auch eine Erhöhung der Notdienstpauschale für Apotheken vor. Diese Maßnahme soll eine gerechtere Vergütung für die Leistungen im Notdienst gewährleisten und insbesondere Apotheken in ländlichen Regionen unterstützen, die häufig eine höhere Anzahl von Notdiensten leisten müssen.

Obwohl die genauen Details und Zeitpläne für die Umsetzung der Reform noch ausgearbeitet werden müssen, deutet sie auf eine bedeutende Veränderung in der Organisation und Struktur des Apothekennotdienstes hin, die eine verbesserte Versorgung für Patienten in Notfallsituationen verspricht.

Die geplante Apothekenreform unter der Federführung von Gesundheitsminister Lauterbach ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Notfallversorgung in Deutschland. Die Einführung von Integrierten Notfallzentren und die verstärkte Zusammenarbeit mit Apotheken signalisieren eine progressive Herangehensweise an die Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die geplante Erhöhung der Notdienstpauschale ist ein wichtiger Schritt, um die Arbeit der Apotheken angemessen zu entlohnen und eine gerechte Verteilung sicherzustellen. Diese Reform hat das Potenzial, die Versorgungssicherheit für Patienten zu verbessern und die Effizienz des Notdienstsystems zu steigern.

 

Gerichtsurteil klärt Kosten für vorzeitig verhinderte Abschleppmaßnahmen

In einem wegweisenden Urteil hat das Verwaltungsgericht Neustadt am 13. November 2023 eine Entscheidung getroffen, die die Haftung von Fahrzeughaltern für Kosten behördlich angeordneter Abschleppmaßnahmen präzisiert. Das Gericht urteilte, dass Halter von verkehrswidrig geparkten Fahrzeugen die Kosten einer Abschleppung tragen müssen, selbst wenn diese Maßnahme vorzeitig abgebrochen oder vereitelt wurde. Eine Ausnahme besteht jedoch, wenn unmittelbar nach einem abgebrochenen Abschleppvorgang dasselbe Abschleppfahrzeug ein anderes verkehrswidrig geparktes Fahrzeug in unmittelbarer Nähe abschleppt und die Kosten diesem anderen Fahrzeughalter auferlegt werden.

Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass Kosten für Leerfahrten eines Abschleppwagens dann nicht dem Halter des zuerst verkehrswidrig geparkten Fahrzeugs in Rechnung gestellt werden können, wenn unmittelbar danach ein anderes Fahrzeug abgeschleppt wird. Diese Regelung soll verhindern, dass Fahrzeughalter absichtlich eine Abschleppmaßnahme vereiteln, um Kosten zu umgehen, die anderen Verkehrsteilnehmern entstehen könnten.

Allerdings entschied das Gericht, dass Kosten für Vorbereitungshandlungen des Abschleppunternehmens dem Halter des verkehrswidrig geparkten Fahrzeugs durchaus in Rechnung gestellt werden können. Dies umfasst Leistungen wie das Überprüfen der Lenkung, Gangschaltung und Handbremse sowie das Positionieren des Abschleppwagens zum Aufladen des Fahrzeugs. Solche vorbereitenden Maßnahmen stellen bereits erhebliche Aufwendungen seitens des Abschleppunternehmens dar, die eine Abrechnung rechtfertigen.

"Apotheker könnten auch von diesem Urteil Betroffene sein", betonten Experten, da sich das Urteil nicht nur auf private Fahrzeughalter, sondern potenziell auch auf Geschäftsinhaber auswirken könnte, deren Kunden oder Lieferanten ihre Fahrzeuge in unzulässiger Weise parken.

Das Urteil des Verwaltungsgerichts Neustadt schafft somit Klarheit über die Haftung von Fahrzeughaltern in Bezug auf vorzeitig verhinderte Abschleppmaßnahmen und trägt dazu bei, Missbrauch vorzubeugen, indem es Kosten gerecht auf die Verantwortlichen verteilt.

Das Urteil des Verwaltungsgerichts Neustadt bringt eine dringend benötigte Klarstellung in Bezug auf die Haftung von Fahrzeughaltern für vorzeitig verhinderte Abschleppmaßnahmen. Während es einerseits verhindert, dass Fahrzeughalter absichtlich Abschleppungen vereiteln, um Kosten zu umgehen, stellt es andererseits sicher, dass Kosten gerecht auf die Verantwortlichen verteilt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Effektivität behördlich angeordneter Abschleppmaßnahmen zu erhalten und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

 

Überfall auf Apotheke in Hildesheim: Einbruch während Notdienst

In den frühen Morgenstunden ereignete sich ein weiterer Überfall auf eine Apotheke in Hildesheim, als ein Einbrecher durch die eingeschlagene Eingangstür in die Bahnhofs-Apotheke eindrang. Der Vorfall ereignete sich gegen 2 Uhr, als der Apotheker im Notdienst, Fares Chehima, gerade in einem halbschlafähnlichen Zustand verharrte. Der Lärm des zerbrechenden Glases weckte ihn auf und trieb ihn zur Eingangstür, um die Situation zu untersuchen.

Chehima, 37 Jahre alt, entdeckte die beschädigte Tür und reagierte sofort, indem er den Eindringling ansprach und ihn aufforderte zu gehen. Glücklicherweise floh der Einbrecher, bevor weiterer Schaden angerichtet werden konnte, und wurde dabei von der Polizei gesucht. Trotzdem konnte er eine der Kassen plündern, bevor er flüchtete. Die entstandenen Schäden an der Apotheke belaufen sich auf einen hohen fünfstelligen Betrag.

Dieser Vorfall markiert den jüngsten in einer Serie von Überfällen auf Apotheken in Hildesheim, mit fünf bis sechs Vorfällen in letzter Zeit. Chehima, der bereits rund 100 Notdienste geleistet hat, äußerte sein Erstaunen darüber, dass ausgerechnet während dieses Dienstes ein Überfall stattfand. Er bemerkte zudem, dass es verdächtig ruhig war und kein Kunde während des Vorfalls die Apotheke betrat.

Es wird vermutet, dass die Einbrecher gezielt nach Apotheken suchen, die im Notdienst betrieben werden, und sich vorab über deren Öffnungszeiten informieren. Die Polizei von Hildesheim hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

Der jüngste Überfall auf die Bahnhofs-Apotheke in Hildesheim unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Sicherheit von Apothekenpersonal und Einrichtungen. Es ist beunruhigend, dass Einbrecher gezielt Notdienste als potenzielle Ziele auswählen und offenbar Informationen über die Öffnungszeiten sammeln, um ihre Angriffe zu planen. Die Behörden sollten verstärkt patrouillieren und Sicherheitsmaßnahmen in Apotheken verstärken, um solche Vorfälle zu verhindern und das Personal zu schützen.

 

Gematik-Streit um Apothekerbeteiligung: Interoperabilität im Gesundheitswesen auf dem Prüfstand

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen steht die Frage der Interoperabilität, also der reibungslosen Zusammenarbeit verschiedener Systeme und Akteure, weiterhin im Mittelpunkt. Ein aktueller Streitpunkt betrifft die Beteiligung der Apothekerschaft an der Gematik, der zentralen Institution für die Digitalisierung im Gesundheitsbereich.

Das Bundesgesundheitsministerium legte kürzlich einen Referentenentwurf für die Gesundheits-IT-Interoperabilitäts-Governance-Verordnung (IOP-Governance-Verordnung, GIGV) vor, der darauf abzielt, die Interoperabilität im Gesundheitswesen zu stärken. Die Gematik, als treibende Kraft hinter dieser Initiative, hat bereits Schritte unternommen, um die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren zu verbessern, unter anderem durch die Einrichtung der Koordinierungsstelle für Interoperabilität (KOS, Interop Council).

Allerdings gibt es Diskussionen darüber, wie die Apothekerschaft in diesen Prozess eingebunden werden soll. Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) fordert eine verbindliche Beteiligung des Deutschen Apothekerverbands (DAV) an einem Expertengremium, das im Rahmen des Referentenentwurfs eingerichtet werden soll. Die ABDA argumentiert, dass die praktische Erfahrung und Fachkenntnis der Apotheker:innen unerlässlich sind, um die Interoperabilität im Gesundheitswesen effektiv voranzutreiben.

Die Gematik hingegen scheint zögerlich zu sein, die Apothekerschaft in das Expertengremium aufzunehmen. Sie betont, dass sie über die erforderliche Expertise verfügt, um die Interoperabilität im Gesundheitswesen zu fördern, und dass eine Einbindung Dritter zu Kostensteigerungen und möglichen Interessenkonflikten führen könnte.

Die Frage der Apothekerbeteiligung wirft einen Schatten auf die Bemühungen zur Verbesserung der Interoperabilität im Gesundheitswesen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Streit entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen haben wird.

Die Diskussion um die Beteiligung der Apothekerschaft an der Gematik ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen alle relevanten Akteure einbezieht. Die praktische Erfahrung und Fachkenntnis der Apotheker:innen sind entscheidend für die effektive Umsetzung von interoperablen IT-Lösungen im Gesundheitsbereich. Es ist daher im Interesse aller, dass die Gematik und das Bundesgesundheitsministerium die Apothekerschaft aktiv in den Entscheidungsprozess einbeziehen, um sicherzustellen, dass die Interoperabilität im Gesundheitswesen optimal gefördert wird.

 

Führungskraft werden: Das Erfolgsgeheimnis in der Pharmazie

In der Welt der Pharmazie gibt es eine beeindruckende Erfolgsgeschichte, die Aufsehen erregt: Dr. Alexander Röhrig-Schütze, der Leiter der Apotheke am Klinikum Fulda, hat in nur anderthalb Jahren eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Sein Aufstieg vom Doktoranden zum Apothekenleiter unterstreicht nicht nur sein Fachwissen, sondern auch seine außergewöhnlichen Führungsfähigkeiten.

Röhrig-Schütze präsentierte kürzlich seine Erkenntnisse und Erfahrungen auf dem 49. wissenschaftlichen Jahreskongress der ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker in Nürnberg. In einem Seminar mit dem Titel "Ausbildung und Zukunft" teilte er seine Gedanken darüber, was es braucht, um eine erfolgreiche Führungskraft zu werden.

Sein Werdegang ist geprägt von einer soliden Ausbildung als pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) und einem darauf folgenden Pharmaziestudium, das er mit einer Promotion krönte. Diese akademische Laufbahn bildete das Fundament für seinen späteren beruflichen Aufstieg.

Nachdem er 2015 als Doktorand am Klinikum Fulda begann, arbeitete Röhrig-Schütze in verschiedenen Bereichen der Krankenhauspharmazie. Diese vielfältige Erfahrung ermöglichte es ihm, ein tiefes Verständnis für die Abläufe und Herausforderungen in seinem Fachgebiet zu entwickeln.

Entscheidend für seinen Erfolg waren jedoch nicht nur seine fachlichen Qualifikationen, sondern auch seine herausragenden Soft Skills. Röhrig-Schütze betonte die Bedeutung von Kommunikationsgeschick, Fairness und Verantwortungsbewusstsein für angehende Führungskräfte.

Besonders hervorzuheben ist sein Engagement in der berufspolitischen Arbeit, das er bereits in frühen Karrierestufen zeigte. Dies half nicht nur bei seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung, sondern trug auch zum Aufbau eines starken Netzwerks in der Branche bei.

In seinen Ratschlägen für angehende Führungskräfte unterstreicht Röhrig-Schütze die Wichtigkeit intrinsischer Motivation und die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Seine Geschichte dient als inspirierendes Beispiel dafür, wie Engagement, Fachwissen und persönliche Entwicklung zu einem erfolgreichen Karriereweg führen können.

Dr. Alexander Röhrig-Schütze verkörpert die Essenz einer modernen Führungskraft: fundiertes Fachwissen, herausragende Soft Skills und ein klares Verständnis für die Bedeutung von persönlicher Entwicklung und Engagement. Seine Erfahrungen und Ratschläge bieten wertvolle Einblicke für alle, die eine ähnliche Laufbahn anstreben. Röhrig-Schütze ist nicht nur ein Vorbild in der Pharmazie, sondern auch ein Beispiel dafür, wie man durch Entschlossenheit und Einsatzbereitschaft seine Ziele erreichen kann.

 

Salbutamol-Engpass in Deutschland: Import aus Spanien als vorübergehende Lösung

In der anhaltenden Krise um den Lieferengpass von Salbutamol, einem lebenswichtigen Medikament für Asthmatiker und Patienten mit anderen Atemwegserkrankungen, hat sich die Lage weiter verschärft. Trotz Bemühungen von Herstellern und Apotheken bleibt die Verfügbarkeit des Medikaments in Deutschland ein drängendes Problem.

Der aktuelle Engpass, der bereits seit einiger Zeit besteht, wird auf exklusive Rabattverträge der Krankenkassen zurückgeführt, die den freien Import und die Versorgung mit alternativen Präparaten erschweren. Infectopharm, ein führender Hersteller von pharmazeutischen Produkten, hat in diesem Zusammenhang bereits zum sechsten Mal Salbutamol aus Spanien importiert, um die Lücke zu füllen.

Die Importe, gekennzeichnet mit einer spezifischen Produktidentifikationsnummer, sind in fremdsprachiger Verpackung erhältlich. Um jedoch eine sichere Anwendung zu gewährleisten, wurden Fach- und Gebrauchsinformationen sowohl auf der Webseite des Herstellers als auch in der Lauer-Taxe bereitgestellt.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Import nach Deutschland keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit des Medikaments in Spanien hat und die Versorgung der Patienten dort nicht beeinträchtigt wird. Dennoch bleiben die Kosten für den Import ein Problem, da die Krankenkassen lediglich bis zum Festbetrag erstatten.

Um die kontinuierliche Versorgung der Patienten sicherzustellen, bietet Infectopharm den Apotheken eine spezielle Retourenregelung an. Diese ermöglicht es den Apotheken, Salbutamol-Dosieraerosole in üblichen Mengen zurückzugeben und vergütet zu bekommen, sobald das Verfallsdatum erreicht ist oder die Verkehrsfähigkeit erlischt.

Salbutamol, ein Beta-Sympathomimetikum, wird aufgrund seiner schnellen Wirkung und seiner Fähigkeit, die Bronchien zu erweitern, bei akuten Asthmaanfällen eingesetzt. Das Bundesgesundheitsministerium hat angesichts des Versorgungsmangels bereits Maßnahmen ergriffen, um den Import zu erleichtern und sicherzustellen, dass Patienten weiterhin Zugang zu diesem lebenswichtigen Medikament haben.

Trotz dieser Bemühungen bleibt die Situation alarmierend, da es keine gleichwertigen Alternativen zu Salbutamol gibt und die Patienten dringend darauf angewiesen sind.

Die fortgesetzte Knappheit von Salbutamol in deutschen Apotheken ist ein alarmierendes Zeichen für die Schwierigkeiten, mit denen Patienten mit Atemwegserkrankungen konfrontiert sind. Der Import aus Spanien und die angepassten Retourenregelungen bieten zwar eine temporäre Lösung, doch das grundlegende Problem der exklusiven Rabattverträge und der unzureichenden Kostenerstattung durch die Krankenkassen bleibt bestehen. Es ist dringend erforderlich, dass die Regierung und die Gesundheitsbehörden langfristige Lösungen finden, um sicherzustellen, dass Patienten kontinuierlich Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten wie Salbutamol haben.

 

Parteien im Blickfeld: SPD und Grüne äußern sich zur Rolle von Apotheken und Gewerkschaften in der EU

Im Vorfeld der EU-Wahlen hat die Apothekengewerkschaft Adexa eine Reihe von bedeutenden Fragen an die größeren Parteien gerichtet, die sich insbesondere auf die Rolle der Apotheken, Gewerkschaften und den Fachkräftemangel in Europa beziehen. Diese Fragen sind von hoher Relevanz für die Gesundheitsversorgung und die Arbeitsbedingungen in der EU und dienen dazu, Einblicke in die Positionen und Pläne der Parteien zu erhalten.

Unter den ersten Antworten, die auf der Adexa-Website veröffentlicht wurden, befinden sich die Stellungnahmen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Die SPD, die in Deutschland sowohl den Bundeskanzler als auch den Bundesgesundheitsminister stellt, betont die Bedeutung eines flächendeckenden Apothekennetzes mit persönlicher Beratung vor Ort für eine effektive Arzneimittelversorgung. Die Partei plant die Einführung von Honoraranreizen für Apotheken in ländlichen Gebieten, um die Versorgung auch dort sicherzustellen. Jedoch unterstützt sie kein Verbot des Versandhandels. Zusätzlich setzt sich die SPD für eine starke Europäische Gesundheitsunion ein und befürwortet die Produktion von Generika innerhalb der EU, um die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten. Des Weiteren plant die SPD, die Tarifbindung auf EU-Ebene zu stärken und EU-Gelder verstärkt an Bedingungen wie gute Arbeitsbedingungen und Tarifverträge zu knüpfen. In Bezug auf antidemokratische Entwicklungen in der EU fordert die SPD eine konsequentere Anwendung von Vertragsverletzungsverfahren.

Die Grünen betonen ebenfalls die Bedeutung eines flächendeckenden Apothekennetzes für eine hochwertige Gesundheitsversorgung. Sie sehen jedoch die Verantwortung für Fragen des Gesundheitswesens und der medizinischen Versorgung primär bei den Mitgliedstaaten. Die Grünen planen Maßnahmen zur Diversifizierung und Nachhaltigkeit der Lieferketten in der Pharmaindustrie, um Engpässen entgegenzuwirken, und unterstützen die teilweise Rückverlagerung von Produktionsstätten nach Europa zur Sicherstellung einer zuverlässigen Arzneimittelversorgung. Sie betonen die Notwendigkeit, dass Anreize für Forschung und Entwicklung sowie der Schutz geistigen Eigentums nicht die Bezahlbarkeit von wichtigen Arzneimitteln gefährden dürfen. In Bezug auf die Bedeutung von Gewerkschaften auf EU-Ebene streben die Grünen an, die Mindestlohnrichtlinie verbindlich zu machen, um sicherzustellen, dass auch Deutschland die Richtlinie einhält.

Diese ersten Antworten bieten wichtige Einblicke in die Positionen und Pläne der SPD und Bündnis 90/Die Grünen bezüglich der Rolle von Apotheken, Gewerkschaften und anderen relevanten Themen im Kontext der bevorstehenden EU-Wahlen.

Die Antworten der SPD und der Grünen auf die Fragen von Adexa zeigen deutlich, dass beide Parteien die Bedeutung einer hochwertigen Arzneimittelversorgung und fairer Arbeitsbedingungen in der Gesundheitsbranche anerkennen. Während die SPD auf eine stärkere Integration auf EU-Ebene und die Förderung einer flächendeckenden Versorgung setzt, betonen die Grünen die Notwendigkeit nachhaltiger und diversifizierter Lieferketten sowie die Wahrung von Arbeitsrechten durch eine verbindliche Mindestlohnrichtlinie. Diese Positionen könnten entscheidend für Wähler sein, die Gesundheit und Arbeitsbedingungen als zentrale Anliegen betrachten.

 

Historisches Abkommen zum Schutz indigenen Wissens gegen Biopiraterie erfolgreich abgeschlossen

In einer wegweisenden Entwicklung haben die Vereinten Nationen (UN) nach über zwei Jahrzehnten intensiver Verhandlungen ein bahnbrechendes Abkommen zum Schutz genetischer Ressourcen und traditionellen Wissens verabschiedet. Die Verhandlungen, die in Genf stattfanden, mündeten in den erfolgreichen Abschluss des Wipo-Vertrags, der darauf abzielt, indigenes Wissen vor unautorisiertem Zugriff und Ausbeutung durch externe Unternehmen zu schützen.

Das Abkommen stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Interessen indigener Völker weltweit zu stärken und potenzielle Gewinneinbußen für Unternehmen in Branchen wie der Pharma-, Kosmetik- und Bekleidungsindustrie zu adressieren. Ein zentraler Aspekt des Vertrags ist die Verpflichtung für Unternehmen, den Ursprung genetischer Ressourcen oder traditionellen Wissens bei der Patentanmeldung anzugeben. Zudem sieht das Abkommen vor, dass indigene Gemeinschaften an den Gewinnen beteiligt werden sollen, die aus der kommerziellen Nutzung ihres traditionellen Wissens resultieren.

Der Begriff "Biopiraterie" beschreibt die illegale Aneignung von genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen durch externe Unternehmen oder Staaten, oft auf Kosten indigener Gemeinschaften. Der Wipo-Vertrag zielt darauf ab, diesen Missbrauch zu bekämpfen und klare rechtliche Bestimmungen zum Schutz des indigenen Wissens zu etablieren.

Die langwierigen Verhandlungen, die über 20 Jahre dauerten, wurden unter der Leitung der UN-Organisation für geistiges Eigentum (Wipo) geführt und erhielten breite internationale Unterstützung. Das Inkrafttreten des Vertrags erfordert die Ratifizierung durch mindestens 15 der 193 teilnehmenden Mitgliedstaaten.

Der Generalsekretär der Wipo, Daren Tang, bezeichnete den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen als historisches Ereignis und betonte die Bedeutung des Abkommens für den Schutz kultureller und biologischer Vielfalt sowie für die Förderung fairer und nachhaltiger Geschäftspraktiken.

Die Verabschiedung des Wipo-Vertrags markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung des Schutzes indigenen Wissens vor Ausbeutung und Aneignung durch externe Unternehmen. Durch klare rechtliche Bestimmungen wird die Grundlage für einen gerechteren Umgang mit genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen geschaffen. Dieses Abkommen unterstreicht die Dringlichkeit und den Willen der internationalen Gemeinschaft, die Rechte indigener Völker zu respektieren und eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu fördern.

 

CGM wechselt zu Pharma4you: Neuerungen im Bereich der Apothekensoftware

Eine Neuerung im Bereich der Apothekensoftware sorgt derzeit für Aufsehen in der Branche. CompuGroup Medical (CGM) hat kürzlich angekündigt, den eigenen AMTS-Check namens "Patient Safety Check" einzustellen und stattdessen auf den "Quick-Check" von Pharma4you umzusteigen. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die Kunden von CGM, insbesondere auf die Nutzer der Winapo-Software.

Hintergrund dieser Maßnahme ist eine neue europäische Medizinprodukte-Verordnung, die eine kontinuierliche Neuzertifizierung der Software erforderlich machen würde. Aus diesem Grund haben sich Softwareanbieter wie CGM dazu entschlossen, die aufwendige Komponente des AMTS-Checks endgültig zu streichen und auf die Lösung von Pharma4you umzusteigen.

Die Umstellung auf den Quick-Check von Pharma4you erfolgte in zwei Chargen, wobei einige Kunden bereits am Dienstag keinen Zugriff mehr auf den AMTS-Check hatten, obwohl sie erst für Mittwoch geplant war. Dies führte zu Irritationen und Kritik seitens einiger Apotheken, die die kurzfristige Kommunikation seitens CGM bemängelten.

Obwohl CGM den Quick-Check vorerst drei Monate lang kostenlos anbietet, werden ab dem 1. September zusätzliche Gebühren in Höhe von 14,80 Euro pro Monat anfallen. Dies bedeutet eine finanzielle Belastung für die betroffenen Apotheken, die den automatisierten Interaktionscheck weiterhin nutzen möchten.

Die Entscheidung von CGM, den AMTS-Check durch die Lösung von Pharma4you zu ersetzen, hat auch zu Diskussionen über die Auslagerung bisher integrierter Kosten geführt, ohne dass die Software-Pauschale entsprechend gesenkt wurde. Zudem wird kritisiert, dass CGM weiterhin an allen deutschen Apotheken mitverdienen wird, da die meisten auf die Lösung von Pharma4you umsteigen werden.

Insgesamt hat diese Neuerung in der Apothekensoftware-Branche zu Unsicherheiten und Unmut geführt, insbesondere aufgrund der kurzfristigen Kommunikation seitens CGM und der zusätzlichen finanziellen Belastung für die Apotheken.

Die Entscheidung von CGM, den eigenen AMTS-Check einzustellen und auf die Lösung von Pharma4you umzusteigen, wirft wichtige Fragen zur Transparenz und Kostenstruktur in der Apothekenbranche auf. Während die Einhaltung regulatorischer Anforderungen von entscheidender Bedeutung ist, sollten Softwareanbieter sicherstellen, dass ihre Kunden angemessen informiert und finanziell nicht übermäßig belastet werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Neuerung langfristig auf die Apothekenlandschaft auswirken wird und ob alternative Lösungen entwickelt werden, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

 

Neue Studie zeigt erhöhtes Risiko für Demenzpatienten, die Antipsychotika einnehmen

Eine aktuelle Kohortenstudie, die fast 174.000 Demenzpatienten untersuchte, hat ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende negative Gesundheitsereignisse bei Patienten aufgezeigt, die Antipsychotika einnehmen. Die Studie, durchgeführt von einem Team um Pearl Mok, ergab, dass Demenzkranke, die mit Antipsychotika behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für Ereignisse wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Lungenentzündung hatten. Dies wirft ein neues Licht auf die Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Verwendung von Antipsychotika zur Behandlung von psychiatrischen Symptomen und Verhaltensänderungen bei Demenz.

Besonders besorgniserregend war das erhöhte Risiko bei Beginn der Behandlung. Die Studie fand heraus, dass das Risiko für Lungenentzündungen innerhalb der ersten sieben Tage nach Beginn der Antipsychotika-Einnahme sogar verzehnfacht war. Die genauen Mechanismen hinter diesen Zusammenhängen sind noch nicht vollständig verstanden, aber die Forscher spekulieren über potenzielle Faktoren wie Mundtrockenheit, Schluckstörungen und Sedierung, die durch die Medikamente verursacht werden könnten.

Eine wichtige Erkenntnis aus der Studie war auch, dass bestimmte Arten von Antipsychotika das Risiko stärker erhöhten als andere. Typische Antipsychotika wie Haloperidol wurden mit einem höheren Risiko für Ereignisse wie Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Lungenentzündung in Verbindung gebracht als atypische Antipsychotika. Dies unterstreicht die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung der verschiedenen Medikamente und ihrer potenziellen Risiken.

Die Studie stützte sich auf umfangreiche anonymisierte Gesundheitsdaten und wurde durchgeführt, um die Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Verwendung von Antipsychotika bei Demenzpatienten besser zu verstehen. Die Ergebnisse sind im Einklang mit den Empfehlungen von Leitlinien wie denen des britischen National Institute for Health and Care Excellence, die eine zurückhaltende Anwendung von Antipsychotika bei Demenz empfehlen.

In Anbetracht der begrenzten alternativen Behandlungsmöglichkeiten für Demenz-bedingte Verhaltensstörungen betont die Studie die Notwendigkeit einer individuellen Entscheidungsfindung, die eine sorgfältige Abwägung der Risiken und des potenziellen Nutzens jeder Behandlungsoption einschließt. Regelmäßige Überprüfungen und Evaluierungen der Pharmakotherapie sind unerlässlich, um die Sicherheit und das Wohlergehen von Demenzpatienten zu gewährleisten.

Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Verwendung von Antipsychotika bei Demenzpatienten. Obwohl diese Medikamente bei der Behandlung von psychiatrischen Symptomen und Verhaltensänderungen eingesetzt werden können, ist es entscheidend, die potenziellen Risiken zu berücksichtigen, insbesondere bei älteren Patienten mit Demenz, die bereits anfällig für andere Gesundheitsprobleme sind. Ärzte und Angehörige sollten daher eine individuelle Entscheidungsfindung treffen, die die Sicherheit und das Wohlergehen der Patienten in den Vordergrund stellt.

 

Neuer Hoffnungsschimmer für Hörsturz-Patienten: AC102 auf dem Weg zur kausalen Therapie

In der Welt der medizinischen Forschung könnte ein Durchbruch in der Behandlung des plötzlichen Hörverlusts, bekannt als Hörsturz, bevorstehen. Mit weltweit Hunderttausenden von Betroffenen jedes Jahr ist der Hörsturz eine weit verbreitete Erkrankung, die oft ohne erkennbare Ursache auftritt. Die Standardbehandlung für Hörsturzpatienten umfasst derzeit in der Regel eine Hochdosis-Cortisontherapie wie Prednisolon. Jedoch bleiben Zweifel an der Effektivität dieser Behandlung bestehen, da Studien gemischte Ergebnisse liefern und eine klare kausale Therapieoption fehlt.

Laut Dr. Stefan Plontke von der Universitätsmedizin Halle gibt es bisher keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beweis dafür, dass die Verabreichung von Glukokortikoiden wie Prednisolon tatsächlich wirksam ist. Eine kürzlich veröffentlichte Studie, die als HODOKORT-Studie bekannt ist, zeigte, dass bei etwa 39 % der Patienten eine vollständige Remission erreicht wurde, während bei 61 % nur eine teilweise Verbesserung erzielt wurde. Angesichts dieser Ergebnisse besteht ein dringender Bedarf an neuen Therapiemöglichkeiten.

In diesem Kontext könnte AC102, ein potenzieller neuer Wirkstoff, eine vielversprechende Option darstellen. AC102 zielt darauf ab, die Schädigung der Sinneshaarzellen im Innenohr zu minimieren und deren Verbindungen zum Hörnerv wiederherzustellen. Frühe präklinische Studien und Phase-I-Tests haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt, wobei die Substanz antiapoptotische und neuroregenerative Eigenschaften aufweist und zu einer fast vollständigen Normalisierung der Hörschwellen führen kann.

Derzeit wird eine Phase-II-Studie für AC102 vorbereitet, in der Hörsturzpatienten entweder eine einmalige Injektion von AC102 oder eine zweiwöchige Behandlung mit Prednisolon erhalten werden. AC102 wird in Form eines Gels formuliert, das lokal in das Mittelohr eingebracht wird. Die Einschlusskriterien für die Studie umfassen einen plötzlichen einseitigen sensorineuralen Hörverlust ohne erkennbare Ursache sowie ein Alter zwischen 18 und 85 Jahren.

HNO-Ärzte haben die Möglichkeit, geeignete Patienten in nahe gelegenen Studienzentren anzumelden, darunter Halle, Dresden, Göttingen, Linz und Salzburg. Sollte AC102 die Zulassung erhalten, könnte es die erste kausale Therapie für akuten Hörverlust und akuten Tinnitus darstellen, was einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung dieser Erkrankungen bedeuten würde.

Die potenzielle Einführung von AC102 als neue Behandlungsoption für plötzlichen Hörverlust ist ein vielversprechender Schritt in der medizinischen Forschung. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten über die Effektivität der Standardtherapie mit Prednisolon ist die Suche nach kausalen Therapien dringend erforderlich. Die bevorstehende Phase-II-Studie bietet die Möglichkeit, die Wirksamkeit und Sicherheit von AC102 weiter zu untersuchen und potenziell einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Hörsturz und akutem Tinnitus zu erzielen.

 

Salzkonsum in Deutschland: Die Rolle von Kochsalzersatzprodukten und die Notwendigkeit einer gesunden Ernährung

Eine aktuelle Untersuchung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat alarmierende Ergebnisse über den Salzkonsum der deutschen Bevölkerung zutage gefördert. Laut dieser Studie nehmen Frauen im Durchschnitt 8,4 Gramm und Männer sogar 10 Gramm Kochsalz täglich zu sich. Diese Werte überschreiten deutlich die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Obergrenze von 6 Gramm täglich. Ein hoher Salzkonsum steht im Zusammenhang mit Bluthochdruck und erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, weshalb eine salzarme Ernährung von großer Bedeutung ist.

Die Studie bestätigt die langjährigen Erkenntnisse über die positiven Auswirkungen einer salzarmen Ernährung auf die Gesundheit. Insbesondere bei Personen mit erhöhtem Blutdruck zeigt eine Reduktion des Salzkonsums deutliche Effekte. Neben der Möglichkeit, den direkten Salzkonsum zu reduzieren, können auch Salzersatzprodukte eine Rolle spielen. Diese enthalten anstelle von Natriumchlorid andere Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium. Jedoch stellen sie oft eine Herausforderung dar, da ihr Geschmack anders ist als der von echtem Kochsalz und technische Probleme bei der Lebensmittelverarbeitung verursachen kann.

Trotz vielversprechender Studienergebnisse hat sich die Verwendung von Kochsalzersatzprodukten in der Praxis bisher nicht weit verbreitet. Eine Überprüfung der aktuellen Leitlinien zeigt Inkonsistenzen und eine geringe Berücksichtigung von Kochsalzsubstitution. Es besteht daher Bedarf an einer Anpassung der Leitlinien, um den Einsatz von Kochsalzersatzprodukten zu fördern und eine breitere Implementierung in der Bevölkerung zu erreichen.

Die Ergebnisse der Untersuchung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bestätigen erneut die Notwendigkeit einer salzarmen Ernährung zur Vorbeugung von Bluthochdruck und kardiovaskulären Erkrankungen. Obwohl Studien vielversprechende Ergebnisse über die Wirksamkeit von Kochsalzersatzprodukten zeigen, bleibt ihre Verwendung in der Praxis hinter den Erwartungen zurück. Eine Überarbeitung der Leitlinien könnte dazu beitragen, den Einsatz von Kochsalzersatzprodukten zu fördern und ihre Integration in die tägliche Ernährung zu erleichtern.

 Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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