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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Das jüngste Interview mit dem dm-Chef Christoph Werner im Tagesspiegel hat eine hitzige Debatte über die Zukunft der Apotheken und die Integrität von Werners Visionen ausgelöst. Seine Behauptung, dass Vor-Ort-Apotheken aufgrund finanzieller Unrentabilität vermehrt schließen müssten, wird von Kritikern angezweifelt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass er dm als eine vermeintlich kostengünstigere Alternative präsentiert, die dazu berufen sei, Apotheken überflüssig zu machen.
Die Skepsis verstärkt sich angesichts von Werners Vorschlag, dass pharmazeutische Tätigkeiten durch Automatisierung ersetzt werden könnten. Diese scheinbare Bagatellisierung der Rolle hochqualifizierter Apotheker und die Vision einer apothekenfreien Zukunft ohne spezialisierte Fachleute stoßen auf Unverständnis und werden als gefährlich für die individuelle Patientenbetreuung betrachtet.
Besonders kritisch wird hinterfragt, ob Werner überhaupt ein tiefgreifendes Verständnis für die komplexen Aufgaben und die notwendige pharmazeutische Expertise der Apotheken besitzt. Die fehlende Erwähnung von Begriffen wie "Arzneimitteltherapiesicherheit" in seinem Interview lässt Zweifel an seiner Kenntnis über die Grundlagen der pharmazeutischen Versorgung aufkommen.
Die Diskussion um Werners Äußerungen wird durch die Erinnerung an frühere gescheiterte Unternehmensinitiativen von dm, wie beispielsweise den Versuch, mit Arzneimittel-Pick-up-Stationen Apotheken zu konkurrieren, weiter angeheizt. Dies wirft nicht nur Fragen zur Glaubwürdigkeit Werners auf, sondern weckt auch Zweifel an seinen eigentlichen Motiven.
In einem kritischen Kommentar wird betont, dass die Gesundheit der Menschen nicht den profitorientierten Interessen eines Unternehmens zum Opfer fallen sollte. Die Forderung nach hochqualifizierten Fachleuten und persönlicher Betreuung in Apotheken wird als essenziell für die Patientensicherheit betrachtet. Angesichts der historischen Misserfolge von dm in ähnlichen Unternehmensinitiativen ist es angebracht, Werners jüngste Äußerungen mit einer gehörigen Portion Skepsis zu betrachten und sicherzustellen, dass die Diskussion um die Zukunft der Apotheken stets das Wohl der Patienten im Fokus behält.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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