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Nachhaltigkeitsberichterstattung: Globale Unternehmen im Aufwind

Am 22. Februar 2024 veröffentlichte die International Federation of Accountants (IFAC) in Zusammenarbeit mit dem American Institute of Certified Public Accountants (AICPA) und dem Chartered Institute of Management Accountants (CIMA) eine aktualisierte Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und -prüfung der 1.400 weltweit größten Unternehmen aus 22 Ländern. Die Studie, die den Zeitraum von 2019 bis 2022 abdeckt, zeigt einen deutlichen Anstieg in der Detailliertheit und Umfang der Nachhaltigkeitsberichte im Vergleich zur Vergangenheit. Doch trotz dieser Fortschritte bleiben Investoren, Kreditgeber und andere Stakeholder durch die Vielfalt an Nachhaltigkeitsstandards und -rahmen vor Herausforderungen gestellt, konsistente und vergleichbare Informationen zu erhalten.

Besonders positiv ist zu vermerken, dass über die Hälfte der Unternehmen die Standards des Sustainability Accounting Standards Board (SASB) sowie das Rahmenwerk der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) nutzen. Dies erleichtert den Übergang zu den im Vorjahr veröffentlichten Standards des International Sustainability Standards Board (ISSB).

In Bezug auf Deutschland zeigt die Studie, dass alle einbezogenen Unternehmen im Jahr 2022 über ESG-Sachverhalte berichtet haben. Von diesen haben 95,6% eine Bestätigungsleistung durch eine Prüfungsgesellschaft eingeholt, in der Regel gemäß ISAE 3000. Besonders bemerkenswert ist zudem, dass der zeitliche Abstand zwischen Erteilung des Bestätigungsvermerks und der Unterzeichnung des ESG-Assurance-Berichtes in Europa weniger als eine Woche beträgt, während er in den USA und Kanada weiterhin mehr als drei Monate beträgt.

Kommentar:

Die Ergebnisse der aktualisierten Studie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und -prüfung der weltweit größten Unternehmen sind vielversprechend und signalisieren einen positiven Trend hin zu detaillierteren und umfassenderen Nachhaltigkeitsberichten. Die zunehmende Nutzung von etablierten Standards wie SASB und TCFD ist ein ermutigendes Zeichen für die Standardisierung und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen.

Allerdings bleibt die Vielfalt an Nachhaltigkeitsstandards und -rahmen eine Herausforderung für Investoren, Kreditgeber und andere Stakeholder, die konsistente und vergleichbare Informationen benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Es ist daher dringend notwendig, dass Unternehmen weltweit einheitliche Standards für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen entwickeln, um Transparenz und Verlässlichkeit zu gewährleisten.

Die Situation in Deutschland, in der alle einbezogenen Unternehmen über ESG-Sachverhalte berichten und die Mehrheit eine externe Bestätigung einholt, zeigt das wachsende Bewusstsein und die Verantwortung der Unternehmen gegenüber Nachhaltigkeitsfragen. Die schnelle Bearbeitung von ESG-Assurance-Berichten in Europa im Vergleich zu Nordamerika unterstreicht die Effizienz und Reife des europäischen Marktes in Bezug auf Nachhaltigkeitsberichterstattung und -prüfung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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