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  • 21.02.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Herausforderungen, Innovationen und politischem Wandel
    21.02.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Herausforderungen, Innovationen und politischem Wandel
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Herzlich willkommen zu einer neuen, aufschlussreichen Ausgabe der Apotheken-Nachrichten! Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der Pharmazie...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - Apotheke:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Zwischen Herausforderungen, Innovationen und politischem Wandel

 

Kontroverse Entscheidungen, steuerliche Neuerungen, technologisches Chaos und die Zukunft der pharmazeutischen Dienstleistungen in Deutschland

Herzlich willkommen zu einer neuen, aufschlussreichen Ausgabe der Apotheken-Nachrichten! Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der Pharmazie, wo kontroverse Entscheidungen, steuerliche Wendungen und technologische Herausforderungen die Branche prägen. Wir berichten über den Einsatz von Millionen in die Kommunikation, den steuerlichen Umschwung für Homeoffice-Kosten, sowie den beeindruckenden Umgang einer Apothekerin mit einem flächendeckenden Stromausfall in Bayern. Erfahren Sie mehr über das E-Rezept-Chaos, politische Spannungen vor der Berliner Kammerwahl und eine TV-Kampagne, die pharmazeutische Dienstleistungen in den Fokus rückt. Neben aktuellen politischen Diskussionen und Reformdebatten beleuchten wir auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Pubertät und innovative Ansätze für nachhaltige Atemwegstherapie. Verpassen Sie nicht die brisanten Entwicklungen bei Sanofi und die bevorstehende Deadline für neue Heilberufsausweise. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch die aktuellen Herausforderungen, politischen Diskussionen und inspirierenden Initiativen in der Welt der Apotheken.

 

Apothekerschaft investiert 4,7 Millionen Euro in Kommunikation – Kritik an fehlender Fokussierung auf Honorarerhöhung

In einer kontroversen Entscheidung hat die Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Organisationen Deutscher Apothekerverbände (Abda) angekündigt, 4,7 Millionen Euro für Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit auszugeben. Ein beträchtlicher Teil davon, rund 3,3 Millionen Euro, wird für die Zusammenarbeit mit der Hausagentur Cyrano veranschlagt, wobei ein Schwerpunkt auf der Nachwuchskampagne liegt. Die Apothekerschaft möchte damit nicht nur das Image der Branche aufpolieren, sondern auch die Bevölkerung verstärkt für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) sensibilisieren.

Kritiker bemängeln jedoch die Prioritätensetzung und weisen darauf hin, dass ein erheblicher Teil des Budgets für die Imagepflege verwendet wird, anstatt die drängende Forderung nach einer Honorarerhöhung für Apotheken zu adressieren. Viele Apotheker fordern seit langem eine angemessene Vergütung, da steigende Kosten und Margendruck die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken verschärfen.

Insbesondere die Entscheidung, einen Werbespot im ZDF zu schalten, um die Bevölkerung zur verstärkten Nutzung von pDL zu animieren, stößt auf Kritik. Der Hintergrund, dass rund 263 Millionen Euro, die für pharmazeutische Dienstleistungen bereitstehen, bisher nicht abgerufen wurden, wird von Skeptikern als Hinweis darauf gesehen, dass das eigentliche Problem in der unzureichenden Vergütung der Apotheken liegt und nicht in einem Mangel an Bewusstsein seitens der Bevölkerung.

Die Debatte über die Verwendung von 4,7 Millionen Euro für Kommunikation anstelle von direkten finanziellen Maßnahmen zur Unterstützung der Apotheken spitzt sich zu. Kritiker appellieren an die Apothekerschaft, ihre Ressourcen überlegt einzusetzen und den Fokus auf die unmittelbaren finanziellen Herausforderungen zu legen, um die langfristige Zukunft der Branche zu sichern. Während die Abda die Wichtigkeit von Imagepflege betont, bleibt abzuwarten, ob die öffentliche Diskussion zu einer Neuausrichtung der Prioritäten führen wird.

 

Steuerliche Wende: Homeoffice-Kosten für Apotheker absetzbar trotz geringfügiger Nutzung

Im wegweisenden Urteil X R 22/20 hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer trotz geringfügiger beruflicher Nutzung steuerlich absetzbar sind. Diese bedeutende Neuregelung könnte besonders für Berufstätige im Homeoffice relevant sein, darunter auch Apotheker, die ihre Tätigkeiten vermehrt von zu Hause aus erledigen.

Die bisherige steuerliche Praxis schränkte die Absetzbarkeit von Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer auf Fälle ein, in denen dieses den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Tätigkeit bildete. Durch die aktuelle Entscheidung des BFH eröffnen sich nun jedoch auch Möglichkeiten für Apotheker und andere Berufsgruppen, die ihr häusliches Arbeitszimmer nur geringfügig nutzen.

Gerade in der Apothekenbranche, die oft mit einem hohen Maß an Dokumentation und Verwaltung verbunden ist, kann die steuerliche Absetzbarkeit von Aufwendungen für das häusliche Arbeitszimmer eine finanzielle Entlastung bedeuten. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der verstärkten Homeoffice-Praxis während der COVID-19-Pandemie von Bedeutung.

Dennoch sollten Apotheker und andere Berufstätige die genauen Bedingungen für die steuerliche Absetzbarkeit sorgfältig prüfen. Eine individuelle Beratung durch einen Steuerexperten, der auf die Besonderheiten des Apothekenbetriebs eingeht, ist ratsam, um sicherzustellen, dass die steuerlichen Vorteile optimal genutzt werden können.

Die Entscheidung des Bundesfinanzhofs signalisiert nicht nur eine Flexibilisierung der steuerlichen Regelungen im Kontext der sich wandelnden Arbeitswelt, sondern bietet auch Apothekern die Möglichkeit, ihre steuerliche Situation an die Anforderungen des modernen Arbeitslebens anzupassen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern weitere Entwicklungen in der Steuergesetzgebung die Arbeitspraktiken und steuerlichen Rahmenbedingungen für Apotheker beeinflussen werden.

 

Stromausfall legt Teile Bayerns lahm: Apothekerin bewahrt trotz Herausforderungen Gelassenheit

Ein flächendeckender Stromausfall hat aktuell mehrere Gemeinden in Bayern getroffen, darunter auch Gerzen, wo die StorchenApotheke ansässig ist. Die Apothekerin, Ingrid Schierle, berichtet von einem größeren Ausfall, der auch umliegende Gemeinden wie Schalkhamm, Kröning und Vilsbiburg betrifft. Das Bayernwerk gibt an, dass Techniker im Einsatz seien und die Störung voraussichtlich bis etwa 12 Uhr anhalten werde.

Seit 9.30 Uhr am heutigen Morgen ist die StorchenApotheke ohne Stromversorgung. Ingrid Schierle erklärt, dass die ursprüngliche Prognose einer Behebung innerhalb von zwei Stunden bereits überschritten wurde. Die aktuelle Prognose geht nun von einer Wiederherstellung der Stromversorgung bis 12.05 Uhr aus. Trotz dieser widrigen Umstände bewahrt die Apothekerin eine entspannte Haltung und entscheidet sich, vorübergehend die Kühlschränke zu schließen, um die Arzneimittel zu schützen.

Schierle zeigt sich humorvoll angesichts der Situation und betont, dass das Team trotz der unvorhergesehenen Ereignisse Ruhe bewahrt. Die Patient:innen reagieren verständnisvoll, da die Apotheke in einer ländlichen Gegend liegt und die Kunden das Team persönlich kennen. Einige Patienten verschieben ihre Besuche, während dringend benötigte Medikamente durch Fotografieren von QR-Codes erfasst werden, um die Abwicklung zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.

Die Apothekerin recherchiert im Internet, um die Preise für Medikamente zu ermitteln, und setzt zusätzlich auf ihr Bauchgefühl. Die Zahlungen erfolgen ausschließlich in bar, da das EC-Gerät aufgrund des Stromausfalls außer Betrieb ist. Schierle hebt hervor, dass die Apotheke im Vergleich zu Supermärkten, die mit größeren Problemen zu kämpfen haben, noch vergleichsweise gut dasteht.

Trotz des Fehlens eines Notstromaggregats zeigt sich Schierle vorbereitet und erklärt, dass die Apotheke mithilfe eines CyberPower-Systems die Überbrückung des Ausfalls aufrechterhält. Das ständige Piepen aufgrund der Stromunterbrechung wird mit einem Augenzwinkern kommentiert. Im schlimmsten Fall müsse der Kaffee eben auf traditionelle Weise per Bunsenbrenner gekocht werden, fügt sie humorvoll hinzu.

 

E-Rezept-Chaos: Verlorene 'Secrets' und der Kampf um digitale Gesundheitsstabilität

In den letzten Wochen sah sich ein Apotheker in Baden-Württemberg wiederholt mit dem Verlust von elektronischen Rezepten (E-Rezepten) konfrontiert, was zu erheblichem Rechercheaufwand führte. Bei der Verwendung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) konnte der Apotheker feststellen, dass zwei Rezepte abgerufen wurden, wobei eines kurzzeitig sichtbar war, bevor es plötzlich verschwand.

Im neuesten Fall versuchte der Apotheker, die E-Rezepte des betroffenen Patienten über die eGK auszulesen. Dabei stellte sich heraus, dass eines der Rezepte während des Abrufs kurzzeitig angezeigt wurde, jedoch nach kurzer Zeit nicht mehr zugänglich war. Dies führte zu erheblichen Komplikationen, als der Patient das benötigte Medikament erhalten wollte, da keine gültige Verordnung vorlag.

Dies wiederum führte zu Diskussionen mit dem behandelnden Arzt, der darauf bestand, die Verordnung ausgestellt und im System als abgerufen verzeichnet zu haben. Als die Apotheke einen Token über die Verordnung erhielt und diesen einscannte, löste dies eine Fehlermeldung aus. Das E-Rezept war bereits von einem anderen Teilnehmer, in diesem Fall die Apotheke selbst, abgerufen worden und wurde als gesperrt markiert.

Die Apotheke sah sich daraufhin gezwungen, eine umfangreiche Recherche zu starten und wandte sich an die Ärztekammer sowie den Softwareanbieter ADG. Laut Informationen von der Gematik, der Organisation für die Entwicklung der Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen, war das Problem bereits bekannt. Beim Laden der E-Rezepte wird gleichzeitig ein sogenanntes "Secret" heruntergeladen, eine Entschlüsselungsdatei, die mit dem E-Rezept gekoppelt sein muss, um angezeigt werden zu können. Geht diese Datei verloren, wird das Rezept aus Sicherheitsgründen gelöscht und ist nicht mehr nutzbar.

Die Herausforderung besteht darin, dem Arzt den Verlust des Secrets zu erklären und dies zu beweisen. Der Softwareanbieter ADG kann solche Fälle nachverfolgen und stellt ein Schreiben aus, das besagt, dass das E-Rezept nicht eingelöst wurde, mit der Aufforderung an den Arzt, ein neues Rezept auszustellen.

Die Gematik bestätigt, dass ein Update in Planung ist, welches sicherstellen soll, dass das "Secret" regelmäßig neu heruntergeladen wird, um den Verlust von E-Rezepten zu verhindern. Die Gematik betont, dass solche Probleme vereinzelt auftreten und durch eine Datenbankprüfung innerhalb des Apothekensystems behoben werden können. Das erforderliche Update wird voraussichtlich Ende März 2024 bereitgestellt.

 

Digitaler Kollaps im Gesundheitswesen: Ausfall der Telematikinfrastruktur führt zu Verlust von E-Rezepten und wirtschaftlichem Chaos in Apotheken

Am vergangenen Mittwoch erlebten Apotheken deutschlandweit eine beispiellose Herausforderung, als die Telematikinfrastruktur (TI) für etwa anderthalb Stunden ausfiel. Der Totalausfall führte zu einem Zustand der Handlungsunfähigkeit in zahlreichen Apotheken, in denen Patienten zeitweise ohne ihre dringend benötigten Medikamente nach Hause geschickt werden mussten. Ein Apotheker aus Hessen äußerte Besorgnis über die nationale Dimension des Blackouts und betonte die beunruhigende Tatsache, dass die fehlende Handlungsfähigkeit während dieser Zeit erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb hatte.

Neben der vorübergehenden Unmöglichkeit, Transaktionen durchzuführen, traten nach dem Ausfall zusätzliche Schwierigkeiten auf. Fehlermeldungen beim Einlesen einiger elektronischer Gesundheitskarten (eGK) wurden gemeldet, und in einigen Fällen stellte sich heraus, dass digitale Rezepte nicht mehr verfügbar waren. Dies führte zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten für die betroffenen Apotheken, da Kunden in den Tagen nach dem Vorfall Schwierigkeiten hatten, ihre Verordnungen einzulösen.

Die Praxen, die während des Ausfalls auf Papierrezepte auswichen, stießen auf zusätzliche Probleme. Einige berichteten von Diskussionen über die Ausstellung von Papierrezepten und rieten Patienten sogar, zu anderen Apotheken zu gehen, was jedoch aufgrund des flächendeckenden Ausfalls wenig sinnvoll war. Eine besonders problematische Situation ergab sich für Patienten, die ihre Rezepte vor dem Ausfall beim Arzt vorbestellt hatten. Trotz Versicherungen der Praxen, dass die Rezepte hochgeladen wurden, waren sie während des Ausfalls auf der Gesundheitskarte nicht abrufbar.

Die Gematik, verantwortlich für die Entwicklung und Einführung der Telematikinfrastruktur, betonte jedoch, dass ordnungsgemäß ausgestellte digitale Verordnungen nicht verschwinden sollten. Eine Sprecherin erklärte, dass der E-Rezept-Prozess sicherstelle, dass digitale Rezepte nach einem Ausfall in der Apotheke weiterhin abgerufen werden können, sofern sie korrekt signiert und im Fachdienst gespeichert sind.

In Bezug auf den entstandenen wirtschaftlichen Schaden blieb jedoch die Frage offen, wer dafür aufkommen sollte. Apotheker äußerten Bedenken über die Anfälligkeit des Systems für Störungen und betonten die Notwendigkeit, für finanzielle Verluste während solcher Ausfälle entschädigt zu werden. Sowohl die Apothekerverbände als auch die Gematik konnten jedoch keine klaren Antworten auf die Frage nach dem Ausgleich des wirtschaftlichen Schadens geben. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) verwies auf die Gematik und betonte, dass der TI-Ausfall nicht in seinem Verantwortungsbereich lag.

 

H1-Antihistaminika der zweiten Generation: Gemeinsamkeiten, Unterschiede und individuelle Anwendungsaspekte

In der Selbstmedikation von allergischer Rhinitis und Urtikaria erfreuen sich H1-Antihistaminika der zweiten Generation großer Beliebtheit. Hierzu zählen etablierte Substanzen wie Cetirizin, Loratadin, Levocetirizin und Desloratadin, sowie die kürzlich hinzugefügte oral wirksame Substanz Bilastin. Diese Medikamente, bekannt für ihre geringe Sedierung, gelten als Mittel der Wahl bei leichten bis moderaten Beschwerden.

Leitlinien zur allergischen Rhinitis empfehlen sowohl intranasale als auch orale nicht-sedierende H1-Antihistaminika als erste Wahl, wobei intranasale Glucocorticoide als wirksamste Arzneimittel gelten. Der ARIA-Therapiealgorithmus hebt deren Goldstandard-Status hervor, obwohl ihr Wirkungseintritt erst nach Tagen erfolgt. Dennoch bevorzugen viele Patienten orale Präparate, insbesondere wenn eine regelmäßige Einnahme über die gesamte Saison erforderlich ist.

Trotz der Gemeinsamkeiten zwischen den genannten Antihistaminika gibt es anwendungsrelevante Unterschiede. Alle fünf Substanzen sind potente H1-Rezeptorantagonisten, die Rhinorrhoe, Pruritus und okulare Symptome effektiv behandeln, ohne sedierende Effekte. Die übliche Empfehlung ist die tägliche Einmalgabe, außer bei pädiatrischen Dosierungen von Cetirizin und Levocetirizin. Bei saisonalen Beschwerden sollte die Anwendung auf den Expositionszeitraum beschränkt sein, während eine Dauerbehandlung bei ganzjähriger Allergie möglich ist.

Wichtige Unterschiede, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten, betreffen die Zeit bis zum Wirkungseintritt, Wechselwirkungen mit Nahrungsaufnahme, das Vorliegen von Nieren- oder Leberinsuffizienz und mögliche Auswirkungen in der Schwangerschaft und Stillzeit. Fachinformationen erlauben beispielsweise die Anwendung von Cetirizin und Levocetirizin während der Schwangerschaft unter strenger Indikationsstellung, während für Loratadin, Desloratadin und Bilastin bisher weniger umfassende Daten vorliegen.

Insgesamt betonen Experten, dass die Auswahl zwischen den genannten oralen Präparaten der 2. Generation in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit laut ARIA-Leitlinie keine signifikanten Unterschiede aufweist. Die Betonung liegt daher auf individuellen Faktoren und Anforderungen, die bei der Beratung und Empfehlung im Mittelpunkt stehen sollten.

 

Spannung vor Berliner Kammerwahl: Showdown zwischen Kemmritz und Lucas

In der aufregenden politischen Kulisse des "Superwahljahres 2024" rückt die bevorstehende Kammerwahl der Apothekerinnen und Apotheker in Berlin in den Fokus. Die derzeitige Kammerpräsidentin, Dr. Kerstin Kemmritz, steht vor einer ernstzunehmenden Herausforderung von Dr. Ina Lucas, was die Spannung vor dieser Entscheidung erhöht.

In Hamburg sorgte bereits zu Beginn des Jahres die Wahl von Holger Genkow zum neuen Präsidenten für eine Überraschung. Ein ähnliches Szenario zeichnet sich nun in Berlin ab, wobei die Zusammensetzung künftiger Koalitionen den Ausschlag darüber geben wird, welche Liste die nächste Präsidentschaft präsentieren wird.

Dr. Kerstin Kemmritz, Listenführerin der "Allianz Aller Apotheker", sieht sich guten Chancen gegenüber, erneut in die Delegiertenversammlung einzuziehen. In einem Gespräch unterstreicht sie ihren Wunsch, die Präsidentschaft fortzusetzen, sofern ihre Kandidatur erfolgversprechend ist. Kemmritz hebt die positiven Entwicklungen ihrer ersten Amtszeit hervor und strebt in den kommenden Jahren eine verstärkte Digitalisierung des Apothekenalltags an. Sie plädiert für mehr flexible Fortbildungsmöglichkeiten, insbesondere durch vermehrte E-Learning-Angebote, und eine engere Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft. Zudem betont sie die Notwendigkeit, die Arbeit der Kammer im öffentlichen Diskurs sichtbarer zu gestalten, und engagiert sich im Berliner Aktionsbündnis Hitzeschutz.

Die Herausforderin Dr. Ina Lucas, Spitzenkandidatin von "Apotheke vor Ort: gemeinsam für die Zukunft der Offizin", gilt als aussichtsreiche Konkurrentin. Lucas setzt sich für "hochwertige Pharmazie" ein und betont die Bedeutung von Qualitätssicherung sowie breitgefächerten Fortbildungsangeboten. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Agenda ist die Sicherung der Versorgungswerke und die Würdigung pharmazeutischer Lebensleistungen erfahrener Kolleginnen und Kollegen.

Lucas wird von namhaften Unterstützern wie Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apothekervereins, und anderen Persönlichkeiten der Apothekerschaft begleitet. Ihre Liste gilt als Favorit für den größten Stimmenanteil.

Trotz des erwarteten Showdowns zwischen Kemmritz und Lucas treten insgesamt fünf Listen zur Wahl an. Neben den beiden Hauptkonkurrentinnen sind die "Hauptstadtapotheker", die "Aktiven Apotheker*innen" sowie die "Apotheker/-innen aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung" vertreten. Jedes gewählte Mitglied der Delegiertenversammlung kann sich um das Amt des Präsidenten oder der Präsidentin bewerben, und die Bildung von Koalitionen könnte entscheidend für den Ausgang der Wahl sein.

Die Kammerwahl in Berlin markiert den Auftakt einer Reihe von Wahlen in diesem Jahr, darunter Niedersachsen, Nordrhein und Westfalen-Lippe. Selbst ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sieht sich in ihrem eigenen Kammerbezirk erneut einer Herausforderung gegenüber.

 

Pharmazeutische Dienstleistungen im Fokus: ABDA startet TV-Kampagne zur Stärkung der Apothekenrolle

Am 7. März startet eine dreiwöchige Werbekampagne im ZDF, die sich auf pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) konzentriert. Der 20-sekündige Werbespot, der vor der "ZDF heute"-Nachrichtensendung sowie während des Wintersport-Programms und des Vorabend-Krimis ausgestrahlt wird, setzt auf einen emotionalen Storytelling-Ansatz. Die Hauptfigur, eine ältere Frau namens "Anna", teilt ihre Erfahrungen als chronisch kranke Mutter und wie die pharmazeutischen Dienstleistungen in der Apotheke ihre Lebensqualität verbessert haben.

Die ABDA, die die Kampagne initiiert hat, plant, den Spot fast täglich zu zeigen, mit einer prognostizierten Netto-Sehbeteiligung von 12,3 Millionen Zuschauern. Die Kosten für die Kampagne werden durch das genehmigte Budget der ABDA-Mitgliederversammlung für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit abgedeckt.

Parallel zur Fernsehkampagne wird am 5. März eine neue Patienteninformations-Website unter www.pharmazeutische-dienstleistungen.de eingeführt. Hier finden interessierte Bürger detaillierte Informationen zu den fünf pharmazeutischen Dienstleistungen. Die Suche nach Apotheken, die bestimmte Dienstleistungen anbieten, ist aus rechtlichen Gründen auf dem Portal www.apoguide.de und in der ApoGuide-App der Gedisa möglich.

Die ABDA-Präsidentin, Gabriele Regina Overwiening, hebt hervor, dass nur vitale Apotheken vor Ort die pharmazeutischen Dienstleistungen umfänglich anbieten können. Sie fordert eine wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken und eine Erhöhung des Apothekenhonorars. Die Kommunikationsoffensive zur pDL wird als wichtiger Schritt betrachtet, um die Arbeit in den Apotheken attraktiver zu gestalten, insbesondere für den Nachwuchs.

Zusätzlich zur Werbekampagne stellt die ABDA eine neue Informations-Website für Patienten vor und bietet kostenloses Werbematerial für Apotheken an. Apotheker und PTA finden weiterführende Informationen im Bereich "pDL Campus" unter www.abda.de/pharmazeutische-dienstleistungen.

Die ABDA-Pressesprecher betonen die Wichtigkeit der Information durch die Apotheken selbst und weisen darauf hin, dass umfangreiches Werbematerial, darunter Plakate, Infozettel, Slides für Infoscreens in der Apotheke und Social-Media-Motive, kostenlos unter www.apothekenkampagne.de verfügbar ist. Die pharmazeutischen Dienstleistungen werden als Möglichkeit dargestellt, die Arbeit in Apotheken zu bereichern und einen bedeutenden Beitrag zur Gesundheit der Menschen zu leisten.

 

Die Frühreife: Verstärkte Pubertät in der Pandemiezeit

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Beginn der Pubertät bei Kindern signifikant vorverlagert, und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben diesen Trend weiter verstärkt. Laut Professor Dr. Bettina Gohlke von der Universitätskinderklinik Bonn wurden während der Pandemie weltweit 20 bis 30 Prozent mehr Fälle von vorzeitiger Pubertät erfasst. Das Phänomen ist nicht auf bestimmte Regionen beschränkt, sondern erstreckt sich von Europa über die USA bis hin nach China.

Die vorzeitige Pubertät, auch als Pubertas praecox bekannt, bezeichnet die Entwicklung äußerer Geschlechtsmerkmale bei Jungen vor dem neunten und bei Mädchen vor dem achten Lebensjahr. Eine mögliche Erklärung für den Anstieg während der Pandemie könnte sein, dass Eltern aufgrund von Schulschließungen und Homeoffice mehr Zeit mit ihren Kindern verbracht haben, was eine frühzeitige Entwicklung offensichtlicher machte.

Experten diskutieren verschiedene Ursachen für diesen Trend, darunter eine höhere psychosoziale Belastung sowie Gewichtszunahme bei Kindern während der Pandemie. Obwohl Übergewicht als einer der Hauptfaktoren für vorzeitige Pubertät gilt, zeigt sich ein Anstieg der Fälle selbst nach Bereinigung des Gewichts. Dies deutet darauf hin, dass es sich um einen komplexen, multifaktoriellen Effekt handelt, dessen Rückgang nach dem Ende der Pandemie ungewiss ist.

Biologisch gesehen setzt die Pubertät mit einer vermehrten Produktion von Geschlechtshormonen ein. Bei Jungen vergrößern sich Hoden und Hodensack, es kommt zu einer Penisverlängerung sowie dem Wachstum von Scham- und Achselhaaren. Mädchen entwickeln Brüste, gefolgt von Scham- und Achselbehaarung sowie der Menstruation.

Forschungsdaten zeigen, dass das durchschnittliche Pubertätsbeginnalter bei Mädchen seit den 70er-Jahren um etwa drei Monate pro Jahrzehnt gesunken ist. Bei Jungen ist die Entwicklung ähnlich. Auffällig ist jedoch, dass sich das Pubertätsendealter in den letzten 50 Jahren nicht verschoben hat.

Genetische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle beim Timing der Pubertät, aber auch Umwelteinflüsse, psychische Belastung und Ernährung beeinflussen sie. Kinder von heute sind zudem einer Vielzahl hormonell wirkender Substanzen ausgesetzt, was Experten zufolge ebenfalls Auswirkungen haben könnte.

Die vorzeitige Pubertät hat nicht nur physische, sondern auch psychische Auswirkungen auf die betroffenen Kinder. Neben möglichen sozialen Problemen, die durch die verfrühte körperliche Entwicklung entstehen können, werden auch Langzeitfolgen und ein mögliches erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten diskutiert. Allerdings fehlen hierzu noch umfassende, gesicherte Erkenntnisse.

Um die vorzeitige Pubertät zu stoppen, besteht die Möglichkeit, synthetische Botenstoffe zu verabreichen, die die Produktion von Sexualhormonen hemmen. In der Praxis entscheiden sich jedoch nicht alle Eltern für diese Therapie, und die Diagnose kann für manche Familien eine erhebliche Belastung darstellen. Es wird betont, dass die Therapie keinen Einfluss mehr auf das Größenwachstum hat und frühzeitig beginnen muss, was jedoch selten der Fall ist. Insgesamt bleibt die Entwicklung und ihre Ursachen ein komplexes Forschungsfeld, bei dem weiterführende Studien erforderlich sind.

 

Nachhaltige Atemwegstherapie: Leitlinie empfiehlt umweltfreundliche Pulverinhalatoren und zurückhaltenden Einsatz von Dosieraerosolen

Im Zuge einer zunehmenden Sensibilisierung für umweltfreundliche Gesundheitspraktiken hat die S2k-Leitlinie "Klimabewusste Verordnung von Inhalativa" eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Inhalationsgeräten in der Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingenommen. Der Fokus liegt dabei auf der Reduzierung von Dosieraerosolen, insbesondere solchen mit klimaschädlichen Treibgasen, zugunsten umweltfreundlicherer Pulverinhalatoren.

Die Leitlinie empfiehlt ausdrücklich Pulverinhalatoren mit einem Zählwerk als bevorzugte Option, um den Einsatz von Dosieraerosolen zu minimieren. Dies ermöglicht nicht nur eine präzise Dosierung, sondern reduziert auch den Müll, indem sichergestellt wird, dass das Gerät nicht weiterverwendet wird, wenn kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Zugleich unterstreicht die Leitlinie die Notwendigkeit eines effektiven Entsorgungskonzepts für Dosieraerosole, um die Umweltauswirkungen nicht vollständig entleerter Druckgaspatronen zu mindern.

Eine weitere Schlüsselbotschaft der Leitlinie ist die zurückhaltende Verordnung von kurzwirksamen β₂-Sympathomimetika (SABA), darunter das weit verbreitete Salbutamol. Übermäßige Verordnungen werden kritisch betrachtet, um das Risiko einer ungenügenden Asthmakontrolle zu verringern. Zusätzlich wird die Kombination von Cromoglicinsäure und Reproterol nicht mehr empfohlen, und auch der langfristige Einsatz von SABA bei COPD wird mit Vorsicht betrachtet.

Im Hinblick auf Pulverinhalatoren betont die Leitlinie Unterschiede in der Bedienerfreundlichkeit und dem internen Gerätewiderstand. Devices wie Nexthaler und Ellipta werden analysiert, wobei die subjektive Wahrnehmung der Patienten im Kontrast zu den möglicherweise effektiveren Eigenschaften steht. Die Auswahl des geeignetsten Pulverinhalators kann komplex sein und erfordert eine individuelle Abwägung der Bedürfnisse.

Neben den medizinischen Empfehlungen betont die Leitlinie die Notwendigkeit einer effizienten Zusammenarbeit zwischen pharmazeutischen Herstellern, Apotheken und Entsorgungsstellen, um ein wirksames Entsorgungskonzept für Inhalationsgeräte zu etablieren. Dieser integrative Ansatz soll dazu beitragen, die ökologischen Auswirkungen der Medikamentenverabreichung zu minimieren.

 

Antihistaminika der zweiten Generation: Gemeinsamkeiten und feine Nuancen für individuelle Anwendungen

Die H1-Antihistaminika der zweiten Generation haben sich als Mittel der Wahl in der Selbstmedikation bei allergischer Rhinitis und Urtikaria etabliert. Cetirizin, Loratadin, Levocetirizin, Desloratadin und das jüngst hinzugekommene Bilastin sind dabei die Hauptakteure. Wenngleich sie in vielen Aspekten Gemeinsamkeiten teilen, existieren subtile Unterschiede, die in der individuellen Anwendung eine Rolle spielen können.

Leitlinien zur allergischen Rhinitis empfehlen intranasale und orale nicht-sedierende H1-Antihistaminika als gleichrangige erste Wahl bei leichten bis moderaten Beschwerden. Dennoch sollten Berater im Gesundheitswesen den Stellenwert der Tabletten berücksichtigen, da intranasale Glucocorticoide als Goldstandard für mäßig bis schwerwiegende allergische Rhinitis gelten. Die regelmäßige Einnahme über die gesamte Saison wird empfohlen, obwohl viele Patienten ihre Medikamente nur bei Bedarf verwenden.

In Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit ergibt sich laut ARIA-Leitlinie keine signifikante Differenzierung zwischen den oralen Präparaten der 2. Generation. Alle fünf sind potente, selektive H1-Rezeptorantagonisten, die Rhinorrhoe, Pruritus und okulare Symptome lindern, ohne relevante sedierende Effekte zu zeigen. Die tägliche Einmalgabe wird empfohlen, außer bei pädiatrischen Dosierungen.

Trotz der Gemeinsamkeiten existieren anwendungsrelevante Unterschiede, die eine individuelle Empfehlung beeinflussen können. Dazu zählen die Zeit bis zum Wirkungseintritt, Wechselwirkungen mit Nahrungsaufnahme, Auswirkungen bei Nieren- oder Leberinsuffizienz sowie mögliche Konsequenzen in Schwangerschaft und Stillzeit. Cetirizin und Levocetirizin können beispielsweise unter strenger Indikation während der Schwangerschaft angewendet werden, während für Loratadin, Desloratadin und Bilastin begrenzte Daten vorliegen.

Insgesamt zeigen die oralen Präparate der 2. Generation mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Bei Unsicherheiten oder spezifischen Anforderungen ist eine individuelle Beratung durch Fachpersonal ratsam, um eine optimale Auswahl zu gewährleisten.

 

Sanofi plant Verkauf von Consumer-Healthcare-Sparte: Potenzielle Einnahmen von 19 Milliarden Euro

Der französische Pharmakonzern Sanofi plant den Verkauf seiner Sparte Consumer Healthcare, die nicht verschreibungspflichtige Produkte umfasst. Insidern zufolge könnte dieser Schritt dem Unternehmen fast 19 Milliarden Euro einbringen. Der Fokus soll künftig verstärkt auf dem lukrativen Geschäft mit Immunkrankheiten und Impfstoffen liegen. Bereits im Oktober 2023 hatte Sanofi angekündigt, die Sparte Consumer Healthcare abzuspalten.

Unter den potenziellen Käufern befinden sich Beteiligungsgesellschaften wie Advent, Blackstone, Bain Capital, CVC Capital Partners, EQT und KKR, wie von der Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Bloomberg berichtet wird. Die Informationen stammen angeblich von "mit der Sache vertrauten Personen". Sanofi setzt damit einen Trend fort, da sich auch andere Pharmakonzerne, wie etwa GlaxoSmithKline (GSK) Mitte 2022, von ihren Konsumgütersparten getrennt haben.

Die Entscheidung von Sanofi spiegelt den allgemeinen Wandel in der Pharmaindustrie wider, bei dem Unternehmen vermehrt ihre Kerngeschäfte fokussieren. Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer erwägt ebenfalls eine mögliche Abspaltung seines Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten, befindet sich jedoch laut Analysten in der Unsicherheit über den Zeitpunkt dieser Maßnahme, obwohl das Unternehmen finanziell unter Druck steht.

Die Neuausrichtung von Sanofi unterstreicht den strategischen Schwenk hin zu Biopharma und weg von nicht verschreibungspflichtigen Produkten. Der Pharmakonzern strebt an, sich in Zukunft auf Bereiche zu konzentrieren, die als besonders erfolgversprechend gelten, insbesondere im Zusammenhang mit Immuntherapien und Impfstoffentwicklung. Der Verkauf der Consumer-Healthcare-Sparte könnte dem Unternehmen nicht nur finanzielle Mittel verschaffen, sondern auch die Möglichkeit bieten, sich agiler auf die dynamischen Anforderungen des Gesundheitsmarktes einzustellen.

 

Deadline naht: Apotheker müssen sich auf neue Heilberufsausweise vorbereiten

Die elektronischen Heilberufsausweise (HBA) und die Security Module Card Typ B (SMC-B) stehen vor dem Ende ihrer Vertragslaufzeit, die Ende Mai ausläuft. Dies wurde von den Landesapothekerkammern, den zuständigen Stellen für die Ausgabe dieser Ausweise, offiziell bekannt gegeben. Die aktuellen Verträge sehen vor, dass die Ausweise nach Ablauf der Laufzeit gesperrt werden, selbst wenn sie noch gültig sind.

Um diesen Prozess zu verstehen, müssen Apotheker darauf vorbereitet sein, dass die bisherigen Ausweise möglicherweise nicht mehr verwendet werden können. Der Grund dafür liegt in einer laufenden Ausschreibung für neue Dienstleister, bei der die Vergabe an einen anderen Anbieter die Notwendigkeit für Apotheker schaffen würde, einen neuen Heilberufsausweis zu beantragen.

Die Landesapothekerkammern betonen die Bedeutung dieser Information, da die Sicherstellung eines gültigen und funktionsfähigen Heilberufsausweises für Apotheker von großer Relevanz ist. Die anstehenden Veränderungen unterstreichen die Dynamik im Bereich der elektronischen Ausweise und die fortlaufende Weiterentwicklung der entsprechenden Technologien.

Es wird empfohlen, dass Apotheker die laufenden Entwicklungen in Bezug auf die Ausschreibung und die Auswahl neuer Dienstleister aufmerksam verfolgen, um rechtzeitig die erforderlichen Schritte für einen nahtlosen Übergang zu einem neuen Heilberufsausweis zu unternehmen. Die rechtzeitige Beantragung eines neuen Ausweises wird sicherstellen, dass Apotheker auch nach Ablauf der aktuellen Verträge reibungslos ihre beruflichen Tätigkeiten ausüben können.

 

Apothekenschließungen befürchtet: Finanzielle Unsicherheit bedroht Existenz von Hälfte der Betriebe

Inmitten der aktuellen Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen zeichnet sich eine zunehmend prekäre Lage für Apotheken ab. Caspar Spindler, Inhaber der Stadtapotheke Schömberg in Baden-Württemberg und Vorstandsmitglied des Landesapothekerverbands (LAV), betont den dringenden Bedarf an Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern. Er hebt hervor, dass Apotheken in der politischen Prioritätenliste nicht an erster Stelle stehen und es daher von höchster Wichtigkeit ist, mit den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen in Dialog zu treten.

Spindler macht auf die Vielzahl von Herausforderungen im Gesundheitswesen aufmerksam, die nicht nur die kleinen Landapotheken, sondern auch die großen Apotheken betreffen. Insbesondere die fehlende Planungssicherheit in der Apothekenlandschaft stellt eine ernste Belastung dar, sowohl für etablierte Betriebe als auch für Jungunternehmer. Der Inhaber warnt vor einer möglichen Schieflage, wenn die neuen Betriebsergebnisse bekannt gegeben werden, und rechnet damit, dass etwa die Hälfte der existierenden Apotheken von finanziellen Problemen betroffen sein könnte.

Die Schließung von über 550 Apotheken im vergangenen Jahr markierte einen Höhepunkt in einer ohnehin schwierigen Situation. Spindler betont die Schwierigkeit, einmal abgebaute Strukturen wieder aufzubauen, und stellt fest, dass selbst große Apotheken vor finanziellen Unsicherheiten stehen. Die aktuellen Entwicklungen in der Apothekenlandschaft werden zusätzlich durch das jüngste Skonto-Urteil belastet, das den Apotheken weitere Erträge entzieht.

Besondere Sorgen bereitet auch die Personallage, die paradoxerweise nicht aufgrund von Arbeitsmangel, sondern aus Kostengründen zu Entlassungen führt. Spindler setzt sich als neues Vorstandsmitglied für bessere Rahmenbedingungen der Apotheken ein, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln für die Bevölkerung zu gewährleisten. Angesichts steigender Betriebskosten, Inflation und ausbleibender Honorarerhöhungen fordert er dringend eine verbesserte Situation für die Apotheken, um die Branche langfristig zu stabilisieren.

 

Apothekenreform-Debatte: Impuls für offenen Dialog und konstruktive Standespolitik

Im Zuge der bevorstehenden Apothekenreform in Deutschland haben Experten ein Diskussionspapier vorgelegt, das die Standpunkte der Standesvertretung ABDA kritisch hinterfragt. Die Autoren, darunter die Juristin Daniela Klahn, Gesundheitsökonom und Apotheker Björn Kersting sowie Ökonom Dominik Klahn, fordern eine offene Diskussion über die Reformvorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Positionspapier soll dazu dienen, die aktuellen Herausforderungen in der Apothekenbranche zu beleuchten und Lösungsansätze zu erarbeiten.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hatte zuvor die Reformpläne als "Mogelpackung" bezeichnet und eine mögliche Benachteiligung aller Apotheken betont. Die Autoren des Diskussionspapiers sehen hingegen in den Eckpunkten des Bundesgesundheitsministeriums eine Einladung zum Dialog. Insbesondere die Schaffung von Honoraranreizen für Apotheken in ländlichen Regionen und die Möglichkeit zur Telepharmazie sollen als positive Ansätze betrachtet werden.

Kritik äußern die Experten an der ablehnenden Haltung der Standesvertretung gegenüber bestimmten Reformaspekten, wie der Telepharmazie und Apotheken ohne Approbierte. Sie plädieren für eine konstruktive Herangehensweise und sehen die Reformvorschläge als Chance, die Rolle der Vor-Ort-Apotheken zu stärken und den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.

Das Diskussionspapier betont die Notwendigkeit einer breiteren Diskussion über die Zukunft der Apotheken und schlägt vor, das Leistungsspektrum zu erweitern und angemessen zu vergüten. Die Sicherstellung der Arzneimittel- und Grundversorgung steht dabei im Fokus, mit Vorschlägen wie dem Ausbau des Impfangebots und der Beteiligung an Präventionsaktionen.

Die Autoren warnen davor, das Gesprächsangebot des Bundesgesundheitsministers mit leeren Forderungen nach Honorarerhöhung anzunehmen und plädieren für eine differenzierte Betrachtung der langfristigen Finanzierung der Apotheken. Eine deutliche Honorarerhöhung wird als grundsätzlich erforderlich angesehen, jedoch sollte dies nicht isoliert betrachtet werden.

Im Hinblick auf die Arzneimittelpreisbildung und Honorierung schlagen die Experten drei Varianten vor: eine stärkere staatliche Regulierung, mehr unternehmerische Freiheit durch die vollständige Freigabe der Preisbildung oder die Beibehaltung des aktuellen Kombimodells mit steuerlichen Anpassungen. Die Autoren hoffen, mit ihrem Diskussionspapier Impulse für eine ergebnisorientierte Debatte über die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken zu setzen und appellieren an die Standesvertretung, die Anregungen aufzugreifen.

Abschließend betonen die Experten die Dringlichkeit einer konstruktiven Standespolitik, um den Berufsstand bestmöglich zu erhalten und sich den Herausforderungen einer möglichen weiteren Schrumpfung des Marktes zu stellen.

Am vergangenen Mittwoch erlebten Apotheken deutschlandweit einen flächendeckenden Ausfall der Telematik-Infrastruktur (TI), der für etwa eine Stunde zu erheblichen Beeinträchtigungen führte. Justus Schollmeier, Inhaber der Altstadt-Apotheke am Markt in Fulda, kritisierte dabei das Fehlen eines Notfallplans seitens der Gematik für derartige Situationen. Diese Kritik weitet er auf generelle Ausfälle der TI-Infrastruktur aus und hinterfragt die Unvollständigkeit sowie mangelnde Vorkehrungen für solche Ereignisse.

 

Kritik am Ausfall der Telematik-Infrastruktur: Fehlender Notfallplan und mangelnde Vorbereitung

Schollmeier hebt die Verantwortungsfrage an und moniert, dass bisherige Ausfälle häufig auf die Apotheker als Leidtragende abgewälzt wurden. Dabei betont er gleichzeitig die Vorteile der TI, insbesondere wenn sie reibungslos funktioniert, wie beispielsweise bei der erleichterten Abwicklung von Rezeptänderungen für weniger mobile Patienten.

Die Forderung nach einem Plan B für unvorhergesehene Zwischenfälle zieht Schollmeier über den konkreten TI-Ausfall hinaus und bezieht sie auf generelle Probleme, denen Apotheken gegenüberstehen könnten. Er unterstreicht dabei die Notwendigkeit von Lösungen, die eine kontinuierliche Versorgung auch in Ausnahmesituationen gewährleisten.

Ein weiterer Aspekt seiner Kritik betrifft die Einführung des E-Rezepts und die damit einhergehende Anforderung an die Ausstattung der Apotheken. Insbesondere die hohe Nichtlieferbarkeit und der Mehraufwand für Kunden im Zusammenhang mit dem E-Rezept erfordern laut Schollmeier spezielle Ressourcen, wie Computerterminals. Er schildert Schwierigkeiten bei der Installation neuer Terminals und zeigt auf, dass es keine Alternativpläne gibt, wenn ein Terminal im Notdienst ausfällt.

Die Gematik, als verantwortliche Organisation für die TI, gibt an, die Dienste der Infrastruktur fortwährend zu überwachen, auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten. Schollmeier hingegen stellt die Effektivität dieser Überwachung in Frage und wirft die Thematik auf, ob die Mitarbeiter der Gematik rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, verfügbar sind.

Insgesamt verdeutlicht Schollmeier, dass trotz des einstündigen Ausfalls am besagten Tag die Apotheken die Situation mit interdisziplinärer Zusammenarbeit bewältigen konnten. Dennoch bekräftigt er seine Forderung nach klareren und effizienteren Lösungen seitens der Gematik, um die Belastung für Apothekenpersonal zu minimieren und eine zuverlässige Patientenversorgung sicherzustellen.

 

Zwischen Glückwünschen und Apothekenpolitik: Lauterbach feiert 61. Geburtstag

Gesundheitsminister Karl Lauterbach feiert heute seinen 61. Geburtstag, und es scheint, als wäre die politische Bühne von wohlwollenden Akten durchzogen, um den oft kontrovers diskutierten SPD-Politiker zu ehren. Herzliche Glückwünsche erreichten ihn im Kabinett, wo Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich einen Blumenstrauß überreichte. Auch Innenministerin Nancy Faeser schloss sich den Gratulanten an und bekundete ihre Freude mit einer herzlichen Umarmung, wie RTL News berichtete.

Die positiven Wünsche erstreckten sich über die Parteigrenzen hinweg, als Finanzminister Christian Lindner (FDP) ein fröhliches "Happy Birthday" aussprach und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger Lauterbach in der Runde als "Super-Minister" bezeichnete. Die mediale Aufmerksamkeit für Lauterbach, die sich zuletzt in verschiedenen Präsenzen manifestierte, betont die aktuelle Situation um den Politiker.

Ob es die exklusive Bekanntgabe seiner neuen Beziehung in der Bild am Sonntag im Januar war oder der gemeinsame Auftritt auf dem roten Teppich bei der Berlinale am vergangenen Wochenende – Lauterbach scheint derzeit die Rolle eines Prominenten zu genießen. Ein weiterer Höhepunkt war sein Auftritt bei der "MSC Freedom Night" am Rande der Sicherheitskonferenz in München, bei dem er auf einem Foto mit Christian Lindner, Grünen-Chefin Ricarda Lang und Moderator Markus Lanz zu sehen war.

Die Berichterstattung über Lauterbach in Boulevardzeitungen scheint derzeit unaufhaltsam zu sein, was die politischen Gegner vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Doch auch in Fachthemen kann Lauterbach derzeit punkten: Das Cannabisgesetz nähert sich trotz innerparteilichen Widerstands dem Abschluss, und auch im Bereich der Krankenhäuser zeichnet sich Bewegung ab. Nach einer Sitzung des Vermittlungsausschusses plant Lauterbach, morgen über den Fortgang der Krankenhausreform zu informieren. Des Weiteren will er über aktuelle Gesetzesvorhaben sprechen. Der "Super-Minister" scheint auf Hochtouren zu laufen.

Trotz der zahlreichen Glückwünsche und positiven Entwicklungen in verschiedenen politischen Angelegenheiten gibt es für die Apotheken wirtschaftlich betrachtet wenig Grund zur Freude. Hierbei wird auch auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach verwiesen, dessen Politik und Entscheidungen in diesem Bereich Herausforderungen hervorgerufen haben, die in der Branche auf wenig Begeisterung stoßen. Die Auswirkungen seiner Maßnahmen auf die wirtschaftliche Situation der Apotheken werfen Schatten auf die festlichen Gratulationen und die aktuellen Erfolge in anderen Politikfeldern.

 

E-Rezept-Chaos: Apotheke fehlt fünfstelliger Betrag - Technologische Herausforderungen in der Abrechnung

Im Schatten des kürzlichen Ausfalls der Telematikinfrastruktur (TI) stand für Andreas Binninger, Inhaber der Neander-Apotheke in Düsseldorf, ein weiteres Problem: In seiner Januar-Abrechnung fehlte ein beträchtlicher fünfstelliger Betrag aufgrund von nicht abgerechneten 200 E-Rezepten. Dieses Dilemma setzte zusätzlichen Druck auf die ohnehin schon belasteten Apotheken, die mit den technischen Herausforderungen der Digitalisierung kämpfen.

Die Wurzel des Problems lag in einer Kommunikationslücke zwischen Binningers Rechenzentrum ALG (Noventi) und dem Warenwirtschaftssystem von Aposoft (Prisma). Etwa 200 E-Rezepte konnten aufgrund dieses Fehlers nicht ordnungsgemäß weiterverarbeitet werden. Trotz fehlerfreier Rezepte stellte sich heraus, dass an einer bisher unbekannten Stelle die Rezept-ID fehlte, was die Übermittlung verhinderte.

Für Binninger, der seit zweieinhalb Jahren auf die Einführung des E-Rezepts vorbereitet war, ist dies ein Desaster und verdeutlicht, dass bisherige technische Vorbereitungen nicht ausreichend genutzt wurden, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Die Lösung des Problems erforderte intensive Bemühungen. Aposoft konnte dem Apotheker nahezu alle fehlenden E-Rezepte zur Verfügung stellen. Dennoch blieben in einigen Einzelfällen Unklarheiten bestehen, die Noventi/ALG als nicht zuständig erklärte. Die genaue Ursache für die Übertragungsschwierigkeiten wurde nicht abschließend geklärt.

Trotz der vorläufigen Klärung bleibt für Binninger eine finanzielle Belastung, da die Abrechnung erst mit der Februar-Abrechnung erfolgen kann. Der Apotheker äußerte Unsicherheit darüber, wie solche Probleme in Zukunft vermieden werden können. Der Fall verdeutlicht die unvorhersehbaren Risiken und den erheblichen Mehraufwand, den die Einführung des E-Rezepts für Apotheker mit sich bringt.

Die Episode wirft auch ein Schlaglicht auf die allgemeinen Schwierigkeiten, die mit der Einführung des E-Rezepts verbunden sind. Verlängerte Lieferzeiten und die Unfähigkeit, Fehler eigenständig zu korrigieren, belasten die Apotheken zusätzlich. Binninger kritisiert zudem, dass Ärzte veraltete Arzneimittel in ihrer Software haben, was die nahtlose Integration von E-Rezepten weiter erschwert. Trotz der versprochenen Prozessoptimierung scheint die Realität für Apotheker wie Binninger eine Reihe ungelöster Herausforderungen mit sich zu bringen.

 

Kreistagssitzung im Schwalm-Eder-Kreis: Apotheker kämpfen für lokale Arzneimittelversorgung

Im hessischen Schwalm-Eder-Kreis wächst die Spannung vor der bevorstehenden Kreistagssitzung, auf der über einen Antrag der Linken zur Sicherung der Arzneimittelversorgung auf dem Land entschieden werden soll. Apothekeninhaberinnen und -inhaber setzen sich intensiv dafür ein, dass die Kreistagsabgeordneten fraktionsübergreifend für den Antrag stimmen und somit die nachhaltige Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum durch vollversorgende Apotheken gewährleisten.

Die Apothekerinnen und Apotheker appellieren an die Kommunalpolitiker, sich für die Apotheken vor Ort einzusetzen und betonen die Bedeutung der Kommunalpolitik in diesem Kontext. Die Stärkung der Apotheke vor Ort ist ein Anliegen, das sich auch die neue hessische Landesregierung aus CDU und SPD im Koalitionsvertrag auf die Fahnen geschrieben hat. Nun wird erwartet, dass diese Unterstützung auch auf kommunaler Ebene umgesetzt wird, um weiteres Apothekensterben, Lieferengpässe und eine Verringerung der Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum zu verhindern.

Die Apotheker setzen auf die "Schubkraft der Kommunalpolitik" und argumentieren, dass Kommunalpolitiker mittelbar Einfluss auf die Gesundheitspolitik nehmen können. Sie verweisen auf positive Beispiele in anderen Regionen, in denen Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Gesundheitsversorgung ergriffen wurden, wie die Einrichtung eigenständiger medizinischer Versorgungszentren vor Ort.

Im Fokus steht die Kritik an den Reformplänen der Bundesregierung, insbesondere das Konzept der "Apotheken light" ohne Approbierte und Notdienste. Die Apotheker appellieren an den Kreistag, geschlossen für den Linken-Antrag zu stimmen, der sich gegen diese Pläne richtet. Die Bevölkerung im ländlichen Raum ist besorgt um den Erhalt der Arzneimittelversorgung, insbesondere angesichts des deutschlandweit anhaltenden Apothekensterbens.

In einem Schreiben an die Kreistagsabgeordneten verdeutlichen die Apotheker, dass bereits zwei Gemeinden im Schwalm-Eder-Kreis ihre Apotheken verloren haben. Die Apothekendichte im Landkreis ist seit 2010 um 22 Prozent gesunken, deutlich unter dem hessischen Durchschnitt. Die Apotheker appellieren an die Kreistagsabgeordneten, den Erhalt der Arzneimittelversorgung auf dem Land sicherzustellen.

Kritisch äußern sich die Apotheker zu den Reformplänen der Bundesregierung, sehen den rapiden Verlust an Apotheken als Resultat von Fehlentscheidungen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach. Die Pläne werden als unsinnig und voller Ungereimtheiten bezeichnet. Die Apotheker betonen die Notwendigkeit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für den pharmazeutischen Nachwuchs und den Abbau von Bürokratie, um das Apothekensterben zu stoppen. Der Linken-Antrag wird als wirksame Maßnahme befürwortet, um die flächendeckende und gleichwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu erhalten.

 

Apothekenkrise erfordert rasche und gezielte Maßnahmen: CDU/CSU-Fraktion skizziert Lösungsansätze

In einem digitalen runden Tisch, initiiert von Tino Sorge, dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Mario Czaja, einem CDU-Abgeordneten und ehemaligen Berliner Gesundheitssenator, wurden heute die Anliegen und Probleme von Apotheker:innen diskutiert. Ein zentrales Thema war die Kürzung des Kassenabschlags als mögliche schnelle Hilfe für Apotheken, die sich in einer finanziell prekären Lage befinden. Sorge äußerte scharfe Kritik an den "unausgegorenen" Eckpunkten des Gesundheitsministers und bezeichnete sie als "heiße Luft", da es an konkreten Gesetzes- oder Referentenentwürfen fehle.

Die Politiker berichteten von zahlreichen Briefen, die sie von Apotheker:innen aus ihren Wahlkreisen erhalten haben. Neben Lieferengpässen und Personalmangel bereitet auch die wirtschaftliche Lage vielen Apotheken ernsthafte Sorgen. Insbesondere in ländlichen Regionen seien Strukturen gefährdet, und die Apothekenproteste hätten diese Problematik verdeutlicht.

Ein zentraler Punkt der Diskussion war das Urteil bezüglich Skonti, das als weiteres Problemfeld identifiziert wurde. Sorge betonte die Dringlichkeit schneller Hilfe, insbesondere in Bezug auf den Krankenkassenabschlag. Die Politiker planen, einen Antrag zur Diskussion von Skonto und Krankenkassenabschlag in der Fraktion einzubringen. Auch die Erhöhung des Fixums wurde als mögliche Soforthilfe in Betracht gezogen.

Die Apotheker:innen brachten ihre Sorgen hinsichtlich der finanziellen Belastung durch Retaxationen zum Ausdruck. Die Politiker forderten außerdem Maßnahmen zur Förderung von Neugründungen von Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten, und betonten die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung.

Im Falle eines Regierungsauftrags für die CDU im Jahr 2025 wurden konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Apotheken skizziert. Dazu gehören der Abbau von Bürokratie, die Erhöhung des Fixums, die Abschaffung von Retaxationen, Fördermaßnahmen für Neugründungen von Apotheken und die Förderung des Nachwuchses.

Die Apotheker:innen drängen auf Sofortmaßnahmen, insbesondere die Senkung des Kassenabschlags und die Gewährung von Rabatten, um eine finanzielle Entlastung zu erreichen. Es wird betont, dass genug Geld im Gesundheitssystem vorhanden ist, und es wird Kritik an der scheinbaren Gleichgültigkeit gegenüber drohenden Strukturzerstörungen geäußert, insbesondere seitens des Gesundheitsministers Karl Lauterbach.

 

Apotiger-Aktion: Gemeinsames Zeichen gegen Extremismus und für Vielfalt in Apotheken

Die kürzlich abgeschlossene Apotiger-Aktion "Apotheke ist bunt" zieht ein erfolgreiches Fazit. Mehr als 55 Apotheken, Organisationen und Firmen beteiligten sich an der Social-Media-Aktion, indem sie farbenfrohe Plakate mit den Aufschriften "Wir lieben Apotheke…und wir lieben Menschen. Alle Menschen" sowie "#niewiederistjetzt" präsentierten. Die Mitorganisatorin Julia Bark äußerte ihre Freude über das enorme Engagement gegen rechts und betonte, dass viele Apothekenteams dies als ein Herzensthema betrachten.

Das Abschlussvideo der Aktion wurde heute Morgen auf Instagram veröffentlicht. Die Aktion erhielt auch Unterstützung aus der Standespolitik, wobei prominente Persönlichkeiten wie Tatjana Zambo, Martin Braun, Ursula Funke und Anke Rüdinger aktiv teilnahmen. Trotz der positiven Resonanz gab es auch Schattenseiten, als ein Apotheker nach seiner Teilnahme an der Aktion mit Anfeindungen und Drohungen auf Social Media konfrontiert wurde. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines klaren und gemeinsamen Signals gegen jede Form des Extremismus, wie es das Instagram-Video vermittelt.

Ein bedauerlicher Vorfall ereignete sich, als eine große Facebook-Gruppe für Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) aufgrund als "zu politisch" eingestufter Inhalte von der Aktion ausgeschlossen wurde. Bark bedauerte, dass dadurch ein offener Austausch über gemeinsame Werte in Apotheken, wie Hilfsbereitschaft, Offenheit und Menschlichkeit, verhindert wurde. Insgesamt verdeutlicht die Aktion die Relevanz klarer Haltungen und gemeinsamer Anstrengungen zur Förderung demokratischer Werte und dem entgegentreten von Extremismus.

 

Initiative 'Wir müssen reden!': Apotheker fordern politisches Umdenken zur Rettung der Versorgung

Der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg hat unter dem Motto "Wir müssen reden!" eine Initiative gestartet, um die prekäre Lage der öffentlichen Apotheken an politische Verantwortliche heranzutragen. LAV-Präsidentin Tatjana Zambo betont, dass Apothekerinnen und Apotheker wirtschaftlich an einem Wendepunkt stehen und allein im letzten Jahr über 500 Apotheken in Deutschland schließen mussten. Diese Entwicklung sei das Ergebnis einer seit über einem Jahrzehnt vernachlässigten Honorierung, die nicht mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung Schritt gehalten habe.

Die geplante Apothekenreform wird laut Zambo die bestehende Schieflage nicht beheben. Um politische Akteure auf allen Ebenen über die Dringlichkeit zu informieren, sollen persönliche Briefe an örtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie an Wahlkreisabgeordnete verschickt werden. In diesen Einladungen wird zu einem dringenden Gespräch in den Apotheken vor Ort eingeladen. Die öffentliche Bekanntmachung dieser Einladungen soll zusätzlich motivierend wirken.

Die LAV-Mitglieder werden in den kommenden Tagen persönliche Briefe verfassen und diese an die politischen Entscheidungsträger senden. Gleichzeitig informieren sie die lokalen Medien sowie die Apothekenkundschaft über diese Aktion. Die Patientinnen und Patienten erhalten die Möglichkeit, Fragen direkt an die Politiker zu richten, indem sie bei Apothekenbesuchen vorbereitete Notizzettel ausfüllen und abgeben können.

Zambo betont, dass sie bereits die Abgeordneten im baden-württembergischen Landtag und im Bundestag in einem Brief auf die prekäre Lage der Apotheken hingewiesen hat. Sie erwartet, dass die politischen Akteure auf allen Ebenen aktiviert werden, um sich deutlich für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung und die Stärkung der ortsnahen Apotheken einzusetzen. Ziel ist es, die Sorgen und Nöte der Apothekerschaft in den politischen Diskurs zu bringen und auf eine dringend benötigte Neuausrichtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken hinzuwirken.

 

Reguläre Nutzenbewertung von Orphan Drugs: Preissenkung bestätigt Effizienz des Gesundheitssystems

In einer aktuellen Auswertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurde festgestellt, dass eine nachgelagerte reguläre Nutzenbewertung bei Orphan Drugs in den meisten Fällen zu einer Preissenkung dieser Arzneimittel führt. Orphan Drugs, die zur Behandlung seltener Erkrankungen entwickelt werden, erhalten in Deutschland eine bevorzugte Behandlung, um die Entwicklung trotz wirtschaftlicher Risiken zu fördern. Neue Orphan Drugs müssen erst einen Zusatznutzen nachweisen, wenn sie die vorgegebene Umsatzgrenze überschreiten.

Die Analyse des IQWiG bezog sich auf 23 Orphan-Drug-Wirkstoffe, die zwischen 2011 und Mitte 2022 sowohl einer eingeschränkten als auch einer regulären Nutzenbewertung unterzogen wurden. Nach der eingeschränkten Bewertung wurde im Durchschnitt eine Preissenkung von 14,7 Prozent im Vergleich zum Einstiegspreis erzielt. Nach der regulären Nutzenbewertung konnte der GKV-Spitzenverband im Durchschnitt einen weiteren Preisabschlag von 12,6 Prozent verhandeln. Die höchste Preissenkung nach der regulären Bewertung betrug 40,3 Prozent, während Preisaufschläge (maximal 14,2 Prozent) ausschließlich nach regulären Nutzenbewertungen auftraten.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die reguläre Nutzenbewertung in den meisten Fällen zu einer weiteren Preissenkung von Orphan Drugs führt. Die positive Bewertung des Zusatznutzens spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie auch zu Preiserhöhungen führen kann. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der regulären Nutzenbewertung von Orphan Drugs, um das umfassende Ziel des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) zu erreichen, den Preis von Arzneimitteln am Zusatznutzen im Vergleich zur Vergleichstherapie auszurichten.

Sarah Mostardt, eine der Leiterinnen des IQWiG-Bereichs Gesundheitsökonomie, betont die Notwendigkeit einer regulären Nutzenbewertung für alle Orphan Drugs. IQWiG-Leiter Thomas Kaiser weist darauf hin, dass vertrauliche Erstattungsbeiträge bei neuen Wirkstoffen die Durchführung solcher Analysen beeinträchtigen könnten, wie es in einem aktuellen Referentenentwurf für das Medizinforschungsgesetz vorgesehen ist.

 

Kommentar:

Die Entscheidung der Apothekerschaft, 4,7 Millionen Euro in Kommunikation und Imagepflege zu investieren, anstatt die dringend benötigte Honorarerhöhung anzustreben, wirft ernste Fragen zur Prioritätensetzung auf. Die Wahl, einen ZDF-Werbespot zu schalten, mag das Bewusstsein für pharmazeutische Dienstleistungen steigern, jedoch bleibt die ungenutzte Finanzreserve von 263 Millionen Euro beunruhigend. Angesichts finanzieller Engpässe vieler Apotheken wäre ein gezielterer Einsatz der Mittel für direkte Unterstützung und bessere Arbeitsbedingungen angebracht. Eine Neubewertung der Strategie ist dringend erforderlich, um nachhaltig die Bedürfnisse der Apotheken zu adressieren.

Die jüngste Entscheidung des Bundesfinanzhofs, Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer trotz geringfügiger beruflicher Nutzung steuerlich absetzbar zu machen, ist insbesondere für Homeoffice-Aktivitäten von großer Relevanz. Dies betrifft auch Berufsgruppen wie Apotheker. Die flexiblere Regelung markiert einen positiven Schritt in Richtung Anpassung der Steuerpraxis an die modernen Arbeitsrealitäten. Eine sorgfältige Prüfung der individuellen Voraussetzungen und gegebenenfalls eine Beratung durch einen Steuerexperten sind jedoch weiterhin empfehlenswert, um die steuerlichen Vorteile optimal zu nutzen.

Die Apothekerin Ingrid Schierle bewahrt trotz des aktuellen Stromausfalls in Teilen Bayerns eine bemerkenswerte Gelassenheit. Inmitten der Herausforderungen schließt sie vorübergehend die Kühlschränke, um die Arzneimittel zu schützen, und handhabt die Situation mit Humor. Die Verständnisbereitschaft der Kunden in der ländlichen Gegend trägt dazu bei, dass die StorchenApotheke die Auswirkungen des Ausfalls vergleichsweise entspannt bewältigt.

Die jüngsten Probleme mit verlorenen E-Rezepten in Baden-Württemberg verdeutlichen die Herausforderungen der digitalen Gesundheitsinfrastruktur. Der Verlust von entschlüsselnden Dateien führt zu Unsicherheiten und erheblichem Aufwand für Apotheker und Ärzte. Das angekündigte Update zur regelmäßigen Aktualisierung des "Secrets" ist ein Schritt in die richtige Richtung, um solche Probleme zu minimieren. Es unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, die Stabilität und Sicherheit der digitalen Gesundheitssysteme kontinuierlich zu verbessern, um einen reibungslosen Ablauf und Vertrauen der Beteiligten zu gewährleisten.

Der jüngste flächendeckende Ausfall der Telematikinfrastruktur (TI) in deutschen Apotheken verdeutlicht die drängende Notwendigkeit einer robusten und zuverlässigen digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen. Der entstandene wirtschaftliche Schaden und die Unklarheit über Verantwortlichkeiten werfen jedoch wichtige Fragen auf, die einer zügigen Klärung bedürfen, um künftige Ausfälle zu vermeiden und die Interessen aller Beteiligten zu schützen.

Die H1-Antihistaminika der zweiten Generation, darunter Cetirizin, Loratadin, Levocetirizin, Desloratadin und Bilastin, sind in der Selbstmedikation von allergischer Rhinitis und Urtikaria weit verbreitet. Obwohl sie viele Gemeinsamkeiten aufweisen, darunter geringe Sedierung und effektive Symptomkontrolle, sollten individuelle Unterschiede wie Wirkungseintritt, Wechselwirkungen und spezielle Patientenbedürfnisse berücksichtigt werden. Die Auswahl zwischen diesen Medikamenten hängt daher von einer sorgfältigen Abwägung der anwendungsrelevanten Faktoren ab.

Die bevorstehende Kammerwahl der Apothekerinnen und Apotheker in Berlin verspricht eine fesselnde Auseinandersetzung zwischen der amtierenden Präsidentin Dr. Kerstin Kemmritz und ihrer Herausforderin Dr. Ina Lucas. Während Kemmritz ihre positive Bilanz betont und auf Digitalisierung sowie mehr flexible Fortbildungen setzt, positioniert sich Lucas mit einem Fokus auf "hochwertige Pharmazie" und der Sicherung der Versorgungswerke. Die politische Dynamik verspricht eine interessante Weichenstellung für die Zukunft der Berliner Apothekerschaft.

Die geplante Werbekampagne im ZDF für pharmazeutische Dienstleistungen ab dem 7. März ist ein strategischer Schachzug der ABDA, um die Apotheken als vertrauenswürdige Dienstleister zu positionieren. Der emotionale Werbespot mit der Geschichte von "Anna" als Hauptfigur zielt darauf ab, Menschen mit ähnlichen Gesundheitsproblemen anzusprechen und die Nachfrage nach pDL zu steigern. Die begleitende Patienten-Website und das kostenfreie Werbematerial für Apotheken unterstreichen die Initiative, die Arbeit in Apotheken attraktiver zu gestalten. Gabriele Regina Overwiening betont die Bedeutung vitaler Apotheken vor Ort und fordert gleichzeitig eine wirtschaftliche Stabilisierung der Branche. Die pDL-Kommunikationsoffensive wird als entscheidender Schritt betrachtet, um die vielfältigen Angebote der Apotheken hervorzuheben und den Weg für eine langfristige Zukunft zu ebnen.

Die frühzeitige Pubertät bei Kindern, verstärkt durch die COVID-19-Pandemie, wirft alarmierende Fragen auf. Der Anstieg um 20 bis 30 Prozent während der Pandemie deutet auf komplexe Einflussfaktoren hin, von höherer psychosozialer Belastung bis zu veränderten Lebensgewohnheiten. Die genauen Ursachen und Langzeitfolgen müssen dringend erforscht werden, um adäquate Maßnahmen und Unterstützung für betroffene Kinder und ihre Familien zu entwickeln.

Die aktualisierte S2k-Leitlinie für die klimabewusste Verordnung von Inhalativa setzt einen wichtigen Maßstab für umweltfreundliche Praktiken in der Atemwegstherapie. Die klare Empfehlung zugunsten von Pulverinhalatoren mit Zählwerk unterstreicht das Bestreben, Dosieraerosole, insbesondere solche mit klimaschädlichen Treibgasen, zu reduzieren. Die Fokussierung auf eine zurückhaltende Verordnung von kurz wirksamen β₂-Sympathomimetika sowie die Empfehlung gegen die Kombination von Cromoglicinsäure und Reproterol spiegeln einen ganzheitlichen Ansatz für eine effektive und umweltbewusste Behandlung von Atemwegserkrankungen wider. Die Leitlinie betont nicht nur die medizinischen Aspekte, sondern auch die Notwendigkeit einer koordinierten Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Apotheken und Entsorgungsstellen, um nachhaltige Entsorgungskonzepte zu etablieren.

Die H1-Antihistaminika der zweiten Generation, darunter Cetirizin, Loratadin, Levocetirizin, Desloratadin und Bilastin, bieten effektive Linderung bei allergischer Rhinitis und Urtikaria. Trotz weitgehender Gemeinsamkeiten bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit, existieren feine Unterschiede, wie etwa der Wirkungseintritt, Nahrungsaufnahme-Interaktionen und Anwendbarkeit in besonderen Lebenssituationen. Individuelle Bedürfnisse und Umstände sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden, weshalb eine fundierte Beratung durch Fachpersonal ratsam ist.

Sanofis geplanter Verkauf der Consumer-Healthcare-Sparte, inklusive nicht verschreibungspflichtiger Produkte, könnte dem Unternehmen laut Insidern etwa 19 Milliarden Euro einbringen. Die Fokussierung auf das lukrative Geschäft mit Immunkrankheiten und Impfstoffen spiegelt den Trend in der Pharmaindustrie wider. Potenzielle Käufer, darunter Beteiligungsgesellschaften wie Advent, Blackstone und KKR, stehen bereit. Sanofis strategischer Schwenk unterstreicht die Branche-weite Neuausrichtung auf Kerngeschäfte, während auch Bayer eine mögliche Abspaltung von rezeptfreien Medikamenten prüft.

Die bevorstehende Auslauffrist der Verträge für die elektronischen Heilberufsausweise (HBA) und Security Module Card Typ B (SMC-B) Ende Mai erfordert die Aufmerksamkeit der Apotheker. Die aktuelle Ausschreibung für Dienstleister könnte eine Neubeantragung notwendig machen, selbst wenn die Ausweise noch gültig sind. Die rechtzeitige Auseinandersetzung mit diesen Entwicklungen ist entscheidend, um Unterbrechungen im beruflichen Alltag zu vermeiden.

Die alarmierenden Aussagen von Caspar Spindler, Inhaber der Stadtapotheke Schömberg, verdeutlichen die akute Krise in der deutschen Apothekenlandschaft. Die fehlende Priorisierung seitens der Politik und die prekäre finanzielle Lage könnten dazu führen, dass etwa die Hälfte der Apotheken in eine Schieflage gerät. Die Schließung von über 550 Apotheken im vergangenen Jahr und das jüngste Skonto-Urteil verschärfen die ohnehin schwierige Situation. Die Forderung nach besseren Rahmenbedingungen ist dringend, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln aufrechtzuerhalten und die Apothekenbranche nachhaltig zu stabilisieren.

Das Diskussionspapier zur Apothekenreform in Deutschland setzt sich kritisch mit der ABDA-Position auseinander und plädiert für einen offenen Dialog. Die Autoren betonen die Chance, die Reformvorschläge konstruktiv zu nutzen, insbesondere in Bezug auf die Stärkung der Vor-Ort-Apotheken und die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung. Die Warnung vor reinen Forderungen nach Honorarerhöhung unterstreicht die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung. Die vorgeschlagenen Varianten zur Arzneimittelpreisbildung geben Impulse für eine ergebnisorientierte Debatte. Insgesamt wird eine konstruktive Standespolitik als entscheidend für die Zukunft der Apothekenbranche hervorgehoben.

Der jüngste flächendeckende Ausfall der Telematik-Infrastruktur in deutschen Apotheken wirft berechtigte Fragen auf. Justus Schollmeier kritisiert nicht nur das Fehlen eines Notfallplans seitens der Gematik, sondern mahnt auch eine generelle Unvollständigkeit und mangelnde Vorkehrungen für TI-Ausfälle an. Diese Kritik verdeutlicht die dringende Notwendigkeit eines robusten Plan B, um die Kontinuität der Patientenversorgung sicherzustellen. Schollmeier betont zwar die Vorteile der TI, stellt aber zu Recht die Effektivität der Überwachung und die Verfügbarkeit der Gematik-Mitarbeiter rund um die Uhr in Frage. Die Einführung des E-Rezepts verschärft die Situation, erfordert spezielle Ressourcen und belastet Apothekenpersonal zusätzlich. Es ist an der Zeit, dass die Gematik konkrete Maßnahmen ergreift, um die Apotheken auf Ausnahmesituationen besser vorzubereiten und eine zuverlässige Patientenversorgung zu gewährleisten.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach feiert seinen 61. Geburtstag unter öffentlicher Aufmerksamkeit und politischem Rückenwind. Trotz kontroverser Diskussionen um seine Person zeigt sich breite Unterstützung im Kabinett und sogar über Parteigrenzen hinweg. Seine Präsenz in den Medien als prominenter Politiker verstärkt sich weiter, begleitet von persönlichen Highlights wie dem Auftritt bei der "MSC Freedom Night". Während Lauterbach auf verschiedenen politischen Feldern Erfolge verbucht, wirft seine Apothekenpolitik wirtschaftliche Schatten auf die Gratulationen und feierlichen Momente.

Der aktuelle Vorfall mit den nicht abgerechneten E-Rezepten in der Neander-Apotheke verdeutlicht die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Einführung digitaler Prozesse im Gesundheitswesen. Der fünfstellige Verlust und der Mehraufwand für die Fehlerbehebung zeigen, dass die bisherige Vorbereitung und Testphasen unzureichend waren. Solche Zwischenfälle unterstreichen die Notwendigkeit einer gründlichen Überprüfung und Verbesserung der technologischen Infrastruktur, um die versprochene Effizienzsteigerung durch E-Rezepte wirklich zu erreichen.

Die leidenschaftliche Unterstützung der Apotheker im Schwalm-Eder-Kreis für den Linken-Antrag zur Sicherung der Arzneimittelversorgung verdeutlicht die drängende Notwendigkeit, lokale Apotheken im ländlichen Raum zu stärken. Die kommende Kreistagssitzung bietet eine entscheidende Plattform, um gegen die von den Apothekern kritisierten "Apotheken light"-Pläne der Bundesregierung anzugehen.

Die aktuelle Debatte um die Apothekenproblematik verdeutlicht die dringende Notwendigkeit schneller und zielgerichteter Maßnahmen. Die Kürzung des Kassenabschlags sowie das Skonto-Urteil werfen ernsthafte finanzielle Herausforderungen auf, denen die Politik begegnen muss. Die von der CDU/CSU-Fraktion vorgeschlagenen Schritte, darunter der Abbau von Bürokratie, die Erhöhung des Fixums und Fördermaßnahmen für Neugründungen, zeigen einen realistischen Ansatz. Es ist entscheidend, dass die Politik rasch handelt, um die existenziellen Sorgen der Apotheker:innen anzugehen und die Versorgungsstrukturen insbesondere in ländlichen Regionen zu sichern.

Die Apotiger-Aktion "Apotheke ist bunt" war ein beeindruckendes Beispiel für das Engagement vieler Apotheken, Organisationen und Firmen gegen Extremismus. Julia Bark betont die Bedeutung dieses Herzensthemas und freut sich über die breite Unterstützung. Das Abschlussvideo auf Instagram spiegelt das starke Signal für Demokratie und Vielfalt wider. Leider zeigte der negative Vorfall eines angefeindeten Apothekers die dringende Notwendigkeit solcher Aktionen. Die Ausschließung einer PTA-Gruppe wegen als "zu politisch" betrachteter Inhalte unterstreicht jedoch, dass der offene Dialog über gemeinsame Werte weiterhin von Bedeutung ist. Insgesamt verdeutlicht die Aktion, wie wichtig es ist, gemeinsam gegen Extremismus einzutreten und demokratische Werte zu stärken.

Die "Wir müssen reden!"-Initiative des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg ist ein wichtiger Schritt, um politische Entscheidungsträger über die akute wirtschaftliche Notlage der Apotheken zu informieren. Die Tatsache, dass über 500 Apotheken allein im letzten Jahr schließen mussten, unterstreicht die Dringlichkeit einer angemessenen Honorierung. Die geplante Apothekenreform muss hier eine nachhaltige Lösung bieten. Die persönlichen Einladungen an lokale Bürgermeister und Wahlkreisabgeordnete sowie die Möglichkeit für Patienten, direkt Fragen zu stellen, setzen ein wichtiges Zeichen für einen konstruktiven Dialog und eine notwendige Neuausrichtung der Apothekenpolitik.

In einer aktuellen Auswertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurde festgestellt, dass eine nachgelagerte reguläre Nutzenbewertung bei Orphan Drugs in den meisten Fällen zu einer Preissenkung dieser Arzneimittel führt. Orphan Drugs, die zur Behandlung seltener Erkrankungen entwickelt werden, erhalten in Deutschland eine bevorzugte Behandlung, um die Entwicklung trotz wirtschaftlicher Risiken zu fördern. Neue Orphan Drugs müssen erst einen Zusatznutzen nachweisen, wenn sie die vorgegebene Umsatzgrenze überschreiten.

Die Analyse des IQWiG bezog sich auf 23 Orphan-Drug-Wirkstoffe, die zwischen 2011 und Mitte 2022 sowohl einer eingeschränkten als auch einer regulären Nutzenbewertung unterzogen wurden. Nach der eingeschränkten Bewertung wurde im Durchschnitt eine Preissenkung von 14,7 Prozent im Vergleich zum Einstiegspreis erzielt. Nach der regulären Nutzenbewertung konnte der GKV-Spitzenverband im Durchschnitt einen weiteren Preisabschlag von 12,6 Prozent verhandeln. Die höchste Preissenkung nach der regulären Bewertung betrug 40,3 Prozent, während Preisaufschläge (maximal 14,2 Prozent) ausschließlich nach regulären Nutzenbewertungen auftraten.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die reguläre Nutzenbewertung in den meisten Fällen zu einer weiteren Preissenkung von Orphan Drugs führt. Die positive Bewertung des Zusatznutzens spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie auch zu Preiserhöhungen führen kann. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der regulären Nutzenbewertung von Orphan Drugs, um das umfassende Ziel des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) zu erreichen, den Preis von Arzneimitteln am Zusatznutzen im Vergleich zur Vergleichstherapie auszurichten.

Sarah Mostardt, eine der Leiterinnen des IQWiG-Bereichs Gesundheitsökonomie, betont die Notwendigkeit einer regulären Nutzenbewertung für alle Orphan Drugs. IQWiG-Leiter Thomas Kaiser weist darauf hin, dass vertrauliche Erstattungsbeiträge bei neuen Wirkstoffen die Durchführung solcher Analysen beeinträchtigen könnten, wie es in einem aktuellen Referentenentwurf für das Medizinforschungsgesetz vorgesehen ist.

Die jüngste Auswertung des IQWiG verdeutlicht, dass die reguläre Nutzenbewertung bei Orphan Drugs in den meisten Fällen zu einer spürbaren Preissenkung führt. Dies unterstreicht die Effektivität des aktuellen Systems, um eine angemessene Balance zwischen der Förderung seltener Krankheiten und der Kostenkontrolle im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Eine sorgfältige Überwachung dieses Prozesses bleibt entscheidend, um sicherzustellen, dass Patienten Zugang zu innovativen Therapien haben, während gleichzeitig eine faire Kostenstruktur für die Versichertengemeinschaft aufrechterhalten wird.

In der dynamischen Landschaft des Gesundheitswesens ist es von entscheidender Bedeutung, dass zukünftige Entwicklungen und Reformen mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Patienten, die Stabilität der Versorgungsstrukturen und die Förderung von Innovationen in Einklang gebracht werden. Ein ausgewogenes Zusammenspiel dieser Elemente ist unerlässlich, um eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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