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  • 26.01.2024 – Vertragsverletzungsverfahren: Entscheidungen zu Deutschland
    26.01.2024 – Vertragsverletzungsverfahren: Entscheidungen zu Deutschland
    LEGISLATIVE | Steuer & Recht | Die EU-Kommission hat vier Entscheidungen im Rahmen von Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland gefällt. Die Verfahren betreffen die Zusamme...

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ApoRisk® Nachrichten - Legislative:


Steuer & Recht |

Vertragsverletzungsverfahren: Entscheidungen zu Deutschland

 

Die Europäische Kommission hat kürzlich vier Entscheidungen im Rahmen von Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland gefällt. Diese Verfahren betreffen unterschiedliche Bereiche, darunter die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung, das EU-Emissionshandelssystem, die gemeinsame Ladegerät-Richtlinie und die grenzüberschreitende Anerkennung der Kfz-Versicherungsrichtlinie.


Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung

Die Einführung der Gesetzgebung über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung (DAC7) ab dem 1. Januar 2023 markierte einen Schritt in Richtung erhöhter Steuertransparenz, insbesondere für Transaktionen auf digitalen Plattformen. Deutschland und Polen stehen jedoch in der Kritik, da sie es versäumt haben, die vollständige Umsetzung der neuen Vorschriften für gemeinsame Prüfungen bis Ende 2023 mitzuteilen. Diese Lücke in der Umsetzung könnte zu erheblichen Steuerlücken führen und die Effizienz der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beeinträchtigen.

EU-Emissionshandelssystem

Die Überarbeitung der Richtlinie über das EU-Emissionshandelssystem (EU EHS) im Mai 2023 und die Einführung neuer Regelungen für den Luftverkehr sind bedeutende Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels. Leider haben 26 Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, die vollständige Umsetzung der Richtlinie und der neuen Bestimmungen bis zum 31. Dezember 2023 nicht gemeldet. Diese Verzögerungen könnten den reibungslosen Übergang zu einem effektiveren Emissionshandelssystem behindern und die Fähigkeit der EU, ihre Klimaziele zu erreichen, beeinträchtigen.

Gemeinsame Ladegeräterichtlinie

Die Gemeinsame Ladegeräterichtlinie, die auf die Harmonisierung der Ladelösungen für elektronische Geräte abzielt, sollte die Interoperabilität fördern und den Verbrauchern mehr Transparenz bieten. Leider haben Deutschland und mehrere andere Mitgliedstaaten ihre nationalen Maßnahmen zur Umsetzung dieser Richtlinie nicht fristgerecht mitgeteilt. Dies könnte zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Standards führen und die beabsichtigte Vereinfachung für die Verbraucher zunichtemachen.


Kfz-Versicherungsrichtlinie: Schutz von Geschädigten bei Insolvenz des Versicherers

Die EU-Richtlinie zum Schutz der Opfer von Verkehrsunfällen hat das Ziel, den Schutz zu stärken und die Kontrolle der Kfz-Haftpflichtversicherung zu erleichtern. Deutschland und andere Mitgliedstaaten haben jedoch versäumt, die erforderlichen Vorschriften bis zum 23. Dezember 2023 zu erlassen. Dies könnte die Rechte der Versicherungsnehmer beeinträchtigen und die angestrebte verbesserte Entschädigung im Falle der Insolvenz des Versicherers gefährden.

Insgesamt verdeutlichen diese Entscheidungen der Europäischen Kommission die Notwendigkeit für eine verbesserte Kooperation und Umsetzung von EU-Richtlinien auf nationaler Ebene. Die Verzögerungen könnten nicht nur die Effektivität der EU-Politik beeinträchtigen, sondern auch zu Wettbewerbsverzerrungen und einem Fehlen von Transparenz führen.

 
Kommentar: Handlungsbedarf für Deutschland in EU-Angelegenheiten

Die jüngsten Entscheidungen der Europäischen Kommission im Rahmen von Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland werfen ernsthafte Fragen hinsichtlich der nationalen Umsetzung von EU-Richtlinien auf. Die Verstöße in den Bereichen Besteuerung, Emissionshandel, Ladegeräterichtlinie und Kfz-Versicherung zeigen einen alarmierenden Mangel an Engagement seitens der deutschen Regierung bei der Integration und Umsetzung europäischer Vorgaben.

Die Steuertransparenzregeln für digitale Plattformen gemäß DAC7 sind entscheidend für die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und die Sicherung fairer Besteuerung. Deutschland sollte dringend seine Verantwortung wahrnehmen und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die EU-Vorschriften fristgerecht umzusetzen.

Die Verzögerungen bei der Umsetzung der überarbeiteten EU-EHS-Richtlinie sind bedauerlich, da sie die Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der EU behindern. Deutschland, als eine der größten Volkswirtschaften Europas, muss hier eine Führungsrolle übernehmen und sicherstellen, dass die nationalen Vorschriften den EU-Standards entsprechen.

Die Gemeinsame Ladegeräterichtlinie ist ein Beispiel für eine sinnvolle Harmonisierung auf dem Binnenmarkt, die jedoch durch die Vernachlässigung ihrer Umsetzung seitens Deutschlands und anderer Mitgliedstaaten gefährdet wird. Ein einheitlicher Standard für Ladegeräte erleichtert nicht nur das Leben der Verbraucher, sondern fördert auch die Innovation und den fairen Wettbewerb.

Die Versäumnisse bei der Umsetzung der Kfz-Versicherungsrichtlinie werfen Fragen zur Sicherheit und zum Schutz der Verbraucher auf deutschen Straßen auf. Die EU-Vorschriften sollen den Schutz bei Verkehrsunfällen verbessern, und es ist enttäuschend, dass Deutschland hier hinterherhinkt.

Es ist an der Zeit, dass Deutschland seine Verpflichtungen gegenüber der EU ernst nimmt und sicherstellt, dass die nationalen Gesetze den europäischen Standards entsprechen. Eine konsequente Umsetzung ist nicht nur im Interesse der EU, sondern auch im Interesse der deutschen Bürgerinnen und Bürger, die von den europäischen Regelungen profitieren sollten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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