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  • 04.01.2024 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute - Update
    04.01.2024 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute - Update
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Willkommen zu den Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe werfen wir einen eingehenden Blick auf die Herausforderungen und Entwicklungen ...

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ApoRisk® Nachrichten - Apotheke:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update

 

Von der Einführung des E-Rezepts bis zum Kampf gegen Apothekensterben – Aktuelle Einblicke und Entwicklungen in Apotheken und Arztpraxen

Willkommen zu den Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe werfen wir einen eingehenden Blick auf die Herausforderungen und Entwicklungen im deutschen Gesundheitssektor. Von der holprigen Einführung des E-Rezepts bis hin zum alarmierenden Personalmangel in Saarlands Apotheken, bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick. Erfahren Sie außerdem mehr über die verbindliche KIM-Adressbestellung, aktuelle Osteoporose-Leitlinien, das fortschreitende Apothekensterben, bahnbrechende Forschung im Darmmikrobiom und optimierte Vorbereitungen für Gelenkersatzoperationen in Deutschland. Tauchen Sie ein in die Welt der Apotheken und bleiben Sie informiert!

 

Start des E-Rezepts: Technische Hürden und Informationsdefizite prägen den Jahresbeginn in Arztpraxen

Am 1. Januar 2024 trat die Pflicht zur Nutzung des E-Rezepts in Arztpraxen in Kraft, doch der Beginn dieses digitalen Zeitalters in der Medizin verlief nicht reibungslos. Laut einer Blitzumfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd), an der sich innerhalb von 24 Stunden mehr als 913 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beteiligten (am 3. und 4. Januar), kämpft die Mehrheit der Praxen mit technischen Problemen im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur (TI) und der Praxissoftware.

Lediglich 26 Prozent der befragten Ärzte, die bereits auf das E-Rezept umgestellt haben, berichteten von einer problemlosen Umstellung. Hingegen sprachen 42 Prozent von kleineren technischen Schwierigkeiten, während 32 Prozent mit erheblichen Problemen konfrontiert waren. Bei technischen Herausforderungen wandten sich 73 Prozent der betroffenen Ärzte an IT-Unternehmen oder die Hotlines der Praxissoftware-Hersteller, um Unterstützung zu erhalten.

Die Ursachen für die technischen Probleme sind vielfältig: Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) ortete die Schwierigkeiten in der Telematikinfrastruktur, während 29 Prozent Probleme mit der eigenen Praxissoftware meldeten. Zusätzliche 21 Prozent der Ärztinnen und Ärzte nannten verschiedene andere systembezogene Probleme, darunter Fehler bei Kartenlesegeräten und Schwierigkeiten aufgrund von Bedienfehlern.

Neben den technischen Schwierigkeiten stellte sich ein weiteres Problem heraus: Eine erhebliche Anzahl von Patientinnen und Patienten war nicht ausreichend über die Einführung des E-Rezepts informiert. In der Blitzumfrage gaben 53 Prozent der Ärzte an, dass extrem viele Patienten in ihren Praxen nicht über die Umstellung Bescheid wussten. Die Praxisteams sahen sich daher gezwungen, erhebliche Zeit für Erklärungen aufzubringen. Nur 8 Prozent der Ärztinnen und Ärzte berichteten, dass die Mehrheit ihrer Patienten über die Umstellung informiert war.

Ebenfalls auffällig war, dass mehr als ein Viertel der Befragten (27 Prozent) angab, dass die Mehrheit der Patienten nach der Verschreibung um einen Papierausdruck bat. Insgesamt 58 Prozent der Ärzte mussten jedoch nur selten den Drucker bemühen, da den Patienten in der Regel bewusst war, dass dies nicht erforderlich ist.

Eine weitere Frage in der Umfrage zielte darauf ab, festzustellen, ob Patientinnen und Patienten Probleme bei der Medikamentenausgabe in Apotheken gemeldet haben. In diesem Zusammenhang erklärten 44 Prozent der Befragten, bereits von technischen oder organisatorischen Problemen in den Apotheken gehört zu haben.

Die ergänzenden Kommentare der Ärzte zeigten eine geteilte Meinung: Einige kritisierten, dass das E-Rezept in seiner derzeitigen Form noch keine echte Entlastung darstellt und stattdessen einen höheren Zeitaufwand erfordert. Dennoch äußerten viele Ärzte Optimismus und die Hoffnung, dass sich die Lage nach der anfänglichen Phase verbessern werde.

 

Apotheken im Saarland kämpfen mit Personalmangel aufgrund schlechter Honorare

Im Saarland verschärft sich die Krise im Apothekenwesen, da viele Betriebe Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten. Der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, Manfred Saar, erklärt, dass die Wurzel des Problems in den unzureichenden Honoraren liege, die es Apotheken seit einem Jahrzehnt unmöglich machten, marktgerechte Gehälter zu zahlen.

Laut Saar sei es vielen Apotheken aufgrund der geringen Honorierung schlichtweg nicht möglich, ihre Angestellten fair zu entlohnen. Dies führe zu zahlreichen unbesetzten Stellen und habe bereits dazu beigetragen, dass die Gesamtzahl der Apotheken im Saarland seit 2013 von 324 auf aktuell 263 gesunken ist.

Die aktuellen Tarifverträge spiegeln nach Angaben von Saar die prekäre Situation wider. Demnach verdiene eine Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte in den ersten beiden Berufsjahren gerade einmal 12,46 Euro pro Stunde, lediglich 5 Cent über dem Mindestlohn. Eine Pharmazeutisch-Technische Assistentin beginne mit 14 Euro pro Stunde. Diese niedrigen Gehälter seien eine direkte Konsequenz der seit einem Jahrzehnt nicht angepassten Apothekenhonorierung.

Ein besorgniserregender Vergleich zeigt, dass eine ungelernte Pflegekraft laut Angaben des GKV-Spitzenverbandes im Vergleich dazu 17,53 Euro pro Stunde verdiene. Selbst Pflegeassistenzkräfte mit nur einjähriger Ausbildung erhielten einen Stundenlohn von 19,53 Euro, während Pflegefachkräfte mit 23,75 Euro vergütet würden. Diese Ungleichheit in der Bezahlung macht es für Apotheken äußerst schwierig, hochqualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten.

Die Problematik wird durch die gestiegenen Anforderungen an das Apothekenpersonal während der COVID-19-Pandemie verschärft. Die erweiterten Leistungen, darunter Medikationsberatung und Schutzimpfungen, haben zu einem gesteigerten Bedarf an qualifiziertem Personal geführt. Saar betont jedoch, dass die mangelnde Honorierung es den Apotheken erschwert, dieses erforderliche Personal zu rekrutieren.

Der Kammerpräsident sieht in den angekündigten Reformplänen zur Apothekenfinanzierung keine Lösung für das Grundproblem. Die geplante stufenweise Erhöhung des Fixbetrages bis 2026 werde durch eine gleichzeitige Senkung des Aufschlags auf die Medikamentenpreise finanziert, was für die Apotheken keine finanzielle Entlastung bedeute.

Kritik äußert Saar auch an Karl Lauterbach (SPD), dem Bundesgesundheitsminister, der die Forderungen der Apotheker nach angemessener Honorierung mit Verweis auf angeblich niedrige Löhne in den Pflegeberufen abtat. Saar bezeichnet Lauterbachs Äußerungen als ignorant und unwissend, und betont, dass dies nicht zur Lösung der akuten Probleme in den Apotheken beitrage. Die Branche benötige eine umfassende und nachhaltige Lösung, um den Personalmangel und die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten sicherzustellen.

 

Gedisa ermöglicht verbindliche KIM-Adressbestellung für Apotheken: TI-Pauschale bis Ende März sicherstellen

Die Gesellschaft digitaler Services für Apotheken (Gedisa) hat offiziell verkündet, dass Apothekeninhaber*innen nun die Möglichkeit haben, die seit Oktober 2023 reservierten Kommunikationsstandard für den Medizinbereich (KIM)-Adressen verbindlich zu bestellen. Dieser Schritt kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da jede Apotheke bis Ende März verpflichtet ist, eine KIM-Adresse zu besitzen, um die volle Techniker-Entgelt-Pauschale (TI-Pauschale) zu erhalten.

Die Mitteilung erfolgte am Donnerstag von Gedisa, der IT-Tochter, die von 16 Landesapothekerverbänden und -vereinen unterstützt wird. Nach Angaben des Unternehmens sind nun alle erforderlichen Voraussetzungen geschaffen worden, um die verbindliche Bestellung der bisher etwa 5.000 reservierten KIM-Adressen zu ermöglichen.

Bereits Mitte Dezember konnte Gedisa vermelden, dass die ersten Vor-Ort-Apotheken erfolgreich mit KIM-Adressen ausgestattet wurden. Diese Apotheken fungierten als sogenannte Friendly User, die die Adressen erprobten und ihre Bereitschaft signalisierten, etwaige Verbesserungsvorschläge einzubringen. In den vergangenen Wochen hat Gedisa intensiv daran gearbeitet, alle weiteren erforderlichen Maßnahmen vorzubereiten.

Ein bedeutender Meilenstein war die Zulassung als KIM-Anbieter durch die Gematik, die das Unternehmen in die Lage versetzt, den Kommunikationsstandard für den Medizinbereich anzubieten. Zudem wurde ein effizienter Bestellprozess implementiert, der einen reibungslosen und zügigen Ablauf des Bestellvorgangs gewährleistet.

Sobald die Bestellung verbindlich erfolgt ist, übernimmt ein Servicepartner die Installation der KIM-Adressen. Die Terminvereinbarung für diesen Schritt erfolgt im Anschluss an die Bestellung. Die KIM-Adressen sind im Rahmen eines Dreijahresvertrags erhältlich, was Apotheken eine langfristige Planungssicherheit bietet.

Die Einführung von KIM-Adressen in Apotheken ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch eine Maßnahme, die die Kommunikation im Gesundheitswesen effizienter gestalten soll. Die Verbindlichkeit der Bestellung bis Ende März stellt sicher, dass Apotheken die volle TI-Pauschale erhalten und somit finanzielle Anreize für die flächendeckende Einführung des Kommunikationsstandards geschaffen werden.

Insgesamt markiert dieser Schritt einen weiteren Fortschritt im digitalen Wandel des Gesundheitssektors, wobei Gedisa eine zentrale Rolle als Dienstleister für Apotheken übernimmt und damit den Weg für eine modernisierte und vernetzte Gesundheitsversorgung ebnen könnte. Apotheker*innen werden ermutigt, die verbindliche Bestellung ihrer KIM-Adressen zeitnah vorzunehmen, um die TI-Pauschale fristgerecht zu sichern und die nahtlose Integration des Kommunikationsstandards in ihre Arbeitsabläufe zu gewährleisten.

 

Aktuelle Leitlinien zur Osteoporose-Therapie und Supplementierung im Fokus

Im Zuge der im September 2023 veröffentlichten Aktualisierung der S3-Leitlinie zur "Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr" rücken besonders kritische Arzneistoffe sowie leitliniengerechte Nahrungsergänzungsmittel in den Fokus. Die Leitlinie präsentiert detaillierte Empfehlungen, die sich auf Wirkstoffe konzentrieren, welche das ohnehin erhöhte Frakturrisiko bei Osteoporose-Patienten steigern können.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der systemischen Therapie mit Glucocorticoiden, wobei die Risikoeinschätzung von Dosierung und Anwendungsdauer abhängig ist. Personen, die aufgrund einer rheumatoiden Arthritis täglich 2,5 bis 5,0 mg Prednisolon-Äquivalent einnehmen, zeigen laut Leitlinie kein erhöhtes Frakturrisiko. Jedoch steigt das Risiko signifikant ab einer Tagesdosis von 7,5 mg Prednisolon-Äquivalent. Eine signifikante Zunahme des Frakturrisikos nach Therapieende ist innerhalb eines Jahres zumindest teilweise reversibel. Während inhalative Glucocorticoide im Rahmen einer Asthma-Therapie kein erhöhtes Bruchrisiko verursachen, zeigen dermal applizierte Cortison-Derivate bei hohen kumulativen Dosen negative Auswirkungen auf das Frakturrisiko.

Weitere Wirkstoffgruppen, die vor allem das Risiko für Schenkelhals- und Wirbelbrüche erhöhen können, wurden identifiziert. Hierzu zählen Protonenpumpeninhibitoren, Sedativa (insbesondere Benzodiazepine und Z-Substanzen, vor allem in den ersten beiden Therapiewochen), Aromatasehemmer, Thiazolidindione (Glitazone, insbesondere bei Frauen), Antipsychotika (vor allem Vertreter der 1. Generation) und Opioide (ab einer Dosierung von 50 mg/d). Die Beeinflussung des Frakturrisikos kann sowohl auf einen Eingriff in den Knochenstoffwechsel als auch auf eine Erhöhung der Sturzneigung zurückzuführen sein. Aufgrund der additiven Effekte mehrerer moderat risikosteigernder Wirkstoffe betont die Leitlinie die Notwendigkeit einer aufmerksamen Medikationsanalyse.

Die Leitlinie hebt auch die Bedeutung leitliniengerechter Nahrungsergänzungsmittel hervor. In einem Artikel der Deutschen Apotheker Zeitung werden konkrete Empfehlungen zur Zufuhr von Vitamin D und Proteinen gegeben. Täglich sollten über Ernährung, Sonnenlichtexposition oder Supplemente mindestens 800 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D zugeführt werden. Bei unzureichender oder unsicherer Versorgung über die Ernährung, insbesondere bei Personen ab 70 Jahren, werden Supplemente empfohlen, idealerweise in Form von Präparaten mit 800 bis 1000 IE pro Tag. Hinsichtlich der Proteinaufnahme wird ab dem 65. Lebensjahr eine eiweißreiche Ernährung mit einer täglichen Aufnahme von mindestens 1,0 g Eiweiß/kg Körpergewicht empfohlen.

Eine herausragende Neuerung in den Therapieempfehlungen ist die Aufnahme des monoklonalen Immunglobulin-G2 (IgG2)-Antikörpers Romosozumab (Evenity®). Dieser innovative Ansatz hemmt das für den Knochenstoffwechsel entscheidende Protein Sklerostin, reduziert dadurch die Knochenresorption durch Osteoklasten und steigert die Aktivität der knochenaufbauenden Osteoblasten. Bei der Anwendung von Romosozumab ist besonders das kardiovaskuläre Risikoprofil zu berücksichtigen, und der Einsatz ist auf postmenopausale Frauen mit deutlich erhöhtem Frakturrisiko beschränkt. Diese Leitlinien bieten nicht nur einen umfassenden Überblick über kritische Arzneistoffe, sondern unterstreichen auch die Bedeutung einer ausgewogenen Supplementierung im Management von Osteoporose.

 

Status quo der E-Rezept-Einführung in Deutschland: Herausforderungen und Entwicklungen

Mit dem Ziel, die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben, wurde zum Jahreswechsel die flächendeckende Einführung des E-Rezepts in deutschen Arztpraxen angestrebt. Trotz dieser Ambitionen zeigen sich jedoch diverse Herausforderungen und Unklarheiten, die eine reibungslose Umsetzung bisher erschweren.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) steht im Fokus der Kritik, da einige Abläufe im Zusammenhang mit dem E-Rezept als wenig durchdacht wahrgenommen werden. Insbesondere in der momentanen Erkältungssaison, die die Wartezimmer der Praxen bereits stark belastet, wird die Zeitknappheit der Ärzte als zusätzliche Hürde betont. Inwiefern Praxen weiterhin auf das herkömmliche Papierrezept setzen können und welche Konsequenzen sich daraus ergeben könnten, bleibt eine offene Frage.

Die Apothekerverbände, allen voran die ABDA, äußern sich zurückhaltend angesichts der neuen Herausforderungen. Gleichzeitig beobachtet man einen Trend unter Versandapotheken, vermehrt auf Same-Day-Delivery zu setzen und mit kostenlosen Lieferungen zu werben. Diese Entwicklung wirft Fragen bezüglich des Wettbewerbs und der Auswirkungen auf die Patient:innen auf, die bislang im Schatten der Debatte stehen.

Der Rücktritt von Dr. Markus Leyck Dieken, dem ehemaligen Leiter der Gematik, zum 31. Dezember wirft Fragen nach den Gründen für diese Personalentscheidung auf. Ob es sich um einen Zufall handelt oder tiefergehende Ursachen vorliegen, bleibt Gegenstand von Spekulationen und trägt zur Unsicherheit bei.

Eine zentrale Herausforderung bleibt die Informationsdefizite für die Patient:innen. Trotz mehrjähriger Vorbereitungszeit sind viele von ihnen unsicher über die genauen Abläufe und Vorteile des E-Rezepts. Diese mangelnde Transparenz stellt nicht nur eine Herausforderung für die Akzeptanz des neuen Systems dar, sondern wirft auch Fragen bezüglich der effektiven Nutzenstiftung für die Endnutzer auf.

Zusammenfassend ergibt sich ein Bild von Herausforderungen und Unklarheiten in der Umsetzung des E-Rezepts. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitswesen auf diese Entwicklungen reagieren, um eine erfolgreiche Integration des digitalen Verschreibungssystems zu gewährleisten.

 

Herausforderungen und Forderungen nach E-Rezept-Start in deutschen Arztpraxen

Seit dem Start der digitalen Verordnung von Rezepten zu Beginn dieses Jahres sehen sich deutsche Arztpraxen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die durch anhaltende Störungen in der Telematik-Infrastruktur (TI) verursacht werden. Der Virchowbund, eine maßgebliche Interessenvertretung niedergelassener Ärzte, erhebt nun Forderungen nach finanzieller Verantwortlichkeit von Seiten der Gematik, dem für die TI zuständigen Unternehmen, sowie den Herstellern von Praxisverwaltungssystemen (PVS).

Die Einführung des E-Rezepts, die lange geplant war, verlief in vielen Praxen alles andere als reibungslos. Technische Störungen in der TI beeinträchtigten nicht nur den reibungslosen Ablauf, sondern machten das Einlösen von E-Rezepten für einige Versichertengruppen nahezu unmöglich. Diese Probleme haben zu einer Forderung des Virchowbundes geführt, der nun finanzielle Konsequenzen für die Fehler seitens der Gematik und der PVS-Hersteller einfordert.

Dirk Heinrich, der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, äußerte sich gegenüber der Presse und betonte die Wichtigkeit, die Verantwortlichen für diese Probleme finanziell in die Pflicht zu nehmen. Ein von der FDP-Bundestagsfraktion in Betracht gezogenes Moratorium lehnte Heinrich ab und plädierte stattdessen für Sanktionen. Seiner Meinung nach würde dies die Motivation erhöhen, die Fehler in der TI rasch und nachhaltig zu beheben und somit einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

Die Auswirkungen der TI-Störungen waren in den ersten Wochen des Jahres in den meisten Praxen deutlich spürbar. Laut einer Umfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd) konnten nur etwa 25 Prozent der über 900 befragten Ärzte die Umstellung reibungslos bewältigen. Hingegen berichteten 42 Prozent von kleineren technischen Schwierigkeiten, während 32 Prozent erhebliche Probleme verzeichneten. Die Ursachen für diese Probleme wurden dabei vor allem in TI-Problemen (50 Prozent) und Störungen der eigenen Praxissoftware (29 Prozent) gefunden.

Ein weiterer Kritikpunkt des Virchowbundes ist das mangelnde Wissen der Patienten über das neue E-Rezept-System. Dirk Heinrich bemängelte, dass viele Patienten nicht ausreichend informiert seien und betonte, dass dies ein Versäumnis der Krankenkassen sei, die ihrer Informationspflicht gegenüber den Versicherten nicht ausreichend nachkommen würden. Dieses Nichtwissen führe zu Zeitverlusten in den Praxen, da Ärzte und medizinisches Personal vermehrt mit Erklärungen beschäftigt seien.

Dirk Heinrich kritisierte auch die bisherige Herangehensweise, die Schuld für Fehler in der TI-Prozessarchitektur stets den Anwendern, also den Ärzten, zuzuschreiben. Er betonte, dass die Ärzteschaft bereits seit Langem auf Mängel in der TI hingewiesen habe, jedoch von den Kassen und der Politik nicht ausreichend ernst genommen worden sei.

Die Gematik hatte zuvor Ärzte dazu aufgerufen, ihre Systeme auf Updates zu überprüfen, was Dirk Heinrich als bestenfalls zynisch bezeichnete. Seiner Meinung nach müsse die Schuld für Fehler nicht ausschließlich bei den Anwendern gesucht werden, sondern es sei an der Zeit, die Verantwortlichkeit der Gematik und der PVS-Hersteller anzuerkennen.

In Bezug auf mögliche Sanktionen gegen Ärzte, die keine E-Rezepte ausstellen, sprach sich Dirk Heinrich entschieden dagegen aus. Er argumentierte, dass solche einseitigen Sanktionen ein massives Akzeptanz-Hindernis für sämtliche Anwendungen der Telematik-Infrastruktur darstellen würden. Als das Digitalgesetz in Kraft tritt, möglicherweise im Februar, könnten Ärzte jedoch mit Sanktionen konfrontiert werden, wenn sie sich der E-Rezept-Ausstellung verweigern.

Insgesamt verdeutlicht die aktuelle Situation die komplexen Herausforderungen bei der Einführung neuer digitaler Prozesse im Gesundheitswesen und wirft Fragen nach der Verantwortlichkeit bei auftretenden Problemen auf. Die Forderungen des Virchowbundes nach finanzieller Verantwortlichkeit könnten einen Wendepunkt in der Diskussion um die Einführung des E-Rezepts in deutschen Arztpraxen markieren.

 

Krise in der Gesundheitsversorgung: Apothekensterben setzt sich ungebremst fort

Im Jahr 2023 setzte sich der beunruhigende Trend des Apothekensterbens in Deutschland unvermindert fort, insbesondere in Nordrhein-Westfalen (NRW), dem bevölkerungsreichsten Bundesland. In einer besorgniserregenden Entwicklung schlossen allein in NRW 101 Apotheken dauerhaft ihre Pforten. Diese alarmierenden Zahlen, von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe veröffentlicht, zeigen, dass im vergangenen Jahr 53 Apotheken in diesem Landesteil ihren Betrieb einstellten, während lediglich vier neue Apotheken eröffnet wurden. Im Jahr 2008 versorgten noch 2.232 Apotheken die Patienten in Westfalen-Lippe; heute sind es nur noch 1.711, was einem erschreckenden Rückgang von 23 Prozent entspricht.

Auch der benachbarte Landesteil Nordrhein verzeichnete eine ähnliche Entwicklung mit 48 Apothekenschließungen und nur 14 Neueröffnungen im Jahr 2023. Dieser Abwärtstrend ist jedoch nicht auf die genannten Landesteile beschränkt, sondern spiegelt sich bundesweit wider. Die Apothekerkammer des Saarlandes meldete elf Schließungen und lediglich eine Neueröffnung, während Schleswig-Holstein im selben Jahr 23 Apothekenschließungen und zwei Neueröffnungen verzeichnete. Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen verzeichneten ebenfalls einen Rückgang der Apothekenanzahl, begleitet von nur wenigen Neueröffnungen.

Ein zentraler Faktor für das anhaltende Apothekensterben sind nach Aussagen von Andreas Walter, dem Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, die schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Insbesondere die seit einem Jahrzehnt ausbleibenden Honorarsteigerungen, die zuletzt im Jahr 2023 sogar vom Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) gekürzt wurden, tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Dies führt dazu, dass viele junge Pharmazeuten zögern, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, und den bereits vorhandenen Fachkräftemangel in der Branche weiter verschärfen.

Die finanzielle Unattraktivität des Berufsstandes wird durch die Tatsache untermauert, dass die Gehälter für Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte und Pharmazeutisch-Technische Assistentinnen laut aktuellem Tarifvertrag oft nur knapp über dem Mindestlohn liegen. Dies stellt viele Apotheken vor die Herausforderung, wettbewerbsfähige Gehälter anzubieten und hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.

Die Hoffnung auf eine Umkehr dieses Trends durch die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigte Apothekenreform bleibt in der Branche jedoch skeptisch. Kritiker, darunter Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, zweifeln daran, dass Lauterbachs Reformpläne ausreichend sind, um die Abwärtsspirale zu stoppen. Insbesondere wird bemängelt, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen Verunsicherung stiften und das etablierte System gefährden könnten. Trotz Lauterbachs Präsentation seiner Reformpläne an die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) kurz vor Weihnachten ist der Entwurf noch nicht mit dem Kabinett abgestimmt, und die ABDA plant, im parlamentarischen Verfahren weitere Änderungen zu erwirken. Es bleibt abzuwarten, ob die Reform tatsächlich in der Lage sein wird, dem fortschreitenden Apothekensterben Einhalt zu gebieten oder ob die Branche weiterhin mit existenziellen Herausforderungen konfrontiert sein wird.

 

Neues Enzym im Darmmikrobiom: Schlüssel zur Gelbfärbung des Urins entdeckt

Im Zuge bahnbrechender Forschung haben Wissenschaftler in den USA ein bisher unbekanntes Enzym im menschlichen Darmmikrobiom entdeckt, das maßgeblich für die Gelbfärbung des Urins verantwortlich ist. Die kürzlich identifizierte Substanz, Bilirubin-Reduktase genannt, eröffnet neue Perspektiven für das Verständnis von grundlegenden biologischen Prozessen im menschlichen Körper und könnte Schlüsselinformationen zur Rolle des Mikrobioms bei verschiedenen Krankheiten liefern.

Das Forschungsteam, angeführt von Brantley Hall, Assistenzprofessor am Institut für Zellbiologie und molekulare Genetik an der Universität Maryland, beschreibt die Entdeckung als "bemerkenswert", da die Gelbfärbung des Urins ein alltägliches Phänomen darstellt, dessen zugrunde liegende Mechanismen jedoch bisher nicht vollständig verstanden wurden.

Bilirubin-Reduktase wurde im Rahmen dieser Studie als das Enzym identifiziert, das Bilirubin, eine orangefarbene Substanz, die beim Abbau von Hämoglobin entsteht, in das farblose Urobilinogen umwandelt. Diese Umwandlung ist entscheidend für die Gelbfärbung des Urins. Die Forschungsgruppe betont die zentrale Rolle dieses Enzyms in der Bilirubin-Homöostase und betont, dass seine Abwesenheit bei Neugeborenen und Personen mit entzündlichen Darmerkrankungen potenziell mit Neugeborenen-Gelbsucht und der Entstehung von Gallensteinen in Verbindung stehen könnte.

Die Mikroorganismen im Darm, insbesondere Firmicutes-Arten und Clostridien, wurden als Träger dieses bisher unbekannten Enzyms identifiziert. Diese Bakterien metabolisieren Bilirubin zu Urobilinogen, das größtenteils ins Blut rückresorbiert wird und teilweise über die Nieren ausgeschieden wird. Im Harn oxidiert Urobilinogen weiter zu Urobilin, was dem Urin seine charakteristische Gelbfärbung verleiht.

Die Forscher heben hervor, dass Bilirubin-Reduktase nicht nur bei gesunden Erwachsenen vorhanden ist, sondern auch eine Schlüsselrolle in der Bilirubin-Homöostase spielt. Dieses Enzym könnte Einfluss auf den zirkulierenden Bilirubin-Spiegel und damit verbundene Gesundheitszustände wie Gelbsucht haben.

Xiaofang Jiang von den US National Institutes of Health betont, dass die Identifikation dieses Enzyms den Grundstein für weiterführende Forschung zur Darm-Leber-Achse legt. Die Wissenschaftler sind nun in der Lage, zu untersuchen, wie die Bakterien im Darm den Bilirubin-Spiegel beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die Gesundheit hat. Diese bahnbrechende Entdeckung könnte nicht nur das Verständnis grundlegender biologischer Prozesse erweitern, sondern auch den Weg für zukünftige Forschungen zu mikrobiombezogenen Krankheiten ebnen.

 

Gelenkersatz: Optimierte Vorbereitung für erfolgreichere Operationsergebnisse und Bilaterale Versorgung im Fokus

In Deutschland werden jährlich rund 400.000 endoprothetische Eingriffe durchgeführt, bei denen künstliche Hüft- und Kniegelenke eingesetzt werden, wie Experten der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE) betonen. Die Operationen stellen für den Körper erhebliche Belastungen dar, weshalb eine gründliche Vorbereitung der Patienten entscheidend ist, um eine schnelle und erfolgreiche postoperative Genesung zu gewährleisten.

Privatdozent Dr. Stephan Kirschner, Präsident der AE und Direktor der Klinik für Orthopädie in den ViDia Kliniken in Karlsruhe, unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Vorbereitung. Unter dem Motto "better in, better out" hebt er hervor, dass die Fitness der Patienten einen maßgeblichen Einfluss auf den Umgang mit den Belastungen der Operation hat. Da die meisten endoprothetischen Eingriffe geplant sind, können Patienten den Zeitraum vor der Operation nutzen, um ihre körperliche Verfassung zu verbessern.

Im Fokus der Vorbereitung steht dabei die Kontrolle von Grunderkrankungen wie Diabetes, die Erstellung eines vollständigen Medikationsplans und die Einhaltung eines gesunden Lebensstils. Insbesondere der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum in den vier bis sechs Wochen vor dem Eingriff kann das Risiko von Komplikationen um etwa 50 Prozent reduzieren. Kirschner betont auch die positiven Effekte vermehrter körperlicher Aktivität, die bereits durch einfache Maßnahmen wie regelmäßige Spaziergänge erzielt werden können.

Die Vorbereitung erstreckt sich auch auf die Behandlung von Anämie, Mangelernährung und Vitamin-D-Mangel. Bei Patienten mit Sarkopenie, einem altersbedingten Muskelschwund, gestaltet sich die Vorbereitung aufgrund des erhöhten Komplikationsrisikos etwas anspruchsvoller. Eine längere Vorbereitungsphase ist in diesen Fällen ratsam.

Die Verantwortung für die Umsetzung dieser Prähabilitationsmaßnahmen liegt zwar beim Patienten, doch Kliniken weisen in der Regel vor Gelenkersatz-Operationen auf deren Bedeutung hin. Kleine Anpassungen im Lebensstil können hier bereits erhebliche Verbesserungen der Ausgangssituation bewirken, wie Kirschner betont.

Ein weiteres bedeutendes Thema vor Gelenkersatz-Operationen betrifft die Frage, ob ein Gelenk nach dem anderen oder beide Gelenke gleichzeitig ersetzt werden sollen. Professor Dr. Robert Hube von der Orthopädischen Chirurgie München (OCM) hebt die Vorzüge der bilateralen Versorgung hervor. Diese umfassen nicht nur eine reduzierte Anzahl von Operationen, sondern auch weniger Narkosen, kürzere Krankenhausaufenthalte und Rehabilitationszeiten.

Hube betont jedoch, dass eine erfolgreiche bilaterale Versorgung ein erfahrenes, hoch spezialisiertes Team, ein geeignetes perioperatives Management und eine sorgfältige Patientenselektion erfordert. Die Entscheidung für die bilaterale Versorgung sollte nur getroffen werden, wenn dadurch die Komplikationsrate nicht erhöht wird. Geeignete Kandidaten sind Patienten unter 75 Jahren ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen.

Studien zeigen, dass unter bestimmten Bedingungen die Komplikationsraten bei ein- und beidseitiger Versorgung vergleichbar sind. Hube weist darauf hin, dass neben schwerer Adipositas auch Herz-, Nieren- und Lebererkrankungen das Komplikationsrisiko erhöhen können. Dennoch zeigen Studien, dass motorische Schwierigkeiten nach beidseitiger Versorgung nicht signifikant größer sind als nach einseitiger Versorgung, und die Funktionalität der Gelenke sich innerhalb von zwei Tagen nach der Operation ausgleicht.

Insgesamt verdeutlichen diese Erkenntnisse die Bedeutung einer individuellen und umfassenden Vorbereitung auf Gelenkersatz-Operationen sowie die Möglichkeit der bilateralen Versorgung unter geeigneten Bedingungen. Dies verspricht nicht nur erfolgreichere Operationsergebnisse, sondern auch eine verbesserte Lebensqualität für die betroffenen Patienten.

 

Kommentar:

Der Start des E-Rezepts zum Jahresbeginn 2024 brachte technische Herausforderungen in vielen Arztpraxen mit sich, wie eine Blitzumfrage zeigt. Etwa ein Drittel der befragten Ärzte berichtete von größeren Problemen, vor allem im Zusammenhang mit der Telematikinfrastruktur und der Praxissoftware. Zusätzlich waren mehr als die Hälfte der Patienten unzureichend über die Umstellung informiert. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit einer effektiven Schulung und Unterstützung für medizinisches Personal und Patienten, um einen reibungslosen Übergang zur Digitalisierung sicherzustellen.

Die prekäre Lage der Apotheken im Saarland ist ein alarmierendes Signal für die gesamte Branche. Der anhaltende Personalmangel, verursacht durch unzureichende Honorare, bedroht nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die Existenz vieler Apotheken. Es ist unumgänglich, dass die Honorierungspraxis dringend überarbeitet wird, um marktgerechte Gehälter zu ermöglichen. Die Reformpläne sollten nicht nur eine Umverteilung, sondern eine nachhaltige finanzielle Entlastung für die Apotheken bringen. Ignoranz gegenüber diesen Herausforderungen, wie sie in politischen Äußerungen zu finden ist, verschärft das Problem nur weiter. Es ist an der Zeit, konkrete Schritte für eine faire Bezahlung zu unternehmen und damit die Grundlage für eine stabile Apothekenlandschaft und eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu legen.

Die Einführung der verbindlichen Bestellung von KIM-Adressen durch Gedisa ist ein wichtiger Schritt für Apotheken, um die volle TI-Pauschale zu erhalten. Die erfolgreiche Ausstattung erster Vor-Ort-Apotheken zeigt die Praxistauglichkeit. Mit der Zulassung als KIM-Anbieter und einem effizienten Bestellprozess setzt Gedisa klare Akzente im digitalen Wandel des Gesundheitssektors. Die Apotheker sollten diese Gelegenheit nutzen, um ihre KIM-Adressen verbindlich zu bestellen und somit die Integration des Kommunikationsstandards voranzutreiben.

Die aktualisierte S3-Leitlinie zur Osteoporose-Therapie betont die kritische Rolle von Glucocorticoiden, Protonenpumpeninhibitoren und bestimmten Medikamentenklassen bei der Erhöhung des Frakturrisikos. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die additive Wirkung mehrerer moderat risikosteigernder Substanzen. Die Empfehlungen für Vitamin D und Proteinzufuhr bieten klare Leitlinien, wobei Romosozumab als neuer Ansatz in der Therapie hervorsticht. Die Betonung einer ausgewogenen Medikationsanalyse und Supplementierung unterstreicht die Bedeutung präziser und individualisierter Ansätze im Osteoporose-Management.

Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland zur Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen steht vor Herausforderungen. Kritik am Bundesgesundheitsministerium, Zeitknappheit der Ärzte und Unsicherheiten bei Patient:innen prägen die aktuelle Situation. Der Rücktritt des Gematik-Leiters und Veränderungen im Apothekenmarkt tragen zur Unsicherheit bei. Die Reaktionen der Verantwortlichen werden entscheidend für eine erfolgreiche Integration des digitalen Verschreibungssystems sein.

Die aktuellen Störungen bei der Einführung des E-Rezepts in deutschen Arztpraxen sind besorgniserregend. Die Forderung des Virchowbundes nach finanzieller Verantwortlichkeit von Gematik und PVS-Herstellern ist nachvollziehbar, da dies Anreize schaffen könnte, die technischen Probleme rasch zu beheben. Gleichzeitig ist es entscheidend, dass Krankenkassen verstärkt Informationskampagnen für Patienten initiieren, um das Verständnis für das E-Rezept zu verbessern. Die Diskussion um mögliche Sanktionen für Ärzte sollte jedoch differenziert geführt werden, um unnötige Hürden für die Akzeptanz digitaler Gesundheitsanwendungen zu vermeiden.

Das anhaltende Apothekensterben in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, ist alarmierend. Die Schließung von 101 Apotheken allein in NRW im Jahr 2023 verdeutlicht die ernsten wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, denen die Branche gegenübersteht. Fehlende Honorarsteigerungen und die Kürzung durch Bundesgesundheitsminister Lauterbach tragen zur Unattraktivität des Berufsstands bei, beeinflussen die Entscheidung junger Pharmazeuten und verschärfen den Fachkräftemangel. Die angekündigte Apothekenreform bleibt umstritten, und es stellt sich die Frage, ob sie ausreichen wird, um diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken.

Die kürzliche Entdeckung des Enzyms Bilirubin-Reduktase im menschlichen Darmmikrobiom ist faszinierend und wirft ein neues Licht auf die Mechanismen der Gelbfärbung des Urins. Diese Erkenntnis könnte nicht nur grundlegende biologische Prozesse klären, sondern auch wichtige Einblicke in die Rolle des Mikrobioms bei verschiedenen Krankheiten ermöglichen. Die potenzielle Verbindung zu Neugeborenen-Gelbsucht und Gallensteinbildung unterstreicht die Relevanz dieser Forschung. Ein bedeutender Schritt in Richtung eines tieferen Verständnisses der Darm-Leber-Achse und ihrer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Die betonte Bedeutung der gezielten Vorbereitung auf Gelenkersatz-Operationen unterstreicht die hohe Relevanz der Patientenbeteiligung für einen erfolgreichen Heilungsprozess. Die Fokussierung auf einen gesunden Lebensstil, die Kontrolle von Grunderkrankungen und die Diskussion um bilaterale Versorgungsmöglichkeiten bieten vielversprechende Ansätze. Ein individuelles und abgestimmtes Vorgehen vor dem Eingriff könnte nicht nur das Komplikationsrisiko mindern, sondern auch die Effizienz der Rehabilitation fördern.

Abschließend sollten wir die gegenwärtigen Schwierigkeiten im Gesundheitswesen als Aufruf zur Zusammenarbeit verstehen. Durch eine koordinierte Anstrengung von medizinischem Personal, Apothekern, politischen Entscheidungsträgern und allen Beteiligten können wir nicht nur die aktuellen Herausforderungen bewältigen, sondern auch eine innovative und patientenorientierte Gesundheitslandschaft gestalten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird und eine nachhaltige Verbesserung ermöglicht.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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